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Schauff TransAlpin Crosser?, nein Tourer, 1987

taunide

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Gestern gekauft, heute abgeholt....
Schauff_Cross_01a.jpg


War in ebay als Halbrenner angeboten, ist aber vielleicht ein altes Cross-Rad.
Da ich wusste, dass Schauff sowas mal gebaut hat, und schon eine Weile nach einem Rennrad mit Cantilever-Bremsen her war, hab ich hier mal zugeschlagen.
Farbe des Rahmens : Braun mit Sprenkeln (hab noch ein dazu passendes MTB von 1991 in schwarz gesprenkelt)
Rahmennummer beginnt mit 86....
Größe 57cm
Rahmenrohr: Kein Aufkeber (das MTB hat Mannesmann 25 CrMo4; das vermute ich hier auch)
Ausfallenden: Shimano
Kettenradsatz Stronglight (wohl 190) 48/38/28 (ei-förmig; von diesem Hersteller genannt Biostrong) mit Kettenschutz
Schaltung: Shimano Light Action Long RD-L532 Long Cage, eine der ersten mit Schrägparallelogramm von Shimano (ab 1986; Date Code Juni 1987)
Schalthebel: Shimano SL-S434, 1987, erster Schalthebeltyp mit Index-Schaltung (wahlweise Friktion), mit Schellenbefestigung. Mit dem Long Cage Umwerfer offiziell nicht unterstützt, funktioniert aber trotzdem gut.
Dazu noch angelötete Schaltzuganschläge, was praktisch sein kann wenn man lieber Lenkerendschalthebel mag (die gab's damals aber noch nicht mit SIS)
Hinterradnabe: Shimano Casette vermutlich 600EX new (Juli 1986 datiert).
Bremsen: Shimano Cantilever, BR-AT50, mit Originalbelägen
Bremshebel: Weinmann (incl. Selbstmördergriffe)
Sonstige Anlötteile: 2 Flaschenhalter, Dynamo HL, Ständer unten, Schutzblechhalter, Lowrider Gepäckträger, Gegenhalter für Schaltkabelhüllen (für Lenkerendschalter), Schaltzugführung (Metallösen) unterm Tretlagergehäuse
Tretlager: FAG Kunststoff (die waren meines Wissens damals auch neu)
Vorderradnabe Hochflansch Alu, Sachs, Industrielager
Beide Naben Vollachse ohne Schnellspanner, mit gesicherten Scheiben.
Pedale: Blech, gezähnt, ohne Haken
Da hat ein Erstkäufer genau gewusst, was er haben wollte. Und der Verkäufer Reifen, Sattel und Lenkerband stilsicher ausgetauscht. Fazit: Damit Fahren und den Zustand pflegen, viel mehr bleibt da wohl nicht zu tun....

Schauff_Cross_03a.jpg


Schauff_Cross_04a.jpg
 
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Re: Schauff TransAlpin Crosser?, nein Tourer, 1987
Vielleicht auch das. War aber wohl nichts dran montiert.
Ich hab noch einen Giant Tourer von 1986, der aber im Radstand (fühlt sich so an, nicht nachgemessen) länger ist. Damals gab's sonst als Reiserad nur die Alternative Koga Miyata. Das Schauff hätte preislich wohl dazwischen gelegen, und hätte ich damals wohl anstatt dessen genommen Schauff war damals unter Sportlern recht beliebt, bauten auch früh Mountainbikes. Deshalb, und weil es sich beim fahren "wendiger "anfühlt als mein Giant, halte ich es von der Auslegung her eher für einen Crosser. Auch die Gabel hat irgendwie was MTB-mässiges....
 
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Auch die 3-Fach Kurbel u. die Sicherheits-Bremshebel sprechen für ein Straßenrad, trotzdem ein netter Fang:).
 
Gibt's da irgendwo Kataloge online? Ich hab da keine gefunden. Letztlich ist mir nicht klar wie SCHAUFFs damals verkauft wurden. Ich hab aber bei dem Rad das Gefühl dass das alles individuell zusammengestellt wurde, es stammt auch alles aus derselben Zeit (bis auf Reifen, Lenkerband und Sattel). Damals hatt ich einen Radkameraden dessen Schauff RR von A-Z mit Shimano 105 Golden Arrow ausgestattet war. Dieses hier ist ja eine ausgesprochen "wilde" Mischung.
 
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Heute hab ich endlich die erste Ausfahrt (40km) mit dem SCHAUFF gemacht. Es fährt sich recht angenehm, und fühlt sich leichter an als mein NORTA, fährt auch weniger bockig. Zum unübertroffen leichten, "weichen" Fahrgefühl des PHILIPPE fehlt indes ein Stück. Der Radstand beträgt 106cm, es ist also 5cm länger als meine anderen Räder. Was wieder für das "Reiserad" spricht. Indes, Cantilever-Bremsen gab es zu der Zeit bei Koga Miyata oder Giant Reiserädern noch nicht, die hatten die erst ein paar Jahre später. Schutzbleche waren an dem Rad auch nie dran, die entsprechenden Ösen sind noch jungfräulich (wie übrigens das ganze Rad wohl kaum mehr als 1000km gesehen haben dürfte, den Benutzungsspuren nach).
Es waren, nichtsdestotrotz (oder vielleicht auch gerade deshalb), vor der ersten Fahrt noch etliche Dinge zu richten:

- Bremsbackenstellung (eine ganz schöne Fummelei, dafür bremst es jetzt aber ordentlich, auch mit den "Selbstmörder-Griffen" die ich eigentlich an meinen Rädern immer leiden konnte; für mein altes Giant hatte ich sogar extra welche aus der Shimano 6208 Serie in schwarz aus Japan bestellt, weil ich die an einer Koga Miyata Randoneuse gesehen hatte und so chic fand)
- Schaltung, Hinterradnabe (Shimano 6208 Serie, tatsächlich mit Vollachse),
- und die merkwürdige Stronglight Kurbel (mit den seltenen eiförmigen Biostrong Kettenblättern) war halblocker und völlig schepp montiert, sodass die Schaltung jämmerlich kratzte. Nach 200m bemerkt und gleich nochmal heimgefahren. So hätte ich das Rad auch nicht behalten wollen... Dachte schon entweder Kurbel oder das FAG-Lager (oder beide) wären hin, hab dann probehalber ein TA Specialities 3er montiert, sass genauso schepp, dann mit schwarzen Fingern das Rad beseite gestellt und das PHILIPPE für den Ausflug hergenommen. Abends beide Pedale abgezogen, und um 90° verdreht und rechtschaffen festgewatzt, stimmt jetzt die Kettenlinie - soweit das bei eiförmigen Blättern irgend möglich ist. Natürlich hatte ich den passenden Abzieher im Arsenal..
Jetzt kratzt nix mehr, und zu meiner Überraschung funktioniert auch die indexierte Schaltung recht ordentlich. Auf dem kleinen Kettenblatt bin ich dann doch nicht gefahren, weil mir die alte ewig steile Chaussee heute doch zu sonnig gewesen wär, und ich lieber den etwas längeren Heimweg im schattigen kühlen Tal gefahren bin, wozu ich das erste Kettenblatt nicht brauche.

Das Kettenschutzblatt könnte man löchern wollen, was die etwas plumpe Optik wohl etwas aufhübschen könnte.

Sonstiges:
- Der sündteure massive Stahl-Flaschenhalter war aus dem Aufbau des PHILIPPE noch übrig.
- Die Reifen sind 26er, sehen aber breiter aus wie 28er (Breite) auf meinen anderen Rädern.

Summa Summarum: Es darf bleiben und wird weiter genutzt. Dafür müssen zwei Motobecane Räder endlich mal aus dem Keller raus, denn 7 Räder reichen mir eigentlich...

**Nachtrag und Bilder 2017: der Sattel des gekauften Rads erwies sich als unnachgiebig und knochenhart zum Fahren, gegen hellbraunen Brooks getauscht. Die Blechpedale wurden gegen industriegelagerte Wellgo aus Alu gewechselt, die bei mir irgendwo noch rumlagen.
 
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Für BJ 1986 kommt mir die Gabel unpassend vor. Bei Reiserädern solch konventioneller Bauart waren die ja nie richtig in Mode, auch bei MTB kamen sie erst später. Kann also sein, dass sie nicht original ist.
Ein Crosser ist es sicher nicht, denn die waren viel kürzer und hatten keine Befestigungen für Anbauteile, nicht mal Schutzblechösen.
Was bei dem Rad aber fehlt, sind Gewindeösen für den GT am Hinterbau. Auf den Bildern sieht man ja nix vom Bremssteg, ist da evtl. eine Pletscherplatte?
An dem Rad würde ich recht wenig ändern, aber ich würde es zu einer Art Alltaxrad vervollständigen. Mit sowas würde ich gern täglich auf Arbeit fahren, natürlich wetterfest und mit gutem Licht.
 
Ja, die Gabel kam mir anfangs auch unpassend vor. Dann hat sie aber Lowrider-Ösen, Cantilever Bremssockel, Reifenfreigang und die merkwürdigen Aussparungen für die Achsstopper genau passend zum Rest des Rads. SCHAUFF waren 1986 so ziemlich die ersten deutschen Mountainbikes. Kann sein dass sie da mit Formen und Linien etwas experimentiert haben.

Übrigens, Gepäckträger hinten und Dynamo waren anscheinend mal dran.

Pletscherplatte, gottseidank nicht. Aber einen ordentlichen Steg für Gepäckträgerbefestigung (wo der Bremsmittelzug derzeit voll im Weg liegt) und ein kreuzförmiges Gebilde als Bremszughalter, das zwar stabil ist, was man aber viel einfacher haben könnte. Aber dann sind da diese 2 seitlichen Löcher die ich als Gepäckträger-Abstrebungen deute(?)
Verarbeitung/Lackierung etc. ist es sehr gut, wenn auch nicht "japanisch perfekt". Zu den Reiserädern von Koga Miyata fehlt nicht viel.
Die Schaltung "Light Action" ist auch von 1986 und habe ich mit langem Käfig so noch nie gesehen. Sie gehörte zu den ersten Shimano Schaltungen mit Schrägparallelogramm (vorher Suntour Patent) und Indexierung/Klickschaltung.
Ich lasse auch mit mir reden dass das Rad von 1987 ist. Damit wäre es noch l'Eroica-fähig :)
Wobei die Rahmennummer ja auf ein Bj. 86.hindeutet.
Schauff_DSF0761.jpg


Schauff_DSF0762.jpg


Schauff_DSF0764.jpg
 
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Die Nabe sieht aus, als sei sie industriegelagert.
Interessantes Konzept. Auf den ersten Blick sieht es wie ein Kaufhausrad aus (viele Blechanbauten, Ausfallsicherungen), aber im Detail hochwertig (Kurbel, Bremsen, auch die Schaltung ist gut - hast du die gefederte Zugklemmplatte bemerkt?)
 
Deshalb sag ich ja: Das hätte ich 1986 (für 1300 DM oder so) sofort gekauft, wenn es zu kaufen gewesen wäre. Stattdessen hat man mir im Radladen (in Münster/W) ein koreanisches (Giant, 800) oder japanisches (Koga Miyata, 1800) verkaufen wollen... Und: "Hochflanschnaben?" - wollt ich haben, "Baut keiner mehr!" - Dabei ist die von Fichtel& Sachs...

Naja, bin ja mit dem Giant in meiner Studentenzeit gut gefahren, und lieber 29 Jahre später als gar nicht (und vor allem für unter 200 Euro)
 
Ich vemute, dass es ein Rad auf Basis des "Trans Alpins" ist, das passt am besten zu meinen Archiv Unterlagen
Modelljahr 87-88, seinerzeit war ja noch der 2-jährige IFMA Rhythmus...
viele Grüße aus Remagen, Jan
PS: MTBs bauen wir seit 1981 ->http://www.mtb-museum.de
 

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Haaaa, interessant. Was bedeutet "volles Bio-System"?
Im Prospekt ist eine Nervar-Kurbel verbaut, kann also sein, dass neben der Schutzblech-Abmontage auch eine andere Kurbel angebaut wurde.
 
im Bild ist zwar eine Nervar Kurbel, im Text steht Stronglight. Meine Unterlagen sind leider nicht 100% komplett, da ist nicht durchgehend alles aufgehoben worden und natürlich nix digital. Von manchen Sachen habe ich "nur" Druckfilme, auch nicht gerade handlich ;-)
Der UVP für das Trans Alpin lag damals bei 899 - 999 DM
Die Ausfallsicherungen waren (sind) für alle Nicht-Rennräder Vorschrift.
PS: "Bio..." war ja damals angesagt (Biopace et al.) , manche fahren heute noch unrund, z.B. Froome "Osymetric"
 
Ovale Blätter sind ja ein alter Sombrero, das hatten manche Franzosen schon zur Jahrhundertwende, also zur vorvorigen.
 
Danke Jan_J_S, das ist exakt mein Rad. Stimmt also mit der Chromgabel, und auch der Rest der Beschreibung . Das erklärt warum ich es 1986 nicht kaufen könnte. Mein Giant bot weniger. Die Schutzbleche aus Weichplastik hatte es auch; im Gelände waren die schnell hin. Unerklärlich dass sich das Rad für den Preis nicht gut verkauft hat, sonst würde es ja bekannter sein.
 
Deshalb sag ich ja: Das hätte ich 1986 (für 1300 DM oder so) sofort gekauft, wenn es zu kaufen gewesen wäre. Stattdessen hat man mir im Radladen (in Münster/W) ein koreanisches (Giant, 800) oder japanisches (Koga Miyata, 1800) verkaufen wollen... Und: "Hochflanschnaben?" - wollt ich haben, "Baut keiner mehr!" - Dabei ist die von Fichtel& Sachs...

Naja, bin ja mit dem Giant in meiner Studentenzeit gut gefahren, und lieber 29 Jahre später als gar nicht (und vor allem für unter 200 Euro)
Du warst 1986 Student in Münster? Ich auch!
 
Das [Schauff-Rad] hätte ich 1986 (für 1300 DM oder so) sofort gekauft, wenn es zu kaufen gewesen wäre. Stattdessen hat man mir im Radladen (in Münster/W) ein koreanisches (Giant, 800 [DM]) oder japanisches (Koga Miyata, 1800) verkaufen wollen... bin ja mit dem Giant in meiner Studentenzeit gut gefahren.
Hallo Taunide, ich habe gerade einen Giant "Tourer" von 1986 (siehe Bilder) gekauft, und da würde mich interessieren, ob der "Tourer" anno 1986 wirklich "nur" 800 DM gekostet hat, schließlich hat der billigste Randonneur von Koga-Miyata laut Katalog 1986 schon knapp 1700 holländische Gulden gekostet, und da sowohl Koga-Miyata also auch Giant aus derselben Fabrik stammten, scheint mir der Preisunterschied zu groß zu sein.
Koga-Miyata hat damals die Giant-Tourer- und Supertourer-Modelle in der Koga-Fabrik in Heerenveen montierenlassen, auf der Basis von taiwanesischen Rahmen. Deshalb auch die Rahmenaufkleber "Quality touched by Koga" und "Handbuilt in Holland". Das ging nur ein paar Jahre, dann bekam Giant seine eigene Europa-Fabrik. "Toen bleek dat Giant te populair werd, konden ze niet meer bij Koga gebouwd worden." "Als klar wurde, dass Giant-Räder zu beliebt [nachgefragt] waren, konnten sie nicht mehr von Koga gebaut werden." Siehe hier: https://dl.dropboxusercontent.com/u/12213862/Koga Miyata Gaastra interview.pdf
Dein Giant aus der Studentenzeit war also ein "Koga-Giant" aus den Niederlanden/Taiwan -- und nicht aus Korea. Typisch holländisch auch der weiße Streifen am Ende des hinteren Schutzblechs, in diesem Fall goldene Chromoplastics von ESGE.
Die Pumpe, die da im Gras liegt, trägt übrigens das Koga-Miyata-Logo.
Giant86.JPG

SAM_4540.JPG
 
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