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Gitane - la capricieuse et mystérieuse belle dame

Bonanzero

txirrindulari
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Wer denkt, dass nach dem Ultimator nix mehr kommt, für den habe ich eine Überraschung.
Denn ich habe mir ganz geschickt noch vor Vollendung der ultimativen Maschine noch etwas Arbeit besorgt.
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Mehr Arbeit als erwartet.
Aber der Reihe nach. Diesen Rahmen habe ich in F-Reich in einer Auktion gefunden und konnte ihn nicht unbeboten liegenlassen.
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Die Dekore kamen mir gleich verdächtig vor, weil eigentlich zu neu. Als der Rahmen da war, konnte ich feststellen, dass der Lack sehr sicher nicht original war (an einigen stellen waren Spuren zu sehen, wie wenn ein zu dick aufgetragener Lack beim Trocknen schrumpft).
 
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Aber das war noch nicht alles.
Gleich beim Auspacken habe ich gemerkt, dass der Rahmen eine kapitale Stauchung aufweist. Das Unterrohr war sichtlich gebogen und gestaucht.
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Auf den Verkäuferbildern war das nicht deutlich, der Verkäufer war auch sehr erstaunt über meine Beobachtung und hat erstmal einen Transportschaden unterstellt. Kann aber nicht sein, weil der Karton unversehrt war. Ich habe dann eine Minderung von 100 EUR ausgehandelt, den Rahmen wollte ich richten lassen und dann aufbauen.

Also habe ich ihn nach Berlin zu den Fahrradfritzen geschickt, die noch was ganz Anderes entdeckt haben:
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Unbearbeitet kam also der Rahmen zurück und ich musste mir überlegen, was ich damit machen soll. Schrott oder Reparatur?
 
Ihr könnt euch denken, wie die Entscheidung ausging.
Ich hatte nun einmal die passenden Teile da mit den FRA-Gewinden, also ging der Rahmen letzten September zu Serge Mannheim, der über den Winter seine Werkstatt mit dem Lötbrenner heizen konnte.
Unter- und Steuerrohr sollten erneuert, dieschönen langen Muffen dabei wiederverwendet werden. Dann noch Neulack, genau wie es war. Nur professioneller.

Letzten Donnerstag, die Tage nach dem 1. Mai für einen Kurzurlaub nutzend, konnte ich den lange fertigen Rahmen endlich abholen.
Ich hätte nicht gedacht, dass er das "wie vorher" so genau nehmen sollte und sogar die gleichen Dekore wieder angebracht hat. Ich hatte schon Dekore besorgt im Stile der Mitt-70er (was m.E. bei diesen Ausfallenden richtiger ist).
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Aber es gibt an dem Rahmen einige Details, die doch auf ein späteres Baujahr hindeuten.
1. überal sind Anlötteile, also Gegenhalter und Zugführungen.
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Die könnten zwar auch nachträglich angebracht worden sein (der Rahmen ist ja neu lackiert worden), aber dann hätte das Anschlagblechle für die Schalthebelschelle dran sein müssen. Na, vllt. hat man es auch weggeschliffen.
Außerdem waren Flaschenhaltergewinde eingelötet.

Zeitweise hatte ich gedacht, dass es sich um einen umgearbeiteten Straßenrahmen handeln könnte. Also Cantisockel und Zugführungen nachträglich angebracht und neulackiert und zeitgemäß dekoriert. Zumal eine QFE-Maschine in dieser Ausführung in keinem Katalog zu sehen ist.
Aber der Bremssteg ist sagt was Anderes:
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Das blau ist dunkler als das meiner anderen Gitanes. Aber es hat die gleiche Tiefenwirkung. Da es kein originaler Rahmen mehr ist, ist auch das vermutlich falsche Dekor und die vermutlich falsche Farbe nicht weiter tragisch.
Ich werds jetzt aufbauen und fahren. Mit den neuen Rohren kann ichs ja jetzt fetzen lassen.
 
Sehr spannendes Projekt. Mir gefällt der mit den jetzigen Dekoren sehr gut und ich würde ihn lassen. Die Geschichte dazu finde ich auch sehr interessant. Bin gespannt, wie Du ihn aufbauen wirst :-)
 
Sehr spannendes Projekt. Mir gefällt der mit den jetzigen Dekoren sehr gut und ich würde ihn lassen. Die Geschichte dazu finde ich auch sehr interessant. Bin gespannt, wie Du ihn aufbauen wirst :)
Die Dekore sind unter Lack, die müssen jetzt sowieso bleiben. Ein passendes Steuerrohrdekor werd ich nun noch suchen.
 
Hoppla, Steuersatz verbaut und vergessen, vorher zu wiegen. So ein Anfängerfehler, nej nej.
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Nun ja, Rahmen + Gabel + Steuersatz 3,3 kg. Dass es nicht leicht wird, war mir schon klar.
 
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Wo nun jetzt schon diese Dekore auf dem rahmen sind, möchte ich auch noch das passende Steuersatzdekor dazu. Hat jemand eins, pasend für Jahrgang 1983/84?
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Kann ich nicht mehr sagen. Der Steuersatz ist ein FRA, da bin ich davon ausgegangen, dass alles passt. War auch so.
 
Aber es gibt auch wieder ein paar Überraschungen.
Der ursprünglich angedachte klassische Aufbau wird nix. Nicht nur, dass der Rahmen zeitlich schwer einzuordnen ist (70er Ausfalenden, 80er Anlötteile) und sowieso repariert und neu lackiert und dann auch noch falsch dekoriert wurde (die Dekore am Oberrohr gehören eigentlich ans Sitzrohr), hat sich erwiesen, dass der Hinterbau erfreuliche 129 mm hat.
Der entscheidende Grund aber, warum ich mich gegen den klassischen Aufbau entschieden habe, ist aber ein handfester: der Gabelschaft ist zu kurz für einen Mafac-Bremszuggegenhalter. Ich krieg die Kopfmutter nur ohne U-Scheibe drauf. Ich muss also einen Gegenhalter am Gabelkopf anbringen, was die klassische Idee zum erlöschen bringt.

Da kommt mir ein Rad in den Sinn, das ich mal zeitweise im Alltag gefahren bin und das sich auch recht gut bewährt hat:
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So etwa solls wieder werden. Den Gegenhalter und die Schutzbleche hab ich noch, die Cantibremsen auch.
Nun noch silberne Komponenten ran, Räder aus dem Tourenflitzer (10-fach, Dynamo) und schon wird wieder ein Rad draus.
Mal sehen, wie die Bleche mit dem Rahmen farblich harmonieren.
 
Ich bin schon ziemlich früh darauf gekommen, daß Schraubärei Glückssache ist und im Zweifel nix passt :confused:
Ja, das kommt tatsächlich auch vor. Eigentlich wollte ich eine Satri-Stütze verwenden, die ich extra in 26,4 mm gekauft hatte. Steht ja auch eingra4t drauf. Beim Einbau hab ich mich gewundert, warum sie in den Rahmen fällt. Einer der Vorbesitzer hat sie abgeschliffen.
 
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