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Classified: Erfahrungen, Gruppen-Kompatibilität und Einsatzbereich?

Allwetterpendler

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Hallo zusammen,
ich habe mir ein ENVE Fray Rahmenset reserviert und war am überlegen, welche Gruppe verbaut werden soll. Seit einiger Zeit liebäugele ich mit der Classified Powershift Nabe - gerade für meinen Allroad Einsatz könnte das was sein! Im älteren Thread zum Thema fand ich wenig Aussagekräftiges, viel Theorie und kaum Praxiserfahrungen, daher mein Aufruf an euer Schwarmwissen und mein erster Beitrag hier im Forum :)

  • Mit welcher Gruppe würdet ihr die Nabe kombinieren? Denkt ihr die TRP kann was und das Warten lohnt sich?
  • Wie beurteilt ihr die Schaltperformance der Kassetten? Gibt's da Unterschiede je nach Gruppe/Kette?
  • Laufräder: Taugen die Carbon-LR von Classified was oder lieber einen anderen Hersteller wählen (Hunt, Parcours,...)?

Die Effizienz ist mir persönlich egal, auch das Schalten der Nabe konnte ich bereits bei Händler Tonis Radleck testen, das passt für mich soweit.

Ich bin auch schon zu 90% auf das Fray eingeschossen, aber stelle hier trotzdem noch die Grundsatzfrage um ganz sicher zu sein:
- Ist ein Allroad-Bike eine gute Kombination mit Classified oder seht ihr den Nutzen der Nabe doch eher im "reinen" Rennrad oder Gravelbereich?

Sorry für die spitzfindigen Fragen, ich bin bei so neuen Herstellern und Produkten immer etwas vorsichtig!
 
Ich würde gerne noch die Überschrift

Classified: Erfahrungen, Gruppen-Kompatibilität und Einsatzbereich​


um "Bedenken" erweitern.

Also

Classified: Erfahrungen, Gruppen-Kompatibilität und Einsatzbereich, Bedenken​


Das System ist technisch toll und wohl auch ausgereift. Aber die Nabe hat wg. der Konstruktion und um Platz zu schaffen für die Mechanik eine proprietäre (eigene) Aufnahme für die Kassetten, die zudem aus einem Stück sind. (Das erinnert mich mit Grausen an den Witz mit dem Larry...). D.h., du bist darauf angewiesen, dass du auf lange Sicht diese Kassetten auch bekommst. Kassetten aus einem Stück finde ich nicht so prall, so wie Einweg-Powermeter (SRAM).

Ich will das System nicht mies machen, nur die Konsequenz muss einem deutlich bewusst sein. Wenn Kohle keine Rolle spielt, unbedingt machen.
 
Ein Trainingspartner fährt auf seinem Ridley Kanzo Fast die GRX 11fach + Classified.
Vor ca. 1-1,5 Jahren hat es ihm die Nabe hinten zerbröselt. Wurde getauscht und seitdem ist Ruhe.

Das System funktioniert seitdem bislang einwandfrei.

Nun will er sich einen zweiten Laufradsatz anschaffen, ist jedoch etwas verärgert, dass er für einen mittelmäßigen LRS ca. 2K € hinlegen müsste.

Meine persönliche Meinung:

Es bleibt ein exklusives Spielzeug für Leute, welche bereit sind, hierfür das nötige Geld hinzulegen.

Und wie die Ersatzteilversorgung im Problemfall aussieht, mag ich nicht beurteilen.

Zudem, mal ein anderen LRS im Defektfall oder für andere Einsatzzweck einbauen, ist halt ein Vendor Lock-In den ich nicht brauche.
 
Ist das in Zeiten von 1x13-Antrieben überhaupt noch erforderlich?
Na ja, wenn du Übersetzung min-max nimmst, dann eher weniger aber es gibt sensible Menschen, die 1 mm Verstellung der Sattelhöhe merken oder 2,5 mm Kurbellänge und diejenigen, die eine möglichst feine Abstufung zwischen zwei Gängen haben möchten. Da ist das eine Alternative zum Umwerfer. Ich ertappe mich immer dabei, zwei Gänge hoch oder runter zu schalten, weil ich den gerade eingelegten Gang eben lange fahren möchte. Kommt evtl. noch aus der Zeit, als die Hebel am Rahmen waren.
 
Ist schon klar, aber gerade im Gelände braucht es weniger die Ein-Zahn-Sprünge, daher in Frageform an den TE.

Und da er schrub, dass die Effizienz nicht ganz oben im Lastenheft steht, unterstelle ich mal, dass echtes Roadracing auch nicht unbedingt ansteht, d.h. es braucht vielleicht auch nicht die ganz dicken Gänge, wodurch man dann nicht ganz so arg auf große Spreizung aufbauen muss.
 
Ist das in Zeiten von 1x13-Antrieben überhaupt noch erforderlich?
Es ist nicht nur die Anzahl der Gänge die zählt, sondern die Übersetzungskombination.

Z.B., wenn man ein Kettenblatt mit 50 Zähnen mit einem Kitzel mit 20 Zähnen fährt, entspricht 5,3 m, die man bei einer Pedal-Umdrehung zurücklegt.

Exakt den gleichen Weg legt man auch bei der Übersetzung 40/ 16 zurück, auch 5,3 m. Kleine Kettenblätter sind besser zum Beschleunigen, wer eher ein Roller ist, sollte auf größere Kettenblätter ausweichen.

Das Gefühl beim Tritt wird dann weicher. Den Unterschied habe ich in meiner Profizeit durch die verschiedenen Wettkämpfe tatsächlich erfahren. Bahnräder mit nur einem Gang, Crosser, Rennräder und XC MTB's.

Z.B. kam ich zum Anfang mit auf den Mountainbikes mit der 1/11 Übersetzung von SRAM überhaupt nicht zurecht, weil ich immer wieder gezwungen war, Gänge zu fahren, die nicht zu meiner bevorzugten Frequenz passten. Natürlich habe ich mich dann gezwungenermaßen angepasst, aber warum, wenn es die effiziente und fein abgestimmte Technik gibt. Warum hat man bei Formel-1-Rennenwagen mit 8-Gang-Getrieben (oder haben die schon 10..) angefangen, damit die Motoren durch die feine Übersetzung ihre Power optimal auf die Straße bekommen!

Vielleicht hilft meine Ausführung etwas ;-)
 
Theoretisch alles klar soweit.

Ob man dann praktisch im Blindtest den Unterschied zwischen dem 50er oder einem 46er (SRAM EXPLR) oder 44er (Campa Ekar) merken würde und wenn ja, ob einem das dann gute 1000 € Aufpreis wert ist?

Das war eben der Hintergedanke bei meiner in den Bart gemurmelten Frage.
 
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