Klaus: Als erstes Brevet würde ich schon entweder was Einfacheres fahren oder es ein wenig wärmer haben wollen.
Auch gut wenn viele Starter da sind - da ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man Leute in der eigenen Leistungsklasse trifft und vielleicht jemanden hat, der weiß wie es läuft und einen so ein bisschen mit den Gegebenheiten vertraut macht. Von daher wäre das nicht wirklich etwas für Sonja und Dich gewesen. Für da nächste Jahr kannst Du es Dir aber sicher vormerken.
Schlußlicht: Das mit der vielen Sonne waren alle die schuld, die genau wie ich wegen der Wettervorhersage keine Sonnenbrille dabei hatten.
Ich hatte das nach der Nacht und noch der Anfahrt mit Regen und Sturm echt nicht erwartet - wirklich nur rund 30 Minuten Regen und Hagel und da waren wir ja schon auf dem Rückweg.
Die Strecke war schön gelegt, erstaunlich ruhig dafür, dass wir sogar einen Wochentag hatten und bis auf wenige Ausnahmen geschmeidig zu fahren. Der Startort mit dem lecker Essen und Kaffee und dem Parkplatz direkt dahinter ist ein wirklicher Glückstreffer. Die Innenstadt von Tecklenburg ist nichts für Liegeradfahrer und Singlespeeder (die Velomobilisten habe ich nicht gefragt). Die Kontrollen waren gut ausgewählt: Prima Essen, saubere Toiletten, absolut freundliche Bedienungen, die Abstände waren recht gut gewählt, zumal an der längste Etappe noch zusätzliche Möglichkeiten bot, wenn man das nutzen wollte. Funktionierende Tracks und Wegbeschreibung gab es auch. Also alles in allem ein sauberes Debut.
Was man unter anderem unterwegs so lernt:
Wenn man sehr unfit ist, werden nass und bei Gegenwind sogar die Baumberge ernsthafte Gegner.
Wenn man
Schläuche einpackt, sollte man sich vergewissern, dass in der Tüte auch wirklich drin ist, was man erwartet, besonders wenn man 20''
Schläuche braucht.
Kälte, Regen und Wind ist noch mal eine echte Nummer härter als Kälte und Regen. Oder ich bin noch unfitter, als ich dachte.
Man sollte immer eine Brille mit UV-Filter dabei haben, die orangenen Gläser wären auch schon gut gewesen.
Kniewärmer aus dem Motorradladen und Neoprensocken sind wirklich prima Ausrüstungsgegenstände, ein zweites, trockenes Paar Handschuhe hat auch was.
Wenn es kalt ist, kann man gar nicht genug essen und leider neigt man dazu, zu wenig zu trinken.
Niederländer sind einfach fixer, was das Fahren auf dem Geschicklichkeitsparcours namens Radwege angeht.
Abschliessend ein Dialog heute an der heimischen Front:
"Wenn man weiß, dass man noch erkältet antritt und wahrscheinlich einen massiven Rückfall haben wird, wenn man fährt und man tut es trotzdem - ist man dann halb oder ganz bescheuert?"
"Du machst keine halben Sachen."