großer Fahrer => langes Oberrohr? Neuer Fahrradkauf

[Tomilegrande]

Hallo zusammen,


schwieriges und kompliziertes Thema:


Ich bin auf der Suche nach einem Rennrad für die nächsten X- Jahre. Ich bin vor einigen Jahren schon mal im Leistungsbereich gefahren. Allerdings lag mein Fokus nie auf der Technik. Ich habe gekauft, was mir der Radhändler empfohlen und mein Budget (1000DM!!!) hergegeben hat.


Vor 2 Jahren bin ich wieder eingestiegen und da ich nicht wusste ob ich dran bleibe, habe ich mir ein klassisches (eher Touren), gebrauchtes Rennrad geholt.


Mittlerweile fahre ich wieder 3-4x die Woche und möchte mich vom Equipment her steigern. Ein sportlicheres Rennrad mit Ultegra Di2 soll her.


Allerdings bin ich mir nicht sicher was für ein Typ ich bin und was für ein Rad ich benötige. Dazu kurz mein Problem:


Ich bin 194cm groß und 100 Kg schwer. Meine Schrittlänge beträgt 92cm. Ich bin zwar schlank/sportlich aber auch im Verhältnis zum klassischen Rennradfahrer etwas muskulöser. Meine Beine scheinen im Verhältnis zur Körpergröße gar nicht so lang zu sein. Aber ich habe relativ lange Arme.
Ich fahre ein Rennrad der Geometrie 2XL. Das soll für Fahrer ab 194cm sein. Und tatsächlich wenn ich rein die Schrittlänge nehme, ich der Rahmen ein Zentimeter zu hoch. Das ist aber natürlich kein Problem. Mein Problem ist, dass ich fast nie Oberlenker fahre, sondern den Griff an der Schaltung habe und da auch sehr, sehr gestreckt fahre. Ich habe nun das Problem, dass ich mit längerer Fahrt immer mehr mit dem Po nach hinten rutsche. So als fehlen mir da noch 2-3 Zentimeter. Der Sattel ist aber schon max. nach hinten gestellt.


Was heißt das konkret für mich? Benötige ich ein noch größeres Rennrad, damit die Oberrohrlänge noch länger wird?


Und wie ist das Verhältnis vom Race zum klassischen Tourenrad? Ein bsp. Canyon: Hier unterscheidet sich das Aero vom Endurace darin, dass beide bei gleicher Rahmengröße (2XL) unterschiedliche Oberrohrlängen haben. Und zwar ist das Aero kürzer. Müsste ein Racebike nicht länger sein, damit ich tiefer auf dem Bike liege??


Dann lese ich ständig, dass alle Hersteller teils verschiedene Rahmengeometrie (logisch) aber auch ein unterschiedliches Verständnis von RH haben. Der eine nennt es RH62, der andere XL oder 2XL. Was wäre denn eurer Meinung nach der perfekte Weg um das perfekte Rennrad zu finden? Ich dachte schon an ein Bikefitting aber das wird ja meist nur mit einem vorhandenen Bike angeboten was irgendwie wenig Sinn macht, wenn dieses nicht perfekt passt.


Und eine Sache noch. Gebe ich meine Maße bei Canyon ein, empfiehlt mir der perfekt Fitting System jedes Mal eine XL. Also eigentlich einen etwas kleineren Rahmen?!


Was tun?

Ich freue mich auf eure Beratung.

 

[Tomilegrande]

Einen bzw. zwei Aspekte möchte ich noch kurz loswerden.


Ich habe versucht das Rennrad für mich nach den allgemeinen Vorgaben einzustellen. Und es ist tatsächlich so, dass mein Knie nicht exakt bündig (senkrecht) zum Tretlager ist. Also ich müsste wirklich ein kleines Stück mit dem Unterkörper nach hinten.

Ich will also damit sagen, dass das nicht nur ein Gefühl ist sondern auch „schwarz auf weiß“ so ist.


Und der zweite Punkt: Bin ich vielleicht zu kleinlich? Also ich fürchte ich bin jahrelang mit einem zu kleinen Bike gefahren (also früher zu Jugendzeiten). Mein Kumpel fährt einen 57er Rahmen, obwohl er auch einen 60/61er brauchen würde. Ich habe letztens auf „Kleinanzeigen“ gelesen, dass ein Profi ein Triathlon Rad verkauft hat, welches 16cm zu klein war.

Also das zeigt ja, dass alles irgendwie geht und die Bikes sind ja auch im gewissen kleinen Rahmen einstellbar (Vorbau, Sattelstütze, Space). Aber ich fühl mich auf dem aktuellen Rennrad auch sehr wohl, da es eben relativ groß und komfortabel ist. Zumindest mein Knie macht keine Probleme. Das war als Jugendlicher nicht immer so. Auch den Rücken merke ich nicht. Durch die teilweise sehr gestreckte Position ist der Nacken aber sehr beansprucht. Außerdem – das hat jetzt mit dem Thema aber relativ wenig zu tun – fühle ich mich im Arm sehr steif. Also wenn ich dann etwas trinke und den Arm anwinkle ist da schon ein kurzer Schmerz spürbar. Geht so in Richtung, „der Arm ist eingeschlafen“. Und ich kann nach Radfahrten auch meinen Daumen nicht mehr in die typische „Daumen hoch Stellung bringen“. Ich habe das Gefühl da ist etwas verkürzt. Geht mir z.B. jetzt am Mo. nach der Sa. + So. Fahrt immer noch teilweise so. Ich fahr allerdings ohne Handschuhe. Ein Grund? Oder sind es die schlechten Straßen oder der falsche Griff?

 

[Phonosophie]

Hallo @Tomilegrande ich würde Dir erst mal den Thread über Rahmengrößen - und Geos nahelegen der ganz oben bei der Kaufberatung steht. Da erfährst Du erst mal die Basics.
Ansonsten bliebe erst mal zu fragen ob Deine jetzige Sattelstüte eine gerade oder mit Setback ist? Wie lang Dein jetziger Vorbau ist und welchen Winkel der hat? Was für nen Lenker fährst Du? Mit allen diesen Punkten kann man einen zu kurzen Rahmen (in gewissen Grenzen) anpassen.

Endurance Räder sind auf Touren ausgelegt. Die langen Steuerrohre lassen keine richtige Rennposition zu, man sitzt eher etwas aufrecht. Wenn das Canyon ein zu kurzesOberrohr hat, dann bei einem anderen Hersteller suchen.

 

[Tomilegrande]

Hallo Phonosophie,

ja, diesen Thread hatte ich mir zuerst durchgelesen. Er hilft zwar weiter ist aber höchst technisch und lässt mehr Verunsicherung zurück also er beseitigt. Soweit ich das verstehe, ist es für einen Laien höchst schwierig die perfekte Rahmenhöhe/Sitzposition zu ermitteln.

Deshalb vielleicht auch meine Frage wie kritisch es ist, wenn es nicht perfekt ist. Wobei ich mir die Frage ja schon selber beantwortet habe. Ich persönlich rutsche dann eben hin und her. Aber die Idee mit der Sattelstütze ist sehr gut. Ich habe mal ein Foto meines Rennrades beigefügt. Bissel was nach hinten geht noch mit einer anderen Sattelstütze, oder?
Gibt auf den ersten Blick sonst noch etwas, was an dem Rennrad anders eingestellt werden könnte?

 

[Phonosophie]

Hallo @Tomilegrande kritisch ist es dann wenn Du zu gestreckt oder zu sehr gestaucht sitzt. Ich jedenfalls empfinde beides als unangenehm. Ausserdem kannst Du mit ner ungünstigen Sitzposition natürlich auch nicht so schnell fahren. Zur Sattelstütze. Du hast ja schon eine mit Setback drauf. Da geht also nix mehr. Aber vorne am Cocpit kannst Du was machen. Nimm erst mal die Spacer raus. Dann sitzt Du schon etwas flacher. Wenn das noch nicht genug ist kannst Du noch auf einen längeren Vorbau oder einen mit -17° wechseln. Dann gibts noch etwas mehr Überhöhung. Aber fang erst mal mit den Spacern an.