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Umstieg aufs Rennrad mit künstlicher Hüfte (TEP) und Knieproblemen

Dribbler09

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Hallo zusammen,

vielleicht hat ja jemand Erfahrungen und kann mir weiterhelfen. Meine Hüft-OP liegt jetzt schon ca. 5,5 Jahre zurück und ich habe bisher ganz normal MTB gefahren. Da habe ich nie Probleme gehabt. Eigentlich geht’s mir auf dem Rad besser, wie beim Wandern. Die Belastung ist da ja auch geringer.
Jetzt würde ich aber gerne wieder aufs Rennrad umsteigen und zwar auf eines mit einem kleinen E-Motor.

Leider macht mittlerweile mein linkes Knie auch Probleme (Auch Arthrose) und wird irgendwann auch fällig werden.

Da man bei einem Rennrad ja nun doch deutlich gebückter sitzt, wollte ich mal nachfragen, ob jemand Erfahrungen damit hat, oder sicher weiß, ob das geht und die Hüfte dadurch nicht über die Maßen belastet wird.

Ich plane mir ein Orbea Gain Allroad zuzulegen. Wäre das für Strasse und Wald wirklich zu empfehlen? Bin da schon sportlich unterwegs.
Ab und zu mache ich mehrtägige Touren mit Gepäck.

Oder wäre für meine Situation und Anforderungen dann eher das Orbea Gain Urban passender?
Wobei letzteres für Steigungen und Fahrten über 40 km/h scheinbar nicht die richtige Schaltung aufweist ...

Schon mal vielen Dank für eure Antworten und euch ein schönes Radwochenende.

Gruß
Michael
 
In Sachen "gebückter Haltung" und Hüfte kann ich Dir nur raten das Rad mit einer möglichst kurzen (165mm) Kurbel auszustatten. So bleibt der Hüftwinkel offener und Du wirst mit der generell etwas niedrigeren Haltung besser zurecht kommen. Sattelposition und evt auch Vorbau müsstest Du dann entsprechend anpassen. Zu den Rädern kann ich Dir eigentlich nichts sagen, vielleicht nur so viel: Dauerhaft über 40kmh wirst Du wahrscheinlich mit keinem von beiden fahren;). Falls Du (auch) Touren mit Gepäck machen willst, würde ich immer darauf achten, dass der Rahmen bereits die entsprechenden Aufnahmen für Gepäckträgermontage, Schutzbleche...etc. hat. Lässt sich zwar alles auch mit Adaptern...etc. montieren ist dann aber immer mehr oder weniger Pfusch.....
 
Hallo, Danke schon mal für die Antwort. Dauerhaft soll die 40 m/h auch nicht gefahren werden, aber schon mal zwischendruch etwas Gas geben wäre schön und bei Abfahrten das Tempo dann schneller auf die Gerade mitnehmen.
Zum Vorbau und zur Sattelposition müsste ich mich dann im Geschäft beraten lassen, oder gibt es dazu Hinweise? Da bin ich nämlich echter Laie. Ich setze mich aufs Rad und schaue, dass beide Beine auf den Boden kommen.;)

Meinen Gepäckträger macht man an der Sattelstütze und den Hinterradstreben fest, der sollte also auch passen:
Baiker Mountainbike Gepäckträger, Einstellbarer Mountainbike Gepäckträger
 
Mahlzeit ?
Ich habe auch seit vier Jahren eine neue Hüfte und bin vorher auch MTB gefahren.

Ich fühle mich auf dem MTB deutlich unsicherer als auf dem RR.
Zum einen ist ja die Belastung im Gelände natürlich höher und die Gefahr zu stürzen auch.
Hatte ich mir vorher keine Gedanken drüber gemacht, MTB fahren ohne auf's Maul fallen ist ja langweilig ?

Auf dem Rennrad habe ich wesentlich weniger Angst davor dass da Irgendwas an dem "Ding" kaputt geht
Auch mein Orthopäde hat gesagt dass Radfahren der ideale Sport für einen mit Hüft TEP ist.

Aber die sattelhöhe hab ich auch nicht verändert deswegen, sondern ganz normal mit Knielot und dem ganzen Kram...

Aber wenn du mit beiden Füßen auf den Boden kommst, würde ich sagen dass du zu tief sitzt und dass kann dann auch böse für die Knie werden.

Das solltest du auf jeden Fall mal überprüfen, entweder hier im Forum gibt's ganz gute Anleitungen und Tipps, bei einem "guten " Fachgeschäft die sich auch mit Rennrädern auskennen.

Oder du machst ein Bikefitting, kostet zwar ein paar Euro, aber vermutlich die professionellste Variante.

Und wenn du es selbst machst, auf jeden Fall Werkzeuge mitnehmen, womit du den Sattel und ggf. den Lenker unterwegs ein bisschen fein einstellen kannst, da können wirklich mm entscheidend sein.

Denn sobald beim fahren Schmerzen auftreten stimmt was nicht!

Aber im großen und ganzen macht die Hüfte da die kleinsten Probleme, ganz im Gegenteil, je mehr die Muskeln im Bereich um die Prothese gefördert werden, umso besser hält die auch.

So,genug gefährliches Halbwissen verteilt....?
Hoffe dennoch geholfen zu haben.

Und immer daran denken, die größten Probleme mit der TEP sind reine Kopfsache.

Als ich nach der Operation den Arzt gefragt habe, ob ich damit Sport machen darf, hat er gesagt
"Sie dürfen nicht, Sie MÜSSEN!"

(bin nämlich ein bisschen zu klein für mein Gewicht ?)

Sooo...schönes Wochenende! ??
 
Hallo,
danke für die ausführliche Antwort von einem aus dem gleichen Team ;)

Ich bin beim Sport immer noch vorsichtig. Meine Lieblingssportarten neben dem Fahrrad fahren Fussball und Squash sind passe. Also stürze ich mich mehr aufs Radfahren - darum auch wieder Rennrad.

Das Geld für die richtige Einstellung des Rades würde ich investieren, ich würde es aber auch gerne mal probefahren, aber die gibt es fast gar nicht bei den Händlern, da es etwas Exoten sind, die aber wohl auch gut laufen.
 
Das hört sich für mich ein wenig so an, als wärst Du vorher noch nicht so viel Rennrad gefahren. Dann ist es natürlich noch schwieriger einschätzen zu können, was "normal" ist und was nicht. Eine Probefahrt über den Hof wird Dich da nicht großartig weiterbringen. Ein (gutes!) Bikefitting ohne eigenes Rad auf dem "Bock" wäre sicher ein guter Anfang....
 
Das hört sich für mich ein wenig so an, als wärst Du vorher noch nicht so viel Rennrad gefahren.
Das stimmt, aber ich kann mich noch erinnern :)
Muss mir noch überlegen, ob es das wert ist, oder ob ich erst mal mit meinem Rad weiterfahre. Eventuell könnte ich da auch einen e-antrieb nachrüsten. Das gibt es ja mittlerweile auch.
Derzeit fahre ich ein Steppenwolf mtb.
Vielleicht kann man sich so ein e-rennrad ja mal ein paar Tage leihen...
 
In meiner Oldietruppe sind ein paar dabei die künstliche Gelenke haben. Fahren alle mit Rennrad ohne die Position verändert zu haben.
Nur beim auf und absteigen sind sie cooler. Die steigen über den Lenker ab(nicht beidbeinig ?) weil der Lenker tiefer ist als der Sattel.
Ist für unsere Hüftfuzies angenehmer und die schieben dabei auch keine Panik, das das Gelenk rausspringt.
Ist aber nur eine Beobachtung ohne genauer nachgefragt zu haben.
 
Hi,

Ich hab seit 2012 eine Hüft TEP. Hatte erst drei Jahre davor mit Rennrad fahren und Triathlon angefangen um für die OP in Form zu kommen. Seit der OP bin ich immer beweglicher geworden. Der Hüfteinkel wird einzig durch den Bauch begrenzt, bin auch ein wenig zu klein für mein Gewicht. Auch auf dem Tria Rad macht die Hüfte keinerlei Probleme. Der Schlüssel ist Gymnastik, Gymnastik und nochmal Gymnastik ?
 
Wenn ich auf der Rolle fahre, zwickt die Hüfte (ist noch die originale) weniger in aufrechter Haltung. Insoweit ist der Tipp mit der kurzen Kurbel ganz interessant.
 
Meine TEP habe ich vor 7,5 Jahren verpasst bekommen und bin seither ~50000km gefahren. Radeinstellungen blieben bei mir unverändert. Und eine kürzere Kurbel als eigentlich passend ist auch Quatsch (ich fahre 175 bzw 172,5 bei 181cm Körpergröße, SL weiß ich gerade nicht). Spezielle Gymnastik für die Hüfte brauche ich nicht. Einfach fahren und nicht nachdenken.
Btw, warum eigentlich Hilfsmotor? Die Hüfte braucht keinen. ;)
 
Floyd Landis hatte auch ab 2006 ne künstliche Hüfte, die war weniger ein Handicap als seine Dopingsperre.

Was die Knieprobleme, bzw. die vermeintliche Arthrose angeht: Suche Dir mal einen richtig guten Physio ("Manuelle Therapie") oder Osteopathen und lasse checken, ob die Beschwerden im Knie nicht von der Hüfte herrühren, also durch Haltungsprobleme.

Ein Großteil der von Ärzten diagnostizierten Arthrosen sind eigentlich gar keine relevanten, bzw. nicht ausschlaggebend für die Beschwerden. Ärzte versuchen nur gerne, auf ihren Bildern (MRT, oder gar Röntgen..) etwas zu sehen und kommen dann schnell mit der Diagnose "Arthrose". Denn die hat eigentlich jeder ein bisschen, ist daher "nie ganz verkehrt". Oft bis meist sind es aber doch Probleme des Haltungsapparates, die man behandeln, bzw. "wegkneten" kann. Aber den Blick, bzw. das Gefühl dafür haben nur Wenige.
 
@Dribbler09 Ich hatte vor ein paar Jahren nen Sturz und hab mir dabei nen instabilen Beckenbruch (Typ C) zugezogen. Nach Prognose meines Arztes werd ich wohl in Zukunft ne neue Hüfte brauchen. Durch den Beckenbruch und Hüftpfannenbruch hatte ich auch Schmerzen im rechten Knie. Mir wurde gesagt, dass das mit dem Bruch zu tun hat. Beide Knie sind eh etwas verschlissen, hatte früher schon den Innenmeniskus links und rechts glätten lassen. Jetzt hab ich einfach den Versuch mit Hyaluron gemacht und mir das ins rechte Knie spritzen lassen. Ist leider nicht ganz billig und hilft nicht jedem. Mir hats aber sehr gut geholfen. Bin seit dem schon seit vier Jahren schmerzfrei.
 
Ich habe Anfang Januar auf Grund von "Knieproblemen" (der erste Arzt hatte Arthrose diagnostiziert) ein Bikefitting gemacht.
Bin seit Ende 2019 auch in Physio-Behandlung. Zudem noch eine Ganganalyse usw.
Im Moment wird scheinbar "die Statik des Unterbaus gerichtet" da bei mir alles schief und krumm ist. Ärztin meint aber, dass kein übermässiger Verschleiss erkennbar ist.
Interessant war aber das Bikefitting. Damit meine Knie auf dem Velo "gerade" laufen, hat er mir empfohlen die Sitzhöhe um 2.6 cm zu senken!
Wir sind dann erstmal 1 cm runter gegangen, bis ich mich daran gewöhne und auch das hat scheinbar schon viel Stabilität gebracht.

Ich meine Damit, dass die Ursache ggf. nicht immer im Gelenk selbst sitzen muss.
Irgendwo habe ich auch gelesen: "Gymnastik, Gymnastik, Gymnastik". Genau das sagt meine Ärztin auch. Dehnen und Stabilitätsübungen!
 
Ich habe Anfang Januar auf Grund von "Knieproblemen" (der erste Arzt hatte Arthrose diagnostiziert) ein Bikefitting gemacht.
Bin seit Ende 2019 auch in Physio-Behandlung. Zudem noch eine Ganganalyse usw.
Im Moment wird scheinbar "die Statik des Unterbaus gerichtet" da bei mir alles schief und krumm ist. Ärztin meint aber, dass kein übermässiger Verschleiss erkennbar ist.
(...)
Ich meine Damit, dass die Ursache ggf. nicht immer im Gelenk selbst sitzen muss.

..und ich sach' noch.. :D
Ein Großteil der von Ärzten diagnostizierten Arthrosen sind eigentlich gar keine relevanten, bzw. nicht ausschlaggebend für die Beschwerden. Ärzte versuchen nur gerne, auf ihren Bildern (MRT, oder gar Röntgen..) etwas zu sehen und kommen dann schnell mit der Diagnose "Arthrose".
 
Danke für die Hinweise. Das Knie ist heute schon deutlich besser, da ich bei einem Osteopathen war und es waren Muskeln und Sehnen verhärtet, so dass das Knie alles ausgleichen musste.
Werde mir jetzt auch für die schlechte Jahreszeit mal einen Rollentrainer mit einem gebrauchten, einfachen Rennrad besorgen, um auch abends mal schnell etwas Training zu machen.
 
Absenkbare Sattelstütze erleichtert Auf-und Abstieg nach Hüft-OP.
Nicht in jedem Fall nachrüstbar...
 
Wozu denn die absenkbare Sattelstütze?
Ich komme bisher auch ohne rauf und wieder runter ?
Ja genau, ich auch. Habe mir angewöhnt, das Rad leicht zu kippen. Dann muss man nicht über den sattel schwenken. Aber auch das habe ich ohne nachzudenken schon gemacht?
Sollte man nicht, aber es muss auch nicht unbedingt was passieren, wenn man mal unaufmerksam ist.
 
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