• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Tour Bodensee -> Chur -> Splügenpass -> Comer See (Norden)

oliverinspace

Neuer Benutzer
Registriert
11 April 2009
Beiträge
18
Reaktionspunkte
1
Hallo zusammen,
wir sind am Planen unserer kleinen Alpenüberquerung Richtung Comersee. Wollten dafür einen der verlängerten Wochenenden wegen Fronleichnam oder Christi Himmelfahrt nehmen.
Der Plan ist:
Von Lindau oder Friedrichshafen Richtung Chur , dort einmal übernachten (Raum Chur) und dann den Berg in Angriff nehmen. Ich bin den Splügenpass schon einige Male mit dem Auto gefahren und würde ihn gerne dieses Jahr mit dem Fahrrad angreifen.
Ausrüstung wird nur das nötigste mitgenommen, da wir sozusagen einen Materialwagen haben werden. Sind zu zwei auf Rennrädern unterwegs und die Mädels dürfen uns im Auto begleiten :cool:

Deshalb auch meine größte Frage bezüglich der Machbarkeit mit den Rennrädern. Hatten uns das so vorgestellt, auf der Route 2 Rheinroute von Bregenz nach Chur fahren. Kann man die durchgehend mit Rennrädern befahren, also asphaltiert, oder gibt es Schotterabschnitte ?.
ab Chur würden wir die Route 6 nehmen bis zum Ort Splügen und dann zum Pass hoch. Ab da bin ich mit dem Untergrund sehr gut vertraut, nur bis Splügen bräuchte ich einige Erfahrungsberichte von Rennradlern über den Ausbau der Route 2 und 6, der entsprechenden Abschnitte.

wäre klasse wenn jemand dazu etwas sagen könnte, auch wenn es nur einzelne Abschnitte sind, vllt kommt dann so die gesamte Strecke zusammen....

danke schonmal
 

Anzeige

Re: Tour Bodensee -> Chur -> Splügenpass -> Comer See (Norden)
AW: Tour Bodensee -> Chur -> Splügenpass -> Comer See (Norden)

Von Lindau entlang des Rheins bis Chur alles Asphalt in teilweise hervorragendem
Zustand. Fussaufwärts in Richtung Chur ist die linke Seite die landschaftlich schönerer
aber auch ruppigere, die rechte die schnellere, da weniger Abzeigungen.Doch Obacht,
bei Föhn kann der Wind mörderisch sein.

Ab Chur kann ich leider keine Aussage machen, da meine Splügen-Querung schon einige
Zeit zurück liegt. Hab damals die zusätzlichen Höhenmeter über Lenzerheide noch
mitgenommen. Die alte Hauptstrasse nach Splügen war damals wie Achterbahn,
in recht gutem Zustand und wenig befahren. Ihr werdet Spass haben.

Auf der Strasse runter nach Chiavenna wünscht man sich dann ein MTB mit Federweg und
ordentlich Bremspower. Ab Chiavenna dann weniger Verkehr und beleuchtete breitere Tunnel.

Gruss

Monster
 
AW: Tour Bodensee -> Chur -> Splügenpass -> Comer See (Norden)

Schonmal klasse,
Genau so eine Antwort haben wir uns gewünscht. Aber sehr gerne können auch noch weitere Erfahrungen gepostet werden, momentan bin ich noch am Suchen bzw. schon gefunden, von passendem Kartenmaterial. Die Schweizer Karten sind so ausführlich, wie die Strecken gut ausgeschildert sind, hab ich zumindest das Gefühl.:)

Achja, das Stück nach Chiavenna runter, das wird bestimmt ein Abenteuer, teilweise Strassenstücke mit max. Breite von gefühlten 3m, unbeleuchtete Tunnel mit Strassenbelag als wäre Hannibal letzte Woche mit seinen Elefanten drübergelatscht.... aber ich denke ab da wird das alles eh zum geniessen und richtig schön dann wenn in Chiavenna bei 20°C mehr als oben aufm Pass ankommt. freu mich schon, hoffentlich klappt alles...:D
 
AW: Tour Bodensee -> Chur -> Splügenpass -> Comer See (Norden)

Sorry für Doppelpost, aber ich denke es ist hier sinnvoll.

Also wir (3 Jungs) haben letzten Donnerstag genau diese Tour unter die Räder genommen.

Donnerstag, 12 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt war eigentlich der Start in Lindau geplant. Allerdings gab es noch einigen Stau auf den Zufahrtstrassen und der heftige Regen hat es dazu veranlasst, dass wir uns auf Bregenz und ca. 1 Stunde später wie geplant einigten.
Also haben wir mit den Freundinnen noch kurz billig getankt (die Mädels sind mit den Autos vorgefahren, die Männer mit den Fahrrädern hinterher Richtung Comer See.):daumen:

Die Route(mit Höhenprofil) begann also in Bregenz, genauer gesagt in Hard. Relativ schnell ging es dann auf die Schweizer Seite und dann in zügiger Fahrt parallel zur Rheintalautobahn A13 Richtung Süden. Kleinere "Bodenwellen" wurden überrollt und das Wetter spielte mit. Es war zwar am ersten Tag kein strahlender Sonnenschein, aber wenigstens kein Regen mehr. In Sargans konnte man erahnen, dass man sich in der Nähe der Alpen befand, aber Berge waren nicht zu erkennen.
Nach ca. 4h waren wir in Chur und suchten unsere bereits vorgebuchte Unterkunft. Die Unterkunft war direkt (im Rotlichtbezirk) in Chur, Hotel Schweizerhaus. Es wurde gerade renoviert und dementsprechend sah der Gang aus wie auf einer Baustelle. Gut, das ist ja nicht so schlimm, aber einige Utensilien (Bettwäsche, Teppich) waren schon über dem Verfallsdatum und 1 Dusche und 1 WC pro Geschlecht, sind zu wenig für ca. 10 Zimmer. (Falls jemand eine gute Unterkunft für Radfahrer in Chur kennt, bitte PN an mich)
Naja, eine Männertour macht das ja nichts aus, also ab in den Supermarkt, Bier holen und am Abend das Ländertestspiel schauen. Am nächsten Morgen ging es dann stadtauswärts in Richtung Thusis, wieder auf der gewohnten gut ausgeschilderten B13, parallel zur vignettenpflichtigen A13. Bei strahlendem Sonnenschein, idealen Temperaturen rollten wir Richtung Thusis. Bereits am Ortsausgang von Thusis dann das markante Schild "1350Hm, auf 46km". Also, jetzt gehts los. Die Strasse stieg rasch an und wir fuhren bergauf in einer traumhaften Schlucht, der Via Mala. Nach der Via Mala, ein kleiner Plausch mit einem Holländer (mit seiner Frau auf dem Weg von Amsterdam nach Rom). "...auch über den Splügen. Übernachten in Chiavenna..." . Respekt, mit den vollgepackten Tourtaschen hätt ich keine Lust gehabt über den Splügen zu fahren.:o
Ich merkte mittlerweile meine untrainierten Oberschenkel, und das bereits auf etwa ~1000m, hmmm, das kann ja heiter werden...
Also, jeder fährt sein eigenes Tempo bis zur Ortschaft Splügen (auf ~1400Hm) und dann nochmal gemeinsame Wasserverpflegung. Gesagt, getan. Während dem Einkaufen, kam uns dann ein Rennradler von oben entgegen, dick eingepackt, sah bissl aus wie Reinhold Messmer in seinen besten Tagen. Meinte dann:"...jetzt will er über den San Bernardino... morgen sollte er in Chamonix sein..." Hmm, okay, aber wieso über Splügen fahren, wenn er San Bernardino wieder hoch und runter fährt :D.
Kurzer Austausch, wieviel km fahrt ihr denn so ? "Hmm, vllt so 2000km im Jahr," "Also, ich (reinhold Messmer) komm so auf ca. 16.000km". Naja, ich traus ihm zu...

Nach dieser Info kam dann mittlerweile auch der Holländer mit seiner Frau am Laden vorbei. (Leider zu spät, der Laden war bereits in der Mittagspause von 12:15 Uhr bis 14:00 Uhr).
Verpflegt und Wasserflaschen voll, ging es dann weiter Richtung Passspitze, Oberschenkel waren immer noch lahm, also wieder "jeder sein Tempo". Mit einer Zeitdifferenz von ca. 10 Minuten kamen wir oben an und schnell das Passfoto, und ab in die warmen Klamotten für die Abfahrt.
*kurzer Einwand: Bis hierher waren die Strassen ideal und super für Rennradfahrer, es gab teilweise auf der B13 extra Streifen für Fahrradfahrer oder asphaltierte Radwege entlang der Strasse. So gut wie kaum Verkehr auf der schweizer Seite.*
Los gings, runter in Richtung Chiavenna. Eine nicht enden wollende Abfahrt mit unzähligen Serpentinen, Gallerien und kleinen Tunnels. Diese Tunnels sind immer ein Licht/Schattenspiel und nicht selten sieht man nichts! mit aufgesetzter Sonnenbrille. Manchmal wirds auch ohne Sonnenbrille eng überhaupt etwas zu sehen.
Ein winziger Gegenhang ist auf der Abfahrt zu bewältigen. Man ist geneigt noch öfter anzuhalten und Fotos und Erinnerungen zu speichern.
Nach deutlichem Temperaturunterschied, ca. 20°C, erwartet uns in Chiavenna brütende Hitze und die letzten 30km zum Campingplatz. Die Steigung der Berge ist dahin, dafür haben wir einen neuen Trainingseffekt, Gegenwind der ins Tal reinbläst. Aber auch diesen bezwingen wir und das kühle Nass ist einfach nur spitze.

Fazit:
Eine tolle Tour, Glück beim Wetter und gute Laune bei den Teilnehmern. Landschaftlich eine extrem interessante Route und verkehrstechnisch (auf der österreichischen und schweizerischen Seite perfekt). Leider auf der italienischen Seite ein Disaster. Die Strasse ist relativ eng und man wird als Rennradfahrer nicht respektiert, LKWs überholen sehr eng. Evtl. gibts einige Streckenabschnitte die man alternativ umfahren kann, aber man bleibt fast auf die grosse Strasse angewiesen. Insgesamt ist diese Tour auf jeden Fall zu empfehlen, und lässt sich beliebig erweitern, wenn man an Chiavenna->St.Moritz denkt, oder Como->San Bernardino.

PS: Fotos folgen noch
 
Zurück