211 Kilometer zwischen Urbino und Porto Sant’Elpidio galt es für das Feld heute zurückzulegen. Zu viel für endschnelle Fahrer wie Thor Hushovd (BMC), Tyler Farrar (Garmin-Barracuda) und Romain Feillu (Vacansoleil-DCM), die das Rennen verließen. Besser lief es für eine achtköpfige Spitzengruppe, in der sich mit Cesare Benedetti auch ein Fahrer des deutschen Teams NetApp zeigte.
Den Tagessieg sicherte sich jedoch ein anderer Fahrer aus der Gruppe: Miguel Angel Rubiano Chavez (Androni Giocattoli) zeigte sich den ganzen Tag über vorn und sicherte sich mit einem überragenden Solo die Lorbeeren an der Adria. Zweiter wurde Adriano Malori (Lampre-ISD) vor Michal Golas (Omega Pharma-Quickstep). Benedetti wurde starker Fünfter.
Miguel Rubiano Chavez am Ziel seiner Träume. Foto: LaPresse/RCS.
Die Gruppe hatte sich bei Kilometer 40 gebildet. Neben Benedetti, Rubiano Chavez, Malori und Golas waren zudem Alfredo Balloni (Farnese Vini-Selle Italia), Jack Bauer (Garmin-Barracuda) und Luke Roberts (Saxo Bank) darin vetreten. Der für Saxo Bank fahrende Australier war dabei der in der Gesamtwertung Bestplatzierte. Bereits wenige Kilometer darauf hatten die Acht einen Vorsprung von mehr als acht Minuten auf das Feld herausgefahren.
NetApp’s Cesare Benedetti mit Adriano Malori und Michal Golas. Versteckt dahinter fährt Alexandr Dyachenko. Foto: LaPresse/RCS.
Der erste gewertete Anstieg des Tages stand nach 95 Kilometern auf dem Plan der Fahrer. Balloni, der bist dato das Blaue Trikot des besten Kletterers trug, musste dabei seinen Anstrengungen der vergangenen Tage Tribut zollen und ließ abreißen.
Gleiches galt es im Feld für den Gesamtführenden Ramunas Navardauskas (Garmin-Barracuda) zu vermelden. Er konnte dem von Liquigas angeschlagenen Tempo nicht mehr folgen, schaffte jedoch in der folgenden Abfahrt den erneuten Anschluss.
Der Weg nach Porto Sant’Elpidio war zu schwer für Ramunas Navardauskas. Foto: LaPresse/RCS.
Vorn war Rubiano Chavez eindeutig der Stärkste. Er sammelte an jedem Anstieg Punkte und sollte dafür schließlich mit dem Trikot des Führenden in der Bergwertung belohnt werden. Doch damit nicht genug. Sein Antritt am letzten gewerteten Anstieg, etwa 47 Kilometer vor dem Ziel, sprengte die Spitzengruppe, die zu diesem Zeitpunkt nur noch etwa 4:30 Minuten vor dem Feld lag. Hinter dem Kolumbianer versuchten Malori, Golas, Bendetti und Dyatchenko vergeblich den Anschluss wieder herzustellen.
Der letzte Anstieg wurde schließlich auch Navardauskas zum Verhängnis. Er verlor den Anschluss und musste das Maglia Rosa am Tagesende an Malori weiterreichen.
Adriano Malori: der erste Italiener, der in diesem Jahr das Maglia Rosa überstreifen darf. Foto: LaPresse/RCS.
Morgen steht eine weitere schwere Etappe auf dem Programm, die nach 202 Kilometern mit einem finalen Anstieg in Rocca di Cambio endet. Die Gesamtwertung wird dann wahrscheinlich anders aussehen, zumal sich morgen erstmals die Möglichkeit für Fahrer wie Joaquim Rodriguez (Katusha) und Damiano Cunego (Lampre-ISD) bietet, ihre Karten auf den Tisch zu legen. Zunächst jedoch nochmals das Finale der heutigen Etappe.
„Eigentlich wollte ich nur Punkte für das Bergtrikot sammeln“, so Rubiano Chavez über seinen Sieg, „dann bot sich aber die Möglichkeit und habe einfach versucht durchzuhalten.“ Auch NetApps Sport Direktor Jens Heppner zeigte sich im Ziel erfreut: „Die Leistung von Cesare war hervorragend. Er war bereits in der ersten Gruppe dabei und hat dann den Sprung auch in die zweite Gruppe geschafft. In den letzten drei Jahren hat sich Cesare sehr gut entwickelt. Da muss man den Hut ziehen eine so schwere Etappe so gut zu bestreiten.“
Tageswertung Top10
1. Miguel Angel Rubiano Chavez (Androni Giocattoli) – 5:38:30
2. Adriano Malori (Lampre-ISD) – 0:01:10
3. Michal Golas (Omega Pharma-QuickStep) – s.t.
4. Alexsandr Dyachenko (Astana) – s.t.
5. Cesare Benedetti (NetApp) – s.t.
6. Daryl Impey (Orica GreenEdge) – 0:01:51
7. Filippo Pozzato (Farnese Vini-Selle Italia) – s.t.
8. Fabio Sabatini (Liquigas-Cannondale) – s.t.
9. Francisco José Ventoso Alberdi (Movistar) – s.t.
10. Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quickstep) – s.t.
Gesamtwertung Top10
1. Adriano Malori (Lampre-ISD) – 20:25:28
2. Michal Golas (Omega Pharma-QuickStep) – 0:00:15
3. Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda) – 0:00:17
4. Miguel Angel Rubiano Chavez (Androni Giocattoli) – 0:00:30
5. Christian Vande Velde (Garmin-Barracuda) – 0:00:32
6. Joaquim Rodriguez (Katusha) – 0:00:36
7. Peter Stetina (Garmin-Barracuda) – 0:00:37
8. Daniel Moreno Fernandez (Katusha) – 0:00:39
9. Enrico Gasparotto (Astana) – s.t.
10. Luke Roberts (Saxo Bank) – 0:00:41
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