Hier nun ein Bericht und einige Bilder von unserem (rawdlite und ich) Trainingslager in Calpe.
Ich hatte vom 22.-29.02 praktisch nur gutes Wetter, oft wolkenloser Himmel, Tiefsttemperaturen beim Fahren 15°, in der Sonne oft deutlich über 20°. So wirklich schlecht ist es jetzt wohl auch in den letzten Tagen nicht geworden. Dazu taucht die Mandelblüte die ganze Region gerade in dezentes Rosa, was zwar gut zu dem blauen Himmel passt, sich aber etwas mit den
reifen Orangen beisst.
1. Topographie, Straßenqualität, Touren
Von der Küste zwischen Benidorm und Denia (gut 50km) ziehen sich mehrere Täler nach Westen - mal flacher, mal steiler, oft wellig - in die Berge hoch. Die Übergänge zwischen diesen Tälern sind
Pässe zwischen 500 und 1000m. Aber mehr als 450hm, die man am Stück hochkurbeln kann, finden sich eigentlich nirgends. Auf meiner längsten Tour (Tour 4 + Tarbena/Coll de Rates) habe ich auf 156km 2.850hm gehabt. Oft waren es
auf 100-130km so 2.000 bis 2.200hm. Wirklich flach kann man praktisch überhaupt nicht fahren. Es gab immer wieder mal einige überraschend
steile Rampen von 12-15% zu überwinden. Wenn man die Touren in der anderen Richtung fährt, ist dies jedoch komplett zu vermeiden.
Parallel zur Küste ist teilweise die einzige mögliche bzw. sinnvolle Strecke die 2-spurige, aber breite N-332. Die Küstenstraße von Calpe nach Xabia ist zwar kleiner, aber ebenfalls recht stark befahren. Das klingt eher unerfreulich, ist aber beides durchaus noch erträglich. Auf den Straßen in den Bergen ist hingegen äußerst wenig Autoverkehr.
Einige Abschnitte wird man zwangsläufig mehrfach befahren, z.B. eben die N-332 oder den Abschnitt zwischen Benissa bis rauf nach Castell de Castells. Aber in 6 Tourtagen mit 773km und 13.000hm ist mir nicht langweilig geworden und das eine oder andere wäre ich gerne noch ein weiteres Mal gefahren. Einige Abschnitte könnte man sich auch durch Benutzung der Schmalspurbahn "Tram" sparen. Sie fährt stündlich, nimmt Fahrräder mit, ist preiswert und hält an vielen Stationen.
Die
Straßenqualität ist fast überall tiptop. Auf einigen wenigen Abschnitten jedoch rauher Asphalt.
Ich ziehe einen
Vergleich mit Mallorca, was mein Alternativziel (mal wieder) gewesen wäre: Die Strecken in den Bergen sind absolut lohnend - sportlich, wie landschaftlich. M.E. nach etwas anspruchsvoller als Mallorca. Mallorca bietet einige Landschaftshighlights, wie z.B. mit Deia-Andratx, Sa Calobra, Cap Formentor, mit der die Region um Calpe nicht ganz mithalten kann, gerade auch, weil man selten so ganz nah am Meer lang fährt. Aber mit vielen, vielen anderen Strecken auf Mallorca hält die Region locker mit bzw. ist reizvoller. Die Gebirgslandschaft ist schon sehr schön dort. Tour 4 hat es in meinen persönliche Top-10 der schönsten Radstrecken geschafft - und ich habe schon einige sehr schöne unter die Räder genommen. Und man trifft zwar auch andere Rennradler, wird aber keine Massenaufläufe erleben, wie um die Mittagszeit hoch nach Randa oder San Salvador.
1_Bernia_Castell_Tarbena_110km, ca. 2000hm
2_Calpe_Bernia_Coll de Rates_86km, ca. 1700hm
3_Guadelest_Alcoleja_Pt d Tudons_Benidorm_114km, ca. 2100hm
4_Torremanazanas_Puerto de Aeres_Guadelest_129km, ca. 2400hm
5_Denia_122km, nicht selbst gefahren
6_Orba_Denia_Moraira_90km, ca. 1100hm
7_Denia_136km, nicht selbst gefahren
8_Xabia_Pego_Castell_Xalo_138km, ca. 2100hm
9_Calpe_Bonusrunde_34km, ca. 500hm