Wenn man schnell und stark schwitzt, ist das natürlich eine echte Herausforderung zur aktuellen Jahreszeit. Sehr hilfreich, aber auch lästig ist das konsequente An- und Ausziehen ja nach Belastung. Wenn man die winddichte Schicht ganz außen trägt, in Form einer Jacke oder Weste, kann man diese VOR langen Anstiegen ausziehen und in die Trikottasche packen, für die Abfahrt zieht man die Jacke wieder über. Öffnet man beim Berghoch-Fahren auch noch den Trikot-Zipper, sollte man es schaffen den Base Layer halbwegs trocken zu halten. Kostet ein wenig Zeit und Aufwand, ist aber sehr hifreich.
Wenn man alleine unterwegs ist, sowieso kein Problem. In der Gruppe sollte man sich vorher absprechen ob es die anderen stört, wenn man kurz ne Minute anhält. Funktioniert natürlich nicht auf jeder Strecke und macht nur Sinn bei längeren Anstiegen, aber da kann es verhindern, dass man die Klamotten komplett nass schwitzt, denn dann wird es meist wirklich kalt.
Ohne Aufwand (Kleidungswechsel) oder ganz viel (Kälte-)Toleranz ist die Temperaturregelung einfach nicht zu haben.
Neben dem Schutz vor Nässe von Außen, kann ein und die selbe Kleidung doch nicht a. vor Überhitzung bei großer Belastung und b. vor Auskühlung bei wenig Belastung alleinig regulieren.
Es ist immer hilfreich, wenn man seine Strecken und Belastungsbereiche einschätzen kann oder besser noch kennt.
Um beim Beispiel Winter zu bleiben: Nichts finde ich inzwischen bedrohlicher, als voll eingepackt bei -10°C eine halbe Stunde bergan zu keuchen, so richtig nasszuschwitzen und dann bei der Ab- oder auch nur weniger anstrengenden Weiterfahrt den Windchill-Tod zu sterben und die durchgeschwitzen Teile steifgefroren über meinen tauben Hals kratzen zu spüren.
Inzwischen fahre ich immer fröstelnd bis frierend los, um dann in meiner 'Nennbelastung', den Schweißfluss mit dem Frontreißverschluss regeln zu können. Ja, dass ist oft reichlich frostig und so würde ich nicht zum Spazieren aus dem Haus gehen, aber dabei strenge ich mich eben auch nicht an.
Auch ist dieses Vorgehen nicht jedem zu empfehlen, man muss seine eigene Kältetoleranz schon langsam steigern.
Kleiner Tipp für die Psyche: Ob Frühmorgens im Kurztrikot, oder in winterlicher Jacke – einfach mal probieren den Frontreißverschluss ein gutes Drittel offen zu lassen und erst nach ein paar hundert Metern zu schließen. Nach dem Zuziehen des Reißverschlusses 'hat man aktiv etwas verbessert' und fühlt sich gleich viel wärmer.
Klingt banal, verliert lustigerweise aber nie an Wirkung. ;-)