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Altenburger Nabe - Was hab ich da?

radltandler

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hallo versammelte forumskompetenz,

kürzlich habe ich in der bucht eine nabe gekauft, die mich vor rätsel stellt.
die nabe war als altenburger-nabe angeboten, zeigt aber nicht das typische altenburger-design mit den beiden verschränkten kreisen rund um den flansch.
die flügelmuttern sind mit altenburger beschriftet. so weit so gut, aber jetzt kommts:
die nabe hat eine hohlachse und die beiden flügelmuttern sitzen auf einer schnellspannerachse. eine flügelmutter ist fest mit der achse verbunden, während das gegenstück einen deutlich geringeren lochdurchmesser mit einer messing-gewindebüchse hat.
das habe ich so noch nie gesehen. die nabe selbst ist unbeschriftet und zeigt auch keine rückstände eines nicht mehr vorhandenen aufklebers.

kennt diese nabe wer und kann erhellendes dazu sagen? gab es davon auch das pendant für das hinterrad? danke dafür im voraus.

gruß radltandler
 

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Re: Altenburger Nabe - Was hab ich da?
AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

hallo versammelte forumskompetenz,

kürzlich habe ich in der bucht eine nabe gekauft, die mich vor rätsel stellt.
die nabe war als altenburger-nabe angeboten, zeigt aber nicht das typische altenburger-design mit den beiden verschränkten kreisen rund um den flansch.
die flügelmuttern sind mit altenburger beschriftet. so weit so gut, aber jetzt kommts:
die nabe hat eine hohlachse und die beiden flügelmuttern sitzen auf einer schnellspannerachse. eine flügelmutter ist fest mit der achse verbunden, während das gegenstück einen deutlich geringeren lochdurchmesser mit einer messing-gewindebüchse hat.
das habe ich so noch nie gesehen. die nabe selbst ist unbeschriftet und zeigt auch keine rückstände eines nicht mehr vorhandenen aufklebers.

kennt diese nabe wer und kann erhellendes dazu sagen? gab es davon auch das pendant für das hinterrad? danke dafür im voraus.

gruß radltandler

Die Nabe kann auch ich nicht zuordnen, würde sie der Form der Flanschlöcher jedoch für eine Campagnolo-Nabe halten, aber dann wäre ja eine Gravur auf dem Achsgehäuse, auf die ja wiederum Altenburger zugunsten eines Aufklebers verzichtete.

Alle meine Altenburger-Naben, ob Straßen- oder Bahnnaben haben die von Dir erwähnten, sich überschneidenden Kreisen (stilisierten Laufräder) in den Flanschen. Altenburger baute ab 1956 Naben, also ab dem Jahr, in dem auch die Altenburger Schaltung Typ 1 von 1952 (Käfig aus Stahl und Zugfeder in Stahlrohr statt Torsionsfeder) nach nur 4 Jahren gegen das Modell Typ 2 (Käfig aus Alu) abgelöst wurde. Typisch für Altenburger-Naben waren auch die Staubschutzringe aus weißem Delrin oder Nylon.
Vielleicht ist Deine eine spätere Version, die ich nicht kenne?

Zu Deiner Flügelmutter-Konstruktion kann ich Dir sagen, daß ich sie durchaus wiedererkenne. Entweder stammen unsere Exemplare aus derselben Bastler-Quelle oder es war wirklich eine Adapterlösung, die natürlich voraussetzt, daß die Ausfallenenden auch weit genug für die etwas dickere Hohlachse sind.

Edit: Wozu aber dann nicht gleich einen Schnellspanner einsetzen, wenn die Ausfallenden weit genug für eine Hohlachse sind und er doch passen würde? Diese Frage hat mir keine Ruhe gelassen und so habe ich das Paar, an das ich mich erinnere, gerade gesucht, jedoch auf die Schnelle nicht gefunden.

Ach ja: Altenburger-Vorderradnaben waren für 1/4 inch (6,350mm)-Kugeln ausgelegt, also der Größe, die üblicherweise am Hinterrad Verwendung findet. Auch die Achsdurchmesser sind gleich, Altenburger VR-Naben mit Hohlachse passen also nicht in jedes vordere Ausfallende, sind sie zu eng, muß man die Achse tauschen oder zur Feile greifen. Ich habe gerade an einer neuen Altenburger-VR-Nabe einen Achsdurchmesser von 9,36mm gemessen. Natürlich könnte dies an Deiner bereits geändert worden sein. Selbst, wenn sich unter der Kontermutter Deiner Achse eine zweistellige Zahl finden sollte, könnte es auch sein, daß jemand eine verschlissende Achse gegen ein von Campa ausgewechselt hatte. Theoretisch könnte auch ein Campa-Logo auf dem Achsgehäuse Polierbemühungen zum Opfer gefallen sein.

Aus der Zeit, als ich mich noch für deutsche Räder interessierte, habe ich noch einige Altenburger-Hochflanschnaben und Ersatzteile in allen möglichen Anodisierungen und auch Natur, Schaltwerke (einige vom Typ 2 und auch 2 Stück Typ 1), passenden Schellen, Ersatzkäfige, Umwerfer und Spezial-Ausfallenden, auch schon einige Bilder davon. Wie geschrieben, meine ich auch, einen Satz dieser Flügelmuttern zu haben. Vielleicht kann ich schon morgen etwas von den vorhandenen Fotos hochladen.
 
AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

Die Nabe kann auch ich nicht zuordnen, würde sie der Form der Flanschlöcher jedoch für eine Campagnolo-Nabe halten, aber dann wäre ja eine Gravur auf dem Achsgehäuse, ...

Hmm,

der Nabenkörper sieht wirklich schwer nach Campa aus... :confused:

Allerdings fehlt die Gravur und auch die Staubkappen der Lagerung sähen anders aus. Zumal dann noch dazukommt, daß zumindest die Kontermutter nipponsche Gene hat (sieht mir nach DA-Muttern der 7200er Serie aus). Im bayjuwarischen würde man jetzt wohl von einem rechten Wolpertinger sprechen... :mex:

zusammengewürfelte Grüße

Martin
 
AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

Hallo,
ich hatte auch mal eine Altenburger Hf-Nabe, siehe Anhang, sah aber anders aus, ich schließe mich den Aussagen von Smunolo an.

Grüße
Chris
 

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AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

danke erstmal für eure meinungen. die nabe würde ich bei näherer betrachtung in richtung maillard bzw. pelissier einordnen. vllt. ist sie poliert worden, was erklären würde, dass keine kleberränder sichtbar sind.

@flammberg: dein postfach ist voll. schickst du mir bitte eine pn mit deiner email oder tel-nr., die ich sehr seriös behandeln würde?
wenn du deine flügelmuttern gefunden hast, würde mich ein vergleich sehr interessieren. die hohlachse passt in jedes ausfallende, das ich ausprobiert habe.

gruß radltandler
 
AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

Ich würde bei der Nabe auch auf Mailard tippen. Die Campa Nabe sieht zwar sehr ähnlich aus, aber die Kontermuttern sind anders und den Schriftzug herauszupolieren ist doch ne Menge Arbeit.
Bei den Flügelmuttern glaube ich nicht, dass es eine Bastellösung ist, da würde der Aufwand eine Messingbüchse einzupressen (die auch hält) die meisten Bastler wohl überfordern. Macht auch eigentlich keinen Sinn, wenn man nur den Schnellspanner ersetzen müsste.

Grüße

Klaus
 
AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

Servus,

Ich glaube nicht, dass es sich um eine Maillard Nabe handelt.

Normandy Competition mit dem güldenen Aufkleberband hätte zumindest optisch sehr ähnliche Flanschaussenflächen, bei Maillard nur die 700 Professionell ... nur sieht dort der Bereich um die Achsen gänzlich anders aus.

Gleiches gilt für die Royce.

Deshalb tippe ich auf Weco.
 
AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

Ich hatte mal einen Satz Pelissier 2000, deren Nabenkörper ganz und gar genauso aussahen, auch mit der Vertiefung auf der Flanschaußenseite. Nichts geprägt oder graviert, der Herstellername stand lediglich auf einem Aufkleber.
Die 2000 hatten allerdings Rillenkugellager und Achsstummel aus grau beschichtetem Aluminium, das sieht hier anders aus.

Das Prinzip mit dem Stehbolzen ist eigentlich klasse und ich frage mich, warum man das damals nicht überall so gemacht hat.
 
AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

Ach ja: Altenburger-Vorderradnaben waren für 1/4 inch (6,350mm)-Kugeln ausgelegt, also der Größe, die üblicherweise am Hinterrad Verwendung findet. Auch die Achsdurchmesser sind gleich, Altenburger VR-Naben mit Hohlachse passen also nicht in jedes vordere Ausfallende, sind sie zu eng, muß man die Achse tauschen oder zur Feile greifen. Ich habe gerade an einer neuen Altenburger-VR-Nabe einen Achsdurchmesser von 9,36mm gemessen. Natürlich könnte dies an Deiner bereits geändert worden sein. Selbst, wenn sich unter der Kontermutter Deiner Achse eine zweistellige Zahl finden sollte, könnte es auch sein, daß jemand eine verschlissende Achse gegen ein von Campa ausgewechselt hatte. Theoretisch könnte auch ein Campa-Logo auf dem Achsgehäuse Polierbemühungen zum Opfer gefallen sein.

Es ist wirklich so, nicht alle vorderen Ausfallenden sind weit genug für Hohlachsen, die immer einen größeren Durchmesser haben als Vollachsen. Häufig wurden Ausfallenden von fahrern aufgefeilt, um einer nachgekauften Achse mit Schnellspanner Platz zu schaffen.

Edit: Wozu aber dann nicht gleich einen Schnellspanner einsetzen, wenn die Ausfallenden weit genug für eine Hohlachse sind und er doch passen würde? Diese Frage hat mir keine Ruhe gelassen und so habe ich das Paar, an das ich mich erinnere, gerade gesucht, jedoch auf die Schnelle nicht gefunden.

Die Altenburger "Flügelmuttern am Stiel" habe ich noch nicht gefunden, weiß aber, daß ich sie habe - Bilder reiche ich nach. Ich habe den Großteil meiner Sachen ein Dorf weiter, wo auch meine 700 Kilo-Dame steht, die ich am Wochenende wieder besuchen werde.
:-)

Wie bereits geschrieben: welchen Sinn würde es machen, bei einem geeigneten Ausfallende auf den besseren Andruck zu verzichten, den ein Schnellspanner bietet? Oder optische Gründe? Ich könnte mir eigentlich nur einen, logischen Grund vorstellen:

Früher, in den 30er - 50er Jahren, in England und eigentlich überall in der Welt, fuhr man zum Wettkampfort gerne auf seinen ältesten Laufrädern und trug die guten Laufräder an sogenannten Laufradhaltern, metallenen Winkeln aus entweder Stahl oder Aluminium (Reynolds Hiduminium), und befestigte die Felgen mit Pedalriemen an den Lenkerenden.

Ich verlinke einmal zu einem Bericht auf classiclightweights, damit Ihr es Euch vorstellen könnt (bitte Bilder dieser Seite nicht hier direkt einbinden).

http://www.classiclightweights.co.uk/components/sprint-wheel-carriers.html

Eine Befestigung der mitgeführten Laufräder an ihren Haltern mit Schnellspannern war nicht gut möglich, also mußte man die an den Laufradträgern gehaltenen Räder mit Muttern befestigen, selbst, wenn sie eine Hohlachse besaßen und am Wettkampfort mit Schnellspanner befestigt wurden.

Ich habe drei verschiedene Paare dieser Laufradhalter, habe aber gerade nur dieses eine von der Firma "Cyclo" (Birmingham) gefunden und hastig fotografiert. Dafür könnte diese Konstruktion gemacht sein.

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Für das schnell improvisierte Foto mit einem meiner Räder habe ich eine Nabe mit Vollachse genommen, denn - wie geschrieben - habe ich die Altenburger Flügelmuttern noch nicht gefunden. Stellt Euch also bitte vor, an den Laufradträgern wären Laufräder mit Naben mit Hohlachsen befestigt, die von "Flügelmuttern am Stiel" gehalten werden. Wie gesagt, diese Praxis gab es auch in Deutschland, denn früher hatte die Fahrer oft kein Geld für eine Auto, geschweige denn einen Team-Bus und gute Reifen waren auch damals teuer.

Weco kenne ich von eher preiswerten Naben, die auch in England gerne als Bestückung von einfacheren Rädern verwendet wurden. In zwei britischen Katalogen meiner Sammlung tauchen sie auf und werden dort in Klammern verschämt als "(foreign)" bezeichnet, womit die deutsche Herkunft gemeint war, die man kurz nach dem Krieg aus verständlichen Gründen lieber verschwiegen hätte. Mit dem gleichen "Schandmal" wurden die Erzeugnisse der Firma "Union" gestraft, deren Pedale und Naben vor und nach dem Krieg recht in der Einstiegsklasse recht beliebt waren.

Ein Bild einer dieser preiswerten Weco-Naben habe ich hier, in den frühen 50er Jahre verkauft, mit dreiteiligem Achsgehäuse und mit Cadmiumspeichen in einer Dunlop "Special Lightweight"-Felge eingespeicht, einer exzellenten Stahlfelge, die damals überall in Großbritannien die Standardfelge war, zu einer Zeit, zu der man Aluminium in Sachen Felgen eher zögerlich Vertrauen schenken wollte - dann schon lieber Holz nahm. Wer auch immer diese beiden Teile zusammenbrachte, hat die Weco-Nabe damit regelrecht geadelt.

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Wie versprochen, hier einige bereits vorhandene Bilder von Altenburger-Naben, Schaltungen und sonstigem, für neue Bilder habe ich momentan keine Zeit. Ich werde einfach alles in diesen thread hineinschreiben und nach und nach die Bilder mit Text ergänzen.

Zuerst Naben:

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Hier erkennt man nur noch die Reste des Aufklebers

Altenburger Spezialausfallenden:

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Jetzt Schaltungen, zuerst das Modell Altenburger Typ 1, das nur von 1952 bis 1956 im Handel war und 1956 vom Modell Typ 2 abgelöst wurde. Dies ist die Schaltung, auf der Heinz Müller Weltmeister wurde und nicht das Modell Typ 2, das es ja damals noch gar nicht gab. Man sagt, diese Schaltung aus Stahl wäre wegen ihrer wesentlich stärkeren, in einem Rohr gelagerten Zugfeder besser als das spätere Modell aus Alu. Da nur 4 Jahre erhältlich, ist diese Schaltung denkbar selten. Ich habe 2 Stück, davon eine nagelneue, unbenutzte.

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Die Position des Seiles, das im inneren des Federrohres in der starken Zugfeder endet, die diese Schaltung dem Nachfolgemodell überlegen machte:

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Hier ein Vergleich des Modelles Typ 1 und des Nachfolgemodelles Typ 2

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Ich habe auch noch Katalogunterlagen hierzu, die ich gelegentlich nachreiche.


Dies ist das bekanntere Modell Altenburger Typ 2, verschiedene Ausführungen, eine grün anodisierte habe ich vergessen zu fotografieren.

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An einem Göricke "Verona De Luxe" von 1961 (original so ausgeliefert, hier Farbe: "Condorgelb"):
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Umwerfer nur für Typ 2 Schaltung:

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Originale Montageschellen, als Alternative zu den, in der Montageanleitung "Anlötnacken" genannten Gewindestücken, die bei der Herstellung oder Nachrüstung angelötet werden konnten.

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Altenburger Schalthebel nur zur Schaltung Typ 2, beachtet die anderen Hebel zur Typ 1

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Ersatzteile:

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Kettenleitbleche

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Schalthebelschellen

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Kugelgelagerte Röllchen


Nun zu den Bremsen aus Altenburgers guten Jahren. Ach ja: die Altenburger Synchron fehlt hier, dabei war sie 1964 immerhin die erste Zweigelenk-Bremse der Welt, der leider ihr überlanges Schenkelmaß zum Verhängnis wurde.

Die frühen Altenburger-Seitenzugbremsen waren sehr gut verarbeitet - weit besser als alles, was Weinmann damals zu bieten hatte. Die Bremsschuhträger waren nicht am Ende der Bremsschenkel umgebogen, sondern in einem Stück auf 90 Grad gegossen, was sie wohl starrer machte.

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Bei den beiden ersten sind die Federenden in Metallröllchen gelagert; später stieg man auf Kunststoffgleitrollchen um, was man damit bewarb, daß diese Bremse nie mehr geölt werden müßte (bitte genau das Siegel der ungebrauchten Bremse lesen).

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Zum Vergleich die späteren "Brillant"-Bremsen. Die Unterschiede sind deutlich zu erkennen:

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Hier eine weitere, sehr gute Bremse, mit einer ähnlich geformten Bremsschenkels:

"Sun" gemarkte Bremsen des britischen Herstellers "Doherty" (beide Marken gehörten zusammen). Diese äußerst selten Bremsen stammen aus den späten 40er/frühen 50er Jahren.

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Das war es für heute
:wink2:
 
AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

Ich habe drei verschiedene Paare dieser Laufradhalter, habe aber gerade nur dieses eine von der Firma "Cyclo" (Birmingham) gefunden und hastig fotografiert. Dafür könnte diese Konstruktion gemacht sein.

... cool ...

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Weco kenne ich von eher preiswerten Naben, die auch in England gerne als Bestückung von einfacheren Rädern verwendet wurden. In zwei britischen Katalogen meiner Sammlung tauchen sie auf und werden dort in Klammern verschämt als "(foreign)" bezeichnet, womit die deutsche Herkunft gemeint war, die man kurz nach dem Krieg aus verständlichen Gründen lieber verschwiegen hätte.

Ja, aber das gilt doch wohl eher nur für die einfache Niederflanschnabe von Weco ... man hatte auch eine Hochflanschnabe im Angebot, die der Normandy oder Rudge sehr ähnlich sah. Ich habe aber nochmals nachgesehen ... auch diese sieht anders aus als die Nabe vom Radltandler ...
 
AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

Hallo flammberg, vielen Dank für Deine Infos. Super Bericht über Altenburger. Danke für Deine Mühe und die tollen Fotos. Ich hab ne Frage zu der Altenburger Schaltung und wollte Dich an PN. Dein Postfach ist voll. Räum doch mal ein wenig beiseite. Danke
P.S: Du magst mir nicht zufällig den roten Schaltkäfig und den Umwerfer mit dem roten Label vermachen? Der würde perfekt zu meinem Bauer passen
 
AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

Hallo flammberg, vielen Dank für Deine Infos. Super Bericht über Altenburger. Danke für Deine Mühe und die tollen Fotos. Ich hab ne Frage zu der Altenburger Schaltung und wollte Dich an PN. Dein Postfach ist voll. Räum doch mal ein wenig beiseite. Danke
P.S: Du magst mir nicht zufällig den roten Schaltkäfig und den Umwerfer mit dem roten Label vermachen? Der würde perfekt zu meinem Bauer passen
Nein, es tut mir leid, es steht nichts zum Verkauf. Ich würde das Göricke, an dem der Schaltkäfig original seit 1961 verbaut ist, aber auch nicht auseinanderreißen.

edit: ich habe selbst drei Bauer Weltmeister (ein rotes von 1953, das zweite rote von 1963 und ein schwarzes von 1961) und kann nur raten, nach den naturfarbenen in Alu zu suchen, denn Du müßtest Schaltkäfig und Umwerferkäfig in einer passenden Farbe finden. Am besten sehen an meinen Rädern die naturfarbenen aus und nur wegen eines roten Aufklebers sollte man eigentlich nicht einen bestimmten Umwerfer montieren, denn es sollte ja eine trfere Idee dahinterstecken als nur farbliche Abstimmung.

Mit der Idee, eine Altenburger an eines meiner Bauer zu montieren, trage ich mich schon lange, war aber bisher zu träge dazu.
Solche Teile sind allerdings recht selten und damit teuer, Du würdest Dich wundern.

Ich kann momentan leider keine Nachrichten löschen, alle sind mir wichtig.

Grüße
 
AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

... cool ...

Ja, aber das gilt doch wohl eher nur für die einfache Niederflanschnabe von Weco ... man hatte auch eine Hochflanschnabe im Angebot, die der Normandy oder Rudge sehr ähnlich sah. Ich habe aber nochmals nachgesehen ... auch diese sieht anders aus als die Nabe vom Radltandler ...


"Hochflanschnabe" allein ist eigentlich nicht gleichbedeutend mit Qualität, sondern war eine zeitlang eine Mode, die ihre größe "diametrale Erscheinung" (imposante Bezeichnung und auch noch passend) in der BH "Airlite" fand, die meiner Erinnerung nach die größten Flansche hatten und von sehr guter Qualität waren. Ich glaube, Weco hatte nur Naben mit dreiteiligen Achsgehäusen im Programm. Denke doch einmal an die Resilion-Naben, Du hast doch auch ein Paar davon, wie ich gelesen habe. Die Resilion sahen eigentümlich und schön aus, hatten aber dieselben, dreiteligen Achsgehäuse und waren von den Problemen dieser Bauart betroffen, die bei Hochflanschnaben noch deutlicher negativ auffallen, wenn die Teile, die die Schalen beinhalten, sich mit der Zeit versetzen. Bei Pedalen ist es der gleiche Mangel. Resilion Hochflanschnaben wurden meist in Rädern des mittleren Massenmarktes verbaut, beispielsweise rüstete Phillips sein "Fleur de Lys" damit aus (ich habe einige Phillips Kataloge, auch ein Paar Resilion Naben).

Denk auch an die hervorragenden "BH"-Niedrigflanschnaben "Airlite", "Solite" und "Sivada" oder die herausragenden Chater Lea-Naben mit ihrem besonderen Öl-System (von denen ich ebenfalls ein gutes Paar habe).

Schöne, stimmungsvolle Photos - aber die guten Laufräder, also wahrscheinlich hier die mit den sprints und tubs, sollten seitlich mitgeführt werden, nicht die "ollen Schluffen", denn auf denen fuhr man zum Rennort und wieder zurück. Für die Zeit des Rennens selbst legte man die alten Räder ins Gras, denn sie waren ja von geringem Wert und wohl niemand hätte sie entwendet.

Grüße
 
AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

… Ich glaube, Weco hatte nur Naben mit dreiteiligen Achsgehäusen im Programm…
Grüße

Das dachte ich bislang auch. Aber neulich, als ich mit Herrn Brückenstein unterwegs war, haben wir ein Schrottrad gefunden, das mit diesen sehr wertigen Weco-Naben ausgestattet war. Baujahr war vermutlich frühe 50er Jahre.

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Aber natürlich hat das nix mit radltandlers Nabe zu tun, sorry für OT,

Grüße

Klaus
 

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AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

Früher, in den 30er - 50er Jahren, in England und eigentlich überall in der Welt, fuhr man zum Wettkampfort gerne auf seinen ältesten Laufrädern und trug die guten Laufräder an sogenannten Laufradhaltern, metallenen Winkeln aus entweder Stahl oder Aluminium (Reynolds Hiduminium), und befestigte die Felgen mit Pedalriemen an den Lenkerenden. [...]

Eine Befestigung der mitgeführten Laufräder an ihren Haltern mit Schnellspannern war nicht gut möglich, also mußte man die an den Laufradträgern gehaltenen Räder mit Muttern befestigen, selbst, wenn sie eine Hohlachse besaßen und am Wettkampfort mit Schnellspanner befestigt wurden.

das klingt logisch. da würde mich interessieren, wie lange in england diese form des transports gebräuchlich war. lenken stelle ich mir ohnehin etwas schwierig vor.
meine nabe dürfte frühestens aus den 60ern, eher aus den 70ern sein. bis mitte der 70er waren flügelmuttern an einfacheren und mittelklasse-rennrädern nicht unüblich.
hat vllt. jemand aus dem forum katalogunterlagen, die diese altenburger-insel-lösung abbildet?

Jetzt Schaltungen, zuerst das Modell Altenburger Typ 1, das nur von 1952 bis 1956 im Handel war und 1956 vom Modell Typ 2 abgelöst wurde. Dies ist die Schaltung, auf der Heinz Müller Weltmeister wurde und nicht das Modell Typ 2, das es ja damals noch gar nicht gab. Man sagt, diese Schaltung aus Stahl wäre wegen ihrer wesentlich stärkeren, in einem Rohr gelagerten Zugfeder besser als das spätere Modell aus Alu. Da nur 4 Jahre erhältlich, ist diese Schaltung denkbar selten. Ich habe 2 Stück, davon eine nagelneue, unbenutzte. [...]

Ich habe auch noch Katalogunterlagen hierzu, die ich gelegentlich nachreiche.

darauf freue ich mich sehr. der von dir bezeichnete typ 1 war noch bis in die 70er jahre im verkauf. als damals kleiner junge hat mich diese schaltung fasziniert, weil sie so anders war. erst viel später habe ich dann den typ 2 kennen gelernt. deshalb habe ich großes interesse, mein wissen ggf. neu zu sortieren.

vielen dank für die tollen bilder. ich freue mich schon auf die nächsten.

darf ich deine bilder für mein archiv und nur zu diesem zweck abspeichern? dann wäre es schön, wenn ich sie ohne den copyright-text von dir bekommen würde. mehr gerne per pn oder email [email protected].

gruß radltandler
 
AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

[...]Aber natürlich hat das nix mit radltandlers Nabe zu tun, sorry für OT

nur immer rein damit, das thema ist superspannend und du hast ja auch schon einiges zur erhellung beigetragen. danke dafür.

gruß radltandler
 
AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

das klingt logisch. da würde mich interessieren, wie lange in england diese form des transports gebräuchlich war. lenken stelle ich mir ohnehin etwas schwierig vor.
meine nabe dürfte frühestens aus den 60ern, eher aus den 70ern sein. bis mitte der 70er waren flügelmuttern an einfacheren und mittelklasse-rennrädern nicht unüblich.
hat vllt. jemand aus dem forum katalogunterlagen, die diese altenburger-insel-lösung abbildet?

Wie bereits geschrieben, diese Art des Transportes war unter Rennradfahrern überall üblich, nicht nur in England, weshalb im Falle der Altenburger Flügelmuttern es sich auch um einen solchen Zweck handlen kann.
In meinen Altenburger Katalogen habe ich sie bisher nicht entdecken können


darauf freue ich mich sehr. der von dir bezeichnete typ 1 war noch bis in die 70er jahre im verkauf. als damals kleiner junge hat mich diese schaltung fasziniert, weil sie so anders war. erst viel später habe ich dann den typ 2 kennen gelernt. deshalb habe ich großes interesse, mein wissen ggf. neu zu sortieren.

Ich habe gerade im 1954er Katalog nachgesehen. Die richtige Bezeichnung der ersten Schaltung lautete Schaltung "S/O", wenn es nur als hinteres Schaltwerk geliefert wurde, kam ein Umwerfer dazu, lieferte man es als "Rennschaltungs-Aggregat" Typ "Weltmeister". Einen konstruktiven Unterschied zwischen den Schaltwerken konnte ich nicht ausmachen, die Abbildungen sind aber auch sehr klein und die Auflistung ein wenig kraus.

Die späteren Modelle aus Alu wurden "Tourist" und "Champion" genannt, je nachdem, ob es nur ein hinteres Schaltwerk war oder auch ein Umwerfer im Spiel war, siehe auch die passend benannten Schalthebel.

Mir haben schon einige Sammler berichtet, das erste Modell wäre nur diese kurze Zeit im Verkauf gewesen, auch tauchte das erste Modell in einem Katalog nicht mehr auf. Vielleicht waren es ja auch nur Restbestände, die hier und da noch zu haben waren? Das zweite Modell war gewiß bis in die 70er Jahre im Handel...

... allerdings wird auch erzählt, gerade der deutsche Einzelhandel habe Altenburger den Verkauf der Schaltungen erschweren wollen, angeblich, weil Karl Altenburger sich an einem Direktvertriebssystem "ab Werk" versucht hatte, womit natürlich die Händler verprellte. Man sagt, dies sei der Hauptgrund dafür, daß sich diese Schaltung nicht durchsetzen wollte.
 
AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

Servus,

ja, einen Resilion-Nabensatz habe ich ebenso wie zwei Satz BH Airlites (1 x Bahn, 1 x mit Schnellspannern und Hohlachsen). Die Airlites laufen obwohl ebenfalls dreiteilig eigentlich sensationell gut; die Resilion machen dagegen wirklich einen eher hemdsärmeligen Eindruck. Allerdings liegen zwsichen den Resilion und zeitgenössischen Mittelklasse-Naben vom Schlage einer Bayliss Wiley, einer Raleigh gelabelten und den Philips Credalux doch noch gehörige Unterschiede bis Welten.

Wollte man den Qualitätsunterschied mit modernen Naben umschreiben, so steht quasi der sprechende Begriff "Dura Ace" wohl für die Harden und BH Airlite sowie Solite, der Begriff 600 oder 105 für die Resilion und Deore/ Acera ungefähr für den Level der Philips Credalux und Co.

das klingt logisch. da würde mich interessieren, wie lange in england diese form des transports gebräuchlich war. lenken stelle ich mir ohnehin etwas schwierig vor.

Peter Underwood stellt hierzu auf seiner Seite

http://www.classiclightweights.co.uk/components/sprint-wheel-carriers.html


zwar eher den direkten Bezug zur britischen Szene her, schränkt die Nutzungsdauer allerdings irgendwie nicht ein.

Allerdings wurde dort wohl nicht unbedingt auf den ältesten Radsatz gesetzt, sondern bei Clubfahrern auf jeden Fall auf einen LRS, der für mindestens ein 100 Meilen-Rennen nach dem Track/ Path-Event brauchbar war. Dieses Rennen wurde dann inklusive des an den Sprint Carriern montierten LRS und Bluemels gefahren.

Ja, das Fahren mit den "bestückten" Sprint Carriern ist zumindest gewöhnungsbedürftig aber machbar. Ich hatte auf meiner Proberunde allerdings immer Angst am LRS vorne mit den Knien anzustoßen ... ich fuhr also eher mit O-Beinen als "richtig". Aber Abbiegen, Kurven und Geradeaus ist kein Thema. Spannend stelle ich mir aber Abfahrten damit vor, da sich das Fahrverhalten ähnlich anfühlt wie mit beladenem Frontgepäckträger.

Ach so ... die Sprint Carriers gab es von Cyclo auch anodisiert ... z.B. rot
 
AW: Altenburger Nabe - Was hab ich da?

Peter Underwood stellt hierzu auf seiner Seite

http://www.classiclightweights.co.uk/components/sprint-wheel-carriers.html

zwar eher den direkten Bezug zur britischen Szene her, schränkt die Nutzungsdauer allerdings irgendwie nicht ein.

Allerdings wurde dort wohl nicht unbedingt auf den ältesten Radsatz gesetzt, sondern bei Clubfahrern auf jeden Fall auf einen LRS, der für mindestens ein 100 Meilen-Rennen nach dem Track/ Path-Event brauchbar war. Dieses Rennen wurde dann inklusive des an den Sprint Carriern montierten LRS und Bluemels gefahren.


Nein. Es tut mir leid, aber steht auch dort. Bei der Veranstaltung nach dem frühmorgendlichen Rennen, zu der man sich zuerst zu einem Imbiß traf, handelte es sich nicht um ein erneutes Rennen, sondern um einen „Club Run“, also eine mehr oder weniger ruhige Vereinsausfahrt, zu denen in England Schutzbleche (die auch nicht zwangsweise von Bluemels sein mußten, sondern auch von Bantel, Brittannia Veloce oder anderen, beispielsweise markeneigenen, wie etwa Hercules´ Kestrel, von denen ich einen Satz habe) immer obligatorisch waren. Es gab übrigens von Bluemels immer auch zweiteilige Bleche (zwei Paar in meiner Sammlung), die mit einen Schnellwechselmechmanismus versehen waren, der es möglich machte, sich ihrer noch schneller zu entledigen.

Daneben können in England alle möglichen Verrücktheiten passiert sein, die ich nicht kenne, immerhin habe ich nur ab der Mitte der 60er die ersten 6 1/2 Jahre meines Lebens dort verbracht (bin aber wohl noch regelmäßig dort bei Verwandten und Freunden zu Besuch). So gab es sogar eine „Rennveranstaltung“ für Tandems, bei der die hinten fahrende Stoker-Dame während der Fahrt einen Faden in Nadelöhre einfädeln mußte. Für jede Nadel gab es einen Punkt, also mußte der Commander alles geben, damit es eine ruhige Fahrt und doch schnelle Fahrt wurde.
 
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