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Schmerzmittel wird verboten: UCI bestraft Tramadolgebrauch im Radsport

Die UCI verbietet ab dem 1. März 2019 die wettbewerbliche Verwendung von Tramadol in allen Disziplinen. Fahrern, denen Tramadoleinnahme nachgewiesen wird, droht Disqualifikation von der Veranstaltung bis hin zu fünfmonatigen Wettbewerbssperren. Alle Infos.


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Re: Schmerzmittel wird verboten: UCI bestraft Tramadolgebrauch im Radsport
Wie ich sehe, habt ihr die Überschrift geändert und den Doping-Bezug rausgenommen. Gut so! Die WADA führt das Medikament nach wie vor nicht auf der Dopingliste. Auch wenn das Mittel in den vor dem Finale von Rennen gereichten Trinkflaschen zum Einsatz gekommen sein soll, dürfte ein möglicher leistungssteigernder Effekt daher - wenn überhaupt - sehr gering sein. Trotzdem ist das Verbot natürlich völlig richtig, denn das Mittel wird offenbar u.a. dazu eingesetzt, Sportler, die B. aufgrund von Verletzungen oder Stürzen eigentlich nicht wettkämpffähig sind, wieder einsatzfähig zu machen. Außerdem sollen einige schwere Massenstürze in Rennen durch die im Artikel angesprochenen Nebenwirkungen verursacht worden sein.
Man muss freilich jetzt erst einmal abwarten, ob Ärzte nicht auf andere nicht verbotene Opioide ausweichen werden.

Den "Link" zum Hobbysport am Ende des Artikels halte ich für sehr reißerisch. Dass Schmerzmittel bei Hobby-Athleten "weit" verbreitet sind, wie ihr behauptet, möchte ich erst einmal durch belastbare Fakten belegt haben. Ansonsten ist eine solche Behauptung Effekthascherei. Dass mit der Alterung der Bevölkerung und der damit verbundenen Alterung der Teilnehmerfelder von Hobby-Sport-Events wie Radmarathons auch der Konsum von Medikamenten wie Schmerzmitteln steigt, steht außer Frage. Ob Hobby-Sportler aber mehr oder weniger "Tabletten einwerfen", als der nicht sportliche aktive Rest der jeweiligen Altersgruppen ist nach meinem Kenntnisstand völlig offen.
 
Danke für den differenzierten Kommentar. Die Verbreitung von Schmerzmitteln im Hobbysport ist an Läufern belegt (ältere Studie). https://www.aerzteblatt.de/archiv/66748/Laien-und-Leistungssport-Geht-nichts-mehr-ohne-Schmerzmittel.

Zitat aus dem Bericht: "Angeregt durch diese Erfahrungen, wurden 1 024 Teilnehmer des diesjährigen Bonn-Marathons vor dem Start zu ihrem Medikamentenstatus befragt. Mehr als 60 Prozent der Befragten bekannten, schon vor dem Start zur Schmerztablette gegriffen zu haben – die meisten aus Angst vor Schmerzen: Ein meist sinnloses, aber potenziell gefährliches Vorgehen. Leider gibt es kaum zuverlässige Informationen über die Häufigkeit der Verwendung von Schmerzmitteln bei Leistungs- und Breitensportlern."

Die Behauptung entspringt ansonsten vor allem Beobachtungen im persönlichen Umfeld.

Ob es mehr oder weniger Sportler als Nicht-Sportler sind, spielt dabei, finde ich, eine untergeordnete Rolle, sondern es zählt, dass die Vorbereitung auf die sportliche Aktivität der Grund für die Einnahme ist.
 
Danke für den differenzierten Kommentar. Die Verbreitung von Schmerzmitteln im Hobbysport ist an Läufern belegt (ältere Studie).
Dazu braucht es eigentlich keiner Studie. Wer heutzutage an einem populären Marathon teilnimmt, der staunt nicht schlecht, wenn er sicht kurz vor dem Start umschaut, was da für kleine Ampullen und Tablettenpackung weggeworfen werden bzw. offen herumliegen. Das sind definitiv keine einfachen Schmerztablette oder Amino Ampullen mehr.
 
Danke für den differenzierten Kommentar. Die Verbreitung von Schmerzmitteln im Hobbysport ist an Läufern belegt (ältere Studie). https://www.aerzteblatt.de/archiv/66748/Laien-und-Leistungssport-Geht-nichts-mehr-ohne-Schmerzmittel.

Zitat aus dem Bericht: "Angeregt durch diese Erfahrungen, wurden 1 024 Teilnehmer des diesjährigen Bonn-Marathons vor dem Start zu ihrem Medikamentenstatus befragt. Mehr als 60 Prozent der Befragten bekannten, schon vor dem Start zur Schmerztablette gegriffen zu haben – die meisten aus Angst vor Schmerzen: Ein meist sinnloses, aber potenziell gefährliches Vorgehen. Leider gibt es kaum zuverlässige Informationen über die Häufigkeit der Verwendung von Schmerzmitteln bei Leistungs- und Breitensportlern."

Die Behauptung entspringt ansonsten vor allem Beobachtungen im persönlichen Umfeld.

Ob es mehr oder weniger Sportler als Nicht-Sportler sind, spielt dabei, finde ich, eine untergeordnete Rolle, sondern es zählt, dass die Vorbereitung auf die sportliche Aktivität der Grund für die Einnahme ist.

Ich darf mal aus dem von Dir verlinkten Artikjel zitieren:
"Leider gibt es kaum zuverlässige Informationen über die Häufigkeit der Verwendung von Schmerzmitteln bei Leistungs- und Breitensportlern."

Der Artikel sagt also gerade nicht, dass es "belastbare" Erkenntnisse zur Verbreitung gibt. Ich sehe zudem auch nicht, dass Befragungsergebnisse von Marathon-Läufen eine Basis für Hochrechnungen auf den gesammten Hobby-Sport darstellen - u.a deshalb, weil bei solchen langen Läufen die Belastungen für Skelett, Bänder etc. sehr groß sind, was die Einnahme schmerzlindernder Medikamente wahrscheinlicher macht, als bei Sporarten, bei denen solche Belastungen nicht exisitieren.
 
Das Zeug hatte ich auch mal genommen; nach einem Unfall (als Fußgänger auf einem Zebrastreifen von links von einem Auto angefahren worden) tat das linke Knie bei jedem Schritt weh wie Hölle, außerdem war noch eine Entzündung an der rechten Ferse dazugekommen. Benebelt war ich, allein die Schmerzen waren weniger beeindruckt-und sind einfach geblieben, ich konnte trotzdem kaum laufen. Seitdem lasse ich die Finger davon, scheinbar wirken die nicht bei jedem und/oder nicht gegen jede Art von Schmerzen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die was bringen. Wenn es richtig weh tut, tut es eben weh. Davon abgesehen könnte ich mir vorstellen, dass etliche Profiradfahrer das Zeug nicht ganz freiwillig genommen haben, nach dem Motto "Entweder Du nimmst die, oder Du kannst Dir in der nächsten Saison ein neues Team suchen!"
 
. Davon abgesehen könnte ich mir vorstellen, dass etliche Profiradfahrer das Zeug nicht ganz freiwillig genommen haben, nach dem Motto "Entweder Du nimmst die, oder Du kannst Dir in der nächsten Saison ein neues Team suchen!"

Die Fahrer stehen ohnehin oft enorm unter Druck, auch bei Krankheiten und Sturzverletzungen (weiter-)zu fahren. Dabei spielen besonderes die Teamärzte nach allem was man lesen kann eine Rolle, die vielfach mit dem hippokratischen Eid nicht im Einklang steht ...
Und wenn sich ein Fahrer tagelang mit blutverschmierten Bandagen kurz vor dem Besenwagen ins Ziel einer Rundfahrt schleppt, wie letztes Jahr z.B. Craddock bei der Tour, applaudiert die geneigte Öffentlichkeit. Dass dabei der Griff in die Pillenschachtel nicht fern liegt, kann einen nicht verwundern.
 
Die Fahrer stehen ohnehin oft enorm unter Druck, auch bei Krankheiten und Sturzverletzungen (weiter-)zu fahren. Dabei spielen besonderes die Teamärzte nach allem was man lesen kann eine Rolle, die vielfach mit dem hippokratischen Eid nicht im Einklang steht ...
Und wenn sich ein Fahrer tagelang mit blutverschmierten Bandagen kurz vor dem Besenwagen ins Ziel einer Rundfahrt schleppt, wie letztes Jahr z.B. Craddock bei der Tour, applaudiert die geneigte Öffentlichkeit. Dass dabei der Griff in die Pillenschachtel nicht fern liegt, kann einen nicht verwundern.

Da sollte-um solchen Geschäftsgebahren der Teamärzte einen Riegel vorzuschieben- ein Vier-Augen-Prinzip in Form eines übergeordneten eigenen Arztes/Ärzteteams der UCI eigeführt werden. Wenn der/das nach Inaugenscheinnahme von gestürzten Fahrern ein Startverbot zum Schutz der Gesundheit des Fahrers erteilt, dann ist das so, ohne jede Einspruchsmöglichkeit des Teams. Wäre das eine gute Idee (auch um einem Fitschlucken/-spritzen einen Riegel vorzuschieben, was im Prinzip ja vorsätzliche Körperverletzung darstellt), oder würde das die Fahrer noch mehr unter Druck setzen?
 
Wieso sollte das den Druck nehmen? Wer als Fahrer den Teamarzt umgeht und mit der „Krankmeldung“ des UCI-Arztes ankommt, hat das gleiche Problem wie der Fahrer, der sagt er nimmt keine Schmerzmittel und fährt nicht.
Nach einem Sturz ist das ja heute schon so, wenn der Rennarzt sich den Fahrer vor Ort ansieht, entscheidet er direkt, ob weitergefahren werden kann oder nicht.
In seinem Buch „Sprinterjahre“ beschreibt Marcel Wüst, wie ein Fahrer unter Druck gesetzt wird, wenn nach Ansicht der Teamleitung ein Fahrer auf Grund einer Verletzung/Krankheit nicht fahren will/kann.
 
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Wieso sollte das den Druck nehmen? Wer als Fahrer den Teamarzt umgeht und mit der „Krankmeldung“ des UCI-Arztes ankommt, hat das gleiche Problem wie der Fahrer, der sagt er nimmt keine Schmerzmittel und fährt nicht.
Nach einem Sturz ist das ja heute schon so, wenn der Rennarzt sich den Fahrer vor Ort ansieht, entscheidet er direkt, ob weitergefahren werden kann oder nicht.
In seinem Buch „Sprinterjahre“ beschreibt Marcel Wüst, wie ein Fahrer unter Druck gesetzt wird, wenn nach Ansicht der Teamleitung ein Fahrer auf Grund einer Verletzung/Krankheit nicht fahren will/kann.

Nein, nicht umgehen. Das mit dem Rennarzt wußte ich nicht. Ist der der UCI zugeordnet? Falls ja, wäre es schon das, was ich meinte. Er müßte eben unabhängig sein, wobei von einer reinen Inaugenscheinnahme ja auch nicht zwangsläufig ernsthafte Verletzungen ausgeschlossen werden können, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich kenne die Materie ehrlich gesagt zu wenig, um beurteilen zu können, wieviel Aufwand bei der Nachuntersuchung von Unfallfahrern betrieben werden kann, ob man etwa eine Nachuntersuchung der verunfallten Fahrer verpflichtend anordnen kann (zumindest derjenigen, wo ernsthafte Verletzungen etwa Wirbelsäule, Knie- oder Hüftgelenke nicht ausgeschlossen werden können), ohne das der Teamarzt das verhindern und bei der entgültigen Entscheidung ob Startverbot oder nicht, kein Mitspracherecht haben dürfte.
 
In seinem Buch „Sprinterjahre“ beschreibt Marcel Wüst, wie ein Fahrer unter Druck gesetzt wird, wenn nach Ansicht der Teamleitung ein Fahrer auf Grund einer Verletzung/Krankheit nicht fahren will/kann.
Das ist aus meiner Sicht auch der wesentliche Punkt an der ganzen Sache. Wobei Hobbyletten sich diesen Druck auch selbst setzen.
Wäre das nicht so, wäre die ganze Diskussion doch einfach. Wer Medikamente braucht, ist krank und nicht sporttauglich. Wer trainieren oder Rennen fahren kann, muss also gesund sein und braucht keine Medikamente.
Aber wenn man in aller Öffentlichkeit ACC als Lösung für Muskelkater bewerben darf, und das eine offensichtlich akzeptable Verwendung ist (sonst wär ja die Werbung kontraproduktiv) kommt man am Schluss eben bei Rennteilnehmern an, die ohne Opiate konstant schreien würden, statt in die Pedale zu treten.

Wie lange kann Tramal eigentlich nachgewiesen werden? Die Tests sollen ja während der Veranstaltung gemacht werden, da würde ja die Einnahme dwähred der Trainingsphasen sowieso nicht erfasst.

Was mich immer wieder wundert ist, daß das nicht arbeitsrechtlich einen Riesenzinnober gibt.
Jeder Arbeitgeber hat ja auch eine Fürsorgepflicht. Wenn die Spediteure unter Euch einen Trucker nötigen unter Schmerzmitteln zu fahren und der räumt die halbe Autobahn ab, gehen sie in den Knast (wenn mans beweisen kann). Da brauchts gar keine WADA oder sonst irgendein Gehampel. Oder hat der Sport hier Sonderrechte, wie die katholische Kirche?
 
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Das ist aus meiner Sicht auch der wesentliche Punkt an der ganzen Sache. Wobei Hobbyletten sich diesen Druck auch selbst setzen.
Wäre das nicht so, wäre die ganze Diskussion doch einfach. Wer Medikamente braucht, ist krank und nicht sporttauglich. Wer trainieren oder Rennen fahren kann, muss also gesund sein und braucht keine Medikamente.
Aber wenn man in aller Öffentlichkeit ACC als Lösung für Muskelkater bewerben darf, und das eine offensichtlich akzeptable Verwendung ist (sonst wär ja die Werbung kontraproduktiv) kommt man am Schluss eben bei Rennteilnehmern an, die ohne Opiate konstant schreien würden, statt in die Pedale zu treten.

Du meinst Aspirin (ASS), ACC ist ein Schleimlöser. Das ist wirklich scheinheilig-mit dem Finger auf (mutmaßlich) dopende Profisportler zeigen, aber sich als Arbeitnehmer etwa bei Erkältungen mit Aspirin Complex und Co. fitschlucken (da gab es doch auch mal Werbung mit dem Tenor "Keine Zeit für Erkältungen").

Was mich immer wieder wundert ist, daß das nicht arbeitsrechtlich einen Riesenzinnober gibt.
Jeder Arbeitgeber hat ja auch eine Fürsorgepflicht. Wenn die Spediteure unter Euch einen Trucker nötigen unter Schmerzmitteln zu fahren und der räumt die halbe Autobahn ab, gehen sie in den Knast (wenn mans beweisen kann). Da brauchts gar keine WADA oder sonst irgendein Gehampel. Oder hat der Sport hier Sonderrechte, wie die katholische Kirche?

Das ist der Knackpunkt, die Beweisfähigkeit. Der Spediteur kann dann auch sagen "Davon wußte ich nichts." Wenn Sportler dann erwischt werden, waschen genauso die Teamchefs und Ärzte ihre Hände in Unschuld und fallen aus allen Wolken "Nee, das ist ein Einzelfall, der Fahrer hat das in Eigenregie eingeworfen, das Team ist sauber". Außerdem dürften gerade die Hinterbänkler unter den Fahrern erpreßbar sein, die alles auf diese Karte Profisport gesetzt haben, ohne richtige Berufsausbildung. Die haben viel zuviel Angst um ihre Verträge (könnte ich mir vorstellen), und machen alles mit.
 
Die UCI verbietet ab dem 1. März 2019 die wettbewerbliche Verwendung von Tramadol in allen Disziplinen. Fahrern, denen Tramadoleinnahme nachgewiesen wird, droht Disqualifikation von der Veranstaltung bis hin zu fünfmonatigen Wettbewerbssperren. Alle Infos.


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Die Tramodol Tabletten sehen doch ganz anders aus.
Aber o.k. solange es kein Verbot gibt werden sie eingeworfen und danach reguliert sich das. Sehr gut.
Ich habe die Telekom Geschichten im Kopf wo die Ärzte den unmündigen Sportlern erklärt haben wie sie wieder gegen die Italiener bestehen können und alles unter medizinischer Kontrolle. Seit dem ist viel passiert. Aber ich glaube die Radsportler haben sich wenig geändert und auch die Ärzte. Wenn es Kontrollen gibt, dann wird das Thema auch ernst genommen und sonst nicht. Ist ja so wie bei der Steuererklärung.
 
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