Es ist soweit ich weiß nicht geplant, Frauen und Männer zusammen fahren zu lassen, vielmehr soll es wohl ein 3-köpfiges Männer-Teilteam geben und ein ebensolches Frauen-Teilteam und diese beiden Team-Teile fahren nacheinander und bilden gemeinsam eine Staffel.
Es ist aber noch völlig offen, wie das Ganze technisch ablaufen soll: Wie erfolgt die Übergabe zwischen den beiden Teamteilen, müssen die sich berühren wie im Biathlon? Passiert das auf offener Strecke und was passiert, wenn sich dort Teams ins Gehege kommen? Meine Vermutung ist, dass es so gelöst wird wie bei Staffeln im Rodeln. Wenn der erste Staffelteil irgendwo durchs Ziel fährt wird eletronisch ein Signal zum Start des zweiten Teamteils ausgelöst, eine Ampel wird grün oder es geht eine Schranke hoch etc.
Mit Frauenförderung im Radsport hat das für meine Begriffe aber so oder so nix zu tun. Die Staffel-Idee ist eher eine Verlegenheitslösung. Erst hat man den den Team-TT-Wettbewerb eingeführt ohne die Konsequenzen zu Ende zu denken, dann ging das Gejammer einiger Teams wegen der Kosten los. Nun schafft man den Wettbewerb wieder ab und stellt dann fest, Uuups, es gab ja doch Akteuere die ein Interesse an dem Wettbewerb haben, z.B. einige Frauen- und Pro Conti-Teams, für die die TTT-WM eine ideale Bühne waren, sich vor einem großen Publikum zu präsentieren. Heute wird nun Lappartient irgendwo in den Medien zitiert mit dem Satz, es sei für die Pro-teams zu spät, jetzt über die Abschaffung der TTT-WM zu lamentieren...
Meiner Meinung nach zeigt (auch) diese Geschichte um den TTT-Wettbwerb, wie groß die Interessengegensätze im Profiradsport sind, zwischen den Sparten, aber selbst innerhalb der Teams, und wie wenig die UCI in der Lage ist, tragfähige Kompromisse zwischen den Stakeholdern auszuloten.