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Schwerer Sturz bei Polen-Rundfahrt: Groenewegen disqualifiziert – Jakobsen stabil

Schwerer Sturz bei Polen-Rundfahrt: Groenewegen disqualifiziert – Jakobsen stabil

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Die Bilder vom schweren Sturz bei der Polen-Rundfahrt gestern gingen um die Welt. Dylan Groenewegen hatte Fabio Jakobsen im Zielsprint in die Bande gedrängt, die wie ein Kartenhaus abgeräumt wurde. Groenewegen wurde disqualifiziert. Jakobsens Gesundheitszustand sei stabil, teilte sein Team jetzt mit.

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Schwerer Sturz bei Polen-Rundfahrt: Groenewegen disqualifiziert – Jakobsen stabil
 
Auf einer kleinen Hausrunde fahre ich bergab (je nach Windverhältnissen) auch 82-86 km/h. Dabei eine saubere Linie fahren sollen ist eine Wunschvorstellung, die nichts mit der Realität zu tun hat, ich brauche da schon fast die ganze Straßenbreite
Verwechselst du da nicht was? Klar, mit steigendem Tempo fahre ich auch nicht mehr hart an der Seitenlinie und bei 80+ definitiv näher an der Gegenspur als am Rand, aber nicht weil es mich (bei normalen Windverhältnissen) meterweit zur Seite trägt sondern einfach nur um mehr Reaktionsreserven zu haben (und ggf auch um weiter in die Kurven blicken zu können). Ich “brauche“ zwar die gesamte Straßenbreite (in dem Sinn dass ich ohne rausnehmen würde), aber bierdeckelgenau fahren geht eigentlich trotzdem noch einigermaßen. Und von einem World-Tour-Fahrer erwarte ich sicherlich nicht weniger Radbeherrschung. Man kann das ganz vielleicht als einen saudummen Fehler verzeihen und darauf hoffen dass er daraus gelernt hat, aber sicher nicht als unglücklichen Zufall aus Mangel an Geschick abtun.
 
Hier eine ganz interessante Einschätzung und Erklärung der Situation aus Sicht von Bernhard Eisel, teilweise etwas abweichend zur Meinung der Foren-Expertise, dass ein Sprinter unter Adrenalin halt nunmal zum torkelnden Berserker wird.

Sie sagten zu Beginn: "Die Jungs haben das im Griff". Aber am Ende des Tages ist ein Massensprint doch immer auch ein Himmelfahrtskommando.

Bernhard Eisel: Da geht es um Können und Instinkt. Sprinter haben sehr schnelle Reaktionszeiten, die antrainiert sind. Hinzukommt, dass sie trotz extremer Pulswerte und Lactateinschuss jederzeit im Stande sind, Entscheidungen zu treffen. Die Leistungen der Sprinter sind vergleichbar mit denen von Jetpiloten. Deshalb treffen die Jungs in Notsituationen zu 99 Prozent die richtige Entscheidung. Da arbeitet es permanent in den Köpfen: 'Woher kommt der Wind? Welches Hinterrad ist das beste? Fahre ich rechts oder links vorbei?' Einerseits wirkt hier ein permanenter Stress auf die Fahrer ein, andererseits ist das ihr täglich Brot. Man muss sich das so vorstellen: Ein Sprint läuft für einen gestandenen Sprinter quasi in Zeitlupe ab. Auf einen Zentimeter-Abstand, der im Fernsehen verheerend aussieht, kann man noch oftmals relativ leicht reagieren.

Quelle mit komplettem Interview: https://www.eurosport.de/radsport/p...hritt-zu-weit-gegangen_sto7828091/story.shtml
 
Hier eine ganz interessante Einschätzung und Erklärung der Situation aus Sicht von Bernhard Eisel, teilweise etwas abweichend zur Meinung der Foren-Expertise, dass ein Sprinter unter Adrenalin halt nunmal zum torkelnden Berserker wird.

Sie sagten zu Beginn: "Die Jungs haben das im Griff". Aber am Ende des Tages ist ein Massensprint doch immer auch ein Himmelfahrtskommando.

Bernhard Eisel:
Da geht es um Können und Instinkt. Sprinter haben sehr schnelle Reaktionszeiten, die antrainiert sind. Hinzukommt, dass sie trotz extremer Pulswerte und Lactateinschuss jederzeit im Stande sind, Entscheidungen zu treffen. Die Leistungen der Sprinter sind vergleichbar mit denen von Jetpiloten. Deshalb treffen die Jungs in Notsituationen zu 99 Prozent die richtige Entscheidung. Da arbeitet es permanent in den Köpfen: 'Woher kommt der Wind? Welches Hinterrad ist das beste? Fahre ich rechts oder links vorbei?' Einerseits wirkt hier ein permanenter Stress auf die Fahrer ein, andererseits ist das ihr täglich Brot. Man muss sich das so vorstellen: Ein Sprint läuft für einen gestandenen Sprinter quasi in Zeitlupe ab. Auf einen Zentimeter-Abstand, der im Fernsehen verheerend aussieht, kann man noch oftmals relativ leicht reagieren.


Quelle mit komplettem Interview: https://www.eurosport.de/radsport/p...hritt-zu-weit-gegangen_sto7828091/story.shtml
Danke.
War eigentlich schon immer klar. Cav und Co. haben das des öfteren in Interviews bestätigt.

Nur die Gewaltverharmloser wenden heutzutage noch das "DerSprinterkannimVollsprintnichtmehrgradeausdenkenundistdeshalbimmerunschuldig"- Narativ an.
 
Verwechselst du da nicht was? Klar, mit steigendem Tempo fahre ich auch nicht mehr hart an der Seitenlinie und bei 80+ definitiv näher an der Gegenspur als am Rand, aber nicht weil es mich (bei normalen Windverhältnissen) meterweit zur Seite trägt sondern einfach nur um mehr Reaktionsreserven zu haben (und ggf auch um weiter in die Kurven blicken zu können). Ich “brauche“ zwar die gesamte Straßenbreite (in dem Sinn dass ich ohne rausnehmen würde), aber bierdeckelgenau fahren geht eigentlich trotzdem noch einigermaßen. Und von einem World-Tour-Fahrer erwarte ich sicherlich nicht weniger Radbeherrschung. Man kann das ganz vielleicht als einen saudummen Fehler verzeihen und darauf hoffen dass er daraus gelernt hat, aber sicher nicht als unglücklichen Zufall aus Mangel an Geschick abtun.

Schon gut-deswegen sagte ich ja auch "Ich bin kein Profi" und "Schwer zu sagen". Bernhard Eisel hat die Fähigkeiten eines Profi-Sprinters ja hinreichend gut beschrieben, und dass die sehr gut mitbekommen, wer im Sprint neben ihnen ist. " Die Frage, ob es Absicht war oder nicht, kann nur Groenewegen selbst beantworten. Er wusste, was er tut, aber er hat sicher nicht mit den fatalen Konsequenzen gerechnet." Zitat aus dem kompletten Interview.
 
Gerade gefunden:


Groenewegen bei Eurometrople Tour 2016. Scheint also ein schon älterer "Trick" von ihm gewesen zu sein.

Falls noch nicht bekannt:

https://www.abendblatt.de/sport/art...adprofi-Jakobsen-hat-nur-noch-einen-Zahn.html
<<Fabio ist mit 130 Stichen im Gesicht genäht worden. Er hat nur noch einen Zahn, sein Gaumen ist immer noch nicht verheilt, und eines seiner Stimmbänder ist weiterhin gelähmt. Er kann immer noch nicht vernünftig atmen>>
 
Lächerliche Sperre. Zum Giro d´Italia ist er wieder startbereit. Er verpasst also die Off-Season...
 
Ich fand einen Vorschlag nicht schlecht, bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz solang zu sperren, bis der andere genesen, bzw. seine Erwerbsfähigkeit wieder hergestellt ist. Das könnte man auch mit Führerscheinsperren so handhaben.
 
Ich fand einen Vorschlag nicht schlecht, bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz solang zu sperren, bis der andere genesen, bzw. seine Erwerbsfähigkeit wieder hergestellt ist. Das könnte man auch mit Führerscheinsperren so handhaben.
Dieser Ansatz ist vollkommen falsch (wird aber leider implizit zu oft angewendet, so hätten beispielsweise zum Sagan für seine Aktion gegen van Aert oder Alaphilippe gegen Hirschi deutlich härter bestraft werden sollen). Beispiel Strassenverkehr veranschaulicht das sehr gut: Jemand fährt innertorts mit 50km/h über eine unübersichtliche rote Ampel und überfährt einen Fussgänger, wird dafür hart bestraft. Ein anderer fährt mit 100/h, aber glücklicherweise befindet sich gerade keine Person auf der Kreuzung, wird weniger hart bestraft. Nicht der effektive, sondern der potentielle Schaden unter Berücksichtigung des Verhaltens der fehlbaren Person gehört bestraft.
 
Das sehe ich genauso.
Das eine ist die Strafe fürs vergehen, da sollte 1. jeder gleich und 2. mit zunehmender potentieller Deliktauswirkung das Strafmass / die Strafe erhöht werden.

Alles andere, z.B. den Erwerbsausfall bis einer wieder genesen ist, kann man dann privatrechtlich regeln. Aber leider ist das ja immer schwierig, wie schon einige selbst erfahren mussten (Schadensersatz, Zeitwert, Schmerzensgeld, Langzeitschäden usw.).
 
Dieser Ansatz ist vollkommen falsch (wird aber leider implizit zu oft angewendet, so hätten beispielsweise zum Sagan für seine Aktion gegen van Aert oder Alaphilippe gegen Hirschi deutlich härter bestraft werden sollen). Beispiel Strassenverkehr veranschaulicht das sehr gut: Jemand fährt innertorts mit 50km/h über eine unübersichtliche rote Ampel und überfährt einen Fussgänger, wird dafür hart bestraft. Ein anderer fährt mit 100/h, aber glücklicherweise befindet sich gerade keine Person auf der Kreuzung, wird weniger hart bestraft. Nicht der effektive, sondern der potentielle Schaden unter Berücksichtigung des Verhaltens der fehlbaren Person gehört bestraft.

Doch, das passt schon, denn in meiner Gesetzesvorlage sprach ich von "grob fahrlässig" oder "vorsätzlich"; das Überfahren einer roten Ampel wiederum ist nicht grundsätzlich grob fahrlässig, da gibt es genügend Urteile. Ich sage ja außerdem nicht, dass derjenige mit 100 Km/h nicht bestraft werden soll (ist aber ein andere Thema), mir ging es hier allein um tatsächliche Personenschäden. Denn den meisten Unfallverursachern ist nicht klar, wie lange ihre Opfer tatsächlich unter den Folgen zu leiden haben, was man also durch sein Fehlverhalten tatsächlich angerichtet hat. Erst, wenn man auch nach 9 Monaten gezwungenermaßen noch zum Fahrradschuppen statt zur Garage geht, wird einem klar, dass auch das Opfer noch in der Reha ist.
 
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