Hallo,
Aus gegebenen Anlass hab ich mal ein bisschen recherchiert zum Thema Training bei großer Hitze.
Naja ausser den Tipps für Hobbysportler wie meiden sie die Mittagshitze und trinken sie genug ist aber leider nicht viel zu finden.
Grundsätzlich muss ich sagen: Es mir beim Training relativ egal welches Wetter ist. Man kanns ja sowieso nicht ändern und es bereitet einen drauf vor wenn es im Rennen mal nicht so tolle Bedingungen hat.
Nur weis ich oft nicht wie ich das Training gestalten soll um den gewünschten Bereich zu treffen.
Ein gutes Beispiel war gestern. Es war recht feucht und hatte 34 Grad, fast schon tropisches Wetter, dass man beim einfachen stehen schon zu schwitzen begann.
Ich bin trotzdem in der Nachmittagshitze Locker geradelt. Sollte nur eine Recovery Runde werden, so hab ich nicht weiter auf die Uhr geschaut. Am Ende war ich aber etwas verblüfft. Ich hatte bei gerade mal 120w einen Durchschnittlichen Puls von 123. Normalerweise bin ich mit 123 Puls etwa bei 170w unterwegs im Ga1 Bereich.
Jetzt ist natürlich die Frage laut Puls bin ich gestern Ga1 gefahren laut Watt Recovery. Aber was trifft nun zu? Mir ist klar dass die höhere HF dazu verwendet wird dass der Körper gekühlt wird, aber es ist ja schließlich trotzdem eine Belastung für das Herz-Kreislauf-System.
Wie haltet ihr das mit Puls und Watt bei Hitze?
Theoretisch könnte man es mittels Laktatmessung raus messen, hat das vielleicht schon jemand gemacht?
Gerade bei Intervallen im Schwellenbereich stelle ich mir das ganze schwierig vor. Hier kann es gut sein dass man mit den Watt unter der Schwelle ist aber laut Puls über der Schwelle oder man erreicht manche Watt Werte gar nicht weil man vorher schon vom Rad fällt.
Noch dazu muss ich sagen die Fahrt war nur ganz locker im flachen. Wenns dann ans klettern geht in der prallen Sonne ist der Effekt sicher nochmal höher weil da der Fahrtwind wegfällt.
Vielleicht hat auch jemand einen Link zu dem Thema wo man mehr darüber Nachlesen kann.
Du hast einen recht mechanistischen Blick auf Trainingszonen und interpretierst da zuviel rein.
Zunächst mal zu der Recovery-Einheit: Eine Recovery-Einheit wird nicht allein durch Einhaltung irgendwelcher Watt- oder Pulsvorgaben, zur Recovery (=>Aktiven Erholung), sondern z.B. auch durch die Dauer und Dein subjektives Gefühl. Der erhöhte Puls bei Deiner Einheit, zeigt, dass dein Herz-Kreislauf-System mehr arbeiten musste, als normal, um die Körperkerntemperatur stabil zu halten. Das ist sicherlich ein gewisser Stressfaktor, da aber Recovery-Einheiten ohnehin eher kurz sind und wenn Du Dich nach der Einheit nicht sehr ermüdet gefühlt hast, darfst Du das weiterhin getrost als Recovery "bewerten".
Wenn Dir die Hitze dagegen richtig zugesetzt hat und Du Dich nach der Einheit richtig "gegrillt" gefühlt haben solltest, wäre das natürlich keine gute Recovery-Einheit, weil sie nichts zu Erholung beitrug. Allerdings wird auch dann nicht automatisch eine GA1-Einheit daraus, weil GA1-Einheiten i.d.R. deutlich länger sein sollten, als Recovery-Fahrten.
Was die Intervalle angeht: Da kann der zusätzliche Hitze-Stress in der Tat leicht dazu führen, dass die geforderte Leistung nicht gehalten werden kann. Dann kann man aber getrost die Wattwerte etwas nach unten korrigieren und einfach pragmatisch das Fahren was geht. Die Hf kann da ein Hilfsmittel sein, die Wattwerte anzupassen, wie gut das funktioniert, muss man aber auch ausprobieren. D.h. auch hier kommt man um Selbstbeoabchtung und ggf. Anpassung nicht herum.
PS: Es gibt mittlerweile eine wachsende wissenschaftliche Evidenz für den Nutzen von Training in der Hitze, was z.B. auch im Profizirkus dazu führt, dass passende Trainingsformen angewandt werden. Darauf hat auch die Zubehör-Industrie schon reagiert und bietet Trainingoveralls fürs Indoor-Hitzetraining an:
https://www.cyclepowermeters.com/core/core-suit-for-indoor-heat-training-xl.html