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Einfach Lenker tauschen doch nicht einfach möglich?

krummbiegel

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Guten Morgen,

ein ganz komisches Problem.

Habe hier ein Trek Gravelbike (2021) und ein Trek Cyclocross (2018).
Das Cyclocross Bike bin ich so gut wie nie gefahren, stand fast nur hier rum, hat keine 500km drauf. Ich habe jetzt gemerkt, dass mir der Gravel Lenker erheblich besser gefällt.

Da ich vor kurzem meinem Trek einen etwas breiteren Lenker spendiert habe, liegt der Lenker, der ab Werk installiert war, noch bei mir herum und würde sich für das Cyclocross anbieten.

Durchmesser des Vorbau stimmt, also sind beides die Maße Oversized Klemmung, wie man es eben gewohnt ist von den meisten Rädern, die derzeit auf dem Markt sind im Gravel bzw. CX Bereich.

Jetzt war ich beim Händler vor Ort, um ein neues Lenkerband zu kaufen und hatte mein Rad gleich mit dabei, um farblich zu schauen, was außer schwarz gut passt.

Der Verkäufer meinte, dass er mir von meinem Vorhaben abrät.

Er meinte, es sei nicht empfehlenswert einen Lenker aus 2021 an ein Rad mit einem Vorbau aus 2018 zu schrauben, da es immer Material, Passungs- und Durchmesser- Schwankungen gäbe, außerdem sei ja das Alu ein anderes, man installiere grundsätzlich immer aus der gleichen Serie und ähnliche Jahrgänge, und ähnliche Alterung, auch dass ich das Cyclocross fast nie gefahren bin, meinte er sei egal, weil das Alu am Cyclocross, also genauer der Vorbau ja gealtert sei. Also quasi neuer Lenker alter Vorbau passen nicht.

Jetzt bin ich etwas verunsichert, will er mir nur etwas aufschwatzen oder was ist hier Thema, und kurioserweise meine ich in der Tat mal bei irgend einem ur-alten Test einer renomierten Zeitschrift tatsächlich etwas in der Richtung gelesen zu haben, dass man quasi aus gleicher Serie installieren sollte, aber ich glaube, das war im Zusammenhang mit Carbon-Lenkern der ersten Zeiten, als die Klemmungen vieler Vorbauten noch sehr "eingeschnürt" haben und Druck auf die Lenker ausgeübt haben.

Bin jedenfalls verwirrt und möchte mal euer Wissen bemühen.
 
Du kannst den Lenker bedenkenlos montieren.
Natürlich gibt es Schwankungen in Material und Dimensionen, allerdings sind diese Schwankungen unabhängig vom Alter der Teile. Diese Schwankungen ergeben sich aus verschiedenen Chargen/Prozessen/Werkzeugverschleiß usw. Ein 2021er Lenker aus einer anderen Charge kann theoretisch größere Abweichungen haben als der 2018er.

All diese Schwankungen sind in der Konstruktion der Teile berücksichtigt (Stichwort: Sicherheitsfaktor). Bei ultraleicht-Bauteilen könnte man die Überlegungen des Händlers evtl. noch nachvollziehen.
 
Danke, habe von sowas in der Art noch nichts gehört. Er bezog sich auf Nachfragen auf gebrochene Lenker, aus einem Artikel aus 2014, wo mal erwähnt worden sei, man solle gleiche Serien nehmen, weil da sicher sei, dass die Klemmtechnik des Vorbaus auf den Lenker abgestimmt sei, also beispielsweise Ritchey Comp Lenker + Ritchey Comp Vorbau und nicht Ritchey WCS Lenker und Ritchey Comp Vorbau.

aber ich glaube selbst ab Werk werden viele Räder mit beispielsweise FSA Vorbau und Lenker der Hausmarke ausgestattet.
 
Du kannst den Lenker bedenkenlos montieren.
Natürlich gibt es Schwankungen in Material und Dimensionen, allerdings sind diese Schwankungen unabhängig vom Alter der Teile. Diese Schwankungen ergeben sich aus verschiedenen Chargen/Prozessen/Werkzeugverschleiß usw. Ein 2021er Lenker aus einer anderen Charge kann theoretisch größere Abweichungen haben als der 2018er.

All diese Schwankungen sind in der Konstruktion der Teile berücksichtigt (Stichwort: Sicherheitsfaktor). Bei ultraleicht-Bauteilen könnte man die Überlegungen des Händlers evtl. noch nachvollziehen.

Ich glaube es stand mal in einem 2014er Artikel sowas in der Art, Seriengleichheit oder sowas

https://www.bike-magazin.de/komponenten/lenker_vorbauten/bike-bruchtest-lenker-und-vorbau
 
Hallo,

ich wußte es, Rennradtechnik ist doch komplizierter als Raketentechnik!

Das ich überhaupt noch lebe und meine Räder noch fahren... :D

Oh Mann...

Gruß
 
Man "lernt" eben immer noch dazu, so mein Eindruck. Im Übrigen ...... Frage nach Drop, Reach, Lenkerbreite und Co, Vorbaulänge hat der Händler nicht gestellt.
 
...warum auch.
Hauptsache Produktionsdatum stimmt überein, der Rest ergibt sich von selber :rolleyes:
Aber nach maximal 2 Jahren muss wg der Materialermüdung alles neu. Nur, ob man dann 2022er Vorbauten an 2019er Gabelschäfte schrauben kann würde ich vielleicht doch lieber bei diesem Händler vorher nochmal erfragen.
 
Aber nach maximal 2 Jahren muss wg der Materialermüdung alles neu. Nur, ob man dann 2022er Vorbauten an 2019er Gabelschäfte schrauben kann würde ich vielleicht doch lieber bei diesem Händler vorher nochmal erfragen.

ja, angeblich würde das Aluminium (Vorbau und Lenker sind aus diesem Material) spröde werden usw. Keine Ahnung ob das stimmt, also wirklich keine Ahnung, aber wenn dem so wäre, müssten da draußen ja alle fleißig nur noch am Lenker tauschen sein.

Auf mein Argument hin, dass ich mit dem Rad keine 500km gefahren bin (auf Straße, also keine Wettkämpfe, ich würde sagen, nicht mal Graveluntergrund) juckte ihn eher weniger, es käme darauf an, wie lange das Material nun schon installiert sei. Aha.

Er hatte übrigens Räder im Lager aus 2021, die ja 2020 produziert wurden, und jetzt bald 2 Jahre alt sind mit 0km, demnach müsste er ja bei diesen Neurädern auch das Material tauschen. Diese Frage überging er dezent. Nein, denn das sei ja noch nicht gefahren, es geht schon drum, ob erste Belastungen stattfanden.
 
Auf mein Argument hin, dass ich mit dem Rad keine 500km gefahren bin (auf Straße, also keine Wettkämpfe, ich würde sagen, nicht mal Graveluntergrund) juckte ihn eher weniger, es käme darauf an, wie lange das Material nun schon installiert sei. Aha
...mhh.
Aluminium ist nicht dauerfest. Mit dem absoluten Alter hat das allerdings nichts zu tun.

Ich war ja schon ein paar mal auf der 200er Strecke der Eroica unterwegs. Viel mehr Beanspruchung kann man sich für einen ollen Lenker/Vorbau im Rennradbereich nicht vorstellen.

Alulenker, nix oversize oder tolle Legierung in schlecht passenden Stahlvorbau aber 71 Jahre alt - da möchte ich den Händler mal argumentieren hören:

 
ja, angeblich würde das Aluminium (Vorbau und Lenker sind aus diesem Material) spröde werden usw. Keine Ahnung ob das stimmt, also wirklich keine Ahnung, aber wenn dem so wäre, müssten da draußen ja alle fleißig nur noch am Lenker tauschen sein.
Prinzipiell kann Aluminium spröde werden.

Dazu braucht es aber plastische Dehnung. Wenn du Aluminium sehr oft über der Streckgrenze beanspruchst, kommt es zu einer Verfestigung und damit zu einer Versprödung. Ich behaupte Mal, dass die Beanspruchungen eines normalen Alu-Lenkers weit von der Streckgrenze entfernt sind. Also selbst durch intensive Nutzung sollte es kaum zu einer Versprödung kommen.

Ggf. können auch Temperaturzyklen zu einer Versprödung führen. Das müssten dann aber Temperaturen sein, die tatsächlich das Gefüge beeinflussen (was man z.B. bei einer Wärmebehandlung ganz konkret nutzt). Da sprechen wir aber dann von wirklich sehr hohen Temperaturen.

Wie Aluminium vom Rumliegen im Lager verspröden soll...das muss dein Händler uns nochmal erklären.
 
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