Kwak
RSC Essen-Kettwig
AW: Erster Berg des Lebens - L´Alpe D´Huez - wie mach ich das?!
Vielleicht hilft es, wenn ich mal meine Erfahrungen poste:
1992: Mit dem MTB und Zivilkleidung einmal um die „Plose“ (Hausberg von Brixen in Südtirol) – 50km, 1500Hm – in der Runde war ein halber Pass (das Würzjoch/Passo del Erbe) drin (erste Alpenerfahrung)
1992-1998: 6 Jahre kein Sport
1998: Mein großes sportliches Ziel: Alpe d’Huez ohne Absteigen. Habe mir extra dafür ein MTB gekauft. Ein Kumpel hatte das gleiche Ziel, er hat sein Treckingrad genommen. Für Training blieb nicht viel Zeit, in den drei Wochen vorher bin ich nur einmal für 2h auf dem Rad gewesen.
Da man sich ja vor dem Anstieg einfahren muss, sind wir von Vizille aus (von da sind es etwa 30km/500Hm bis Bourg d’Oisans) losgefahren. Dann ging’s ab in den Anstieg. Ich habe sofort den kleinsten Gang (irgendeine Untersetzung) aufgelegt und bin hochgekurbelt, mein Kumpel blieb wegen der größeren kleinsten Übersetzung irgendwann zurück, stricken half nicht mehr und es kamen Knieprobleme hinzu. Nach etwa 1h musste ich Pause machen: Hatte kein Wasser mehr und das Begleitfahrzeug war bei meinem Kumpel etwa 300 Höhenmeter tiefer – ich konnte das alles gut beobachten von meinem Standpunkt aus. So stand ich dann da etwa eine halbe Stunde und wartete auf Wasser. Als ich es dann endlich hatte, ging es weiter. Ohne Absteigen bis oben, immer schön ruhig. Insgesamt habe ich netto 1:45h gebraucht. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass ich vor Jahren mal so eine blödsinnige Fernsehshow gesehen habe, wo auch völlig Untrainierte Alpe d’Huez hochfahren sollten – auf die Zeit kam es nicht an. Die einzige, die es geschafft hat, war eine Frau. Und warum? Die Männer sind wie die Bekloppten in die Steigung hereingefahren und konnten dann irgendwann nicht mehr.
Man kann daraus ersehen, dass man quasi untrainiert hochkommt, man muss nur langsam fahren und kleine Gänge haben. Bei deinem Rad würde ich mir deshalb Gedanken machen. Man kann in Bourg d’Oisans beim örtlichen Händler auch Rennräder leihen. Das hat mein Kumpel dann auch gemacht, die Auswahl war aber leider nicht sehr groß. Die kleinste Übersetzung war deshalb immer noch recht groß und wahrscheinlich nicht viel kleiner als bei deinem Rad. Ich würde es deshalb vorziehen, ein MTB zu leihen. Das hat mein Kumpel dann schließlich auch gemacht. Hier hatte unser Vermieter so ein Teil mit extra großem Rettungsring – der örtliche Radhändler hat meiner Erinnerung nach leider keine MTBs.
Was die vorherigen Posts zur Charakteristik des Anstiegs sagen, stimmt. Die ersten 3 bis 4km (bis La Grange) sind steiler, danach wird es etwas flacher. Alpe d’Huez ist in meinen Augen ein sehr (!) angenehm zu fahrender Anstieg. Denn die Steigung ist sehr gleichmäßig und in den Kehren ist es immer ein wenig flacher, wo man dann mal kurz hochschalten kann und so den Rhythmus einfach wechseln kann, was muskulär deutlich entlastet.
Und noch was: Der Vorschlag, die optimale Tretfrequenz zu halten, wird nicht funktionieren. Ich habe das mit dem MTB (!) mal am Télégraphe probiert, immer schön bei 90/min gehalten. Alle paar 100m musste ich absteigen, weil ich völlig außer Puste war. Die optimale Tretfrequenz kannst du halt nur fahren, wenn die dafür nötige Leistung unterhalb der anaeroben Schwelle liegt und das wird bei dir in Kombination mit deinem Rad kaum der Fall sein (und möglichweise selbst mit MTB, wie bei mir damals, nicht funktionieren)
Vielleicht hilft es, wenn ich mal meine Erfahrungen poste:
1992: Mit dem MTB und Zivilkleidung einmal um die „Plose“ (Hausberg von Brixen in Südtirol) – 50km, 1500Hm – in der Runde war ein halber Pass (das Würzjoch/Passo del Erbe) drin (erste Alpenerfahrung)
1992-1998: 6 Jahre kein Sport
1998: Mein großes sportliches Ziel: Alpe d’Huez ohne Absteigen. Habe mir extra dafür ein MTB gekauft. Ein Kumpel hatte das gleiche Ziel, er hat sein Treckingrad genommen. Für Training blieb nicht viel Zeit, in den drei Wochen vorher bin ich nur einmal für 2h auf dem Rad gewesen.
Da man sich ja vor dem Anstieg einfahren muss, sind wir von Vizille aus (von da sind es etwa 30km/500Hm bis Bourg d’Oisans) losgefahren. Dann ging’s ab in den Anstieg. Ich habe sofort den kleinsten Gang (irgendeine Untersetzung) aufgelegt und bin hochgekurbelt, mein Kumpel blieb wegen der größeren kleinsten Übersetzung irgendwann zurück, stricken half nicht mehr und es kamen Knieprobleme hinzu. Nach etwa 1h musste ich Pause machen: Hatte kein Wasser mehr und das Begleitfahrzeug war bei meinem Kumpel etwa 300 Höhenmeter tiefer – ich konnte das alles gut beobachten von meinem Standpunkt aus. So stand ich dann da etwa eine halbe Stunde und wartete auf Wasser. Als ich es dann endlich hatte, ging es weiter. Ohne Absteigen bis oben, immer schön ruhig. Insgesamt habe ich netto 1:45h gebraucht. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass ich vor Jahren mal so eine blödsinnige Fernsehshow gesehen habe, wo auch völlig Untrainierte Alpe d’Huez hochfahren sollten – auf die Zeit kam es nicht an. Die einzige, die es geschafft hat, war eine Frau. Und warum? Die Männer sind wie die Bekloppten in die Steigung hereingefahren und konnten dann irgendwann nicht mehr.
Man kann daraus ersehen, dass man quasi untrainiert hochkommt, man muss nur langsam fahren und kleine Gänge haben. Bei deinem Rad würde ich mir deshalb Gedanken machen. Man kann in Bourg d’Oisans beim örtlichen Händler auch Rennräder leihen. Das hat mein Kumpel dann auch gemacht, die Auswahl war aber leider nicht sehr groß. Die kleinste Übersetzung war deshalb immer noch recht groß und wahrscheinlich nicht viel kleiner als bei deinem Rad. Ich würde es deshalb vorziehen, ein MTB zu leihen. Das hat mein Kumpel dann schließlich auch gemacht. Hier hatte unser Vermieter so ein Teil mit extra großem Rettungsring – der örtliche Radhändler hat meiner Erinnerung nach leider keine MTBs.
Was die vorherigen Posts zur Charakteristik des Anstiegs sagen, stimmt. Die ersten 3 bis 4km (bis La Grange) sind steiler, danach wird es etwas flacher. Alpe d’Huez ist in meinen Augen ein sehr (!) angenehm zu fahrender Anstieg. Denn die Steigung ist sehr gleichmäßig und in den Kehren ist es immer ein wenig flacher, wo man dann mal kurz hochschalten kann und so den Rhythmus einfach wechseln kann, was muskulär deutlich entlastet.
Und noch was: Der Vorschlag, die optimale Tretfrequenz zu halten, wird nicht funktionieren. Ich habe das mit dem MTB (!) mal am Télégraphe probiert, immer schön bei 90/min gehalten. Alle paar 100m musste ich absteigen, weil ich völlig außer Puste war. Die optimale Tretfrequenz kannst du halt nur fahren, wenn die dafür nötige Leistung unterhalb der anaeroben Schwelle liegt und das wird bei dir in Kombination mit deinem Rad kaum der Fall sein (und möglichweise selbst mit MTB, wie bei mir damals, nicht funktionieren)