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Kurbellängenermittlung anhand der Innenbeinlänge

bronks

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Hi!

Die Ermittlung der Kurbellänge anhand der Innenbeinlänge ist der zweitgrößte Müll, welchen ich jemals gelesen habe. Übertroffen wir dieser Schitt nur noch durch die Kurbellängenermittlung anhand der Körpergröße.

Ich habe mir hier im Boad die Abmessungen (Schrittlänge + Oberschenkellänge) von ein paar Leuten zusammengesucht. Siehe Bildchen.

Da paßt garnichts zusammen, wenn man sich nach der Innenbeinlänge richtet. Bei gleicher Schrittlänge und der threoretisch berechneten Kurbellänge, Schrittlänge cm *2,1 = Kurbellänge in mm, würden einige leute garnicht mehr fahren können, weil Bauch und Brust im weg sind.

Welchen Winkel zum Boden soll der Oberschenkel zum Boden beim OT und UT haben?

lg

Bronks

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Re: Kurbellängenermittlung anhand der Innenbeinlänge
Du solltest vielleicht das Kind nicht gleich mit dem Bade ausschütten!!

Bei so manchen Kurbellängen - Threads habe ich gleich drei dieser Formeln gepostet: SL x 0,21, SL x 0,208 und Sl x 0,205. Was nun zutrifft oder nicht, liegt leider noc ein wenig im Dunkeln. Ohne Erfahrung kommt man da kaum weiter.

Dein Einwand, dass man nicht einfach nur so eine Formel daher nimmt und man kennt dann die "richtige" Länge, ist ja nicht verkehrt.

Aber was soll nun das Verhältnis von Ober- zu Schrittlänge Deiner Meinung nach aussagen? Außer, dass es offenkundig im Schnitt dieses Verhältnis etwa 0,7 beträgt ( ich habe es nicht ausgerechnet...) und es Abweichungen nach oben oder unten gibt..... was keine Überraschung ist.

FÜr eine Längenbestimmung scheint meir das nicht hilfreich. Aber das Bein zu "zerlegen" scheint mir dagegen schon der richtige Ansatz. Nur wie genau?

Interessant wäre es, bestimmen zu können, wie weit der Weg "Beugung und Streckung" wäre............

Ehrlich gesagt, fehlt mir dazu auch noch eine entsprechnede Idee.

Bis dahin kann man eben nur mit den bekannten Formeln agieren. Meiner Erfahrung nach, kommt das auch gut hin: Formel und die untere Länge ( Verfügbarkeit!!! es gibt ein paar Zwischenlängen, die es partout nicht in Serie gibt - und customcranks macht derzeit keine Kurbeln...) und geneigte Fahrer/in hat genügend Platz zum Pedalieren.

Bei sehr großen Fahrern scheint dagegen der "Range" der vernünftigerweise einzusetzenden Kurbellängen größer zu sein, als bei kleinen. Allerdings besteht hier kaum die Gefahr, sich die Knie in den Leib zu hauen....
 
Wäre aber auch schön wenn es die Kurbellängen auch im Handel gäbe.....sonst ist alles nur graue Theorie
 
Du kriegst von 125mm bis 220mm Kurbeln aus der Seienfertigung. Eben nicht bei den Massen-Verkäufern und Kistenschiebern. Gelegentlich dauert es ein paar Wochen bis man die passende Länge bekommt.

Na und? Findet sich eben nicht alles auf dem Grabbeltisch............
 
Aber das Bein zu "zerlegen" scheint mir dagegen schon der richtige Ansatz. Nur wie genau?

Man müsste dafür wissen, mit welchen Winkeln Gelenke und Muskulatur bei gegebenen Drehzahlen und Drehmomenten optimal zurechtkommen.
Auf dieses Wissen aufbauend könnte man für alle Beine, deren Grundabmessungen (Oberschenkel, Unterschenkel,Fuß) bekannt sind, optimale "Arbeitskreise", die weder Winkel, noch Momente überreizen, rechnerisch ermitteln.

Ist jemand hier, der sich mit Beinen auskennt?
 
So sehe ich das auch. Aber meine bisherigen Versuche sind an der Komplexität der Variablen gescheitert...........................

Zumal mir offengestanden auch ein paar anatomische Kenntnisse fehlen. Und dokumentierte Untersuchungen scheinen Magelware zu sein................
 
Genau an den anatomischen Kenntnissen mangelt es auch mir (massiv). Beispielsweise könnte ich keine Verhältnismäßigkeit bestimmen, die die differenten Kraftanteile und -richtungen durch Ober- und Unterschenkel und die möglichen oder sinnvollen Bewegungsgeschwindigkeiten abbildet. Man könnte mit diesen Kenntnissen eine Formel ableiten, die auch persönliche Vorlieben bezüglich favorisierter Trittfrequenz berücksichtigt. Möglicherweise wäre die daraus entwickelte Formel recht komplex. Letzten Endes wäre das dann aber nur noch ein mathematisches Problem und damit lösbar.

Ich würde mich wirklich freuen, wenn sich hier anatomisches Fachwissen in die Diskussion einschaltet. Vielleicht entwickeln wir ja hier die universelle Kurbellängenformel.
 
Kurbellängen sind ja immer wieder Thema: Hier mal ein Beitrag aus dem 'Nachbar- Universum" mit Hinweis auf eine der wenigen Studien. Noch nicht gelesen, aber es wird wohl auch "nur" eine empirische Studie sein.

Hier ein zum selber lesen:
Determinants of maximal cycling power: crank length, pedaling rate and pedal speed

oder direkt als pdf-file
Habs schon öfter erwähnt! Bin 183,5 cm und SL von 93,5 cm !!!! Bei diesen sehr aussergewöhnlichen massen hab ich mir aufs Trainingsrennradl eine 180 er Kurbel gegeben --Rh 58--Oberrohr 57 Stevens Aspin uralt! Beim Zeitfahren deutlich mehr schub ,ebenso am Berg! Gleichmässig gefahren mit Druck auf der Ebene genauso , nur bei Sprints bzw. Antritten schlecht! Schönste Weihnacht an Euch aus Salzburg
 
Ich habs mal überflogen. Wenn ich die Studie richtig verstehe, wird dort der Einfluss der Kurbellänge auf die maximal mögliche Leistung empirisch untersucht. Die Frage nach der Belastung von Muskeln und Gelenken und die Auswirkungen auf Langstrecken lässt die Studie komplett unbeantwortet.
Daran erkennt man mal wieder, dass für die Beantwortung der Frage nach der optimalen Kurbellänge erst das Anforderungsprofil (Sprint oder Marathon) geklärt sein muss. Daraus ergeben sich sicher differente Kurbellängen.

Die Sache ist also beliebig kompliziert, vielleicht liegen die Radhersteller mit ihrer Pi-mal-Daumen Konfiguration ja goldrichtig ;-)
 
Irgenwo muß es doch irgendwelche Infos geben, welche Winkel von Hüfte und Knie am OT und UT, die Muskeln günstig arbeiten lassen?

.... Die Frage nach der Belastung von Muskeln und Gelenken und die Auswirkungen auf Langstrecken lässt die Studie komplett unbeantwortet ...
Das wäre für mich das Interessantere
 
Irgenwo muß es doch irgendwelche Infos geben, welche Winkel von Hüfte und Knie am OT und UT, die Muskeln günstig arbeiten lassen?

Ich halte es durchaus für möglich, dass diese Frage noch nicht wissenschaftlich untersucht wurde. Selbst im Radprofibereich wird es so sein, dass in dieser Frage empirisch vorgegangen wird.
 
Habs schon öfter erwähnt! Bin 183,5 cm und SL von 93,5 cm !!!! Bei diesen sehr aussergewöhnlichen massen hab ich mir aufs Trainingsrennradl eine 180 er Kurbel gegeben --Rh 58--Oberrohr 57 Stevens Aspin uralt! Beim Zeitfahren deutlich mehr schub ,ebenso am Berg! Gleichmässig gefahren mit Druck auf der Ebene genauso , nur bei Sprints bzw. Antritten schlecht! Schönste Weihnacht an Euch aus Salzburg
Ich bin 188 und SL von 96 cm! Ich habe meine Kurbeln die letzten 4 Jahre schrittweise verlängert.

Mein Schlüsselerlebnis war ein Rennradl in mir passender Größe, an welchem eine 172,5er Kurbel montiert war. Ich bin damit nicht so vorwärts gekommen, wie ich es gerne gehabt hätte. Im Winter bin ich die gleichen Strecken mit meinem WinterMTB, 175er Kurbel, gefahren und hab Berge mit einer härteren Übersetzung bequemer gedrückt, ohne andere Nachteile zu haben. Aufs Rennradl kam eine 177,5er und aufs SchönwetterMTB eine 180er. Das genannten WinterMTB, 175er Kurbel, schreit jetzt auch nach einer längeren Kurbel, weil es nicht so gut vorwärts geht, wie die beiden anderen Räder.

Wenn ich mich an meiner Tabelle in Post #1 richte, dann denke ich mir, daß meine Oberschenkel um 2,5 cm länger sind, daß die vom Durchschnitt, welcher wohl mit einer 175er unterwegs ist, also sollte meine neue Kurbel auch 2,5 cm Länger werden, also 20 cm.
 
Ich halte es durchaus für möglich, dass diese Frage noch nicht wissenschaftlich untersucht wurde. Selbst im Radprofibereich wird es so sein, dass in dieser Frage empirisch vorgegangen wird.
Leider! Ich habe eine Zeitlang damit abgefunden, daß Bergaufradln nicht mein Talent ist, da u.a. Tom Boonen und Alessandro Ballan auch so groß sind wie ich und 175er bzw. 177,5er treten. Doch habe ich dann wieder gelesen, daß die beiden keine so langen Beine haben, wie ich.
 
Wenn ich mich an meiner Tabelle in Post #1 richte, dann denke ich mir, daß meine Oberschenkel um 2,5 cm länger sind, daß die vom Durchschnitt, welcher wohl mit einer 175er unterwegs ist, also sollte meine neue Kurbel auch 2,5 cm Länger werden, also 20 cm.

Genau an dem Punkt vereinfachst Du die Sache zu stark. Es ist ja nicht so, dass der Oberschenkel alleine die Pedaliererei verrichtet. Ein im Vergleich zum Unterschenkel überproportional langer Oberschenkel muss bei gegebener Beinlänge mit einem kurzen Unterschenkel auskommen. Der Unterschenkel aber ist es, der die "Pleuelfunktion" zwischen Knie und Pedal übernimmt. Je kürzer nun der Unterschenkel, umso größer sind dann bei gegebenem Kurbelkreis die Auslenkwinkel im Knie bei den Positionen, wo er Oberschenkelknochen der Kurbel parallel liegt.
 
Das ist auch so! Da steckt vieles noch in den Kinderschuhen. Gerade was "Biometrie" angeht, ist vieles noch unbeantwortet, selbst wenn kostenpflichtige "Bike-Fitter" gerne anderes suggerieren ( Kurbellänge wird bei fast allen komplett ausgespart)

Die von mir gepostete Studie, zeigt vor allem auch, dass im Grunde wohmöglich die Frage oft genug falsch gestellt wurde:

Wenn also die Kurbellänge keine signifikanten Einflüsse auf die maximale Kraftenfaltung hat ( man kann nun darüber streiten , ob 0,5% signifikant isnd oder nicht....), wohl aber auf die Trittfrequenz und auf da Verhältnis Muskelspannung und -entspannung, ist es dann wohl wenig zielführend nach der optimalen Kraftentfaltung zu forschen......

Wobei man wohl weder ordentlich Kraft auf das Pedal kriegt, wenn man im "Trippelschrittchen- Bereich" fährt, oder die Kurbel so lang ist, dass man mehr damit beschäftigt ist, das kurze Beinchen um den Pedalierkreis zu zirkeln, denn Druck auf die Pedale zu bringen.....

Ob der Einsatzbereich so entscheidend ist, mag ich ein wenig bezweifeln, zumal vor dem Sprint die Etappe liegt und die Kurbel/ das Rad nicht mal eben gewechselt werden kann ( nur so als Beispiel).

Bisher ist nur eines sicher: Eine Kurbellänge für alle ist so ziemlicher Schwachsinn.......................
 
Genau an dem Punkt vereinfachst Du die Sache zu stark. Es ist ja nicht so, dass der Oberschenkel alleine die Pedaliererei verrichtet. Ein im Vergleich zum Unterschenkel überproportional langer Oberschenkel muss bei gegebener Beinlänge mit einem kurzen Unterschenkel auskommen. Der Unterschenkel aber ist es, der die "Pleuelfunktion" zwischen Knie und Pedal übernimmt. Je kürzer nun der Unterschenkel, umso größer sind dann bei gegebenem Kurbelkreis die Auslenkwinkel im Knie bei den Positionen, wo er Oberschenkelknochen der Kurbel parallel liegt.
Vielleicht ist das ja der Ansatz, um die Berechnung differenzierter zu gestalten. Wobei da noch die Frage wäre, die bronks schon gestellt hat: wie wäre der optimale Winkel des Oberschenkels, ab dem wirklich Druck erzeugt wird.

Wobei der auch schon wieder sicher dahingehend variiert, dass während einer normlalen Radfahrt die Sitzposition häufiger gewechselt wird: vom hinteren Ende des Sattels bis zur Spitze bei hohem Pedaldruck....
 
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