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Eichenprozessionsspinner

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Endurocker

Hallo zusammen,

dem ein oder anderen mag diese wehrhafte Raupe bekannt sein. Alle andere können sich hier informieren.

Letztes Jahr hat es zwei Freunde und mich erwischt auf einer Runde in Richtung Venlo. Danach habe ich zwei Wochen lang meine Arme und Beine mit einer leichten Kortisoncreme behandeln dürfen. Eine wirklich unangenehme Erfahrung und kann wohl auch recht gefährlich werden.

Kann mir jemand sagen, ob die Haare der Raupe durch die Luft schwirren oder habe ich die mir beim Pinkelstopp im Unterholz zugezogen? Ich könnte mir auch vorstellen dass sie unter Umständen auf Stühlen und Bänken landen in der Außengastro?

Vielleicht kann hier auch gewarnt werden vor betroffenen Gebieten.

Danke & Grüße
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von bada-boom

Hilfreich
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IMHO braucht es keine direkten Kontakt mit dem Raupen.
Die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners stellen eine akute gesundheitliche Gefährdung für Menschen dar. Ab dem dritten Larvenstadium wachsen den Raupen sehr feine Brennhaare, die leicht brechen und bei günstiger Witterung durch Luftströmungen über weite Strecken getragen werden. Da die alten Larvenhäute nach der Häutung in den "Nestern bleiben", besitzen diese ebenfalls eine hohe Konzentration an Brennhaaren.

https://www.lwf.bayern.de/waldschutz/monitoring/066204/
 
Absolut fieses Zeug. Man sollte auch auf keinenfall versuchen Raupen selber zu entfernen, z.B. durch Abflämmen.
Die kleinen Haare verbreiten sich dadurch erst recht.

Hier in Frankfurt und anderen Gemeinden kann man einfach bei der Stadt oder Gemeinde bescheid geben und die schicken dann einen Trupp zur Entfernung los. Die Jungs sehen aus, als ob es einen Chemieunfall gab, so eingepackt sind die.
 
Hier in Frankfurt und anderen Gemeinden kann man einfach bei der Stadt oder Gemeinde bescheid geben und die schicken dann einen Trupp zur Entfernung los.
Hier scheinen leider vor allem die sehr schönen Strecken im Bereich Grefrath, Nettetal nahe der Grenze NL betroffen zu sein. Einige Bäume werden dann mit beschriftetem Flatterband gekennzeichnet.

Ob und wie Maßnahmen zur Bekämpfung unternommen werden in der Region ist mir nicht bekannt.
 
Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (also die Berufsgenossenschaft für die "grünen Berufe") hat dazu eine sehr ausführliche Handlungsanweisung herausgegeben:

https://cdn.svlfg.de/fiona8-blobs/p...io-arbeitsstoffe-eichenprozessionsspinner.pdf
Die Brennhaare sind wirklich übel. Beim Absaugen wird beispielsweise u. a. ein Sicherheitssauger der H-Klasse mit der Zusatzprüfung „Asbest“ gefordert.

Weiteres Zitat: "Pausenorte sind 500 Meter vom letzten gegen EPS behandelten Baum entfernt festzulegen. Brennhaare können mit dem Wind in einem Umkreis von 200 bis 500 Metern verbreitet werden"

Ihr hattet meines Erachtens großes Glück. In den Atemwegen will man diese Brennhaare ganz sicher nicht haben.
 
IMHO braucht es keine direkten Kontakt mit dem Raupen.
Das macht die Sache natürlich so fern noch unangenehmer, weil man präventiv außer Wälder umfahren und Haut bedecken nichts machen kann.

Betroffene Kleidung und Gegenstände sindübrigens auch sehr vorsichtig zu behandeln. Ich habe mir Tage später noch Quaddeln an den Händen zugezogen, weil im Lenkerband wohl auch ein paar Härchen verblieben waren.
 
Wir sind vorletztes Jahr Richtung NL - Veluwezoom ausgewichen, da hier im Ruhrgebiet alles verseucht war. In NL war vor der Tour ein Sturm und man hat schon im Besucherzentrum gewarnt. Die Haare verteilen sich durch Wind erst richtig gut, das Gift in den hohlen Haaren ist auch noch ein Jahr später aktiv und wenn man sich juckt, zerbrechen diese Haare, die in der Haut stecken, dann auch noch.
Ekliges Mistviehzeug, rein subjektiv war aber 2020 wesentlich schlimmer als 2021.
 
Habe das auch schon mal gehabt. Sind bei Regen gefahren ohne irgendwo anzuhalten. In der Nacht auf einmal ein Jucken, dass ich mir beinahe die Beine aufgekratzt habe. Hätte niemals einen Zusammenhang zu Eichenprozessionsspinnern hergestellt. Der Hausarzt hat auch alles mögliche vermutet und wusste nicht richtig weiter.
Erst ein paar Wochen später sind wir drauf gekommen, dass es von diesen Dingern kommen kann.
 
Hätte niemals einen Zusammenhang zu Eichenprozessionsspinnern hergestellt.
Bei mir hat das Jucken und die Quaddeln auch erst ~16h nach dem Kontakt begonnen. Meine erste Vermutung war, dass da ein Schwarm Mücken über mich hergefallen ist, weil ich am selben Abend noch mit Freunden lange draußen auf der Terasse saß.

Ein Freund, der auf der Tour war ist aber direkt zum Arzt und der hat es sehr schnell diagnostiziert.
 
So, alle Jahre scheinbar wieder. Gestern von Düsseldorf Richtung Venlo und an der Maas entlang bis Roermond hoch. Mein linker Unterarm und Oberschenkel sehen aus wie Streuselkuchen. 🤮
 
Wie behandelt man die Haut bei Kontakt?
 
Ich schmiere 3x am Tag dünn Hydrocortison 0,5% Creme auf die betroffenen Areale. Letztes Jahr hat es trotzdem fast 14 Tage bis zum Abklingen der Ausschläge gedauert.
 
In den nächsten Tagen geht es zumindest hier im Rheinland wieder los mit dem Eichenprozessionsspinner.

Ich hoffe, dass ich in Gegensatz zu den letzten zwei Jahren heuer verschont bleibe.

Passt gut auf euch auf und macht einen Bogen um gekennzeichnete Regionen und Bäume.
 
Im Juni geht es los, wenn es ganz schlimm kommt, hilft nur Cortison. Vorbeugend evtl Antiallergikum, das teste ich dieses Jahr
 
Hier im nördlichen Ruhrgebiet ist das Ding auch heimisch und so richtig machen die Gemeinden außerhalb von Ortschaften nicht wirklich was dagegen. Ich fahre dann mit Langarm-Trikot und langer BIB. Und das dann gleich nach der Fahrt in die WaMa@40°C bei extralangem Waschgang.

Bei mir half Wärme sehr gut. Das Gift denaturiert bei 60°C. Dass ist quasi meine Kaffeetemperatur und die heiße Tasse an die Quaddeln drücken, tut Wunder. Machmal auch ein heißes Feuerzeug auf die jukenden Pickel gedrückt - das zwei, drei Mal und die Stelle ist geheilt.
 
Ich hab mir deine Tipps mal zu Gemüte geführt, nachdem ich in den letzten Wochen 1.5k km mit vielen Eichen in NRW hinter mich gebracht habe und meine Arme und Beine wie ein Streuselkuchen aussehen. Ich habe mir einen Insektenstichheiler besorgt, der mit punktueller Wärme arbeitet -> den Tag über mehrfach alle Punkte behandelt, am Abend kein Juckreiz mehr. Dafür ist die Behandlung schon etwas unangenehm aber immer noch besser als der Juckreiz
 
@resuah.rapsak ich hab mit Tabletten von Fenistil sehr gute Erfahrungen gemacht.

Hatte mal nach nem 24h Lauf 200 Mückenstiche nur an einem Bein, da waren die Dinger goldwert.
 
Alles probiert, ebenso alle Arten von Allergietabletten. Cortison hilft beim Unmengen an Pocken von Prozessionsspinnern, alles andere nicht wirklich. Die Wärmebehandlung ist vollkommen Tabletten/Salbenfrei perfekt
 
Ich bin dieses Jahr nun schon das dritte mal betroffen. Die 2 Jahre zuvor kaum. Kann es sein dass der milde Winter die Ausbreitung massiv begünstigt hat? Man sieht auch an immer mehr Stellen Warnschilder und ich meide diese Abschnitte inwzischen auf den Trainingsrunden.
 
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