AW: 3. Mecklenburger Fahrradtörn
Leider konnte ich die Fahne nicht so hoch halten wie ich es mir vorgenommen hatte. Das EZF verlief eigentlich erwartungsgemäß, da das Ziel darin bestand nicht ganz Letzter zu werden. Platz 103 von 120 mit einem Schnitt von etwas über 37 (teilweise von Rückenwind begünstigt). Hätte ich mich etwas länger warm gefahren wäre wahrscheinlich noch mehr drin gewesen.
Bei meinem ersten ("richtigen") Straßenrennen am Samstag stand ich dann natürlich mit ziemlicher Aufregung am Start, was sich sofort nach dem Start legte. Ein kurzes Stück neutralisiert durch Parchim, dann scharfer Start hinter der Stadtgrenze. Sofort wurde vorne angetreten und man flog mit 50-60 Sachen die Alleen entlag. Da Ziel für mich heute war: Einfach nur ankommen. Jedoch kam der dicke Strich durch die Rechnung bereits nach 15 km. 5 Meter vor mit ein Sturz im Feld...keine Möglichkeit mehr zu
bremsen oder auszuweichen und ich vergrößerte das Knäuel aus Menschen und Rennrädern ein wenig. Glücklicherweise ist mir nichts passiert (da ich mit meinen 84 kg direkt auf einen der armen Jungs gefallen bin, sorry), das Rad war auch noch heil. Schnell wieder aufgesessen und dem Feld hinterher getobt. Kurz vor dem Zusammenschluss musste ich aber feststellen, dass mein Rad doch nicht ganz heil geblieben ist und das Vorderrad immer platter wurde. Also Arm hochgerissen, angehalten, Vorderrad aus der Gabel...kein Materialwagen in Sicht. Dieser kam an der Sturzstelle nicht vorbei und ich musste ein oder zwei Minuten warten, das Feld war uneinholbar entschwunden. Nach dem Radwechsel nahm ich dann den kürzesten Weg zum Ziel, das Rennen zu beenden hätte keinen Sinn gehabt.
Glücklicherweise gab es eine Sonderregelung, so das ich am Sonntag außer Konkurrenz starten konnte. "Rund um Parchim" war am Sonntag zu fahren, 2 1/2 Runden Rundstrecke. Der Rennleiter hat uns schon am Vorabend gewarnt, das der Kurs sehr anspruchsvoll war. Hügelig, Pavés und starker Wind. Der Tod für einen Anfänger wie mich. Ich wollte mich aber trotzdem durchbeißen... Den Sturz vom Vortag noch im Kopf, fuhr ich ziemlich ängstlich im Feld umher und wurde einige male nach hinten durchgereicht. An den Anstiegen konnte ich dann meist wieder einige Plätze gut machen, um sie dann auf gerader Strecke wieder zu verlieren. Bei bis zu 70 km/h zog sich das Feld in die Länge, es wurde gebolzt das sich die Kurbeln bogen. Und dann, nach einer Kurve einmal den Antritt verpasst, im Wind gestanden, reißen lassen...die Beine immer dicker, keine Reserven mehr...abgehängt. Hinter mir waren auch noch einige Abgehängte zu sehen und aus dem Feld fielen auch immer wieder einige Fahrer raus, so das ich noch mit einer kleinen Gruppe ins Ziel fuhr und auch heute das Rennen aufgeben musste.
Straßenrennsport ist schon eine verdammt harte Angelegenheit. Ich weiß nicht wie jemand auf die Idee kommt bei 55 km/h noch eine Attacke zu fahren.
Bei den Jedermännern hätten einige Kader sicher Chancen auf gute Platzierungen gehabt!
Die Moral von der Geschicht: bei 50 bremst ein Rennrad nicht.
OnkelW