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Sinn und Unsinn von SRAM Flat-Top-Ketten

andreas41

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Die Form von Kettenlaschen hat sich in über 100 Jahren kaum geändert. Die Lasche hat ungefähr die Form einer Acht (8), also mit einer Einschnürung in der Mitte, was die Kerbwirkung der Bohrungen für die Bolzen verringert.

Jetzt kommt SRAM, erfindet die angeblich haltbarere Flattopkette - und kämpft mit Kettenrissen bei CX und XC.
Im nächsten Entwicklungsschritt wird dann, zur Verringerung von Kerbwirkung und Gewicht, eine Aussparung in die Laschen gestanzt - und man ist letztlich wieder da, wo man angefangen hat.

Erscheint das nur mir höchst unprofessionell?
Oder übersehe ich da irgendwelche potentiellen Vorteile? (Vielleicht besseres Schaltverhalten? Selteneres Abfallen der Kette?)
Oder ist das einfach nur höchst professionelles Marketing?
 
Die Form von Kettenlaschen hat sich in über 100 Jahren kaum geändert. Die Lasche hat ungefähr die Form einer Acht (8), also mit einer Einschnürung in der Mitte, was die Kerbwirkung der Bohrungen für die Bolzen verringert.

Jetzt kommt SRAM, erfindet die angeblich haltbarere Flattopkette - und kämpft mit Kettenrissen bei CX und XC.
Im nächsten Entwicklungsschritt wird dann, zur Verringerung von Kerbwirkung und Gewicht, eine Aussparung in die Laschen gestanzt - und man ist letztlich wieder da, wo man angefangen hat.

Erscheint das nur mir höchst unprofessionell?
Oder übersehe ich da irgendwelche potentiellen Vorteile? (Vielleicht besseres Schaltverhalten? Selteneres Abfallen der Kette?)
Oder ist das einfach nur höchst professionelles Marketing?
Das hat mit Kerbwirkung auf die Bolzen nichts zu tun sondern eher mit der Möglichkeit die Kette beim schalten über die Zähne zu heben.
 
Dank - kannst Du das etwas spezifischer erklären? Die Kette ist ja erstmal dort flach, wo sie die Zähne nicht berührt...
Ja eben, die Kette ist dort nicht flach wo sie über die Zähne muss. Was oben drüber ist, ist fürs schalten erst mal egal. SRAM macht die Laschen dünner um mehr Gänge unterzubringen und lässt dort (oben, flat-top) Material stehen, wo Platz dafür ist. Das reduziert die Gefahr von Kettenrissen.
 
Ja eben nicht: Das zusätzliche Material verstärkt doch die Kerbwirkung in den Laschen an der Bohrung für die Kettenbolzen - das zusätzliche Material schadet also erstmal nur. (Sonst würden doch "normale" Ketten auch eine flache Seite haben... Aber sie haben das nicht und sie reißen nicht...)
Ja, nein. Ich bin zwar Berechnungsingenieur und könnte dir das jetzt erklären, aber ich habe Freitags-Feierabend und nicht den Eindruck das du ernsthaft daran interessiert bist sondern einfach nur Mist absondern willst.
 
OK, bitte rechne mal los - so wie Du schreibst bin ich aber gespannt, ob da viel dahintersteckt.
Meine Erfahrung ist ja nicht unbedingt, dass kompetente Menschen in privaten Foren mit ihren Credentials hausieren gehen oder die Anderen unhöflich behandeln... Übrigens gut, dass Du jetzt Feierabend hast - dann hast Du jetzt ja Zeit.

Also, leg bitte mal los. Ich habe erstmal kaum Bedenken, Deinen Ausführungen folgen zu können...

Bei der einseitig flachen Lasche wird diese Seite natürlich auch steifer, was eine Biegebeanspruchung verursachen dürfte und die Zugspannungen auf der gekrümmten Seite noch erhöhen könnte...

Also, bitte belehre mich eines besseren - dazu habe ich diesen Thread ja aufgemacht.
Wenn du mich dafür bezahlst dann gerne, ansonsten wie gesagt, Feierabend.
 
Auch die neuen Transmission Antriebe haben die Flattop Ketten und die werden zuhauf an E-Bikes genutzt, welche Drehmomente produzieren, von denen man als Biobiker nur träumen kann. Trotzdem hört man nix davon, dass da ständig Ketten reißen.
Ein grundlegendes Problem halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.

Dass beim Cross jetzt mal ein paar mehr davon gerissen sind, kann an einer schlechten Charge gelegen haben oder einfach unglücklicher Zufall sein. Kettenrisse sind im Cross grundsätzlich nicht ungewöhnlich.
 
Da kann ich Dir nicht zustimmen. Ein Kurbeldrehmoment von 85 Nm über eine 180 mm Kurbel erfordert lediglich eine Kraft von 470 N. Das schafft ein 48 kg leichter Radler, wenn er sich in einem schweren Gang auf das vordere Pedal stellt. Da sind die Belastungen im CX also deutlich höher als an einem E-Mittelmotor...
An welchem Rad ist ab Werk eine 180mm Kurbel verbaut?
 
Da kann ich Dir nicht zustimmen. Ein Kurbeldrehmoment von 85 Nm über eine 180 mm Kurbel erfordert lediglich eine Kraft von 470 N. Das schafft ein 48 kg leichter Radler, wenn er sich in einem schweren Gang auf das vordere Pedal stellt. Da sind die Belastungen im CX also deutlich höher als an einem E-Mittelmotor...

Es soll auch Leute geben, die auf einem Ebike ordentlich reintreten und dann wirken Bio- und Elektropower auf den Antrieb.
Nicht umsonst wurden Antriebe für diese Bikeklasse verstärkt.
 
Naja, die neuen Sram Red Ketten haben halt weniger Material, als die vorherigen oder derzeitigen Force z.B. und irgendwann ist weniger dann eben nicht mehr mehr.

Welche Drehmomente in Kombination mit Schmutz beim CX auf die Ketten, speziell bei den richtigen Pros, wirken lässt sich wohl nur erahnen, aber sicherlich mehr als bei einem E-Bike.
 
Dass beim Cross jetzt mal ein paar mehr davon gerissen sind, kann an einer schlechten Charge gelegen haben oder einfach unglücklicher Zufall sein. Kettenrisse sind im Cross grundsätzlich nicht ungewöhnlich.
Das mit der charge kann so sein, siehe letzter 12-fach Kettentest in der Tour, da haben die Sram Ketten ungewöhnlich schlecht abgeschnitten.
 
Dass beim Cross jetzt mal ein paar mehr davon gerissen sind, kann an einer schlechten Charge gelegen haben oder einfach unglücklicher Zufall sein. Kettenrisse sind im Cross grundsätzlich nicht ungewöhnlich.
Das mit der schlechten Charge habe ich jetzt so oft gehört, dass ich mich schon frage, ob vielleicht alle Chargen schlecht sind... Oder ist's doch eher eine miserable Qualitätssicherung, die sowas immer wieder rauslässt? Ich weiß nicht wirklich, was ich schlimmer fände...

Aber kommen wir doch wieder auf das Thread-Thema zurück - das Flattop-Design.
Bislang habe ich noch keine überzeugenden Argumente für dessen Vorteile gehört. (Klar, auf den ersten Blick ist da mehr Material - aber das ist doch wohl an der falschen Stelle, was die Kerbwirkung der Laschenlöcher erhöhen dürfte. Zumindest, wenn man das zusätzliche Material nicht wieder durch optimierte Ausstanzungen entfernt -- was SRAM in neueren Ketten mit viel Aufwand zu versuchen scheint...)

Also, was ist der Vorteil von Flattop? (Außer natürlich, dass SRAM so die eigenen Ketten verkauft kriegt...)
 
Wenn ich mich richtig erinnere wurden die Flattop Ketten zusammen mit dem 10-er Ritzel eingeführt um irgendwie die Wirkungsgradverluste auszugleichen. War doch so oder?

Wie so oft kauft man sich einen Vorteil mit einem Nachteil an anderer Stelle ein...eventuell ist also die geringere Haltbarkeit dem verbesserten Wirkungsgrad auf dem kleinen Ritzel geschuldet.

Sind aber nur Vermutungen meinerseits.
 
Wenn ich mich richtig erinnere wurden die Flattop Ketten zusammen mit dem 10-er Ritzel eingeführt um irgendwie die Wirkungsgradverluste auszugleichen. War doch so oder?

Wie so oft kauft man sich einen Vorteil mit einem Nachteil an anderer Stelle ein...eventuell ist also die geringere Haltbarkeit dem verbesserten Wirkungsgrad auf dem kleinen Ritzel geschuldet.

Sind aber nur Vermutungen meinerseits.
Super - Danke! Angeblich haben die SRAM-Ketten ja relativ hohe Verluste.
Aber jetzt stellt sich natürlich die Frage, auf welche Weise Flattop den Wirkungsgrad verbessern könnte...?

(Oder mussten die vielleicht die Einschnürung der Lasche auf der Innenseite erhöhen und das Material "nach außen verschieben", damit die Kette überhaupt noch auf das kleine Ritzel passt? Aber Ekar gibt's ja sogar mit einem 9er Ritzelchen - mit einer ganz normalen Kette...)
 
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