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Ein Paar Fragen zu einem alten Bianchi-Rennrad

swizz

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Hallo,

ich habe mir vor ein paar Tagen ein altes Bianchi-Rennrad gekauft. Ich glaube zwar nicht, dass es von vor 1990 ist, aber trotzdem schien mir dieses Forum am passensten.

Die Fotos sind leider recht schlecht, weil sie mit dem Handy gemacht sind.

http://img76.imageshack.us/img76/8272/bild004mb9.jpg
http://img76.imageshack.us/img76/2269/bild003ez3.jpg

Kann man anhand der Fotos eventuell rausfinden, was das für ein Modell ist?
Als ich es gekauft habe, waren auf den Bremsen so Gummikappen, die leider ziemliech spröde waren. Ich habe sie und das Griffband jetzt entfernt und mir ein neues Band in Bianchi-Farbe besteellt. Bisher habe ich so Gummikappen für die Bremsen leider nicht gefunden. Kriegt man sowas irgendwo noch?
Und noch eine Frage zu den Bremsen. Es gibt doch manchmal so Bremsaufsätze, das man auch bremsen kann, wenn man gemütlich rumrollt. Ist das ein großer Aufwand, sowas zu installieren?

Viele Grüße und vielen Dank im Vorraus
Swizz
 
AW: Ein Paar Fragen zu einem alten Bianchi-Rennrad

Aufgrund der Fotoqualität kann man wirklich nicht viel sagen,aber ich schätze mal, ein Einstiegsmodell aus der Zeit um 1990 rum. Mach doch mal Angaben zu den Komponenten und zu dem Rohraufkleber am Sattelrohr, dann wirds schon einfacher.
Sind die Bremsgriffe von Campagnolo (die Bremsen selbst sehn eher nach Modolo aus)? Dann könnte man mit etwas Glück und Suchen wahrscheinlich noch Griffgummis bekommen.
Was meinst Du mit Bremsaufsätzen? Es gibt Zusatzbremshebel für den geraden Lenkerteil, die würden an dem Rad allerdings eher verboten aussehen. Die Montage der Teile ist aber kein großes Problem.
Wie groß bist Du denn? Das ist ja ein Riesenrahmen (62er?).
 
AW: Ein Paar Fragen zu einem alten Bianchi-Rennrad

An der Querstange steht übrigens noch Pionier de Italia oder sowas, könnte das die Produktbezeichnung sein?
Mit Bremsaufsätzen meinte ich den gerden Lenkterteil.

Zu den Komponenten:
Ich habe jetzt keine Ahnung von sowas, deshalb schreibe ich mal alles auf, was ich so finde.
Bremsen: Quaddro Modolo
Schalthebel am Rahmen: Quattro Accushift SunTour/SinTour (Bin mir nich so ganz sicher, die Schrift ist ziemlich klein)
Stangen wo die Pedalen dran sind: Quattro
Vordere Zahnräder: Auf einem steht 52 auf de anderen 42 drauf.
Rahmen: Ich bin knapp 1,90 m groß, gibt es irgendwelche standardisierten stellen, wo die Rahmengröße stehen müsste?
Aufkleber am Sattelrohr: Es steht drauf
Columbus
Tubi Speciali Rinforzati
Acciaio CrMo
Cromor
Dopplo Spessore
Bild ist leider wieder schlecht: http://img155.imageshack.us/img155/7859/bild005cy0.jpg

Irgendwie sind alle Komponenten von Quadro. Gibt es sonst noch irgendwas wichtiges?

Noch eine Frage. Ich habe 90 € dafür bezahlt und es wirkt insgesamt ganz gut in Schuss. Kann man so auf die Ferne sagen, ob das halbwegs ok ist?
 
AW: Ein Paar Fragen zu einem alten Bianchi-Rennrad

Dein Rad könnte so eins sein: http://velospace.org/node/6681
Der Rahmen ist gut, Cromor war schon einer der besseren Rohrsätze von Columbus.
Suntour Komponenten sind auch gut (wobei mir Quattro überhaupt nichts sagt), die Ersatzteilsituation ist allerdings ziemlich schlecht. Wenn Du hinten eine Kassettennabe mit Suntourritzeln hast, mußt Du Dich schon mal nach einem Ersatzlaufrad umsehn, denn die Ritzel wirst Du kaum noch bekommen.
Bei 190cm könnte der Rahmen passen, wenn Du mit der Satteleinstellung wie auf dem Foto fahren mußt, ist der Rahmen deutlich zu groß.
Wenn alles in Ordnung ist, sind 90€ o.k., eher wegen der Rahmenqualität als der Komponenten, ein schlechtes Gewissen gegenüber dem Verkäufer mußt Du aber auch nicht haben.
 
AW: Ein Paar Fragen zu einem alten Bianchi-Rennrad

Ich glaube ich schleppe es gleich mal zum Fahrradladen. Was meinst du mit Satteleinstellung? Sollte man den noch was hochstellen?
 
AW: Ein Paar Fragen zu einem alten Bianchi-Rennrad

Wenn Du mit dem Rad so fährst, wie es auf den Fotos zu sehen ist, d.h. wenn das Deine auf Deine Beinlänge eingestellte Sattelhöhe ist, dann ist der Rahmen zu groß für Dich.
 
AW: Ein Paar Fragen zu einem alten Bianchi-Rennrad

Der Rahmen ist schon erstmal eine gute Basis für ein ordentliches Rad.¨
Ich würde mal ds Baujahr etwas vor 1990 ansetzen, denn gerade um 1990 hatten die Bianchi-Rahmen einen andern Schriftzug (aus Streifen bestehend) und am Oberrohr stand "Caurus" (bei Einzelrahmen nur das, bei Fertigrädern noch mit einer dreistelligen Nummer dahinter).
Außerdem hat der Rahmen eine gemuffte Gabel. Um 1990 hatten die Bianchi-Rahmen aber kopflose Gabeln.
Da es den Cromor-Rahmen auch einzeln gab, kann es sich hier um einen Individualaufbau handeln. I.d.R. ist es nicht üblich, dass ein Hersteller nur einzelne Teile einer Komponentengruppe verbaut, wenn er doch alles gruppenrein aus einer Hand bekommen kann.
Was auch sein kann ist, dass ein Hersteller, um eine Komplettgruppe anzubieten, selber Teile zugekauft hat. Das haben um 1990 einige gemacht, die eben kein komplettes Angebot hatten, z.B. Gipiemme, Weinmann, Ofmega und Regina. Es könnte also sein (auch wenn die Wahrscheinlichkeit nicht sehr groß ist), dass es sich hier um eine dieser seltenen Stückelgruppen handelt (mir selber ist da die "Regina America" bekannt, wobei eigentlich nur Kette und Zahnkranz Regina waren, der Rest war eine Sachs Rival im Regina-Lack und evtl. eine Ofmega-Kurbel).
Ich bin schonmal gespannt auf die guten und hoch aufgelösten Detailbilder.

Die Bremsgriffhütli sind sehr begehrte Sammlerware, denn jeder Klassikerfreund hat bestimmt den einen oder anderen Bremshebel, ab dem die Hütli zu erneuern wären. Da es auch keine mehr offiziell als Ersatzteile gibt, ist die Beschaffung schwierig und teuer. Es ist einfacher und oft billiger, ein komplettes Paar Bremsgriffe zu bekommen.

Die Sache mit den Zusatzbremshebeln ist nicht so empfehlenswert. Früher gab es sog. "Faulenzerhebel" mit einem extra Bügel, der am Bremshebel befestigt war. Meist waren das Produkte der untersten Kategorie, die wirklich gefährlich waren, denn die Dinger zogen so schwer, dass man aus der Oberlenkerhaltung das Rad nicht wirklich verzögern konnte. Dazu km, dass man die vor dem Lenker hochziehen musste, da war kein sicherer und kontrollierter Griff möglich.
In letzter Zeit haben sich besonders bei Crossrädern Zusatzbremshebel eingebürgert, die in Nähe des Vorbaus montiert werden. Sie sind sozusagen "zwischengeschaltet", also der Bremszug ist an der Stelle aufgetrennt, man hat also einen zweiten Hebel pro Zug. Das soll ganz gut funktionieren, aber auch das halte ich für ein Rennrad für unnötig. Die vorherrschende Haltung ist sowieso die Bremsgriffoberhaltung, und bei einem ordentlichen Bremssystem kann man das Rad von dort aus wirklich gut kontrollieren. Überleg dir das ruhig nochmal.
Ansonsten würd ich dir auch empfehlen, die Bremszüge zu tauschen. Moderne innenbeschichtete Züge gehen viel leichter und die guten sind auch gedichtet, so dass kein Dreck reinkommt. Sollte es auch als Bianchi-Originalersatzteil geben.
 
AW: Ein Paar Fragen zu einem alten Bianchi-Rennrad

Hallo Bonanzero,
dumm das ich deine Antwort erst jetzt sehe, da hat die Emailbenachrichtigung irgendwie nicht funktioniert. Danke für die ausführliche Antwort.

Ich habe jetzt leider schon eine neues Griffband drangemacht und von daher kommen neue Bremmsgriffe wohl eher nicht mehr in Frage. Vielleicht mach ich das alles zum nächsten Frühjahr, wenn sich das Lenkerband verschliessen hat.

Das mit dem Bremsen an der Querstange habe ich mir schon abgeschminkt.

Noch eine andere Frage.
Ich war jetzt mal damit deim Fahrradladen und habe das Rad zentrieren lassen. Die haben mir das gesagt, dass das Vorderrad einen Höheneschlag hat und man es nicht mehr perfekt rundkrriegen würde. Im Moment fährt es zwar noch sehr gut, aber ich dekne mal das wird nicht ewig halten. Laut dem Verkäufer würde eine neues Rad mit Felge usw. ungefähr 50 € kosten.

Lohnt es sich für das Rad überhaupt Geld in neue Bremszüge, Bremsgriffe und eine neues Vorderrad zu investieren?

Zu den Bremshütten.
Ich habe mal beim Flohmarkt eine Thread aufgemacht.
Ich habe da zwei Griffgummis bei Onlinehändlern gesehen.
Einmal welche von Shimano für 5€ und einmal welche von Modolo für 23€ (was ich eigentlich ziemlich unverschämt finde). Bei denen von Modolo steht aber eine andere Produktbezeichung drauf als bei meiner Bremse.
Es wäre nett wenn du oder Hans da mal draufschauen könntest.

http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=47117

Viele Grüße Swizz
 
AW: Ein Paar Fragen zu einem alten Bianchi-Rennrad

Hallo swizz,
ich hab mir deine Bilder nochmal angeguckt, insbesondere die Bremshebel.
Die sehen aus wie dunkelgrau lackiert.
Wenn die Hebel keine Rückstellfeder haben (also wenn der Hebel nicht zurückschnappt, wenn keine Bremse angeschlossen ist), dann kann es gut sein, dass das genau das Modell ist, von dem ich noch ein paar neue und unbenutzte herumliegen hab.
Ich könnt dir das Paar für 15 EUR vermachen, zzgl. Versand, was derzeit wohl 3,90 EUR für ein unversichertes Päckchen wäre.
Das Dumme ist nur, dass ich vor Weihnachten nicht da rankomme. Aber wenn wir das rechtzeitig klären, dann kann ich dir die Hebel schicken, sobald ich da bin. Vielleicht kann ich ja auch nochwas deixeln, dass es vorher ginge.

Die Bremshebel haben doch Außenverlegung, oder? Da kannste doch auch bei montiertem Lenkerband die alten Hebel runterschrauben und die neuen drauf. Die Schelle bleibt dabei am Lenker.

Was das Vorderrad angeht, da würde ich an deiner Stelle versuchen, eine Felge des gleichen Typs zu finden wie die zu ersetzende, und dann die Nabe da hineinzuspeichen, alternativ ein identisches Vorderrad, was aber viel viel schwieriger zu finden ist.
Wie sehen denn die Lager der Naben aus, also vorne und hinten?
Mach mal ein paar Bilder, auch von Details wie Felge, Nabe, Bremsen, Kurbeln, ...
Wie du die Gruppe beschrieben hast, ist es bestimmt ein Exot und wir Voyeure sind da ganz wild drauf.
 
AW: Ein Paar Fragen zu einem alten Bianchi-Rennrad

Hallo,
Könntest du mal erklären was
Rückstellfeder
Außenverlegung.
und Kurbel bedeutet?
Also so wie ich das Lenkeband drangemacht habe, kriegt man die Bremsen nicht mehr ab. Ich mach heute Abend mal ein Foto davon. Von den anderen Sachen die du meintest auch, wenn du mir genau erklärst was du meinst.
 
AW: Ein Paar Fragen zu einem alten Bianchi-Rennrad

Na, eine Rückstellfeder ist eine Feder, die den Bremshebel zurückholt, wenn keine Bremse dranhängt.
Früher waren die Hebel einfach nur Bremshebel: Alukörper, Aluhebel, maximal noch ein Gunnihütli drauf - feddisch.
Dann kamen in den späten 80ern die Japaner auf die Idee, alles einen Tick leichtgängiger und bedienfreundlicher zu machen. Und sie erfanden die Rückstellfeder für Bremsgriffe. Das merkt man so: Nimm einen losen Bremsgriff und bewege ihn. Bleibt der Hebel in jeder Stellung in seiner Lage und schnappt er zurück, wenn man dran zieht, dann ist sone Feder drin. Wenner beim Bewegen klappert und sich unabhängig vom Griffkörper bewegt (was sein Freiheitsgrad gerade zulässt), dann hatter keine. Ich nehme mal an, dasser keine hat. Bist du sicher, dass Modolo draufsteht?

Außenverlegung der Bremszüge bedeutet, dass sie nicht am Lanker unterm Band verlegt werden, sondern oben aus den Hebeln rausgehen.

Kurbel, na das ist das Ding, wo die Pedale dran sind und die Kettenblätter, wo man di eKraft ins Gestell einleitet.

Mach nicht nur Bilder von den Sachen, die ich gemeint hab, mach Bilder von allen Details. Auch Schaltung, Umferfer, Kette, Ritzelpaket, Anlötteilen, naja alles halt.
 
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