für alle die es interessiert ein längerer bericht von der flandernrundfahrt:
die ronde war ein absolut geiles erlebnis!jetzt verstehe ich auch,warum die profis alle gedopt sind.wenn die solche strecken im rennen fahren müssen...!?
das mit dem bustransfer morgens hat super geklappt.um 6.30 ging es auf den weg nach brügge.habe die eine stunde fahrt noch für ein kleines nickerchen genutzt.
es waren nur 4 grad als ich um 7.30 auf die strecke ging.den startstempel gab es auf der rampe,an der am nächsten tag auch die profis starten würden.ich hatte mir vorgenommen auf den ersten 140km so wenig kraft wie möglich zu vergeuden,weil dann die ersten hellingen anstanden.das gelang mir dann auch fast ohne mühe,weil ich mich teilweise in gruppen von 50 oder manchmal sogar 100 fahrern befand.ich brauchte da also die nase nie in den wind stecken und hatte trotzdem bis zum ersten kopfsteinflaster einen 30er schnitt.die grossen gruppen wurden vorbildlich von der belgischen polizei an kreuzungen und hauptstrassen geleitet.doch der lange weg auf dem topfebenen kurs im norden flanderns zog sich dann doch ziemlich hin und ich war heiss darauf,das endlich die ersten kopfsteinpflaster-passagen begannen.die kamen dann aber früher als erwartet.den ab kilometer hundert kamen schon die ersten flachen! kopfsteinplaster.das hatte ich nicht gewusst.es hat mich auch gleich richtig durchgeschüttelt.die steine liegen ziemlich weit auseinander und stehen in fahrtrichtung schräg aufgerichtet,sodass man über die spitzen kanten fahren muss. und da kam dann auch richtiges klassiker-feeling auf!ich wechselte von der linken auf die rechte,oder auf die mitte der strasse um irgend möglich die bessere fahrlinie zu finden.
die erste helling kam nach 145km als man plötzlich von einer hauptstrasse scharf rechts in die steigung einbog. ich wunderte mich noch als ich oben ankam,wie leicht ich diesen ersten anstieg bewältigte.er war auch nur 350m meter lang.die nächsten anstiege würden länger und auch steiler werden.in den flachstücken versuchte ich kraft zu sparen um die nächste steigungen in angriff nehmen zu können.aber diese flachstücke waren teilweise auch mit kopfsteinpflaster gespickt.auch einige abfahrten waren mit kopfsteinpflaster zu bewältigen.diese bereiteten mir am meisten schwierigkeiten.meine hände schmerzten mir total und ich konnte die finger kaum krümmen um in den abfahrten zu
bremsen.wenn diese schmerzen nicht nachliessen...?vielleicht war es auch ein fehler die cosmic-pro-laufräder zu nehmen.die sind ziemlich hart und federten die stösse überhaupt nicht ab.ich hatte zwar gedacht,je härter desto besser würde ich über das pflaster 'fliegen'.na ja...falsch gedacht!das nächste mal werde ich normale laufräder benutzen.
und bald näherte ich mich dem koppenberg mit 22% steigung.als in dem steilsten stück mein vorderrad immer mal abhob dachte ich schon,jetzt falle ich nach hinten auf den rücken.also irgendwie das gewicht anders verlagert und schneller getreten.auch ein vor mir daher eiernder fahrer und der glitschige untergrund zwischen steinen,brachten mich nicht dazu absteigen zu müssen.ich weiss allerdings nicht,ob dieses stück bei nässe und regen überhaupt befahrbar ist!?
aber es war ja klassiker-wetter:20°C und sonnenschein...
dieses steilstück hatte mir nun doch noch etwas bammel gemacht,weil ja noch die berühmte muur von geeradsbergen anstand,auch 20% am steilsten stück.
mittlerweile hatte ich mich an das kopfsteinpflaster gewöhnt,und die nächsten steigungen bewältigte ich ganz gut.es war schon ein tolles gefühl oben an der brühmten kapelle in geeradbergen vorbeizufahren oder hinterher durch das ziel,welches für das rennen am sonntag schon fast fertig aufgebaut war.
ich habe die strecke durch vernüftige einteilung meiner kräfte ganz gut bewältigt.leider fuhr ich mit 'angezogener handbremse' da ich zwei tage vorher einen schnupfen bekam.
aber egal...jetzt bin ich um eine radsportliche erfahrung reicher und ich habe einen weiteren klassiker gefahren.
am nächsten tag habe ich mir die profis an der muur von geeradsbergen angesehen,wo ausser mir vielleicht noch fünf milliarden belgier standen.die radsportverrückten flamen!und als dann der zabel mit ganz vorne dabei war,kannte die begeisterung bei mir auch keine grenzen mehr!
und nächstes jahr wieder!!