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Fahrrad draußen waschen erlaubt?

StefanHamburg

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21 Februar 2012
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Hallo liebe Rennradlerkollegen!

ich habe eine Frage bezüglich der Fahhradpflege.
Da ich in einem Mehrfamilienhaus wohne und dort keine Garage oder ähnliches verfügbar ist, müsste ich mein Rennrad im Grunde draußen vor der Türe am Gehweg putzen.
Explizit geht es mir um die Feuchtpflege - also mit warmen Seifenwasser, und einer weichen Handfegerbürste.

Die Frage nun, da ich ja auch die Kette mitputze, ölt das dann ja auch ein wenig. Wieviel Öl das nun im einzelnen ist, sei mal dahingestellt. Jedoch ist das Putzen des eigenen Autos ja auch untersagt, solange man es nicht innerhalb einer mit Schmutzwasserauffangsystem ausgestatteten Anlage betreibt.

Wenn da jetzt ein dämlicher Nachbar vorbeigeht, und der Meinung ist das sein verboten, von wegen Kettenöl ins Grundwasser und so, kann der mir dann was? Ordnungsamt auf den Hals hetzten zB.?Oder ist die Fahrradpflege grundsätzlich überall gestattet?

Ich habe leider im Forum darüber nichts gefunden. Falls Die Frage an anderer Stelle schon beantwortet sein sollte bitte ich meinen Beitrag zu entschuldigen.

viele Grüße
Stefan
 
Explizit verboten, wie Autowäsche, dürfte es wohl nicht sein, sicherlich wird es aber einen allgemeinen Paragraphen geben, der das rumsauen mit Öl, bzw. umweltgefährdenden Stoffen untersagt.

Als Schutzbehauptung würde ich dann sagen, dass Du abbaubares Kettensägen-Sägeketten-Öl benutzt, wie die Waldarbeiter, dann dürfte es argumentativ für den anderen dünn werden, außer, er gibt ne chemische Analyse des Waschplatzes in Auftrag..:rolleyes:
 
Die Kette kannst Du putzen, indem Du einen alten Lappen z.B. mit Brunox "einsaust" und die Kette ein paar mal da durchziehst.
Ansonsten einfach einen alten Bettlaken unters Rad legen. Was soll da passieren ?
Du benutzt ja, denke ich, keinen Hochdruckreiniger, oder ?
 
Was für ein Schwachsinn: Wenn Du bei Regen fährst ... dann landet auch Kettenöl auf der Straße.

Aber leider muss man bei den ganzen Öko-Taliban die hier rumlaufen heutzutage ja mit allem rechnen.
 
je das Problem ist, bei mir gegenüber hängt immer so eine Oma am Fenster.
Die hat auch schonmal die Polizei gerufen, weil ich zum Ausladen auf einer Einfahrt geparkt habe.

Aber der allg Tenor ist ja, daß ich nichts zu befürchten habe. Dann bin ich ja beruhigt :bier:
 
Ich lege immer, wenn ich die Kette reinige oder das ganze Rad eine Reinigung nötig hat, einen großen Pappkarton unters Rad und entsorge den Karton dann im Restmüll, zumindest die dreckigen Teile. Irgendwo hat man immer einen Karton. Ganz einfach!
 
Wo ist denn Öl am Fahrrad?

Meine Kette läuft mit Fett.
Und selbst wenn man Kettenöl nimmt: Bisschen davon auf einen Lappen, Kette 2-3x durch den Lappen ziehen.

Die Kette soll nicht in Öl schwimmen, ein dünner Film ist wesentlich besser. Allein schon, weils nicht so viel Dreck anzieht.
 
Also, ich reinige meine Räder immer im Keller, hört sich OT an, meint aber: da tropft vielleicht mal ein nasser Lappen, aber es fliesst nichts weg.
An die Kette gehört gar kein Wasser, oder aber das macht man eh in einer Schüssel mit demontierter Kette und satt Spüli (das ist aber eine höchst umstrittene Technik)
Man kanns auch übertreiben.

Mach Dir aber keine Sorgen, die Oma wird im Zweifel was anderes finden. :D Ein Hoch auf die Nachbarschaft.
 
Ich nehm auch die Badewanne, aber das abwischen mit nassem Spülilappen ist ökologisch kein Thema.
Der Vergleich zum Auto hinkt da, das sind ganz andere Mengen an potenziell grundwassergefährdenden Stoffen am Start.

Manches Kettenöl ist auch biologisch abbaubar, z.B. Oil of Rohloff.
 
also ich reinige nur den Rahmen und alles. Die Kette wische ich mit einem mit Silikonöl geraenkten küchentuch ab und fette/öle sie dannach neu. Somit hat man alles chemie zeugs im Wischlappen oder Küchentuch...
 
Tja, mit Umweltschutz ist das so eine Sache. Wenn ein besorgter Bürger (Oma) den beobachteten Fall von vermuteter Umweltverschmutzung dem Ordnungsamt / Polizei meldet, muss diese(s) der Sache nachgehen. Du als Verursacher musst nachweisen, dass es durch beachten der einschlägigen Vorschriften zu keiner Emmission von Gefahrstoffen / Schadstoffen gekommen ist und keine Immission in die Umgebnug stattgefunden hat, die Du zu verantworten hast. Klar soweit?;)

Im Umweltrecht gilt nicht die Unschultsvermutung, im Zweifel für den Angeklagten.

"es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, hat der Nachbar was dagegen" (Frei nach Schiller).
 
Öku-Taliban passt doch! Man sehe sich nur mal die exemplarischen Namen der Mitglieder an:
bin denunzieren
bin anzeigen
bin dagegen
bin stricken
 
Ich vermute mal, es ging konkret um dieses Begriff. Dann kotze ich mich mal eben aus:

Die gesamte Öko-Politik und das Öko-Verhalten hat m.E. inzwischen (quasi-)religiöse Züge angenommen, ist in unserer unreligiösen Gesellschaft schon (fast?) zur Ersatzreligion geworden. Man glaubt an vieles (ohne es genau zu wissen), z.B. Klimawandel, steigenden Meeresspiegel, Mülltrennung, Sonnenenergie, Feinstaub, die ewige Ehe, die Unfehlbarbkeit des Papstes, Fegefeuer, Himmel/Paradies und leitet daraus ein gefordertes Verhalten der Menschen ab. Wer dieses Verhalten nicht an den Tag legt oder bestimmte Glaubensgrundsätze in Frage stellt, wird gesellschaftlich geächtet / als Ketzer verunglimpft / ausgegrenzt - ok, noch brauche ich nicht zu befürchten, dass Öko-Taliban mich steinigen, aber soweit ist es bis dahin nicht mehr. Eine Untersuchung, die feststellen würde, dass der Klimawandel nicht menschverursacht, sondern ein ganz normales natürliches Phänomen ist, würde ähnliche Beachtung finden, wie eine wissenschaftliche Erkenntnis, dass es keinen Gott gibt: die meisten ignorieren die Erkenntnis, die anderen verteufeln sie und verunglimpfen den Forscher. Man kann sich solche Untersuchungen auch sparen und wenn trotzdem jemand zufällig zu der Erkenntnis kommt, muss er aufpassen, dass es ihm nicht geht wie Gallileo.

Die Maßnahmen, die wir zur Vermeidung des Unheils (das über die Welt hineinzubrechen droht wie die Sintflut einst über uns hineinbrach - so groß ist der Unterschied zwischen Sintflut und Klimawandel/steigendem Meeresspiegel gar nicht) ergriffen werden, zielen alle darauf ab, uns vor der großen Schöpfung zu demütigen und ansonsten persönlich einzuschränken ... ein gottgefälliges Leben zu führen. Wir werden gezwungen, Müll zu trennen - obwohl es zweifelhaft ist, was das bringt (da muss ich nur in die Bio-Tonne vor meinem Haus schauen) und technische Sortiersysteme vermutlich zumidest ebenbürtig sind

http://www.volksfreund.de/nachricht...oesst-in-der-Region-auf-Kritik;art806,2732993
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/muelltrennung-in-deutschland-die-gelbe-revolution-a-699781.html

aber der Bürger würde ja nicht bei jedem Stück Müll, das er verursacht, an sein schlechtes Gewissen (weil er die Natur zerstört) erinnert. Das hat für mich einen ähnlichen Charakter wie das Tischgebet, bei dem man ja auch daran erinnert wird, dass man Gott alles zu verdanken hat.

Der Feinstaub-Wahn in unseren Städten zeigt ebenfalls kaum bis keine Wirkung. Man weiß weder, wo der Feinstaub genau herkommt, noch weiß man, ob es mehr geworden ist oder weniger oder ob und welche Gefahren von ihm ausgehen. Aber es passt ins Konzept: Man schränkt aus vermeintlich ökologischen Gründen den bösen Autoverkehr (Teufel) ein, kann die ganzen bösen alten Stinker auch noch abstrafen ... also macht man es. Die gewünschte Wirkung bleibt aus - um so besser: da fällt uns noch was neues ein, um die Menschen Demut zu lehren. Das erinnert mich ein bisschen an die Pestzeiten: Die Menschen gesundbeten hat nicht geholfen, dann schicken wir sie eben auf Pilgerfahrt. (In südeuropäischen Metropolen hat man übrigens eine gute Lösung für das Feinstaub-Problem gefunden: Man sprizt regelmäßig die Straßenzüge rund um die Messstationen, der Feinstaub wird vom Wasser am Boden gebunden und in die Kanalisation gespült und schon kann man Brüssel tolle Messergebnisse liefern und das Problem ist aus der Welt.)

Ein historisches Beispiel findet man zum Beispiel hier: das Waldsterben in den 80ern wurde mit zahllosen Maßnahmen (u.a. Katalysatoren für Autos) aufgehalten, ohne dass man bis heute sicher sagen kann, was Ursache für das Waldsterben und Grund für dessen Ausbleiben war ... aber natürlich ist es ein Erfolg der Umweltpolitik, dass wir heute noch Wälder haben, obwohl die ja schon quasi tot waren: http://www.focus.de/wissen/klima/kl...rben-nur-falscher-oeko-alarm-_aid_760816.html

Die Reihe der Beispiele, an denen deutlich wird, wie wir uns vom Glauben an die Notwendigkeit des Umweltschutzes treiben lassen, ließe sich beliebig fortsetzen. Das rationale Handeln wurde glaubensorientierten Prinzipien geopfert und führt dann zu auswüchsen, wie

  • dass man wegen des Waschens eines Fahrrads auf der Straße Sanktionen befürchtet - das Regenwasser landet in der gleichen Kanalisation und im gleichen Klärwerk wie das Badewasser,
  • dass man es für möglich hält, dass 406heijn mit seiner Aussage recht haben könnte (hat er?) oder
  • diesem schönen Beispiel für Öko-Talibanismus: http://www.spiegel.de/gesundheit/er...nn-darf-man-welches-obst-kaufen-a-840192.html für das es sicher noch zahllose weitere gäbe.

Diese Öko-Talibans sind dann sogar so verblendet, dass sie CO2-Gutschriften kaufen für die Flugreisen, die sie machen oder für jede Kiste Bier, die man kauft, ein Baum gepflanzt wird (erinnert mich auch an mittelalterlichen Ablaßhandel). Andere kaufen Öko-Strom und denken allen Ernstes, sie würden der Umwelt was Gutes tun und den Ausbau nachwachsender Energien fördern - dabei rechnen die Energieversorger ihnen nur den Öko-Strom zu, den sie in Folge des EE-Gesetzes sowieso widerwillen kaufen müssen. (In Deutschland gibt es ca. 4 seriöse Öko-Strom-Anbieter und selbst deren Angebote werden kritisch hinterfragt.)

Nur um einem Missverständnis vorzubeugen: Ich bin keineswegs der Meinung, dass die ganzen Umweltschutzmaßnahmen überflüssig sind und dass man es lassen sollte. Aber etwas mehr Rationalität in der Diskussion und weniger "Belehrung", "Gutmenschtum", "Eiferei um ein umweltgefälliges Leben", "Bigotterie" wäre mir schon sehr lieb. Bei mir rufen diese ganze Sachen ähnliche (physische und psychische) Reaktionen hervor, wie Papst Benedikt (oder diese deutsche Evangelen-Tante, die wegen Trunkenheit am Steuer zurücktreten musste - wenn ich die beiden schon sehe, wird mir unwohl), der geschiedene Gläubige vom Abendmahl abhält oder Muslims und Juden, die meinen unbedingt Ihre Söhne beschneiden zu und ihre Töchter und Frauen unter Kopftücher / Perücken zwingen zu müssen oder eben Taliban, die denken auf Sie würden 99 Jungfrauen warten, wenn Sie Anders- oder Ungläubige bekämpfen und umbringen.

So, das war jetzt aus Zeitgründen etwas oberflächlich - der Stoff würde wohl für ein Buch reichen, man könnte vielleicht sogar Religionswissenschaftler an eine Doktorarbeit zu dem Thema setzen - ich hoffe, es ist hier fürs Forum trotzdem differenziert genug.
 
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