Den Ansatz von
@ronde2009 finde ich ganz spannend. Mein Körpergefühl hat in den letzten Jahren zwischenduimmer mal wieder versagt. Generell bin ich eher jemand der zu viel als zu wenig macht. Daher bin ich ganz froh, wenn mich eine App dann mal bremst.
Umsonst gibt’s Whoop und co. ja auch nicht. Der Bedarf scheint da zu sein.
Der Bedarf, den Whoop und Co befriedigen ist, den Leuten die Notwendigkeit, selber übers Training, die eigen Ermüdung etc. nachzudenken, abzunehmen. Dummerweise funktioniert das nur nicht so, wie viele das Glauben, denn Algorithmen sind nicht in der Lage, Ermüdung adäquat abzubilden. Das liegt insbesondere daran, dass weder Ermüdung noch Erholung eindeutig definierte Begriffe sind, die sich einfach messen lassen würden, sondern komplexe körperliche und psychische Reaktionen umfassen. Sehr eindrücklich illustriert diese ein bekanntes Papier, was sich mit verschiedenen Modellen zur Erklärung von Ermüdung beim Radfahren befasst (
https://www.researchgate.net/public...in_Fatigue_during_Prolonged_Endurance_Cycling)
Auch, was als Erholung zu verstehen ist, und wie man diese misst, ist nicht ohne Weiteres zu beantworten. Daher kann es auch nicht überraschen, dass der bekannte Journalist Alex Hutchinson vor einiger Zeit einen sehr lesenswerten Artikel geschrieben hat, in dem er anschaulich darstellt, warum Sportuhren nicht wissen, wieviel Erholung man benötigt
https://www.outsideonline.com/health/training-performance/training-load-research-2022/
Man kommt also nicht drumherum, sich selber die Frage zu beantworten - ggf. durch Ausprobieren, wann welches Training sinnvoll ist und wann nicht. Konzepte wie TSS sind da ein Hilfsmittel, mehr aber auch nicht. Wer intensiv und viel trainieren will und seine Leistung optimieren, wird nicht drumherum kommen, in einem ermüdeten Zustand zu trainieren. Das ist in den allermeisten Fällen auch gar kein Problem, sondern zwingend notwendig, um die Trainingsreize zu maximieren.