Ja, das war schon eine Herausforderung. Wer jetzt noch nicht geheilt ist, dem ist auch nicht mehr zu helfen...
Insgeheim habe ich am Samstagmorgen ja gehofft, dass niemand in der Bäckerei auftaucht, ich wieder nach Hause fahren und einen schönen Gammeltag verbringen kann. So gut meinten es die Mitfahrer aber leider nicht mit mir: zwei der vier Anwesenden waren wild entschlossen, trotz des ungemütlichen Wetters zu fahren. Ich hielt das Risiko für kalkulierbar, also war ich natürlich dabei. Man will ja auch kein schlechter Gastgeber sein
Auf dem Rheindeich vor Wesel dann die ersten Anzeichen dafür, dass es heute etwas länger dauern wird. Der Wind weht heftig von der Seite, die Lage ist aber noch kontrollierbar. Nur an Windschattenfahren ist bei den Bedingungen nicht zu denken. Auf der Rheinbrücke bei Emmerich das nächste Level: der Wind ist noch stärker geworden und ich fühle mich auf dem schmalen Radweg schon ziemlich unwohl. Die dritte Eskalsationsstufe ist auf dem Stück zwischen Elten und Nimwegen erreicht: Für die 30 flachen Kilometer brauchen wir etwa 2 Stunden - obwohl wir eigentlich keine Pause gemacht haben. Besonders das Stück an der Linge hatte es in sich: kleines Blatt, Puls am Anschlag und trotzdem nur 10-15 km/h. In Nimwegen dann noch ein heftiger Schauer, Sturmböen, die einen von jetzt auf gleich fast zum Stillstand abbremsen, und überflutete Straßen. Danach wird es aber besser: der Regen hört ganz auf, die Strecke biegt in östliche Richting ab und wir haben endlich: Rückenwind!
Fazit des Tages: hätte man nicht unbedingt machen müssen, war für mein Empfinden aber noch in Ordnung.
Nach den Streckenänderungen gegenüber dem Vorjahr ist das eine richtig schöne Runde. Viel abwechslungsreicher kann man 200 flache Kilometer von Duisburg aus nicht fahren, denke ich. Also eine klare Empfehlung zum Nachfahren - eventuell halt an einem Tag ohne Sturm und Regen
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