Die dritte Etappe mit Start und Ziel in Horsens führte das Feld über 190 Kilometer entlang der dänischen Ostküste. Erneut hatte der Wind keinen entscheidenden Einfluss auf die Rennentwicklung. Das Feld erreichte geschlossen die letzten Kilometer, auf welchen die Sprinterteams ihre Stars in Szene setzten. Am Ende hatte Matt Goss (Orica-GreenEdge) die schnellsten Beine und siegte vor J.J. Haedo (Saxo Bank) und Tyler Farrar (Garmin Barracuda). Daniel Schorn (NetApp) belegte einen guten 14. Platz.
Das hektische Finale. Foto: LaPresse/RCS.
Mark Cavendish (Sky) stürzte auf den letzten Metern, als er einem anderen Fahrer nicht mehr ausweichen konnte. Ebenfalls Opfer des Sturzes wurde Taylor Phinney. Im Gesamtklassement gab es dennoch keine Änderungen. Taylor Phinney wird das Maglia Rosa mit auf die Reise nach Italien nehmen, wo sein Team am Mittwoch versuchen wird, mit einem erfolgreichen Mannschaftszeitfahren, die Führungsposition auszubauen.
Überschattet wurde die Etappe, welche dem im letzten Jahr verunglückten Wouter Weylandt gewidmet war, zudem durch den plötzlichen Herztod des Bürgermeisters von Horsens. Jan Trøjborg starb gestern während einer Radtour. Sowohl die Fahrer wie auch die anwesenden Zuschauer ehrten die beiden Verstorbenen vor der Etappe mit einer Schweigeminute.
RadioShack-Nissan bei der Schweigeminute. Wouter Weylandt fuhr im vergangenen Jahr für Leopard-Trek. Foto: LaPresse/RCS.
Im Rennen gab danach zunächst eine sechsköpfige Spitzengruppe den Ton an. In dieser befand sich mit Reto Hollenstein auch ein Fahrer des deutschen Teams NetApp. Gemeinsam mit dem Führenden der Bergwertung, Alfredo Balloni (Farnese Vini-Selle Italia), Ramunas Navardauskas (Garmin-Barracuda), Martijn Keizer (Vacansoleil-DCM), Mads Christensen (Saxo Bank) und Miguel Minguez (Euskaltel-Euskadi) konnte er einen maximalen Vorsprung von etwa drei Minuten herausfahren. Im Feld sorgte neben den Sprinterteams vor allem BMC für das Tempo, nicht zuletzt, da Navardauskas in der Gesamtwertung nur 22 Sekunden hinter Phinney lag.
Die Spitzengruppe auf dem Weg nach Horsens. Foto: LaPresse/RCS.
36 Kilometer vor dem Ziel fiel der Vorsprung auf unter eine Minute. Christensen entschloss sich dazu, seinen Landsleuten eine Show zu bieten und nutzte die Situation. Jedoch war sein Solo nur von kurzer Dauer. Nachdem die ehemalige Spitze vom Feld gestellt wurde, nahm Lars Bak (Lotto Belisol) das Heft in die Hand. Sein heutiger Angriff glich allerdings dem von gestern. Nachdem Bak einige Sekunden zwischen sich und das Feld gelegt hatte, war er der geballten Power des Feldes nicht gewachsen.
Auf den letzten zehn Kilometern blieb das Feld zusammen. Im vorderen Teil brachten sich die Sprinter in Position. Zunächst sorgte Sky für die Kontrolle, dahinter reihten sich die Fahrer von Orica-GreenEdge ein. Auf der Zielgeraden fuhr Goss dann einen überlegenen Sprint und holte sich seinen ersten Saisonsieg, der gleichsam sein zweiter beim Giro war. Dahinter kam der amtierende Weltmeister nach einer Kollision mit Roberto Ferrari (Androni Giacolotti) zu Fall. Letzterer hatte seine Linie verlassen und wurde dafür nach Rennschluss deklassiert. Sowohl Cavendish als auch Phinney, der ebenfalls stürzte, kamen mit leichten Verletzungen davon.
Taylor Phinney reist im Maglia Rosa nach Italien. Foto: LaPresse/RCS.
Matt Goss (Orica-GreenEdge): „Dies ist mein zweiter Etappensieg beim Giro. Es ist großartig in einem solchen Sprintfinale die Nase vorn zu haben. Zum Schluss gab es viele Kurven, aber ich hatte heute ein starkes Team, das mir zur Seite stand.“
Taylor Phinney (BMC): „Als ich auf der Straße lag, war ich zunächst etwas geschockt. Ich bin wohl auf etwas gefallen, aber als die Ärzte kamen, wurde es besser. Dennoch ist es gut, dass morgen ein Ruhetag ist.“
Richard Freeman, Team Doktor (Sky): „Mark hatte einen schlimmen Sturz und fühlt sich dementsprechend unwohl. Wir kümmern uns aber um ihn und werden mit dem gesammten Team nach Verona reisen.“
Wer das Finale verpasst hat, kann es hier noch einmal verfolgen.
Tageswertung Top10
1. Matthew Harley Goss (Orica-GreenEdge) – 4:20:53
2. Juan José Haedo (Saxo Bank) – s.t.
3. Tyler Farrar (Garmin-Barracuda) – s.t.
4. Arnaud Demare (FDJ-BigMat) – s.t.
5. Mark Renshaw (Rabobank) – s.t.
6. Thor Hushovd (BMC) – s.t.
7. Alexander Kristoff (Katusha) – s.t.
8. Romain Feillu (Vacansoleil-DCM) – s.t.
9. Fumiyuki Beppu (Orica GreenEdge) – s.t.
10. Andrea Guardini (Farnese Vini-Selle Italia) – s.t.
Gesamtwertung Top10
1. Taylor Phinney (BMC) – 9:24:31
2. Geraint Thomas (Sky) – 0:00:09
3. Alex Rasmussen (Garmin-Barracuda) – 0:00:13
4. Manuele Boaro (Saxo Bank) – 0:00:15
5. Ramunas Navardauskas (Garmin-Barracuda) – 0:00:18
6. Gustav Larsson (Vacansoleil-DCM) – 0:00:22
7. Brett Lancaster (Orica-GreenEdge) – 0:00:23
8. Matt Goss (Orica-GreenEdge) – s.t.
9. Marco Pinotti (BMC) – 0:00:24
10. Jesse Sergent (RadioShack-Nissan) – 0:00:26
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