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Kurbelarmlänge versus kurze Übersetzung

Pannoniaradler

Kreuzband geschädigter ehrgeiziger Hobbyradfahrer.
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Hallo Radsportfreunde.
Ich wende mich heute mit einer Frage bezüglich Kurbelarmlänge an euch.
Ich werde im Sommer die Tauerntour ( quäldich.de) bestreiten und dabei in 5 Tagen 12.500 hm ( u.a Großglockner ) auf 700 km zurücklegen. Ich bin 1,91 groß und die Schrittlänge ist 88,5 cm. Zielgewicht ist 95-97 kg. Zur Auswahl für die Tour steht ein Alu Haibike Tour mit Shimano 105er Gruppe ( 3 fach Kurbel 175mm und 10er Kassette 28-11) mit ca. 11kg Gesamtgewicht oder aber mein gebraucht gekauftes Carbon Felt Z4 mit Campa Chorus 11s Gruppe und einer 39/53 Kurbelgarnitur mit 172,5 mm. Leider habe ich beim Kauf noch nicht so auf die Kurbelarmlänge geschaut da mir dies im Flachland bzw. damals auch noch nicht so wichtig war. Wenn dann hätte es wahrscheinlich auch nur zufällig eine 175er gegeben aber bei einem gebrauchten Rad um 1.250€ ( Neupreis 3.699 ) muss man halt Kompromisse eingehen bzw. hat man noch Geld für das fein Tuning über. Ich glaube auch nicht dass ich eine gebrauchte 180mm Kurbel bekomme werde. So wie es halt üblich ist beginnt man an seinen Rädern zu feilen. Für die Tauerntour überlege ich mir jetzt mir eine Campa Kurbel mit 34/50 und 180mm Kurbelarmlänge zuzulegen. Mit der „Amateur“ Kassette von 29-12 und einem Radgewicht um die 8 kg sollte ich dann bestens gerüstet sein. Aber nun zu meiner Frage.
Wie groß ist der Unterschied von 175 (172,5) auf 180 wirklich da ich möglicherweise eher eine gebrauchte 34/50 er mit 175mm bekomme als eine mit 180mm. Bei der Trittfrequenz bin ich auch eher bei 88-90 als bei 100. das meiner Meinung nach wieder für eine 180mm Kurbel spricht. Oder soll ich besser mein Haibike Gewichts mäßig um ca. 1 kg optimieren ( kostet aber auch was ! ) und gleich bei der 3er Kurbel mit der kürzesten Übersetzung von 30 / 28 bleiben ? Das Ziel für mich ist jedenfalls die Tour zu überstehen und nicht jeden Tag komplett „Blau“ ins Bett zu fallen.

Update: Wie ich soeben recherchiert habe gibt es keine Campa Chorus Kurbel mit 180mm sondern nur eine Record um ca. 420 €. Auch nicht gerade ein Schnäppchen !
 

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Re: Kurbelarmlänge versus kurze Übersetzung
Bei Deiner Größe und Deinem Gewicht, ist es sogar völlig egal, ob Du Dein "schweres" oder Leichtes Rad die Berge hoch stemmst. So viel dazu.

Die Überlegung, eine längere Kurbel für ein höheres Drehmoment zu montieren, halte ich inzwischen für vergebliche Liebesmüh'. Das volle Drehmoment wird ohnehin nur auf einem Grad von 360° des Pedalierkreises übertragen, die höchsten Krafteinleitungen über ein Viertel des Pedalierkreises ( pro Seite...).

Die Kurbellänge würde ich generell an die körperlichen Voraussetzungen anpassen. Rein rechnerisch kannst Du eine Kurbel mit 180 ( SL*0,205) oder 185mm (SL *0,21) fahren. Wobei ich diese Werte als maximal mögliche Kurbellänge interpretiere und einen relativ großen Spielraum nach unten sehe ( derzeitiger Stand: etwa 10% der max. Kurbellänge).

Wenn Du nun eine längere Kurbellänge wählst, würde ich weniger an Kraftübertragung, sondern an den vielleicht angenehmeren ( wenn dem so ist) oder vielleicht effizienteren Weg von Beugung und Streckung des Beines auswählen. Das mußt Du letztlich selber probieren. In der Regel benötigt eine längere Kurbel aber etwas Eingewöhnungszeit. Besonders wenn man im Verhältnis eher sehr kurze Kurbeln gefahren ist, "weckt" man vielleicht die eine oder andere Muskelfaser, die vorher nur reglos im Fleische ruhte.......

180mm und länger gibt es, wie Du ja festgestellt hast, von Großserienanbietern eher selten ( bei Campa ist es mind. Record und normaler Lochkreis...). Da helfen "Drittanbieter" wie T.A. , Sugino, Gebhardt, usw.

Aber auch SRAM hat mindestens die Rival in Kompakt in 180mm.

Gebraucht sind 180er durchaus auch zu bekommen, natürlich eher selten, aber es kommt vor..................
 
D'accord. Die Kurbellänge sollte zum Bewegungsablauf passen, ohne Rücksicht auf das Drehmoment.
Insofern ist die Frage, "was bringt es wirklich" nicht pauschal zu beantworten. Mancher merkt nix, für andere sind es Welten (zum guten oder bösen). Das ganze hängt auch damit zusammen, wie Du sitzt, welchen Spielraum Du bzgl. der Bein/Rumpfwinkel hast und wie sich Dein Fuß beim Pedalieren bewegt.
Es nutzt nichts, wenn das Pedal einen grösseren Kreis beschreibt, Dein Körper das aber nicht mag, und im Knöchel (also per "Spitzeln") kompensiert.
Wenn es Dich interessiert, ob es Dir besser liegt, probier es aus (da ist eine Record nicht wirklich praktisch für). Such doch mal nach User MaxCaddy, der ist von seinen kurzen 180er oder 185er Kurbeln auf richtig lange umgestiegen wenn ich das recht erinnere.
So einen Versuch oder so eine Umstellung würde ich aber deutlich von einem Event wie dem von Dir beschriebenen abkoppeln. Also rechtzeitig vorher, um sich drauf einzufahren und um notfalls zurückzukönnen.
 
Hallo Jungs. Danke für die hilfreichen Tipps. lagaffe hat natürlich mit dem Gewicht vollkommen recht und 3-4 kg weniger Gewicht mit dementsprechenden Training kann auch keine 400 € teure Kurbel kompensieren. Bezüglich Kurbellänge fühle ich mich auf allen meinen Rädern wohl und habe noch keine großen vor und Nachteile gespürt. Auf dem MTB ist eine 180er Kurbel aber da merke ich schon dass ich mit der Trittfrequenz runterkomme. Sollte mir nicht zufällig eine gebrauchte Record mit 34/50 und 180mm unterkommen dann werde ich wahrscheinlich mein Haibike nehmen. Dies hat auch den stabileren Alurahmen und stabilere Laufräder als das FeltZ4. Es geht ja auch letztlich um die Sicherheit beim bergab fahren mit 80 Sachen. Jedenfalls werde ich mal mit beiden Rädern eine direkten Vergleich auf einem längeren Anstieg machen.
 
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