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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Schokopudding: Wo wohnst du und bist Du zufrieden? Gern auch per PN. Ich bin noch etwas ratlos wo ich ins Umland mich Orientieren soll. Südlich der Elbe eher nicht, da wirds meiner Meinung nach nicht viel besser.
 
Was mir aber auffällt, ist, dass der Verkehr in Hamburg immer aggressiver wird.

Bin vom Land und seit 25 Jahren in HH und sehne den Tag herbei, wenn ich hier fertig bin und wieder dahin zurückkehren darf, wo ich herkommen, denn da ist die Welt in Ordnung. Wenn ich hier in dieser Stadt Kinder in die Welt gesetzt hätte, würde ich des Lebens nicht mehr froh. Leider habe ich zwangsläufig eine andere Sicht der Dinge. Ich bekomme Sachen vorgesetzt, die ich nicht mehr sehen will.
 
Ich gebe Dir ja im großen und ganzen Recht. Ich bin ja selber weggezogen und wohne jetzt in Nds in einem kleinen Dorf, wo die Kids noch im Wald spielen, man den Nachbsrn noch den Schlüssel für den Stromableser geben kann. Zum Glück Habe ich jetzt keinen sozialen Beruf oder ähnliches, so dass ich keine Berührungspunkte habe. Ich denke, Du arbeitest in diesem Bereich oder bei der Polizei etc? Da kann ich mir vorstellen, dass man Dinge sieht, die man nicht sehen möchte :(


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Magico, ich wohne südlich der Elbe, allerdings in Nds. Ich finde es hier sehr schön, für Familien ideal, allerdings trifft das auf viele Randgebiete zu. Ich bin von hier aus in 40 Min mit dem Auto in Hamburg, habe aber 50 km zur Arbeit, da ich in Flughafennähe arbeite.


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Und zu Hamburg gebe ich jetzt mal meinen Senf dazu:
Da der Verkehr in Hamburg immer mehr zunimmt, es aber auch immer mehr Baustellen und merkwürdige Verkehrsführungen gibt, steigt das Frustpotential. (Ist in anderen Städten übrigens genauso!)
Deshalb nehme ich, wenn ich denn mal in Hamburg bin, möglichst S- und U-Bahn, aber bestimmt nicht das Rad.
 
Wenn man Ghetto-Gangstas auf das Dach Ihres schönen Mercedes haut, gibt es immer Stress, ob das nun in der Hamburger Innenstadt, in Berlin Neukölln oder Klein-Kleckersen ist und man muss dafür auch nicht auf dem Rad sitzen.

Diese Bergdoktor-Romantik von ländlichen Gegenden kann ich auch nur bedingt nachvollziehen. Naturgemäß ist der Verkehr geringer, aber bedrängt und attackiert wird man dort nicht weniger. Das Auto hat auf dem Lande eben oftmals noch einen viel höheren Stellenwert als anderswo und dementsprechend wird gefahren. Selten habe ich mich auf der Straße so unwohl gefühlt wie in der Einöde von Mecklenburg Vorpommern oder Sachsen Anhalt, die fahren da wie die Irren.

Wenn ich erstmal Königin bin, wird die Anfahrt zur Arbeit mit dem Auto im StGB verankert, dann kann man auch in Städten wieder richtig Radfahren.
 
Zur Zeit empfinde ich es in Hamburg auch als sehr krass. Wegen der ganzen Baustellen liegen bei vielen Autofahrern und -fahrerinnen offensichtlich echt die Nerven blank. Da reicht schon der Anblick eines Radfahrers auf der Straße - egal ob es Fahrradwege gibt oder nicht. Dass sich ganz langsam der Wind in Richtung Fahrrad dreht, nervt und provoziert die Auto-Fetischisten vermutlich auch.

Aktuell ist es in Hamburg "gefühlt" gefährlicher als sonst, so zumindest meine Wahrnehmung. Mich hätte vor drei Tagen nachts in St. Pauli fast jemand rasiert, hat komplett meine Vorfahrt missachtet und ist über eine kaum einsehbare Kreuzung gebrettert (waren wild diskutierende und vermutlich narkotisierte Fahranfänger).

Auf Autos auf Radwegen reagiere ich überhaupt nicht, da ich meist auf der Straße fahre und ich diesbezüglich keine neue Lebensaufgabe suche ... Konfliktsituationen habe ich in der jüngsten Zeit auch zunehmend mit LKW-Fahrern, das ist für mich neu. Vor ein paa Tagen hat mich einer von hinten angehupt, weil ich auf de Straße und nicht auf dem (nicht benutzungspflichtigen) Radweg fuhr: Nach einem kleinen verbalen Disput zog er dann vor mir kurz rechts rüber auf den Fahrradstreifen und machte beim nächsten Stopp das Zeichen für Gurgel umdrehen. Meine Einladung auf einen Nachmittagstee hat er dann aber nicht angenommen, vielleicht weil er leicht zwergwüchsig war und ich ein ziemlicher Brocken bin (allerdings nicht der in meinem Atavar ... :D).

Ich suche wirklich keinen Stress und bin nicht heiß auf Beulereien mit Autofahrern, alles gefallen lasse ich mir aber auch nicht.
 
Diese Bergdoktor-Romantik von ländlichen Gegenden kann ich auch nur bedingt nachvollziehen. Naturgemäß ist der Verkehr geringer, aber bedrängt und attackiert wird man dort nicht weniger. Das Auto hat auf dem Lande eben oftmals noch einen viel höheren Stellenwert als anderswo und dementsprechend wird gefahren.
Das ist ja längst nicht alles, denn gerade die Bergdoktorromantiker lassen ihre äußerst wichtigen Autos ja keineswegs draußen Pampa: wer vor dem Verkehr in die Speckgürtel flieht wird durch seine persönliche "Lösung" leider selber zum Teil des Problems... (und dann erwarten sie auch noch, dass der zweifelhaften Luxus einer langen Pendelstrecke gefälligst steuerfrei zu sein hat, aber das ist noch mal ein ganz anderes Fass)
 
Konfliktsituationen habe ich in der jüngsten Zeit auch zunehmend mit LKW-Fahrern
Leute, bei denen das LKW-fahren wirklich der Beruf ist kenne ich fast nur so vorsichtig, dass es mir die viele Rücksicht fast peinlich ist - zumindest im engen Stadtverkehr, der sich für Fernfahrer wahrscheinlich sowieso anfühlt wie rad"fahren" in einer dafür freigegebenen Fußgängerzone. Ganz anders sieht es leider bei Berufen aus, bei denen zwar auch LKW bewegt werden, aber eigentlich andere Dienstleistungen im Vordergrund stehen.
 
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Zur Zeit empfinde ich es in Hamburg auch als sehr krass. Wegen der ganzen Baustellen liegen bei vielen Autofahrern und -fahrerinnen offensichtlich echt die Nerven blank. Da reicht schon der Anblick eines Radfahrers auf der Straße - egal ob es Fahrradwege gibt oder nicht. Dass sich ganz langsam der Wind in Richtung Fahrrad dreht, nervt und provoziert die Auto-Fetischisten vermutlich auch. ...

Ich hätte hier in Hamburg genügend Gegenbeispiele "rücksichtsvoller" Autofahrer beizusteuern.
Bitte nie vergessen: Es soll ja Autofahrer geben, die selber auch Radfahrer sind.
Ansonsten stehe ich auf dem Standpunkt, daß die meisten Kfz-Fahrer gar nicht in der Lage sind, ihr Fahrzeug in einer Großstadt sicher zu beherrschen,
weil beim Fahren zu wenig nachgedacht wird. Oft entstehen die Konfliksituationen deshalb nur aus dem Unvermögen des Fahrers.
Ich habe in Hamburg eigentlich viel mehr Streß mit anderen Radfahrern, die die Verkehrsregeln bewußt ignorieren und dabei schwere Unfälle in Kauf nehmen.
Eine Radfahrerin, die die Vorfahrt mißachtete und mich anfauchte, ich müßte schließlich auch aufpassen, bepöbelte ich derart, daß sie mich fragte,
ob ich sie jetzt verprügeln wolle.
Wahrscheinlich ist das keine ganz schlechte Idee.
Der Mensch lernt scheinbar nur durch Schmerz.
 
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Das ist ja längst nicht alles, denn gerade die Bergdoktorromantiker lassen ihre äußerst wichtigen Autos ja keineswegs draußen Pampa: wer vor dem Verkehr in die Speckgürtel flieht wird durch seine persönliche "Lösung" leider selber zum Teil des Problems... (und dann erwarten sie auch noch, dass der zweifelhaften Luxus einer langen Pendelstrecke gefälligst steuerfrei zu sein hat, aber das ist noch mal ein ganz anderes Fass)

Die Pendlerpauschale ist kein anderes Fass, sondern eben auch Teil einer völlig fehlgeleiteten Verkehrspolitik. Welch Idiotie, dass die, die Städte mit Lärm, Abgas und verstopften Straßen belasten, weil sie schön ruhig im Grünen wohnen wollen, aber zu faul sind, mit der Bahn oder dem Rad zu fahren, steuerliche Vergünstigungen bekommen!

Und dann, genervt vom selbst verursachten, täglichen Stau, Radfahrer drangsalieren und denen die Wege zuparken.

Aber die sind ja hart im Nehmen, die Pendler. Ich frage mich, wie lange die eigentlich noch im Stau stehen müssen und wie hoch der Benzinpreis sein muss, bis ihnen auffällt, dass es auch andere Verkehrsmittel gibt.
 
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Aber die sind ja hart im Nehmen, die Pendler. Ich frage mich, wie lange die eigentlich noch im Stau stehen müssen und wie hoch der Benzinpreis sein muss, bis ihnen auffällt, dass es auch andere Verkehrsmittel gibt.

Im Auto ist ja alles dabei: Schminkspiegel, Aschenbecher, Radio.
Autofahren hat insoweit auch etwas "Meditatives".
Dennoch hast Du bei Licht betrachtet natürlich vollkommen Recht:
Sich in einer Großstadt "pendelnd" zum Arbeitsplatz mit dem Auto im Individualverkehr zu bewegen,
könnte man inzwischen auch als eine Erscheinungsform der Gleichgültigkeit oder gar der Dummheit bezeichnen.
Die meisten wissen - sprichwörtlich - gar nicht, wie sie fahren könnten - und wollen lieber auch nichts ändern.
Da macht man es sich lieber bequem, nimmt die eigene "Verfettung" in Kauf und blickt aus dem Küchenfenster auf die vollgestopften Parkplätze.
Ich bin skeptisch, daß sich das hierzulande noch ändern wird.
Andere Großstädte - etwa Kopenhagen - sind hier Lichtjahre im Vorsprung.
 
Ich will das Autofahren auch gar nicht generell verteufeln, das ist schon eine praktische Sache und hat für viele Zwecke durchaus eine Berechtigung; ich fahre ja selbst Auto. Ich würde mir nur wünschen, dass mehr Menschen einen emotionsloseren Zugang dazu gewinnen, sich weniger über ihr Fahrzeug definieren und es eben dann einsetzen, wenn es wirklich Sinn macht, statt jede Strecke damit zurück zu legen.

Da wäre eben die Politik gefordert, Anreize zu schaffen, das Auto stärker mit anderen Verkehrsmitteln zu kombinieren bzw. es durch andere Verkehrsmittel zu substituieren. Aber da die überzeugten Autoliebhaber in diesem Lande so zahlreich und die Automobilindustrie so viel zum Bruttosozialprodukt beiträgt, traut sich da natürlich niemand ran.
 
Die Pendlerpauschale ist kein anderes Fass, sondern eben auch Teil einer völlig fehlgeleiteten Verkehrspolitik. Welch Idiotie, dass die, die Städte mit Lärm, Abgas und verstopften Straßen belasten, weil sie schön ruhig im Grünen wohnen wollen, aber zu faul sind, mit der Bahn oder dem Rad zu fahren, steuerliche Vergünstigungen bekommen!
Sie werden sogar noch stärker begünstigt als Pendler anderer Art. Bei der Entfernungspauschale entfällt die Deckelung von 4500 Euro beim eigenen PKW. Eine bodenlose Frechheit ist das.
Meine Pendelstrecke wird 135 km lang sein. Die fahre ich ganz brav mit der Bahn, allein schon aus zeitlichen Gründen. Während ich aber irgendwas zwischen 1500 und 1700 für die Strecke als Rückzahlung erwarten kann, bekommt der PKW-Fahrer satte 4000 Euro. Das muss man sich mal geben, man leistet auch einen Beitrag zur Verbesserung des Klimas (Umwelt, Verkehr, Lebensraum), schone die Straßen (und damit die Kassen der Kommunen, des Landes und des Bundes), zahle nebenbei einem staatlichen Konzern den Fahrpreis und wird dennoch nicht dafür belohnt.
Aber wem klar wird, wie viele Arbeitsplätze in der Automobilindustrie sind, dem bieten sich herzlich wenig Möglichkeiten, daran etwas zu ändern. Unsere Politik will doch gar nicht, dass der Verkehr auf der Straße abnimmt!
Und wir sind die Leidtragenden, in doppeltem Maße sogar.
 
Ansonsten stehe ich auf dem Standpunkt, daß die meisten Kfz-Fahrer gar nicht in der Lage sind, ihr Fahrzeug in einer Großstadt sicher zu beherrschen,
weil beim Fahren zu wenig nachgedacht wird.

ich denke es geht im Stadtverkehr eher ums SEHEN als ums Nachdenken.
Da hast du einerseits die Infrastruktur, die Radfahrer aus dem Sichtfeld der Autofahrer nimmt (Hochbordradwege mit parkenden Autos zur Fahrbahnseite). Andererseits der Trend zu immer größeren Autos, wo dann die Fenster aber aus Gründen der optischen Anmutung immer kleiner werden (vergleicht mal einen aktuellen Benz mit einem aus den 90ern). So daß der Fahrer zwangsläufig einen Tunnelblick bekommt.

Deswegen beschweren sie sich auch immer über viel zu schnelle Radfahrer, die man gar nicht sehen kann etc und verlangen, daß man an jeder Kreuzung anhält statt "rücksichtslos auf der eigenen Vorfahrt zu pochen" oder wie das in den Kommentaren immer genannt wird.
 
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