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Stickstoff - Schlauch

AW: Stickstoff - Schlauch

Moin,

Als Luft bezeichnet man das Gasgemisch der Erdatmosphäre. Luft besteht hauptsächlich aus den zwei Gasen Stickstoff (78 %) und Sauerstoff (21 %). Daneben gibt es noch die Komponenten Argon (0,9 %) und Kohlenstoffdioxid (0,04 %). Im natürlichen Zustand ist die Luft geruchs- und geschmacklos.

(Wiki)
 
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Das wurde vor ein paar Jahren mal bei Autoreifen groß propagiert und "Reifengas" genannt. Den (Mehr-)Preis, ich glaube das es damals 5 DM pro Reifen gekostet hat, hat es allerdings wohl nicht gerechtfertigt. Einziger Vorteil (der damals beim Reifenkauf kostenlos als Zugabe erhaltenen Füllung) war, dass es beim Autoreifen tatsächlich weniger Druckverlust gab. Obwohl den ganzen Sommer gefahren, hatte der Reifen nach der Einlagerung über den Winter im darauffolgenden Frühjahr noch den fast perfekten Luftdruck. Ob's bei diesen Reifen mit normaler Luft genauso gewesen wäre, kann allerdings nicht sagen. Normalerweise war ich es gewohnt das beim Reifenwechsel schon immer ein ganze Menge an Luft nachgefüllt werden mußte.

Nimm' lieber gleich Helium, dann wird Dein Rad leichter!:D
 
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Stickstoffmoleküle sind größer als Sauerstoffmoleküle und können somit nur langsamer durch den Schlauch nach aussen diffundieren. Deshalb bleibt der Reifendruck entsprechend länger erhalten...

Es soll wohl tatsächlich Leute geben, die reinen Stickstoff fahren, aber wie bereits gesagt wurde, 78 % von dem, was wir Normalsterblichen fahren, ist eh Stickstoff...

MfG
beckstown
 
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Stickstoffmoleküle sind größer als Sauerstoffmoleküle und können somit nur langsamer durch den Schlauch nach aussen diffundieren. Deshalb bleibt der Reifendruck entsprechend länger erhalten...

Es soll wohl tatsächlich Leute geben, die reinen Stickstoff fahren, aber wie bereits gesagt wurde, 78 % von dem, was wir Normalsterblichen fahren, ist eh Stickstoff...

MfG
beckstown

daraus folgt auch folgendes:
ein reifen, den man anfänglich auf einen bestimmten druck aufgepumt hat verliert schneller druck, als ein reifen, den man schon mehrmals auf diesen nachgepumpt wurde. grund ist, dass der anteil der flüchtigeren gase immer weiter sinkt.
das habe ich auch so feststellen können. reifen, die ich schon mehrere monate gefahren bin, ohne die luft rausgelassen zu haben(z.b. bei panne), sehr wenig druck verlieren.
 
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Dann haben wir soeben das N2 Sieb erfunden..auch Fahrradschlauch genannt :lol:

Jetzt müsste man noch einen Weg finden, die rausdiffundierenden Gase aufzufangen....

Aber Recht hast Du Duke, und einfach mal wieder logisch gedacht. :daumen:
 
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Danke für die vielen Antworten..
Wenn der Reifen dadurch weniger Luft verliert , dann ist diese Methode für mich von Vorteil..
Werde es am Montag mal testen :D

Mfg
 
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Oh my god,

eins meiner Lieblingsthemen, Esoterik gemixt mit Unwissen:

Stickstoff (N) ist Element 7, Sauerstoff (O) Element 8 im Periodensystem, beide kommen in der Luft als Atompaar N_2, bzw. 0_2 vor, damit ist ein Stickstoffmolekül, wenn überhaupt, einen kleinen Tick kleiner als ein Sauerstoffmolekül.

=> Das Diffusionsargument zieht nicht;).

Reine Stickstoffbefüllung schadet zwar nur dem Geldbeutel (und weil für die Stickstofftrennung Energie notwendig ist, etwas der Umwelt, egal) und macht sonst auch nix kaputt, aber dafür bringt das keinerlei Vorteile.

Die Stickstoffbefüllung von Reifen kommt ursprünglich aus der Luftfahrt und da ist es tatsächlich sogar sinnvoll: Die Reifen am Flieger (und ihr Inhalt) werden Temperaturen bis unter -50°C ausgesetzt und bei der Landung in praktisch null Sekunden auf 300 km/h beschleunigt. Bei Befüllung mit einem bekannten Gas kann kein Wasser(dampf) im Reifen kondensieren/gefrieren und so unter Extrembedingungen den Reifen zerstören. Außerdem kann man mit Stickstoff schlecht:D oxidieren/brennen.

Da wohl auch die besten von uns ihr Fahrzeug unter solchen Bedinungen eher weniger bewegen, kann man sich auf die gute alte Luft aus dem Standkompressor beschränken.

g
 
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Oh my god,

eins meiner Lieblingsthemen, Esoterik gemixt mit Unwissen:

Stickstoff (N) ist Element 7, Sauerstoff (O) Element 8 im Periodensystem, beide kommen in der Luft als Atompaar N_2, bzw. 0_2 vor, damit ist ein Stickstoffmolekül, wenn überhaupt, einen kleinen Tick kleiner als ein Sauerstoffmolekül.

=> Das Diffusionsargument zieht nicht;).
stimmt so nicht ganz.

im grunde sind ja bei gleichem volumen und tempetratur("fast") gleichviel gasmoleküle vorhanden, ganz unabhängig vom gas. daraus folgt, dass alle gasmoleküle "gleich groß" sind.

bei genauem hinsehen ergeben sich aber unterschiede, die ich aber leider nicht deuten kann, da mir das genaue fachwissen fehlt. es gibt aber allerlei andere gasspezifische radien, die beim stickstoff etwas größer sind als beim sauerstoff.
 
AW: Stickstoff - Schlauch

Stickstoff (N) ist Element 7, Sauerstoff (O) Element 8 im Periodensystem, beide kommen in der Luft als Atompaar N_2, bzw. 0_2 vor, damit ist ein Stickstoffmolekül, wenn überhaupt, einen kleinen Tick kleiner als ein Sauerstoffmolekül.
[Klugscheißmodus an - Warnung, wissenschaftlicher Inhalt! Bitte nicht lesen, wer allergisch dagegen ist.;) ]

Nope, das Gegenteil ist der Fall: Stickstoff ist größer als Sauerstoff.

[Begründung, bitte nur lesen, wer will:] Das liegt daran, dass bei beiden die p-Elektronen der zweiten Schale aufgefüllt werden, Sauerstoff aber eine Kernladung mehr hat. Sehr vereinfacht gesagt wirken beim Stickstoff drei positive Ladungen effektiv auf die p-Elektronen, beim Sauerstoff vier (die 1s- und 2s-Schale ist bei beiden voll, vier Ladungen werden also quasi abgeschirmt).

Da die Elektronen sich grundsätzlich jeweils allein oder höchstens zu zweit in räumlich relativ gut getrennten "Orbitalen" aufhalten, ist diese "effektive" Kernladung dafür verantwortlich, dass die Atomvolumina neutraler Atome immer sinken, solange gerade die gleiche Sorte Orbitale gefüllt wird. Bei N und O sind das, wie gesagt, die 2p-Orbitale und darum ist O ein bisschen kleiner als N, und das gleiche gilt für N2 und O2 (N2 - oder genauer sein Stoßquerschnitt - ist um etwa 7,5% größer als O2).*

*Anmerkung: bei Wikipedia stand im Artikel "Reifengas" das Gegenteil, ist aber falsch laut mehreren Quellen, die einhellig 4,3*10^-19 m^2 für N2 und 4*10^-19 m^2 nennen. Eine Quelle siehe hier. Ich korrigiere das gerade.

[/Begründung]

Als wäre das nicht schon kompliziert genug, reicht dieser Unterschied aber nicht aus, um zu erklären wie sich beide verhalten. O2 ist nämlich in Gummi besser löslich als N2 und geht deshalb schneller hindurch. Wie schnell, das hängt vom Gummi und vor allem von der Dicke des Materials ab.

Und nun die Überraschung: In der Praxis macht sich das bei Autoreifen gar nicht messbar bemerkbar, da diese sehr dickwandig sind, da ist immer die Undichtigkeit von Ventil oder Felgenauflage entscheidend für den Druckverlust.

Bei Fahrradreifen könnte es aber sogar sein, dass man durch ständiges Aufgepumpthalten den Stickstoffanteil tatsächlich merklich erhöhen kann. Würde ich aber so nicht unterschreiben, da spielen so viele Faktoren eine Rolle, dass da eigentlich nur ein Versuch helfen können. Wer also Bock hat, kann ja mal einen Reifen immer stramm aufgepumpt halten und dann zur Inhaltsanalyse abgeben.

Und ehe das alte Märchen von den veränderten (ob besser, weiß ich nicht) Federungseigenschaften kommt, das man in Autoforen immer wieder liest: Das gilt nur für Edelgas-Füllungen, weil ein- und zweiatomige Gase relativ unterschiedlich auf Verdichtung reagieren, nicht aber für Stickstoff. Der verhält sich genau so wie Sauerstoff (beides zweiatomige, lineare Moleküle), und da Luft zu 99% aus beiden Gasen besteht, federt Luft genau so wie reiner Stickstoff. Vergleichbar mit Edelgasen ist nur noch SF6, das quasi kugelförmig ist, sich darum wie ein einatomiges Gas verhält und deshalb sowohl besser federt als auch wegen seiner Größe sehr langsam aus Reifen diffundiert. Aber bitte nicht mehr nehmen, ist ein saumäßiges Treibhausgas (etwa 20.000 Mal so stark wie CO2!).

So genug der Fachsimpelei, ist eh alles viel zu kompliziert und hat im Radforum nur wenig zu suchen.

[Ende Klugscheißmodus - Entwarnung, wissenschaftlicher Inhalt ist vorbei!]
 
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@Christoph_J:

Na gut, ich bin ja auch kein Chemiker, sondern hatte das nur im Nebenfach;). Aber schön erklärt, danke!

Ändert nichts daran, dass wir uns wohl einig sind, dass N_2-Befüllung nichts weiter als Beutelschneiderei ist.

Wo der der Humbug (für die Straße) herkommt, steht ja oben.

g.
 
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