AW: klassischen Steuersatz (sanft) entfernen ?
Richtig, der Steuersatz muß vor der Beschichtung des Rahmens ausgebaut werden. Hierfür solltest Du mit dem dafür vorgesehenen
Werkzeug vorgehen, also einem "Austreiber" für die in das Steuerrohr eingepreßten Lagerschalen und einem "Abschläger" für den Gabelkonus.
Für den Wiedereinbau benötigst Du ein Einpresswerkzeg für die Lagerschalen, einen "Aufschläger" für den Gabelkonus und, je nachdem, wie gut oder schlecht Rahmen und Gabel vor dem Lackieren abgeklebt wurden, auch eine Lagersitz- und eine Gabelkonussitzfräse. Da dieses
Werkzeug teuer ist und nicht allzu oft Verwendung findet, wäre es gewiß ökonomischer, für diese Arbeiten die Dienste eines begabten Zweiradmechnikers oder eines Freundes in Anspruch zu nehmen, der über dieses
Werkzeug verfügt.
Wie auch immer Du entscheidest: Mit einer Pulverbeschichtungen würdest Du für die Überarbeitung eines Rennrades die falsche Wahl treffen, denn nicht nur ist nur eine Naßlackierung für ein Rad bis in die frühen 90er Jahre historisch korrekt, sondern trägt auch dem Verständnis Rechnung, daß ein hochwertiges europäisches Rennrad aus Stahlrohren immer eine farbliche Überarbeitung wert ist, eine Möglichkeit, die Du Dir mit einer billigen Pulverbeschgichtung vergibst, denn diese ist, einmal aufgetragen, kaum mehr zu entfernen. Hinzu kommt die optisch minderwertige Oberfläche, die in Ebenmäßigkeit und Glanz weit hinter einer Naßlackierung zurücksteht.
Erwägungen, wegen der höheren Widerstandskraft gegenüber Steinschlägen einer Pulverbeschichtung den Vorzug zu geben, sind allenfalls für Mountainbikes und Cityräder begründet, bei denen die Ästhetik dem der Gebrauchswert konsequent untergeordnet wird.
Denke auch daran, daß Du nur einmal "original" hast. Eine Neulackierung bedeutet für ein historisches Rennrades immer eine drastische Verringerung seines Wertes.