Moin!
Bin eigentlich durch meine alte Leidenschaft hier hin gekommen. Auf der Suche nach Vintage Bikes. Früher habe ich Stunden damit verbracht, Rennräder zu bestaunen, zu bewundern, filigrane Prägungen in Rahmen zu reinigen, zu Felgen polieren, Schaltwerke gängig zu machen, Muffen zu bestaunen die die Rohre zusammenhielten, meine Mutter zum Wahnsinn zu treiben - die Fahrräder brauchten ja auch ab und zu ein Bad.
Ja - ich bin auch gefahren
Fahrad fahren war - neben schwimmen - das erste was ich so gelernt haben. Irgendwann bekam ich ein Gudereit Rennrad geschenkt. Das muss Ende der 70er Jahre gewesen sein. Gleichzeitig fuhren die Helden der Tour de France und des Giro durch die Glotze. Und eins fiel mir auf - die hatten keine Schutzbleche dafür aber Rennhaken. Also ab in den Keller, Schutzbleche demontiert, Haken dran geschraubt. Da kein Geld für Rennschuhe da war, und ich schwarze und steife Schuhe brauchte, habe ich kurzerhand die Aluminiumstollen aus den Fussballschuhen geschraubt und bin damit gefahren. Fußball war eh doof. War?
Dann bin ich bei Wind und Wetter planlos durch die Gegend gefahren: Start in Bielefeld, dann mal nach Minden, mal nach Spenge, mal nach Münster ...
1984 bin ich meine erste RTF gefahren (Zugvogel Bielefeld - die Teilnahmemedaille habe ich immer noch!). Bis dahin hatte ich es immerhin bis zu einem Raleigh Quasar geschafft (ca 750 DM). 11 Kilo über 154 Kilometer bewegt - und ich fands geil. Im gleichen Jahr kam ich durch Zufall in das Radgeschäft Velodrom (Wilhelmstr., naheKesselbrink, Bielefeld) und traf auf den Besitzer Hans Minna. Der stellte mich Ingo Wittenborn vor (1984 Los Angeles Bahn). Und der nahm mich mit zu seinem damaligen Verein, dem Bielefelder RC Sprintax. Ich wurde Mitglied. War das toll. Ich im Radrennverein. Sensationell. Und Trikots habe ich bekommen, Hosen, Armlinge, Beinlinge, Die waren so toll, dass das Baumwoll-Plastik Mischgewebe bei Regenfahrten das Wasser gar nicht mehr hergegeben hat. Gibts sowas heute noch? Und den Geruch behielten sie auch. Sie klammerten sich förmich an die Geruchsmoleküle. 40 Grad-Wäsche hin, 60 Grad-Wäsche her. Scheißegal. Irgendwer aus dem Verein schenkte mir Mavic-Laufräder, inklusive mitleidigem Blick auf mein Raleigh-Trümmer.
Mein erstes Rennen bin ich dann als Amateur c gefahren. Mit dem 11 Kilo-Trümmer. Bielefelder Alpecin-Preis. Ich glaube ich wurde nur zweimal überrundet!! Auf 70 Kilometer! Peng! Ist auch ungewohnt, wenn mit einem Mal in der 5. Runde die Bimmel bimmelt, und der Express abgeht (Kriterium halt). Hätte mir ja auch vorher mal jemand stecken können, das mit der Bimmel, oder? Und wenn du dann im 2. Drittel fährst ..... Biste gefi**t. Aber ich hatte meinen Stolz! Hat aber auch nix genutzt.
Im zweiten Jahr bin ich dann auch mal in die Punkte gefahren. Dann hatte ich mit Hans Hilfe ein dunkelblaues Dancelli mit 600er Shimano zusammengebaut. Nach 4 Jahren Rennen wars gut. Dann wurde mit auch noch mein Dancelli geklaut Danach kam ein Basso (rot-grün) mit Biopace-Shimano zum trainieren. Das wurde 1991 verkauft, um meine 2. Leidenschaft - Enduro-Fahren - zu finanzieren. Erst 2000 kaufte ich mir wieder ein Rad, ein günstiges Scott AFD, das immer noch an der Wand hängt.
Nun lebe ich in Bochum. Aber hier Fahrrad zu fahren oder zu trainieren (inzwischen bin ich zu klein für die Kilos ) ist für einen Wiedereinsteiger und nicht so Ortskundigen nicht so pralle.
2009 bin ich dann mal so lecker untrainiert wie ich war den Sparkassen Giro Jedermänner mitgefahren. Wie bescheuert kann man eigentlich sein? Körper und Geist erinnerten sich erstaunlich gut an die Bewegunsabläufe und die Qualen (Surkenstraße). Für 75 KM hats gereicht. Aber dann war Sense. Zudem ist es erniedrigend, von sich Fotos im "Renndress" zu sehen. Ich kann mich daran erinnern 1) an mir herunter gucken zu können und 2) 2 dicke rasierte braungebrannte Oberschenkel zu sehen. Und 2009? Genau - weder 1) noch 2) ....
Jetzt hätte ich einfach Bock mal wieder easy zu trainieren, ne nette RTF zu fahren mit netten Leuten (ohne den Stress-Kreisel der ex-"Radprofis" - wenn ihr wisst was ich meine ). Und das auch gerne auf nem Rad mit Rahmenschaltung. Obwohl dieser moderne Krams deutlich komfortabler ist. Mit Klickpedale hinfallen kann passieren. Mit Rennhaken war das einmal pro Monat Pflicht. Und in den 80er konnte man sich noch an Autos und Bussen festhalten. Heute würde man gleich verklagt werden ....
Im Juli gibts ne Radtour in Schweden. So mit Taschen aufm Fahrrad. Ist auch was drin, in den Taschen. Geheimtraining!
Und dann will ich hier mal cruisen. Vielleicht finde ich hier ja genau so "bemühte" Spochtsfreunde im Geiste.
Der Geist ist willig ....
in diesem Sinne beste Grüße aus Bochum, Ingo
Bin eigentlich durch meine alte Leidenschaft hier hin gekommen. Auf der Suche nach Vintage Bikes. Früher habe ich Stunden damit verbracht, Rennräder zu bestaunen, zu bewundern, filigrane Prägungen in Rahmen zu reinigen, zu Felgen polieren, Schaltwerke gängig zu machen, Muffen zu bestaunen die die Rohre zusammenhielten, meine Mutter zum Wahnsinn zu treiben - die Fahrräder brauchten ja auch ab und zu ein Bad.
Ja - ich bin auch gefahren
Fahrad fahren war - neben schwimmen - das erste was ich so gelernt haben. Irgendwann bekam ich ein Gudereit Rennrad geschenkt. Das muss Ende der 70er Jahre gewesen sein. Gleichzeitig fuhren die Helden der Tour de France und des Giro durch die Glotze. Und eins fiel mir auf - die hatten keine Schutzbleche dafür aber Rennhaken. Also ab in den Keller, Schutzbleche demontiert, Haken dran geschraubt. Da kein Geld für Rennschuhe da war, und ich schwarze und steife Schuhe brauchte, habe ich kurzerhand die Aluminiumstollen aus den Fussballschuhen geschraubt und bin damit gefahren. Fußball war eh doof. War?
Dann bin ich bei Wind und Wetter planlos durch die Gegend gefahren: Start in Bielefeld, dann mal nach Minden, mal nach Spenge, mal nach Münster ...
1984 bin ich meine erste RTF gefahren (Zugvogel Bielefeld - die Teilnahmemedaille habe ich immer noch!). Bis dahin hatte ich es immerhin bis zu einem Raleigh Quasar geschafft (ca 750 DM). 11 Kilo über 154 Kilometer bewegt - und ich fands geil. Im gleichen Jahr kam ich durch Zufall in das Radgeschäft Velodrom (Wilhelmstr., naheKesselbrink, Bielefeld) und traf auf den Besitzer Hans Minna. Der stellte mich Ingo Wittenborn vor (1984 Los Angeles Bahn). Und der nahm mich mit zu seinem damaligen Verein, dem Bielefelder RC Sprintax. Ich wurde Mitglied. War das toll. Ich im Radrennverein. Sensationell. Und Trikots habe ich bekommen, Hosen, Armlinge, Beinlinge, Die waren so toll, dass das Baumwoll-Plastik Mischgewebe bei Regenfahrten das Wasser gar nicht mehr hergegeben hat. Gibts sowas heute noch? Und den Geruch behielten sie auch. Sie klammerten sich förmich an die Geruchsmoleküle. 40 Grad-Wäsche hin, 60 Grad-Wäsche her. Scheißegal. Irgendwer aus dem Verein schenkte mir Mavic-Laufräder, inklusive mitleidigem Blick auf mein Raleigh-Trümmer.
Mein erstes Rennen bin ich dann als Amateur c gefahren. Mit dem 11 Kilo-Trümmer. Bielefelder Alpecin-Preis. Ich glaube ich wurde nur zweimal überrundet!! Auf 70 Kilometer! Peng! Ist auch ungewohnt, wenn mit einem Mal in der 5. Runde die Bimmel bimmelt, und der Express abgeht (Kriterium halt). Hätte mir ja auch vorher mal jemand stecken können, das mit der Bimmel, oder? Und wenn du dann im 2. Drittel fährst ..... Biste gefi**t. Aber ich hatte meinen Stolz! Hat aber auch nix genutzt.
Im zweiten Jahr bin ich dann auch mal in die Punkte gefahren. Dann hatte ich mit Hans Hilfe ein dunkelblaues Dancelli mit 600er Shimano zusammengebaut. Nach 4 Jahren Rennen wars gut. Dann wurde mit auch noch mein Dancelli geklaut Danach kam ein Basso (rot-grün) mit Biopace-Shimano zum trainieren. Das wurde 1991 verkauft, um meine 2. Leidenschaft - Enduro-Fahren - zu finanzieren. Erst 2000 kaufte ich mir wieder ein Rad, ein günstiges Scott AFD, das immer noch an der Wand hängt.
Nun lebe ich in Bochum. Aber hier Fahrrad zu fahren oder zu trainieren (inzwischen bin ich zu klein für die Kilos ) ist für einen Wiedereinsteiger und nicht so Ortskundigen nicht so pralle.
2009 bin ich dann mal so lecker untrainiert wie ich war den Sparkassen Giro Jedermänner mitgefahren. Wie bescheuert kann man eigentlich sein? Körper und Geist erinnerten sich erstaunlich gut an die Bewegunsabläufe und die Qualen (Surkenstraße). Für 75 KM hats gereicht. Aber dann war Sense. Zudem ist es erniedrigend, von sich Fotos im "Renndress" zu sehen. Ich kann mich daran erinnern 1) an mir herunter gucken zu können und 2) 2 dicke rasierte braungebrannte Oberschenkel zu sehen. Und 2009? Genau - weder 1) noch 2) ....
Jetzt hätte ich einfach Bock mal wieder easy zu trainieren, ne nette RTF zu fahren mit netten Leuten (ohne den Stress-Kreisel der ex-"Radprofis" - wenn ihr wisst was ich meine ). Und das auch gerne auf nem Rad mit Rahmenschaltung. Obwohl dieser moderne Krams deutlich komfortabler ist. Mit Klickpedale hinfallen kann passieren. Mit Rennhaken war das einmal pro Monat Pflicht. Und in den 80er konnte man sich noch an Autos und Bussen festhalten. Heute würde man gleich verklagt werden ....
Im Juli gibts ne Radtour in Schweden. So mit Taschen aufm Fahrrad. Ist auch was drin, in den Taschen. Geheimtraining!
Und dann will ich hier mal cruisen. Vielleicht finde ich hier ja genau so "bemühte" Spochtsfreunde im Geiste.
Der Geist ist willig ....
in diesem Sinne beste Grüße aus Bochum, Ingo