Louison Bobet 1960er? Rennrad Retromod / Randonneur / Cyclocross / Ich weiß doch auch nicht

[ilfer]

Hallo zusammen!
Eigentlich bin ich drüben bei mtb-news unterwegs und baue in meiner Freizeit Mountainbikes auf und um. Letztes Jahr hab ich dann mal ein 1958er Miele Rad restauriert und irgendwie Gefallen an den alten Rädern gefunden.
Nun habe ich hier ein schönes altes Rennrad stehen, das eine Freundin von mir bei Kleinanzeigen gekauft hat.
Es wurde schon einigermaßen überarbeitet vom Verkäufer, aber ich will das nun "gscheit" machen.

Die Schaltung ist eine HURET Svelto, die gibt es seit 1963. Kassette ist 5-fach und die Kettengarnitur 2-fach.
Habt Ihr eine Idee, was das für ein Rad ist und wie alt es ist?
Außer dass Louison Bobet nach seiner Rennfahrerkarriere tatsächlich Räder gebaut hat, konnte ich nicht viel rausfinden.
Auf der Frontplakette ist die Seriennummer 97786 eingeprägt. Die Anlötpunkte und die recht große Reifenfreiheit lassen mich vermuten, dass das eigentlich ein Randonneur mit Schutzblechen, Gepäckträger und Licht war, den ein Vorbesitzer gestripped hat.

Es soll künftig als Alltagsrad der neuen Besitzerin laufen, bei uns im ländlichen Raum.
Die alten Michelin Reifen müssen auf jeden Fall runter, sind spröde und stellenweise durch bis auf die Karkasse.

Ich freu mich auf Eure Hilfe

Schöne Grüße, ilfer

 

[ilfer]

Hier noch mehr Fotos...

 

[Bonanzero]

Bobet hat nie Räder gebaut, nur seinen guten Namen vermarktet. Das haben viele gemacht, meistens für Räder, die gar nicht für Rennen gebaut sind. So wie deins.
Tatsächlich ist das ein Tourer, normalerweise gehören da auch Schutzbleche ran und eine Lichtanlage.
Solche Räder wurden bis in die 70er massenweise gebaut und verkauft. Anbauteile aus Stahl (Felgen, Naben, Schaltung, Kurbel) waren typisch für die Zeit und für die Bauart.
Der Rahmen ist übrigens ein Mercier.

 

[ilfer]

Bobet hat nie Räder gebaut, nur seinen guten Namen vermarktet. Das haben viele gemacht, meistens für Räder, die gar nicht für Rennen gebaut sind. So wie deins.
Tatsächlich ist das ein Tourer, normalerweise gehören da auch Schutzbleche ran und eine Lichtanlage.
Solche Räder wurden bis in die 70er massenweise gebaut und verkauft. Anbauteile aus Stahl (Felgen, Naben, Schaltung, Kurbel) waren typisch für die Zeit und für die Bauart.
Der Rahmen ist übrigens ein Mercier.

Oh danke für die ersten Infos! Dann ist der angepeilte Einsatzzweck ja ideal für das Rad.

 

[SirPolston]

Hier noch mehr Fotos...

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Schön. Mit sowas habe ich auch mit Rennrad wieder angefangen. Bei mir war es mit J. Anquetil gelabelt und gülden.

Mein Tipp: Felgen oder eben Laufräder komplett wechseln. Rest putzen und schmieren. Fahren.

 

[ilfer]

Mein Tipp: Felgen oder eben Laufräder komplett wechseln. Rest putzen und schmieren. Fahren.

Nach welchen Standards muss ich bei so nem alten Teil schauen? 100/130? Wobei, das ist ja nochmal was anderes mit diesen Flügelmutter-Achsen, oder? Bin da etwas ratlos und kosten darfs natürlich auch nicht viel...

 

[SirPolston]

Nach welchen Standards muss ich bei so nem alten Teil schauen? 100/130?

100/120 oder vielleicht 100/126 eher ersteres. Am besten Mal messen. Theoretisch sollten da auch Naben mit Schnellspanner passen.

Ich schau Mal, ob ich noch finde, wogegen ich meine Chromefelgen getauscht habe.

 

[SirPolston]

https://www.rennrad-news.de/forum/t...acques-anquetil-wieder-instandsetzung.133300/
Ich ärgere mich manchmal noch, sein einer schwachen Stunde verkauft zu haben.

Ich könnte die Beiträge im Forum finden. habe gegen Schlauchreifen getauscht. Ganz vergessen. OK. Davon würde ich abraten.

 

[Bonanzero]

Miss einfach mal die Einbauweite. Manche franz. Räder hatten vorne auch weniger als 100. Hinten ist 120 wahrscheinlich (bei 5-fach).

 

[ilfer]

Ich hab heute die tollen neuen Reifen (Schwalbe X-One 33x622 in Sonderfarbe braun - Stilbruch vielleicht, aber sieht toll dazu aus) aufgezogen, nachdem ich die Räder von den 60 Jahre alten Pellen befreit habe.

Hat soweit gut geklappt, auch das Speichennachziehen hat mich nur einen Besuch beim Radladen für eine neue Speiche gekostet…

Dann kam die große Misere. Ich habe das Huret Svelto Schaltwerk falsch wieder angeschraubt. Bei der Probefahrt hat es sich auf dem größten Ritzel unelegant um selbiges gewickelt und ist komplett verbogen. Shit happens

Nun stellt sich die Frage: Wieder so ein Huret Svelto Schaltwerk besorgen? Oder gleich umbauen auf eine modernere indexierte Schaltung für mehr Alltagskomfort? Geht das überhaupt mit den Ausfallenden?

 

[ilfer]

Miss einfach mal die Einbauweite. Manche franz. Räder hatten vorne auch weniger als 100. Hinten ist 120 wahrscheinlich (bei 5-fach).

Der Rahmen hat ohne Rad ca 122 mm Durchgang, der aktuell verbaute Radsatz ist hinten 128 mm breit… also vermutlich nicht original. Muss durch Aufbiegen in den Hinterbau gepresst werden. Mist… :-/

 

[Bonanzero]

Wenn eine Speiche gerissen ist, dann werden bald noch mehr reißen. Hier empfiehlt es sich, gleich alle zu tauschen.
Und noch besser: Alufelgen besorgen und die einspeichen. Und die Nabe für den Hinterbau passend machen. Vllt. kann man da ein paar U-Scheiben rausnehmen. Anderenfalls mit andern Konen/Scheiben versuchen. Oder andere Naben. Oder gleich einen passenden LRS besorgen und den benutzen.
Nimm wieder eine Svelto oder Allvit, das passt am besten zu dem Rad. Der Rahmen hat kein Schaltauge, also muss das Schaltauge an der Schaltung sein, so wie bei deiner. Du kannst aber auch das Schaltauge von deiner Schaltung auf die neue umbauen. Es muss nur ein Huret sein.
Wenn du jetzt auf indexierte Schaltung umrüsten willst, musst du noch mehr tauschen und umbauen. Also lass das lieber erstmal sein und fahre lieber.