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Benoit Joachim (früherer US Postal) bedauert Nicht-Zusammenarbeit mit Ferrari

Duc de Grammont

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Brisante Aussagen macht der ehemalige Luxemburger Radprofi Benoît Joachim. Er bedauert, seine Karriere nicht mit Hilfe von Doping finanziell aufgebessert zu haben.

Für Joachim kam Doping zu seiner aktiven Zeit nicht in Frage. Er bedauert allerdings, nicht mit dem italienischen Doping-Arzt Michele Ferrari zusammengearbeitet zu haben.

Dabei ging es nach eigenen Aussagen um rein finanzielle Interessen. "Ich hätte grösseren Profit daraus ziehen können," sagte Joachim in einem Interview mit "Le Quotidien" (Freitagsausgabe). Er kenne den Mediziner, sei aber aus mehreren Gründen nicht an den Arzt herangetreten. Der Ex-Profi spricht dabei von Angst, seiner Gesundheit und die Angst mit Doping erwischt zu werden, sowie dass er zu geizig für die teueren Ferrari-Programme war.

Benoît Joachim kritisiert die Leutseligkeit ehemaliger Dopingsünder: "Hätte ich gedopt, würde ich heute dazu schweigen, schon alleine wegen der damaligen Vorteile."
Er nennt die Aussagen ehemaliger Kollegen "feige". Sie hätten bereits vor 10 Jahre sprechen sollen und nicht erst nach Ende ihrer Karriere," sagt Joachim. Schließlich haben die Fahrer damals ihren Nutzen aus der Geschichte gezogen. Joachim fuhr von 1999 bis 2006 für US Postal bzw. Discovery Channel neben Lance Armstrong.

Der Originalartikel ist erschienen in der luxemburgischen Tageszeitung "Le Quotidien" am 09.11.2012:

http://www.lequotidien.lu/les-sports/39534.html




Guter Artikel mit den wesentlichen Aussagen in englischer Sprache findet man unter folgendem Link:

http://velonews.competitor.com/2012...grets-not-working-with-michele-ferrari_264528
 

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Re: Benoit Joachim (früherer US Postal) bedauert Nicht-Zusammenarbeit mit Ferrari
Aus Wikipedia: 2001 wurde bei Joachim ein erhöhter Nandrolonwert festgestellt. Er wurde von seinem Team suspendiert. Auch die B-Probe bestätigte das Doping, doch wegen Schlampereien bei der Auswertung von der B-Probe konnte das Ergebnis nicht anerkannt werden. Joachim durfte wieder mit seinem Team fahren.

Was will der Typ dann überhaupt?
 
In wieviel Unterforen willst Du dieses Schwachmatenstatement eigentlich noch posten?
Bist mit Herrn Joachim verwandt oder verschwägert?
 
Finde die Aussagen eben dermassen interessant.

1. Ein Fahrer zweiter Reiher sagt aus, dass er aus drei Gründen nicht professionnel dopte: a) aus Finanzgründen, b) Gesundheit, c) Angst erwischt zu werden.
2. Das professionnelle Dopen im Team geschah auf individueller Ebene.
3. Alle Profis die, die Sache professionnell anpackten haben Karriere gemacht und viel Geld verdient. Alle Anderen die nur handwerklich mit Doping herum hantierten machten keine grosse Karriere.
4. Die Aussagen über Doping kommen gegen Ende der jeweiligen Karrieren.
5. Was deren Gesundheit angeht, sind alle Ferrari-Doper putzmunter. Das schlechte Gewissen plagt nun nur mehr während den ersten zwei Wochen nach den Aussagen. Die Welt vergisst den Dopern schnell.
6. Trotz dem vielen Geld was in die Dopinganalysen gesteckt wurde, war es nicht möglich einen Unterschied zwischen dem handwerklichen und dem professionnellen Doping zu machen.
 
Nuja und was willst du damit sagen? Komplexität der Sache halt...

Ich finde es gerade zu krank was der von sich gibt, meiner Meinung nach sollte er ein Unrechtsbewusstsein haben.
Hat er nicht, aber gut, da kann man nix machen. ;) Diskussionsgrundlage gibts da ja nüscht...
 
Ich finde, dass der Typ ein ganz interessantes Interview von sich gegeben hat. Es ist allemal Schade, dass die Presseagenturen bzw. die Medien immer nur Häppchenweise aus dem Artikel zitieren. Viele Aussagen werden aus dem Kontext gegriffen, denn meines Erachtens schleicht sich ein roter Faden durch das gesamte Interview. Es illustriert relativ gut wie sich die Rennradszene in dieser Zeit abspielte.

1. Nach der Festina-Affäre gab es kein komplettes Teamdoping mehr. Diejenigen die es sich finanziell leisten konnten oder wollten, nahmen Anspruch auf die "EPO-Dottore-Gurus".
2. Jedoch wurden die Fahrer die ihr Dopingprogramm professionnell angingen, von den Teammanagern klar bevorzugt behandelt. Als Johan Bruyneel oder Bjaarne Riis war man eben stets bedacht immer alles zu wissen und man hatte ein hochkarätiges Doping aus einem Guss, mit nur einem einzigen Ansprechpartner. Alle anderen Profis die auf artisanale Art und Weise mit Omarezepten werkten, hatten einerseits nicht die gleichen Popeyebeine bzw. andererseits stellten sie ein grösseres Risiko für die Teams dar.
3. Joachim bekam wohl Kontakt zu Ferrari, jedoch wollte er dies nicht aus den bekannten drei Gründen: a) Geizigkeit, da Ferrari sehr teuer war; b) Angst vor Gesundheitsproblemen durch Doping; c) Angst, erwischt zu werden.
4. Hamilton, Zabriskie, Landis und wie sie alle heissen, waren Anfang der Nullerjahre nicht unbedingt besser und talentierter als Joachim. Die Leistungsexplosion (wie das immer so schön genannt wird) und einschliesslich Ergebnisse, Siege und Geld kamen durch das "Dottore Tuning".
5. Am Ende der grossen Karrieren (Hincapie, Leipheimer, Zabriskie, usw.) scheint es als ob ihr schlechtes Gewissen sie plage. Wahrscheinlich ist es der Druck durch das familiäre Umfeld, dass man auf einmal die absolute Wahrheit preisgibt und reinen Tisch mit der Vergangenheit macht. Da man aber auf eine lange Karriere mit vielen "Hochs" zurückblicken kann, überwiegt dies viel mehr als dieses kurze "Tief" der Beichte. Man verzeiht den Sündern relativ schnell. Obwohl die Rennfahrer zugegeben haben sich von den Dottores aufgemotzt zu haben, bleiben sie von der Allgemeinheit als tüchtige Leistungssportler anerkannt. Die langen Karrieren mit den tollen Siegen überwiegen.
6. Armstrong wird als "der" Bösewicht an den Pranger gestellt, obwohl dass alle amerikanischen Radfahrer, sowie Sponsoren auch, von seiner "ruhmreichen" Zeit solide mitprofitierten. Die L.A.-Karriere wird ausgelöscht und die anderen bekommen eine symbolische Sperre von 6 Monaten während der Winterzeit.
7. Joachim stellt sich zu recht die Frage, ob es im Nachhinein für ihn selbst nicht besser gewesen wäre ebenfalls Anspruch auf die Leistungssteigerungen von diesen Dopinggenies genommen zu hätten. Die Ergebnisse wären bedeutend besser geworden, die Karriere hätte vermutlich länger gedauert, das Geldkonto wäre explodiert, man wäre nicht positiv getestet worden und gesundheitlich wäre ja auch kein Risiko gewesen.
 
6. Armstrong wird als "der" Bösewicht an den Pranger gestellt, obwohl dass alle amerikanischen Radfahrer, sowie Sponsoren auch, von seiner "ruhmreichen" Zeit solide mitprofitierten. Die L.A.-Karriere wird ausgelöscht und die anderen bekommen eine symbolische Sperre von 6 Monaten während der Winterzeit.

Jetzt lass mal die Kirche im Dorf. Es ist immer noch ein Unterschied, ob ich ein Dopingnetzwerk aufbaue, finanziere und andere Sportler indirekt dazu zwinge bei der ganzen Sche*se mitzumachen, als selbst vielleicht ein wenig zu profitieren, eine Karriere lang für Armstrong die Kohlen aus dem Feuer zu holen und Wasserträger zu spielen, während der Boss den Löwenanteil einsackt. Hier sollte doch bitte die Verhältnismässigkeit gewahrt bleiben, denn die Haupttäter, Anstifter und Fädenzieher heissen LA und JB.

7. Joachim stellt sich zu recht die Frage, ob es im Nachhinein für ihn selbst nicht besser gewesen wäre ebenfalls Anspruch auf die Leistungssteigerungen von diesen Dopinggenies genommen zu hätten. Die Ergebnisse wären bedeutend besser geworden, die Karriere hätte vermutlich länger gedauert, das Geldkonto wäre explodiert, man wäre nicht positiv getestet worden und gesundheitlich wäre ja auch kein Risiko gewesen.

Glaubst Du ernsthaft, Herr Joachim habe nicht gedopt, weil "er es für sich immer abgelehnt hat"? Er wurde 2001 positiv auf Nandrolon getestet, Ursache war natürlitsch, wie üblich in solchen Fällen ein verunreinigtes Nahrungsergänzungsmittel, ja neee, is klar...
Gesundheitlich kein Risiko? Ahnt dieser Schwachmat überhaupt ansatzweise, wieviele Radprofis sich mittlerweile zu Tode gedopt haben oder bleibende Schäden durch Medikamentenmissbrauch davongetragen haben? Kim Kirchen hatte sicher auch nur ein schwaches Herz und hätte halt lieber kein Radprofi werden sollen. War bei den vielen medizinischen Untersuchungen vorher nie aufgefallen...

Die Aussagen von Herrn Joachim haben nicht mehr Wahrheitsgehalt als die Wahlversprechen der Partei für die er 2009 kandidiert hat, aber sie sind genauso empörend.
 
Ein Artikel im "Kleckersdorfer hinkender Bote" steht aktuell ein Bericht des ehemaligen Rennfahrers Erwin Schnelltritt das in seinem Team Desolate
1981 - 1984 Doping die Regel war , schon das morgendliche Schnitzel aus der chinesischen Massentierhaltung und die spezielle Zahncreme nach besonderer Rezeptur einer ehemaligen Größe in der Leichtathletik wäre da ausreichen gewesen.

Ich kann es nicht mehr hören und lesen
Fin.
 
@ applewoi: Springender Punkt an der ganzen Geschichte ist, dass in dieser "Post-Festina-Ära" oder noch besser während "den Ulle-Jahren", es ganz klar zwei unterschiedliche Arten von Rennradfahrern gab.

Einerseits die Fahrer die von den Wunder-Dottores getuned wurden und somit als Formel 1-Boliden über Berg und Tal düsten. Hierzu gehörten quasi alle Topfahrer, dies vor allem weil diese ganz andere finanziellen Möglichkeiten hatten. Dann gehörten ebenfalls noch zu dieser Kategorie die Fahrer, die dieses professionnelle Dopingprogramm quasi als Invest für die Zukunft sahen. Von den elf amerikanischen Radprofis die gegen ihren Kapitän Armstrong aussagten, hat sich der hohe finanzielle Aufwand jedenfalls vor allem für Leipheimer, Vande Velde, Danielson, Hamilton und Landis (alle schafften TopTen-Plätze bei grossen Rundfahrten), sowie für Hincapie und Zabriskie (Sie wurden zu TdF-Etappengewinnern) gelohnt.

Dann gab es die Kategorie von Rennradfahrern, die man als "alle anderen" bezeichnen kann. Diese Leute fuhren entweder wirklich nur mit Wasser hinterher oder versuchten zumindest anhand der alten artisanalen Dopingrezepturen ihrer Vorfahren bessere Beine zu bekommen. Diese leistungssteigernden Methoden waren zwar nicht so wirksam, jedoch allenfalls billiger und einfacher zu handhaben.

Zu dieser zweiten Gruppe gehörte meines Erachtens ebenfalls Joachim.

Was deine Aussage von den "Radprofis die sich mittlerweile zu Tode gedopt haben oder bleibende Schäden durch Medikamentenmissbrauch davongetragen haben", kann ich nur feststellen, dass alle Fuentes oder Ferrari-Klienten (zumindest die, die offiziell bekannt sind) noch alle putzmunter sind und quietschfidel ihr Leben geniessen.

Zu deinem letztem Kommentar kann ich nur sagen, dass du nun Sport und Politik miteinander vermischs und laut IOC sollte man das bekanntlich nicht tun. Allerdings, gebe ich zu, dass wo du recht hast du recht!
 
Dann gab es die Kategorie von Rennfahrern, die man als "alle anderen" bezeichnen kann. Diese Leute fuhren entweder wirklich nur mit Wasser hinterher oder versuchten zumindest anhand der alten artisanalen Dopingrezepturen ihrer Vorfahren bessere Beine zu bekommen. Diese leistungssteigernden Methoden waren zwar nicht so wirksam, jedoch allenfalls billiger und einfacher zu handhaben.
Hast Du die alle getestet, mehrfach?
 
Was deine Aussage von den "Radprofis die sich mittlerweile zu Tode gedopt haben oder bleibende Schäden durch Medikamentenmissbrauch davongetragen haben", kann ich nur feststellen, dass alle Fuentes oder Ferrari-Klienten (zumindest die, die offiziell bekannt sind) noch alle putzmunter sind und quietschfidel ihr Leben geniessen.
Lies mal ein Interview mit Jesus Manzano. Da siehst du was für eine Schei**e Fuentes mit seinen Sportler getrieben hat.
 
Was deine Aussage von den "Radprofis die sich mittlerweile zu Tode gedopt haben oder bleibende Schäden durch Medikamentenmissbrauch davongetragen haben", kann ich nur feststellen, dass alle Fuentes oder Ferrari-Klienten (zumindest die, die offiziell bekannt sind) noch alle putzmunter sind und quietschfidel ihr Leben geniessen.
Stimmt, ich habe gerade gestern Pantani mit einer wunderschönen Blondine im Arm in einem Cafe gesehen...
 
Stimmt, ich habe gerade gestern Pantani mit einer wunderschönen Blondine im Arm in einem Cafe gesehen...

Also, wenn man Joachim glauben kann, dann würde Ferrari selbst Wunder vollbringen.
Bei Fuentes gab es etliche Beinahe-Katastrophen mit Blutbeuteln, nicht nur
die Geschichte mit Manzano.
 
Ich glaube was profis, egal in welcher sportart ausmacht; Sie wären auch ohne doping die besten in ihrem sport. Man sollte sich nicht anmaßen zu sagen, das sie nur schnell sind, weil sie dopen?! Was benoit joachim sagt ist natürlich blödsinn. Ich glaub er will mit L.A keinen stress. L:A ist jetzt unten, er hat sich mit den falschen angelegt, aber in ein paar jahren ist er wieder da und wird wieder karrieren zerstören. Hamilton/ Landis werden wohl ganz oben auf der prio. liste stehen ;)
 
Ich glaube was profis, egal in welcher sportart ausmacht; Sie wären auch ohne doping die besten in ihrem sport. Man sollte sich nicht anmaßen zu sagen, das sie nur schnell sind, weil sie dopen?!

Nein, das ist völig klar, dass da keine Ackergäule unterwegs sind, sondern ausschließlich ganz außergewöhnlich talentierte und trainigswürtige Damen und Herren - die vermutlich auch eine gewisse Skrupellsosigkeit mitbringen müssen, was die eigene Gesundheit und die Verbindlichkeit sportetheischer Normen für die eigene Karriere angeht.
Aber es geht ja gar nicht darum, dass "die" ohne Doping genau solche Pfeifen wären wie "wir Normalsterblichen".
Auch innerhalb der Rennpferdkaste führt Doping zu Wettbewerbsverzerrung. Gerade da, wo die natürlichen Grenzen annähernd erreicht sind, brinbgt Doping einen enormen Grenznutzen. Es gibt mehr als einen Rennfahrer, der sich öffentlich erinnert, wie Anfang der 90er plötzlich die letzten "Graupen" alles abräumten; völlig seltsame Team-Siege in hochkarätig besetzten Frühjahrsrennen, Lance Armstrongs wundersame Wandlung vom passablen Klassikerfahrer zum unschlagbaren Tdf-Gewinner..... you name it.
 
Es gibt mehr als einen Rennfahrer, der sich öffentlich erinnert, wie Anfang der 90er plötzlich die letzten "Graupen" alles abräumten; völlig seltsame Team-Siege in hochkarätig besetzten Frühjahrsrennen, Lance Armstrongs wundersame Wandlung vom passablen Klassikerfahrer zum unschlagbaren Tdf-Gewinner..... you name it.

oder in moderneren Zeiten als z.b. der Piepoli im "hohen" Alter auf einmal vom durchschnittlichen Fahrer zum Super-Held mutierte.


Was den Joachim angeht weiss ich ganz genau dass auf nationaler Ebene, ein Teil seiner Konkurenz in der Jugend massiv gedopt hat oder gedopt wurde. Das war damals sowas wie ein offenes Geheimnis. Man merkt schon deutlich den Unterschied zwischen einen 15 jährigen Sportler der zeitweise voll mit Medikamente zugedrönt wird, und einen gleichaltrigen Sporter der keine leistungssteigende Medikamente nimmt. Dass sehr junge Radfahrer Injectionen verabreicht bekamen war kein Geheimnis und für damalige Verhältnisse völlig normal. Traurig aber wahr.

Die Leute die "Kinder" schon fast flächendeckend gedopt haben sollten an den Pranger gestellt werden und nicht nur die Ferraris oder Fuentes als schwarze Schaafe dahin stellen.
 
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