Ich kann deine Erfahrungen gut nachvollziehen und mir vorstellen. Auch ich erlebe dieses, selbst in meiner Region und entdecke zahlreiche kranke, kaputte Trails als Segmente in Naturschutzgebieten ausserhalb der Hauptwege. Häufig sind diese Trails bereits als Trampelpfade bei Wanderungen entstanden. Routenapps nehmen das auf und Biker testen das...legen ein zusätzliches Segment an...was weitere animiert. Biker und Wanderer auf einem Trail...geht auch nicht gut und an Naturschutz denkt dann sowieso keiner.
Tatsächlich eine blöde Situation und nachvollziehbares Ergebnis.
Sehe ich ähnlich und man muss sich vor Augen führen, dass Naturschutz mehr bedeuten muss und wird, als eingehegte Flächen nicht zu bebauen.
Problem ist hierzulande natürlich, dass es keine wilden Freiflächen mehr gibt, sondern wir ausschließlich Kulturlandschaften vor die Augen bekommen. Die bewaldeten Teile sind demnach größtenteils Forste und zudem nur selten zusammenhängende Flächen.
Das die zwischen Zivilisationsbebauung verstreuten Areale nicht automatisch Freizeitbeschäftigung suchenden Menschen zur freien Verfügung stehen, sollte einleuchten.
Andererseits muss auch den fast ausschließlich wirtschaftlichen Interessen der Waldbauern widersprochen werden. Aus einem einstmals hochkomplexen sich selbst regulierenden Ökosystem monetär verwertbare Anbauflächen gemacht zu haben, haben sich vor vielen Generationen europaweit Menschen ‚verdient‚ gemacht.
Nachdem europaweit Schiffsbau und Köhlerei sämtliche Urwälder haben verschwinden lassen und Europa zu einer vergleichsweise kahlen Hügellandschaft haben werden lassen, gab es immer wieder sog. Forststreitigkeiten, in denen über die Art und Weise einer Wiederaufforstung erbittert gerungen wurde.
Fakt ist, dass unsere intensiv genutzte Kulturlandschaft von verschiedenen Interessengruppen genutzt wird und eine Fremdnutzung durch z.B. Radfahrer oder Wanderer häufig nur eine Duldung zu Grunde liegt. Das so Renaturierung wie ein Affront daherkommt, weil diese einer gewohnten Nutzung widersprechen wird ist naheliegend.
Das Ganze fällt im dicht besiedelten Europa natürlich mehr auf, als z.B. in USA oder Kanada, aber ist weltweit ein Problem, wenn es darum gehen soll, das erhebliche Teile des Planeten unter Schutz gestellt und gegen menschliche Eingriffe geschützt werden müssen.
Es ist kompliziert und die nötige Diskussion verfängt sich kaum begonnen schon in Rechtsfragen und Empörung. Aber es hilft nichts, wir müssen die Dinge anders denken und Gewohntes hinterfragen.
Wenn jetzt noch die Jagdlobby (von echten Fachleuten bis zu Pachtrumballernden alles dabei) dazukommt, wird es nicht weniger vertrackt.