AW: Peugeot Rennräder
Ich das gute Stück bei ihbäh erworben (jaaa ich weiß relativ unvorsichtig, für jemaden ohne nen Plan von dem was er da tut). Aber das gute Stück hatte es mir sofort angetan und mit 120€ ist es zumindest nach meinem ermessen nicht zu teuer...
Nö, die "Methode" ist prinzipiell schon in Ordnung so...
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Wer "auf Nummer Sicher" gehen will, sollte natürlich am Besten vorher fragen, aber auch für "Experten" ist es meistens nicht einfach, die "Güte" und den Wert eines Rades anhand von (vielfach eher schlechten) "Fremdbildern" zu beurteilen. In Deinem Fall scheinen mir die 120 Euro auch absolut angemessen zu sein für ein - nach dem Bild - gut erhaltenes und komplett originales Peugeot. Das Baujahr findest Du aller Wahrscheinlichkeit als "Kurzform" (z.B. "82") irgendwo, allerdings bei diesem Modell wohl nicht auf auf den Naben (scheinen
Shimano-Naben zu sein), sondern eher eingegossen auf dem verdeckten Teil des Lenkervorbau-Schaftes.
ansonsten die Substanz scheint zu mindest sehr solide
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! Als einzigen Wehrmutstropfen nennt der Verkäufer neu aufzuziehende
Reifen.
Ich seh' da allerdings noch einen anderen Wehrmutstropfen: Die Gabel ist etwas nach hinten gebogen, durch einen (leichten) "Auffahrunfall" vermutlich. Du wirst das noch deutlicher sehen, wenn Du das Rad mal mit genau parallel zur Längsachse ausgerichtetem Vorderrad hinstellst und genau von der Seite "peilst".
So ein Gabelschaden ist immer unschön, aber nun wiederum kein Drama; ein Richten der Gabel ist möglich, erfordert aber Sorgfalt und möglichst auch Erfahrung. Ich hatte ebenfalls eine solcherart verbogene Gabel an einem nahezu identischen Peugeot, und habe den Schaden nach meinen Maßstäben gut und gefahrlos richten können. Daraus läßt sich natürlich nicht generell ableiten, dass man das immer so machen kann oder sollte - es kommt natürlich immer auf den "Einzelfall" an, und der läßt sich nur bei ausgebauter Gabel beurteilen. Es gibt auch Leute, die das Richten von Gabeln generell für gefährlich halten und pauschal davon abraten - damit ist man grundsätzlich natürlich "auf der sicheren Seite". Im Falle dieser Peugeots finde ich es aber immer besonders bedauerlich, wenn man die schöne teillackierte Gabel verliert, zumal, da die Lackierung in diesen sehr speziellen Farben (die sich zudem über die Zeit verändert haben) nur mit viel Aufwand nachzuahmen wäre - ganz zu schweigen von den Kosten, die dann in jedem Fall weit über dem Kaufpreis liegen. Es geht schon, und man bekommt sogar diese Aufkleber heute wieder, aber mit neuer Chromgabel, fachmännischer Lackierung und Aufklebern landest Du locker bei 150-200 Euro, und dann mußt Du vermutlich auch Teile der Lenkung tauschen, weil die noch "französisches" Gewinde haben dürfte.
Fahren kannst Du natürlich auch mit der etwas verbogenen Gabel, so, wie sie jetzt ist - vermutlich ist der "Schlag" vor allem in den Gabelkopf gegangen (der aus Blech hergestellt ist, weswegen eben ein Richten in diesem Falle begrenzt möglich ist), während das Schaftrohr und die Lenkung vermutlich in Ordnung sein dürften - Du wirst ja merken, ob die Lenkung beim Drehen spielfrei ist und an keiner Stelle "klemmt".
... und halt alles was ihr mir an Tipps und Tricks sonst noch Verraten könnt.
101.20 hat das vermutlich implizit "mitgemeint", als er von "Konservierung" sprach: Du solltest das Rad vor der "Ingebrauchnahme" (was gibt es doch für schöne Kettenwörter im Deutschen !

) komplett zerlegen, alle Lager reinigen und neu fetten - das ist bei solchen alten Rädern im Grunde genommen eine "Standardmaßnahme". Vorsicht beim Abziehen der Kurbeln - das dürften Stronglight-Kurbeln mit französischem Abzieher-Gewinde sein - die sind geringfügig größer als die heute üblichen
Shimano-Gewinde. Ideal wäre ein spezieller "französischer" Abzieher; ansonsten tut es meiner Erfahrung nach auch ein qualitativ guter und wenig gebrauchter Abzieher - mit einem schon stark gebrauchten
Shimano-Abzieher habe ich mir mal das ganze Gewinde als feine Span-"Locke" aus der Kurbel gezogen ...
Ansonsten: Ein sehr schönes Fahrrad, finde ich, obwohl es - wie von 101.20 schon angemerkt - kein ganz teures "Spitzenstück" ist. Um damit zu fahren, und Freude an einem klassischen Stahlrenner zu haben, ist es genau richtig !
Schöne Grüße
Matthias