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"Bringst du eine Strecke mit?"

greyscale

King of Pain
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Als die Frage "Bringst du eine Strecke mit?" letzte Woche in unserer lokalen WA-Gravel-Gruppe für eine spontane Ausfahrt auftauchte habe ich erstmal umfassend gelacht...

Das geht doch überhaupt nicht, so mein erster, zweiter und dritter Gedanke.

Streckenplanung, Vermeidung von Verkehrskonflikten, Anpassung an Gruppengrößen und Fähigkeiten der Mitfahrer, ich habe das die letzten zwanzig Jahre als so etwas wie eine Kunstform betrachtet. Und ich glaube, ich war ganz gut darin;).

Denkt man dieses "Bringst du eine Strecke mit?" allerdings weiter, ist gute Gruppen-Führung leider out. Strecken sind heute nichts Kostbares mehr, das man auskundschaften, erpuzzeln und laufend erfahren muss.

Strecken gibt's von Komoot aufs Navi. Wenn die Erfahreneren sagen, es gäbe hier und da bessere Umfahrungen, sind sie altschul.

Ich finde den direkten Zugang für alle auf brauchbare Strecken erstmal sehr gut.

Aber das führt davon weg, dass RR eigentlich ein Team-Sport ist. Jede/r kann jederzeit alleine. Aber "alleine" ist doch nicht das Thema beim Rennrad.

Ist ein bisschen wie damals mit Spotify. Es gibt was gratis...

...aber nichts umsonst.

g.
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von sickgirl

Hilfreich
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Streckenplanung, Vermeidung von Verkehrskonflikten, Anpassung an Gruppengrößen und Fähigkeiten der Mitfahrer, ich habe das die letzten zwanzig Jahre als so etwas wie eine Kunstform betrachtet. Und ich glaube, ich war ganz gut darin;).
Das ist es immer noch. Auch wenn Du das mit den einschlägigen Plattformen vorplanst und eine Strecke mitbringst.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von sickgirl

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Als die Frage "Bringst du eine Strecke mit?" letzte Woche in unserer lokalen WA-Gravel-Gruppe für eine spontane Ausfahrt auftauchte habe ich erstmal umfassend gelacht...

Das geht doch überhaupt nicht, so mein erster, zweiter und dritter Gedanke.

Streckenplanung, Vermeidung von Verkehrskonflikten, Anpassung an Gruppengrößen und Fähigkeiten der Mitfahrer, ich habe das die letzten zwanzig Jahre als so etwas wie eine Kunstform betrachtet. Und ich glaube, ich war ganz gut darin;).

Denkt man dieses "Bringst du eine Strecke mit?" allerdings weiter, ist gute Gruppen-Führung leider out. Strecken sind heute nichts Kostbares mehr, das man auskundschaften, erpuzzeln und laufend erfahren muss.

Strecken gibt's von Komoot aufs Navi. Wenn die Erfahreneren sagen, es gäbe hier und da bessere Umfahrungen, sind sie altschul.

Ich finde den direkten Zugang für alle auf brauchbare Strecken erstmal sehr gut.

Aber das führt davon weg, dass RR eigentlich ein Team-Sport ist. Jede/r kann jederzeit alleine. Aber "alleine" ist doch nicht das Thema beim Rennrad.

Ist ein bisschen wie damals mit Spotify. Es gibt was gratis...

...aber nichts umsonst.

g.
Moinsen
Es ist immernoch eine Kunstform (hier bei mir nur Rennrad). Natürlich klicke ich auch die Strecke zusammen um so Werte wie maximale Steigung, Hm und km zu bekommen, damit jeder vorab weiß, was auf ihn zukommt (variierende Tagesformen und Vorbelastungen). Viele Routen um den Heimatort habe ich vor zig Jahren durch einen erfahrenen Fahrer kennengelernt. Quasi das Grundgerüst meiner Routen. Dazu kommen dann ein paar weitere Verbindungen, die ich aus Radkarten aufgenommen habe, dort sind auch oftmals Informationen zum Straßenbelag verzeichnet.
Natürlich sind das dann Ausfahrten, kein Training. Ausfahrten sind mit den aktuellen Tools zum Pacing und Leistungsmessung, Climbcalculator... nicht vereinbar. Ich versuche hier jede Woche in den warmen Jahreszeiten 3-4 unterschiedliche Runden zu fahren, damit keine Langeweile aufkommt. Ob mir das gelingen wird (knapp 80 Runden), ist natürlich fraglich. Je länger die Strecke wird, desto mehr Möglichkeiten hat man dann auch. Im Winter ist's mit Strecken bis zu 50km dann dementsprechend langweilig (jeweils 10km um aus der Stadt raus und wieder rein zu kommen).

Gruß
dasulf
 
Das waren noch Zeiten, als man ohne digitale Geräte am Lenker fuhr....
Vermutlich kann die jüngere Generation das gar nicht mehr. Totale Kontrolle und totale Überwachung sind alltägliche Begleiter.
Ich habe mich nie mit Streckenplanung beschäftigt, allenfalls mal hie und da eine Tour heruntergeladen. Meistens war ich dann auch enttäuscht.
Nach Möglichkeit meide ich solche Geräte und Methoden, weil sie den Menschen abhängig und unselbständig machen.
Allerdings fahre ich auch generell alleine und muß niemanden führen.
 
Das waren noch Zeiten, als man ohne digitale Geräte am Lenker fuhr....
Vermutlich kann die jüngere Generation das gar nicht mehr. Totale Kontrolle und totale Überwachung sind alltägliche Begleiter.
Ich habe mich nie mit Streckenplanung beschäftigt, allenfalls mal hie und da eine Tour heruntergeladen. Meistens war ich dann auch enttäuscht.
Nach Möglichkeit meide ich solche Geräte und Methoden, weil sie den Menschen abhängig und unselbständig machen.
Allerdings fahre ich auch generell alleine und muß niemanden führen.
Dein Aluhut ist verrutscht.

Ontopic: eine Strecke vorab ist genial für das Management der Erwartungshaltung. Man sieht genaue Länge, Höhenprofil, neuralgische Punkte. Es ist nicht zwingend nötig für eine spontane Runde mitm Kumpel. Bei einer Gruppe sehe ich das heutzutage als Voraussetzung. Weder würde ich eine Ausfahrt mitmachen, wenn keine Strecke dabei ist, noch würde ich heutzutage eine ohne einstellen.
 
Also gestern fuhr ich relativ planlos hier durch die Gegend und bin dann in Sindelfingen gelandet. Da habe ich da mir kein gescheiter Weg zurück einfiel eine Route bei Komoot erstellt.

Und siehe da er zeigte mir einen neuen Radweg zurück auf den Radschnellweg den ich noch nicht gekannt. Eins a Asphalt und schön durch den Wald.
 
Wer sich außerhalb seines natürlichen Habitats bewegt, dem helfen nach meiner Einschätzung digitale Helferlein mittlerweile mehr und besser, als Kartenmaterial; egal ob vorher erstellt oder beim Fahren angezeigt.
Und ja, auch da gibt es noch Überraschungen, ich behaupte aber mit dem einfach verfügbaren Kartenmaterial mittlerweile häufiger.
Und trotzdem, wenn ich im Urlaub eine neue Region in den Alpen entdecke, dann fahre ich erst einmal von der Unterkunft los und erkunde den Asphalt - mit nix dabei :daumen:
 
Das waren noch Zeiten, als man ohne digitale Geräte am Lenker fuhr....
Vermutlich kann die jüngere Generation das gar nicht mehr. Totale Kontrolle und totale Überwachung sind alltägliche Begleiter.
Ich habe mich nie mit Streckenplanung beschäftigt, allenfalls mal hie und da eine Tour heruntergeladen. Meistens war ich dann auch enttäuscht.
Nach Möglichkeit meide ich solche Geräte und Methoden, weil sie den Menschen abhängig und unselbständig machen.
Allerdings fahre ich auch generell alleine und muß niemanden führen.
Opa erzählt vom Kriech(en)
 
Opa erzählt vom Kriech(en)
Ohne die digitalen Helferlei lernt man die Umgebung viel besser kennen. Wenn man eine Strecke mit GPS-Routing fährt, können viele die gleiche Strecke nachher nicht ohne GPS nochmal fahren. Außerdem fehlt mir dann die Spontanität. Ich fahr oft einfach nur rum und entscheide unterwegs, ob ich jetzt an der Kreuzung links oder rechts abbiege. So hab ich viele neue reizvolle Strecken entdeckt.
Klar sollte man dann aber sich schon etwas in der Gegend auskennen, sodass man noch weiß, wie man nach Hause kommt (auch ohne die "Home" Funktion des GPS Tachos)
 
Wie gesagt sehe ich genau andersrum, ohne die digitalen Helfer hätte ich viele Strecken gar nicht entdeckt siehe mein Beispiel von gestern
Dann müssen die Wege auch in den Karten hinterlegt sein.
Ich hätte den Weg wahrscheinlich schon gefunden, bevor er in den Karten war.
Mir fällt bei meinen Touren eigentlich jede Veränderung auf. Da ist ein neuer geteerter Weg, wo vorher nur ein Feldweg war. Der wird gleich ausprobiert. Und wenn ich auch nach 500m wieder umkehren muss, weil die Teerschicht endet. Egal, dann dreh ich halt wieder um.
 
Dann müssen die Wege auch in den Karten hinterlegt sein.
Ich hätte den Weg wahrscheinlich schon gefunden, bevor er in den Karten war.
Mir fällt bei meinen Touren eigentlich jede Veränderung auf. Da ist ein neuer geteerter Weg, wo vorher nur ein Feldweg war. Der wird gleich ausprobiert. Und wenn ich auch nach 500m wieder umkehren muss, weil die Teerschicht endet. Egal, dann dreh ich halt wieder um.
Das geht durch die OSM Karten eigentlich recht schnell.

Für mich hat sich der Radius und die Streckenvielfalt dann der Navigationsgeräte massiv erhöht

Und ja, ich fahre auch mal planlos drauf zu und finde es beruhigend so wie gestern dann halt doch mich wieder zurück Routen zu lassen
 
Wenn ich mal vergleiche:
  • vor 20 Jahren ohne digitale Streckentools, nur mit einer Karte in der Trikottasche
  • heute mit digitalen Streckentools bishin zur Belagsqualität und Streckenfotos beim Planen
finde ich es heute deutlich angenehmer, in unbekanntem Gebiet zu fahren, wenn eine Route vorher am Rechner entworfen wurde.

So wie ich das hier lese, prallen mal wieder zwei Welten aufeinander.:bier:
 
Also gestern fuhr ich relativ planlos hier durch die Gegend und bin dann in Sindelfingen gelandet. Da habe ich da mir kein gescheiter Weg zurück einfiel eine Route bei Komoot erstellt.

Und siehe da er zeigte mir einen neuen Radweg zurück auf den Radschnellweg den ich noch nicht gekannt. Eins a Asphalt und schön durch den Wald.
Der wo man am Anfang des Weges zwei sehr massive Pöller gesetzt hat? Der is bis auf diesen Fail (find ich gefährlich) richtig schön.

Wo ich mitfahre möchte kaum einer vornewegfahren wegen der Streckenführung 😁. Auskennen tun sich alle.
 
Ich bleib mal philosophisch, komme übrigens aus dem gleichen Örtchen wie grey, kennen uns auch, und seine Streckenkenntnisse sind phänomenal bis legendär. Is wie Zugvogel, fliegst ihm 10.000 km planlos hinterher, und am Ende is man tatsächlich da wo man sein wollte.

Aber es ist gruppenabhängig, manchmal gilt: "Warum überhaupt "Strecke"? Wie wichtig ist es überhaupt, was rechts und links zu sehen ist, wenn ich mit einer Gruppe fahre, im Sinne von "trainieren"?

Wer kann sich noch im Nachhinein an Details erinnern, außer vielleicht das Wetter, und das wäre wohl auf allen Strecken das Gleiche gewesen. Der Unterhaltungsfaktor ergibt sich daraus, wie gefahren wurde.

Und da das für den Sport Wichtigste die Straße, bei den Gravelern vielleicht der Schotterweg, ist, warum nicht, wie wir es mit der örtlichen Rennfahrer-Gruppe praktizieren, immer die gleiche, allerdings für unsere Zwecke "perfekteste" Strecke, die im Umkreis zu finden ist?

Prioritäten sind da "verkehrsarm, keine Ampeln, brauchbarer Belag". Je nach Tageslänge mit ein, zwei, Verlängerungsschleifchen, bzw. Optionen.

Aber, wie gesagt, das ist nur ein anderer Ansatz, je nachdem, was die Intention der Gruppe ist.
 
Allein fahre ich fast nur dann eine geplante Route wenn ich irgendwo hin muss (Hotel, nach Hause via Langstrecke o.ä.). Digitale Helfer sind aber auch da eine feine Sache sobald das bestens bekannte verlassen wird: ist die Nebenstraße eine Sackgasse oder kann man hinter dem Dorf auf dem Wegweiser noch weiter fahren? Wird eben ein bisschen auf dem Edge herumgescrollt.

Manchmal gibt's dann sogar Abbiegehinweise! Denn regelmäßige Wegweiser gibt's in der Stadt nur zu den großen Ausfallstraßen, aber ziehen tut's mich natürlich eher zu den kleinen Verbindungen in umliegende Dörfer die nicht direkt an einer der Hauptachsen liegen. Pin setzen, Route rödeln lassen und wenn's mir zu klein/klein wird fahre ich eben anders (Neuberechnung zu Zielpunkt hat eine ganz andere Qualität als Neuberechnung zurück zu vorgegebenem Track)
 
Ich bleib mal philosophisch, komme übrigens aus dem gleichen Örtchen wie grey, kennen uns auch, und seine Streckenkenntnisse sind phänomenal bis legendär. Is wie Zugvogel, fliegst ihm 10.000 km planlos hinterher, und am Ende is man tatsächlich da wo man sein wollte.

Aber es ist gruppenabhängig, manchmal gilt: "Warum überhaupt "Strecke"? Wie wichtig ist es überhaupt, was rechts und links zu sehen ist, wenn ich mit einer Gruppe fahre, im Sinne von "trainieren"?

Wer kann sich noch im Nachhinein an Details erinnern, außer vielleicht das Wetter, und das wäre wohl auf allen Strecken das Gleiche gewesen. Der Unterhaltungsfaktor ergibt sich daraus, wie gefahren wurde.

Und da das für den Sport Wichtigste die Straße, bei den Gravelern vielleicht der Schotterweg, ist, warum nicht, wie wir es mit der örtlichen Rennfahrer-Gruppe praktizieren, immer die gleiche, allerdings für unsere Zwecke "perfekteste" Strecke, die im Umkreis zu finden ist?

Prioritäten sind da "verkehrsarm, keine Ampeln, brauchbarer Belag". Je nach Tageslänge mit ein, zwei, Verlängerungsschleifchen, bzw. Optionen.

Aber, wie gesagt, das ist nur ein anderer Ansatz, je nachdem, was die Intention der Gruppe ist.
Ich mache ja auch keinen Sport. Wenn ich regelmäßig dieselbe Strecke fahre (Winterrunde z.B.), werde ich dumpf. Wenn ich im ICE mehr Abwechslung als auf dem Rad habe... würde ich mental nicht hinbekommen. Aber ich habe auch mit strukturiertem Training oder Core meine Motivationsprobleme. Deswegen setze ich mir auch keine Ziele mehr, wenn die nur mit Struktur möglich wären.
Meine Ziele sind eher "3 Tage Pfalz", "4 Tage Erzgebirge", "10 Tage Pyrenäen" und dabei ordentlich Grinsen mit nach Hause zu nehmen.
 
Der wo man am Anfang des Weges zwei sehr massive Pöller gesetzt hat? Der is bis auf diesen Fail (find ich gefährlich) richtig schön.

Wo ich mitfahre möchte kaum einer vornewegfahren wegen der Streckenführung 😁. Auskennen tun sich alle.
Nein, der zwischen Stuutgart Rohr und Böblingen hat keine Pöller
 
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