• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Scheibenbremse: Kolben geht nicht zurück, was tun?

Screwed

Aktives Mitglied
Registriert
7 Dezember 2020
Beiträge
163
Reaktionspunkte
55
Hallo,

meine Scheibenbremse Sram Apex am Vorderrad ist schwammig, Druckpunkt kommt viel zu spät. Also habe ich die Bremsbeläge ausgebaut (noch in Ordnung) und die Kolben mit einem Reifenheber reingedrückt. Bremsbeläge wieder rein, ein paar Mal Bremshebel gedrückt, Ergebnis: Der Kolben steht an einer Seite total raus (siehe Foto), ohne dass ich die Bremse gedrückt halte. Und die Bremse ist immer noch schwabbelig.

Was kann ich tun? Muss das Ganze entlüftet werden? Noch nie gemacht...
 

Anhänge

  • Unbenannt.PNG
    Unbenannt.PNG
    1,5 MB · Aufrufe: 3.157
Zuletzt bearbeitet:
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Mikasa

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Das Bike (Focus Paralane) ist gerade mal 2 Jahre alt und nicht sonderlich beansprucht - und dann gleich Bremssattel ersetzen??
 
du könntest noch versuchen, die Kolben zu reinigen und zu "schmieren" und so wieder gangbar zu machen.
Genau das.
Bremskolben ohne Bremsbeläge vorsichtig! rauspumpen und mit Bremsenreiniger säubern. Danach noch etwas DOT-Grease oder alternativ etwas Bremsflüssigkeit auf den Kolben, dann sollte es wieder bestens funktionieren.

Hat bei meiner Apex-Bremse bestens funktioniert.
 
Grundsätzlich: Ohne entsprechende Erfahrung in der Überholung von Scheibenbremsen würde ich zum Gang in eine qualifizierte Werkstatt raten, ein 18-min.-Youtube-Video reicht dazu nicht aus (ich habe es mir nicht angesehen).
Auf dem Foto oben sieht es so aus, als sei der Bremssattel nicht korrekt ausgerichtet. Das bitte als erstes prüfen.
Falls richtig ausgerichtet: Rad ausbauen, Beläge ausbauen, einen Reifenheber oder ähnliches von geeigneter Breite zwischen die Kolben halten (damit diese nicht aus den Führungen ´rausspringen) und vorsichtig den Bremshebel drücken. Jetzt siehst Du, ob die Kolben gleichmäßig kommen. Tun sie dies nicht, zurückdrücken und wiederholen. Gleiches Ergebnis? Sattel abbauen.
Wenn nur ein Kolben festsitzt, bekommst Du den mit dem Bremshebel nicht ´rausgedrückt, der Druck geht immer auf den anderen Kolben. Also am abgebauten Sattel den leichtgängigen Kolben mit geeignetem Werkzeug blockieren und Druckluft ´draufgeben, dann kommt der festsitzende Kolben (hoffentlich) ´raus. Alternativ kann man das auch mit einer Fettpresse machen.
Jetzt den Kolben und den Sattel von innen inspizieren, ggf. Teile besorgen und wieder zusammenbauen.

Alternativ würde ich als erstes prüfen, was ein neuer Sattel und was ein Überholkit, soweit überhaupt erhältlich, kostet. Bei überschaubarer Differenz würde ich gleich neu kaufen.
Nach zwei Jahren kann ein Bremskolben an einem Rennrad, soweit gewöhnlich und nicht bei Streusalz oder querfeldein gefahren, eigentich nicht festsitzen.
 
Ich würde am Bremshebel ziehen und dabei GENAU drauf achten, ob sich tatsächlich nur ein Kolben bewegt oder nicht doch beiden Kolben. Wenn sich beiden Kolben bewegen, würde ich reinigen und entlüften. Nach 2 Jahren ohne daß Du etwas an der Bremse gemacht hast, geht sowas nicht kaputt.
 
Danke schon mal für die Tipps. Ich guck mir das am Wochenende an und berichte dann.

@Ewald PB: Ich nutze das Rad auch mit zweitem LRS zum Graveln, allerdings nur zum leichtern Schottern, dürfte also eigentlich nicht daran liegen...
 
Wenn Du beide Kolben zurückdrücken konntest sind sie auch beide gangbar.
Das die Kolben nicht ganz zurück gehen wenn Du den Bremshebel loslässt ist normal das liegt an der Belagnachstellung. Selbst mit nagelneuen Belägen und Scheiben ist der Kolben zu sehen.
Bleibt der zu weiche Druckpunkt. Dazu Bremse entlüften. Bei einer 2 Jahre alten Sprambremse ist die Bremsflüssigkeit wechseln alles andere als verwerflich.
Protipp: einfach machen lassen dann hast du nicht in zwei weitern Jahren ein angebrochenes Fläschchen Bremsflüssigkeit rumstehen in dem genauso viel Wasser ist wie in der Bremse selbst, musst nicht in Werkzeug investieren und die Sauerei hat ein anderer.
Aber Achtung: Der hat dann ca eine halbe Stunde Arbeit damit wenn alles glatt läuft und will die auch bezahlt haben.
 
Wenn sich BEIDE Kolben bewegen würden, hätte er kein Problem.

Schau mal auf das Foto des Frederöffners oben: Die obere Befestigungsschraube ist offensichtlich schon mal gelöst worden. Die Bremsschreibe läuft, wenn die Perspektive nicht täuscht, deutlich außerhalb der Mitte (wenn ich auf die Trennfugen des Sattels schaue). Natürlich kommt ein gangbarer Kolben dann auf einer Seite weiter ´raus, mithin das Problem, um das es hier geht.
 
Yes!!! Läuft wieder, danke vor allem an @Ewald PB

Mir hat das keine Ruhe gelassen, deswegen Mittagspause im Keller:

  • sicherheitshalber nochmal Bremsbeläge nachgemessen: 3,5 mm - passt.
  • den sich nicht bewegenden Kolben durch Gegendruck mit Reifenheber auf bewegenden rausgedrückt
  • gereingt
  • wieder reingedrückt
  • dann - und das war wohl der Schlüssel zur Lösung - Bremssattel neu ausgerichtet
  • Beläge rein, 20 mal Bremshebel gedrückt

Ergebnis: Bremst so gut wie nie, Kolben gleichmäßig draußen (siehe Foto)

Danke nochmals an alle Beteiligten: You made my day! 30 Minuten schöne Arbeit anstatt neuen Bremssattel kaufen...
 

Anhänge

  • 20220819_121055.jpg
    20220819_121055.jpg
    271 KB · Aufrufe: 2.075
Zuletzt bearbeitet:
Scheint mir ein typischer Fall von festsitzenden Bremskolben zu sein. Kommt meiner Erfahrung nach bei Bremsen von SRAM fast ein wenig häufiger vor als z.B. bei Bremsen von Shimano. In so einem Fall sind die Bremskolben zu mobilisieren. Ist aus meiner Sicht (für Mountainbiker, welche sich schon länger mit Bremsscheiben beschäftigen) ein "Standardvorgang".
Dazu Rad und Bremsbeläge ausbauen und Bremskolben mit etwas Bremsmedium (hier DOT (5.1) da SRAM) beträufeln und mehrere Male rauspumpen (und wieder beträufeln) und wieder reindrücken, bis er leichtgängig ist. Damit das auch auf der Seite, wo der Kolben hängt, ebenfalls gemacht werden kann, muss auf der Seite mit dem (bereits) leicht laufenden Kolben dieser zurückgehalten werden während dem Pumpen, so dass der andere Kolben rausgepumpt werden kann. Prozedere so lange wiederholen, bis beide Kolben wieder leichtgängig sind. Zum Schluss beide Kolben zurückdrücken und Bremssattel (mit Lappen) reinigen. Anschliessen Rad und Bremsbeläge wieder einbauen und Bremsbeläge wieder in "bremsbereiten Zustand" rauspumpen. Natürlich aufpassen, dass bei der ganzen Übung die Bremsbelage nicht verschmutzen und entsprechende Vorsicht walten lassen, damit man nichts zerstört.
Ich denke ebenfalls, dass der Bremssattel neu ausgerichtet werden sollte. Hier gibt es ebenfalls verschiedene Vorgehensweisen und zig Beschreibungen zu.
Bremse entlüften und v.a. Bremsmedium austauschen (da DOT) wäre wohl ebenfalls ratsam.
Aus meiner Sicht gehören solche Servicearbeiten zum Standardrepertoire, wo es gut ist, wenn man diese beherrscht. Ansonsten ist man (auch je nach Anzahl Rädern, welche man besitzt) häufiger "Gast" beim Fahrradhändler.
Aber natürlich, wenn man sich das nicht zutraut oder keine Zeit hat, dann ist der Gang zum Fahrradhändler auch keine "Schande" und wohl ratsam.
Ich stehe öfter vor der Situation, Bremskolben wieder mobilisieren zu müssen (z.B. auch bei meinen Mountainbikes). Ich mache das z.b. bei schleifenden Bremsen oder meist auch gerade, wenn ich die Bremsbeläge ersetze. Damit ich die Bremskolben zurückdrücken kann, muss ich ja eh das Laufrad ausbauen. Dann geht es praktisch im gleichen.
Für mich wäre auch der zeitliche Aufwand, in so einer Situation mit dem Rad zum Fahrradhändler zu gehen und es abschliessend wieder abzuholen, bedeutend grösser, als solche Arbeiten selbst zu erledigen.

War wohl gerade zu spät...
 
Yes!!! Läuft wieder, danke vor allem an @Ewald PB

Mir hat das keine Ruhe gelassen, deswegen Mittagspause im Keller:

  • sicherheitshalber nochmal Bremsbeläge nachgemessen: 3,5 mm - passt.
  • den sich nicht bewegenden Kolben durch Gegendruck mit Reifenheber auf bewegenden rausgedrückt
  • gereingt
  • wieder reingedrückt
  • dann - und das war wohl der Schlüssel zur Lösung - Bremssattel neu ausgerichtet
  • Beläge rein, 20 mal Bremshebel gedrückt

Ergebnis: Bremst so gut wie nie, Kolben gleichmäßig draußen (siehe Foto)

Danke nochmals an alle Beteiligten: You made my day! 30 Minuten schöne Arbeit anstatt neuen Bremssattel kaufen...
Hi, ich habe mein Rad neu aufgebaut und bei meinen hinteren Bremssattel das selbe Problem. Hast du den Kolben komplett entfernt oder nur so weit rausgedrückt, dass du ihn "Schmieren" konntest, er aber noch in der Bremse war ?

Liebe Grüße,

Leon
 
Hi, ich habe mein Rad neu aufgebaut und bei meinen hinteren Bremssattel das selbe Problem. Hast du den Kolben komplett entfernt oder nur so weit rausgedrückt, dass du ihn "Schmieren" konntest, er aber noch in der Bremse war ?

Liebe Grüße,

Leon
Nie, niemals den Kolben komplett entfernen.

Die Gefahr, dass du dann das System nicht mehr dicht bekommst, ist recht hoch (Beschädigung Dichtring, Dreck in den Gleitflächen, verkanten des Kolben beim Reindrücken etc.)

Auch beim Mobilisieren den\die Kolben (siehe Video oben) nicht zu weit rausdrücken, da sich beim Zurückdrücken dieser ebenso verkanten kann.
 
Zurück