Aktuelle Systeme senden in der Regel alle 5 Minuten einen Messwert. Der Messwert wird aus dem blutdurchflossenen Gewebe ermittelt, was zum Messzeitpunkt an der Messstelle war. Aus der Arterie bis ins Blutgewebe vergeht auch etwas Zeit, bis das Blut sich verteilt hat. Der Oberarm funktioniert recht gut, da dort die Haut gut durchblutet wird. Aber es muss eben auch ein Blutfluss vorhanden sein, sonst misst das System "die alte Brühe". Und da, wie im Artikel beschrieben, die Messung auch eher im Gewebe und nicht in einer Arterie stattfindet, ist die reale Verzögerung schon etwas größer.
Wenn ich meine körperlichen Anzeichen mit den Messwerten meines G7-Systems vergleiche, dann liegen da 5 - 10 Minuten dazwischen. Man bekommt ja auch nicht nur einzelne Messwerte, sondern auch die Entwicklung der Messwerte als Tendenz dargestellt. Und daraus werden Warnungen generiert, bevor man überhaupt unterzuckert. Und das hilft den Diabetikern: Frühwarnsystem zur frühzeitigen Reaktion auf anstehende Ereignisse (insbesondere Unterzuckerung).
Gerade der 2. Teil des Beitrags zeigt den Nutzen auf: erkennen, wann nachgefüllt werden muss bzw. reicht die Zufuhr von Energie. Wenn der BZ-Wert zu niedrig ist, fährt der Körper seine Leistung runter. Wer es vergleichen will: der aus dem Marathon-Bereich bekannte "Mann mit dem Hammer" (ab km30) entspricht etwa dem, wenn man wirklich leer ist. Von jetzt auf gleich schaltet jemand die Beine aus und man hat kaum noch Leistung. (hatte ich schon einige Male beim Radfahren, man steht förmlich) --> Und das kann man eben mit dem System erkennen und früher gegensteuern: entweder mehr essen, oder wenn man schon bei 100 - 120g KH pro Stunden ist, dann die Leistung reduzieren, damit die zugeführte Energie verstoffwechselt werden kann.
Demnach macht das System nicht schneller, kann aber dabei helfen herauszufinden, wann man Leistung drosseln oder Energienachschub erhöhen muss. Ergo Verhinderung eines Hungerastes. Wegen sowas wurde auch schon mal eine Rundfahrt verloren.