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Schaltprobleme Verständnisfrage Shimano Schaltwerk RD-5800 11-fach

roblin

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Hallo,

nachdem mein Schaltwerk jetzt 10,000 km ohne Problem funktionsierte will es nicht mehr.

Schaltwerk 11-fach Shimano RD-5800
Hebel SL-RS700 auf geraden Lenker montiert (Fitnessbike Canyon)

Ich habe schon einiges probiert, klassische Einstellugen mit oberen und unteren Anschlag, Zugspannung, Schaltauge etc...

Problem: Das Schaltwerk kann man zwar einstellen, dass die Kette auf ein größeres Ritzel klettert, aber dann will es nur widerwillig runter. Bringe allso kein gemeinsames, ordentliches Rauf- UND Runterschalten hin.

Jetzt habe ich mir mal den Hebel und Zug genauer angeschaut. Habe zum Testen auch mal das Hinterrad ausgebaut und mir angesehen, wie der Hebel am Lenker das Kabel verschiebt. Dabei ist mir aufgefallen, dass er beim Schalten immer ca. 2,5mm Kabel einzieht, also er macht es gleichmäßig, denke das ist so in Ordnung.

Jetzt aber: Wenn ich das Kabel wieder freigebe, dann gibt er erst nur 2mm frei. Das heißt also, bei Schalten auf ein größeres Ritzel zieht er 2,5mm Kabel ein, wenn ich dann aber in die andere Richtung schalte, dann gibt er nur 2mm Kabel frei. Das heißt, die Leitrolle steht dann an einer 0,5 mm anderen Position. Deshalb hat die Kette auch das Problem beim Sprung auf das kleiner Ritzel. Wenn ich dann nochmals nen Klick auf kleineres Ritzel mache, dann wird wieder 2,5mm freigegeben, aber auch dann steht die Leitrolle ja 0,5mm an einer anderen Position wie beim Schalten auf ein größeres Ritzel.

Mir kommt das Ganz vor wie etwa ein Umkehrspiel bei einer Spindel. Allerdings ist der Seilzug ja permant auf Zug, also sollte es hier kein Umkehrspiel geben.

Ich bin momentan ratlos, was es sein könnte.

Gruß
roblin
 
Beim "Raufschalten" - in Richtung größeres Ritzel - ist die Sache einfach, weil Dein Daumen bzw. der Schalter sämtliche im System auftretende Reibungswiderstände überwindet und durch die Indexierung die Position des Schaltwerks vorgegeben wird. Beim "Runterschalten" - in Richtung kleineres Ritzel - verhält es sich anders, weil die Reibungswiderstände durch die Feder im Schaltwerk überwunden werden müssen, sobald der Hebel den Seilzug freigibt. Manchmal sind die Reibungswiderstände zu hoch bzw. das Schaltwerk ist zu schwach (z.B. durch abgeknickte Seilzüge, nicht sauber entgratete Außenhülle, "verschlissener", defekter Innenzug). Ich würde vermuten, daß hier die Ursache des Fehlers zu suchen ist.
 
Das einzige was ist feststellen konnte war das markierte defekt Teil. Ist ist so reine flexible Kunststoffhülle, wo das Kabel am Schaltwerk austritt. Das ist teilweise durchgescheuert. Das habe ich nur zu Testzwecken so positioniert, das es meiner Meinung jetzt keinen erhöhten Widerstand darstellt, aber hat keine Verbesserung gebracht. Das will ich aber auf alle Fälle erneuert.

Bekommt man das Teil einzeln für ein paar Euro, oder macht es gar Sinn, gleich ein neues Schaltwerk zu kaufen. Glaub bei dem neuen Schaltwerk sind dann ja auch schon zwei neue Rollen dabei, also wäre für mich auch eine Option.
 

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Lass diese Teil weg. Das braucht man nicht unbedingt.

Überprüfe wirklich den gesamten Schaltzug. Besser du erneuerst gleich den Schaltzug plus Hülle.
Aus Erfahrung, danach schaltet sich es wieder wie neu.
 
Richtig. Und nicht vorschnell Teile tauschen ! Erstmal die Ursache des Problems lokalisieren.
 
Wie sich der Schaltzug beim Rauf- und Runterschalten verhält, das habe ich so getestet. Das Klebeband habe ich an einer freien Stelle am Schaltkabel befestigt. Beim "Hochschalten" ist das Klebeband bei 80 82,5 85 87,5 90 stehen geblieben. Dann beim Runterschalten bei 88 85,5 83 80,5, also immer um 0,5mm versetzt.
 

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Wie sich der Schaltzug beim Rauf- und Runterschalten verhält, das habe ich so getestet. Das Klebeband habe ich an einer freien Stelle am Schaltkabel befestigt. Beim "Hochschalten" ist das Klebeband bei 80 82,5 85 87,5 90 stehen geblieben. Dann beim Runterschalten bei 88 85,5 83 80,5, also immer um 0,5mm versetzt.
Zieh doch mal an den Zug, und schau ob die 0,5mm dadurch kommen.
 
Erst mal ein Lob für deine Art, analytisch zu denken und sinnvolle Versuche durchzuführen.

Ich würde den Versuch machen, dein Experiment mit Unterstützung der Schaltwerksfeder zu machen; heißt, mit der Hand das Schaltwerk nach aussen unter Druck halten. Dabei sollte Reibung und Spiel verschwinden.

Wenn dass dann daran liegt kommt es sehr wahrscheinlich nicht vom Schaltwerk (sowas hält mindestens 50.000km). Werden eher die Züge (Draht + Hülle) sein, je nach Bögen und Wetter können schon nach 10.000km deutlich schlechter werden.

Gruß messi
 
Ich weiß nicht genau, wie und wann du an Zug ziehen meinst?!

Ich sag jetzt zur Vereinfachung immer "Hochschalten", "Raufschalten" wenn ich ein größeres Ritzel ansteuere.

Angenommen ich schalte rauf, ziehe aber den Hebel nicht bis zum Klick, sondern nur etwas, dann mach der Schaltzug auch schon in etwa 0,5mm und bleibt dort auch stehen. Also ohne wirklich mit dem Hebel geklickt zu haben kann ich eine Veränderung des Kabelzugs erreichen. Das ganze ist so konstant, wie auch das fehlende 0,5 beim Runterschalten, dass ich schon fast glaube, dass das von Shimano so gewollt ist.
 
Wir sind hier in der Landmaschinentechnik. 1/10-Toleranzen spielen da eher selten eine Rolle - und diese werden grundsätzlich auch nicht "gemessen". Das Problem bei seilzugbetätigten Systemen ist immer die Reibung:
1) Außenhülle erneuern und sinnvoll in nicht zu engen Radien verlegen
2) Außenhülle entgraten, Endkappen prüfen, Innenzug erneuern
3) Abschlußmutter am Ritzelpaket vorsorglich kontrollieren
4) Einstellschrauben am Schaltgriff und Schaltwerk auf 0-Stellung bringen, Schaltzug klemmen und Schaltung einstellen (Zugspannung, L-Schraube, H-Schraube, B-Schraube).
 
Ja, habe das Schaltwerk auch versucht zu unterstützen, also quasi zweite Feder gespielt. Aber das bringt auch nichts, die Position vom Hochschalten wird nicht mehr eingenommen. Das Schaltwerke fühlt sich auch freigängig an, und die Federkraft ist auch gut.

Vielleicht liegt das Problem wirklich nicht am Zug und vielleicht sogar auch nicht am Schalthebel. Vielleicht ist diese Funktion, dass es beim Runterschalten etwas versetzt stehen bleibt von Shimano sogar gewollt, weil Runterschalten ggf. für die Kette leichter ist.

Ich muss auch noch das Schaltauge weiterhin beobachten. Ich habe es als erstes ausgerichtet, weil ich das als erstes in Verdacht hatte.

Verständnisfrage zum Schaltauge:

Die Anschraubfläche des Schaltauges für das Schaltwerk soll ja parallel zur Felge sein. Ist denn die Leitrolle auch parallel zur Anschraubfläche des Schaltwerk, oder hat die Leitrolle vielleicht sogar einen gewollten leichten festen Winkelversatz, damit die Kette vielleicht beim Hochschalten oder so es durch den leichten Winkel irgendwie leichter hat. Ich bin eigentlich davon ausgegangen dass in Idealfall die Leitrolle parallel zur Felge bzw. Kassette stehen sollte.
 
Ich denke schon, dass 0,5mm bei dem sensiblen 11-Fach Schaltwerk jede Menge Holz ist, um in der Landwirtschaftssprache zu bleiben 😉
 
Ich denke schon, dass 0,5mm bei dem sensiblen 11-Fach Schaltwerk jede Menge Holz ist, um in der Landwirtschaftssprache zu bleiben 😉
Du denkst zu viel nach und mißt zu viel. Deine Meßergebnisse können überdies auch falsch sein, weil auch hier die Reibung ggf. nicht berücksichtigt wurde. Erneuere einfach den kompletten Seilzug wie beschrieben. Dann funktioniert das wieder.
 
Die 5800 STIs sind doch als Kabelfresser bekannt. Mein erstes Schaltkabel hielt 12tkm und riss dann in der STI. Aber das Brechen einzelner Kabeladern und das Aufspleißen des Zuges macht sich vorher durch eine schlechte Schaltperformance bemerkbar. Spätestens dann sollte man wechseln. Mittlerweile tausch ich das hintere Schaltkabel alle 6tkm.
 
Die 5800 STIs sind doch als Kabelfresser bekannt. Mein erstes Schaltkabel hielt 12tkm und riss dann in der STI. Aber das Brechen einzelner Kabeladern und das Aufspleißen des Zuges macht sich vorher durch eine schlechte Schaltperformance bemerkbar. Spätestens dann sollte man wechseln. Mittlerweile tausch ich das hintere Schaltkabel alle 6tkm.
Da der TE aber keine STIs sondern SL-RS700 montiert hat fällt das schon mal weg.
 
Mein Schaltkabel schaut optisch ziemlich gut aus, auch sind alle Enden bündig und rechtwinklig geschnitten. Verlegt ist der Seilzug bei den Canyon auch ohne enge Radien, und wie schon oben erwähnt habe ich Flatbar. Deshalb tue ich mich schwer zu glauben, dass es an dem Seilzug liegt. Natürlich kann ich die Komponenten der Reihe nach durchtauchen, ist dann aber eher Probiererei. Und bisschen lernen will ich ja auch was dabei.
 
Mein Schaltkabel schaut optisch ziemlich gut aus, auch sind alle Enden bündig und rechtwinklig geschnitten. Verlegt ist der Seilzug bei den Canyon auch ohne enge Radien, und wie schon oben erwähnt habe ich Flatbar. Deshalb tue ich mich schwer zu glauben, dass es an dem Seilzug liegt. Natürlich kann ich die Komponenten der Reihe nach durchtauchen, ist dann aber eher Probiererei. Und bisschen lernen will ich ja auch was dabei.
Ich trau mich aber wetten das es am Schaltzug liegen wird. Der kostet 3 Euro also hält sich die Investition in Grenzen und ist schnell montiert.
 
Seilzug ist halt immer hübsch einfach zu wechseln, nur zeigt schon der einfache Gedanke: Wenn ein Stahlseil auf dem Kunststoffliner der Hülle reibt, und der Seiten-Druck im Radius ist nicht klein, ist ja klar, wer von beiden verschleißt...


Gruß messi
 
Ich habe noch einen neuen Zug zuhause gefunden. Werde es morgen damit probieren. Danke für eure Meinungen, ich bin gespannt, (wie ein Seilzug)...
 
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