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Wälzkörper im Steuersatz, dürfen maximal wie viele Ecken haben?

Schnurspeiche

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Bin als gelernter Industriemechaniker, seit ewa nen Jahr in ner Radwerkstatt und komme dort gut zurecht. Aber heut hab ich nen Steuersatz einstellen wollen und wie das so ist, Hölzchen auf Stöckchen hatten wir die "Kugeln" in der Hand.
Ich habe in all meinen Jahren als Schlosser, noch nie einen derartigen Verschleiß an dem Kugeln gesehen. Werd moje mal ein Foto machen.

Meine Frage die sich stellt ist:
Sollten so Kugeln nicht zumindest Oberflächengehärtet sein?

Habe eine Der Kugeln auf dem Schraubstock einfach mitm Hammer platt gehauen.
Dabei hatte ich sowas zuvor nie versucht, da ich mit ner kleinen Explosion gerechnet und Splitter gerechnet hätte, wenn ich mit nem Hammer auf ne Lagerkugel eindräsche.

Ich weiß es gibt große Unterschiede zwischen Wälzkörpern... aber sooo weich?
Ist das vielleicht ne Fälschung oder im Zuge geplanter Obsoleszenz so geplant?
 

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Re: Wälzkörper im Steuersatz, dürfen maximal wie viele Ecken haben?
Lagerkugeln sind nicht unbedingt gehärtet. Meist bestehen sie aus mittelhartem bis hartem Stahl.
Es gibt aber auch gehärtete Stahlkugeln. Allesdings werden die nie so hart sein, dass durch einen Hammerschlag splittern wie Glas. Das würde ja bei eine Stoßbelastung auch im Lager passieren.
 
Lagerkugeln sind nicht unbedingt gehärtet. Meist bestehen sie aus mittelhartem bis hartem Stahl.
Es gibt aber auch gehärtete Stahlkugeln. Allesdings werden die nie so hart sein, dass durch einen Hammerschlag splittern wie Glas. Das würde ja bei eine Stoßbelastung auch im Lager passieren.
Sorry , aber das ist wirklich Unsinn .
Lagerkugeln werden aus Kugellagerstahl nach DIN hergestellt und werden IMMER gehärtet auf ca. 64 HRc , das ist fast Glashart , wenn man die auf Stahl legt und mit dem Hammer draufwammst zerspringt die in Stücke und der Hammer hat eine Delle da er deutlich weicher ist .
Ungehärtete Kugel täten einmal um den Kirchturm halten , maximal .
Ich wüsste auch gar nicht wo man ungehärtete Kugeln überhaupt her bekäme und für welche Verwendung die eigentlich gedacht wären , im Lagerhandel jedenfalls nicht.
 
Lagerkugeln sind nicht unbedingt gehärtet. Meist bestehen sie aus mittelhartem bis hartem Stahl.
Es gibt aber auch gehärtete Stahlkugeln. Allesdings werden die nie so hart sein, dass durch einen Hammerschlag splittern wie Glas. Das würde ja bei eine Stoßbelastung auch im Lager passieren.
Hab die Frage vielleicht zu naiv formuliert. Dass die Lagerschalen brechen, passiert Z.B auch öfter, aber die sind auch zu 100% ordentlich vergütet und hart. Auch bei ordentlichen Wälzkörpern sollte das der Fall sein. Ausserdem gibt es ja auch Keramik Wälzlager, und die werden auch hart und potenziell brüchig sein, aber nur bei extremen Belastungen.
Ich hab hier z.B so eine billige Deko Skulptur, mit men Magnet und Kugeln verschiedener Größe, die ich aber niemals in ein Lager einbauen würde.

Wobei speziell beim Steuersatz, können Wälzlager nicht unbedingt ihre Stärken ausspielen, wenn der Bewegungsradius maximal 180° beträgt. Die Rollen ja immer nur ein wenig hin und her wenn mann mal ne Kurve fährt. Und dann kommen noch diverse Belastungsspitzen hinzu, wie Bordsteine oder gar Sprünge.

Die Kugeln die ich heut ausgebaut habe, sehen aus als hätte sie Danny Mcaskill persönlich zerfahren.
Sorry , aber das ist wirklich Unsinn .
Lagerkugeln werden aus Kugellagerstahl nach DIN hergestellt und werden IMMER gehärtet auf ca. 64 HRc , das ist fast Glashart , wenn man die auf Stahl legt und mit dem Hammer draufwammst zerspringt die in Stücke und der Hammer hat eine Delle da er deutlich weicher ist .
Ungehärtete Kugel täten einmal um den Kirchturm halten , maximal .
Ich wüsste auch gar nicht wo man ungehärtete Kugeln überhaupt her bekäme und für welche Verwendung die eigentlich gedacht wären , im Lagerhandel jedenfalls nicht.
Daher die Frage. Weil ich habe besagte Kugeln aus nem Steuersatz ausgebaut und die haben meine Welt erschüttert😅

Also scheint da ja wirklich was nicht zu stimmen mit den Kugeln, bzw dem Verkäufer des Rades.
 
Der Steuersatz ist definitiv das Bauteil das am Schlechtesten für seinen Einsatz am Rad geeignet ist.
Minimale Arbeit in der Drehung und dazu ständig vertikale Schläge, die auf eine Lagerung auf kleinstem Raum einwirken.
Wenn da Lagerschalen und Kugeln gehärtet wären, würde das schnell zerbröseln.

Ist nur die unmaßgebliche Meinung eines Maschinenbauers :)
 
Der Steuersatz ist definitiv das Bauteil das am Schlechtesten für seinen Einsatz am Rad geeignet ist.
Minimale Arbeit in der Drehung und dazu ständig vertikale Schläge, die auf eine Lagerung auf kleinstem Raum einwirken.
Wenn da Lagerschalen und Kugeln gehärtet wären, würde das schnell zerbröseln.

Ist nur die unmaßgebliche Meinung eines Maschinenbauers :)
Deine Meinung da solltes du mal überdenken , ungehärteter Stahl täte bei der punktuellen ( Kugel ) bzw linienförmigen ( Nadel/Rolle ) Belastung sofort nachgeben , Rollenlagerteile ( und das sind eben auch Steuersätze ) werden immer gehärtet ( selbst vergüten täte nicht ausreichen da ) , in modernen Steuersätzen kommen doch sogar Normkugellager zum Einsatz , meinste die sind "weich" ?
Nehm doch mal eine Kugel oder Schale und versuche da was abzufeilen , bei deiner Theorie müssten da ja Späne entstehen .

Ist das Wissen eines Konstrukteurs und Praktikers :p
 
Der Steuersatz ist definitiv das Bauteil das am Schlechtesten für seinen Einsatz am Rad geeignet ist.
Minimale Arbeit in der Drehung und dazu ständig vertikale Schläge, die auf eine Lagerung auf kleinstem Raum einwirken.
Wenn da Lagerschalen und Kugeln gehärtet wären, würde das schnell zerbröseln.

Ist nur die unmaßgebliche Meinung eines Maschinenbauers
 
Also auf der Seite eines Wälzlager Herstellers, hab ich gelesen, dass es durchgehärtete und Oberflächengehärtete Kugeln gibt und sogar aus Edelstahl oder SiliziumNitrit Im Grunde für jedes Einsatzgebiet von Salt Wasser bin hin zu Stäuben, Erschütterungen etc.

Aber diese Kugeln die ich ausgebaut habe sahen einfach aus wie Angelblei und sind gefühlt ähnlich weich😅 Ohne Kontext wäre es quasi nicht möglich diese als Lagerkugeln zu Erkennen so heftig verschließen. Die Schalen waren dagegen ok. Was quasi genau umgekehrt zum üblichen Schadensbild ist🤔

Werd wenn ich zuhause bin, ein Bild nachreichen.
 
Das Phänomen vermag ich nicht zu erklären, es wär aber mal interessant, um welches Fabrikat und welche Größe 1 Zoll, 1,1/8 Zoll ... es sich bei dem Objekt handelt.

Ungehärtete Kugeln sind sicher ungeeignet und wie die da rein kommen bleibt vielleicht letztendlich der Phantasie des Dichters überlassen ...


Zu Wälzlagern aller Art möchte ich anmerken, dass diese idR belastungsgerecht dimensioniert werden.
Neben der Last gehört dazu auch die Lastart, wie z.B. Stoßbelastung, wie sie bei Fahrrädern vorkommen.
Diese Belastungen müssen Naben ebenfalls aushalten und deren Durchmesser sind kleiner als selbst ein 1Zoll Steuersatz. Aufgrund der geringen Drehzahlen gelten sie ebenfalls als statisch belastet.

Ein komparativer Ausflug in die Welt der Normlager verschafft ein ganz gutes Gefühl, was so ein kleiner Steuersatz leisten kann:

Wenn man sich mal die Tragzahlen von reinen Axiallagern im Normlagerkatalog anschaut
stellt man fest, dass ein zum 1 Zoll Steuersatz vergleichbares Lager eine Last (Statische Tragzahl, axial) von 3,5 Tonnen tragen kann.
https://medias.schaeffler.de/de/pro...ellager/axial-rillenkugellager/51105/p/394409
Das wäre das Maximum für ein Kugellager.

Bei einem Steuersatz handelt es sich aber um ein Schrägkugellager, im Volksmund Konuslager genannt, das sowohl radiale wie axiale Lasten aufnehmen muss. Ein entsprechendes Normlager würde hier noch immer über eine Tonne Last aufnehmen:
https://www.skf.com/de/products/rol...ar-contact-ball-bearings/productid-7205 ACCBM
Steuersätze für Fahrräder sind Spezialanfertigungen, die den Vorteil haben, die Dimensionierung kleiner und leichter zu machen. Die Größe der eigentlichen Lagerung bleibt davon unberührt.

Der kleinste Steuersatz in Normlagerqualität mit 1Zoll Größe ist demnach in der Lage eine kombinierte Radial-Axial-Belastung von mindestens einer Tonne aufzunehmen. Das halten wahrscheinlich die wenigsten Gabeln aus.

Mit der Größe steigt dann die Belastbarkeit, bei 1-1/8 Zoll sind es dann schon 1,7 Tonnen:
https://www.skf.com/de/products/rol...ar-contact-ball-bearings/productid-7206 ACCBM
@Schnurspeiche
Ebenso erhöhen Nadellager die Tragzahlen enorm. Damit ist auch die Frage des TE " Wälzkörper im Steuersatz, dürfen maximal wie viele Ecken haben?" beantwortet: Zwei

Von Steuersätzen sind mir leider keine Tragzahlen bekannt, vielleicht hat da @Maljemand oder @Einermal recherchiert und kann dies mitteilen. Ich hoffe, ich konnte oben zeigen, dass man mit hochwertigen Lagern sehr wohl Steuersätze bauen kann, die halten.

Der Beitrag von einemdervor35Jahrenmal3Wälzlagerkatalogegeschenktbekommenunddieseauchgelesenhat
 
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Ich hab hier mal ein paar Bilder. Wie gesagt, ähnliches ist mir nie zuvor unter gekommen. Hersteller ist Neco. Zoll Angabe hab ich verrafft. Aber unten war weiter als oben.
IMG_20220920_141324.jpg
 

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Also auf der Seite eines Wälzlager Herstellers, hab ich gelesen, dass es durchgehärtete und Oberflächengehärtete Kugeln gibt und sogar aus Edelstahl oder SiliziumNitrit Im Grunde für jedes Einsatzgebiet von Salt Wasser bin hin zu Stäuben, Erschütterungen etc.

Aber diese Kugeln die ich ausgebaut habe sahen einfach aus wie Angelblei und sind gefühlt ähnlich weich😅 Ohne Kontext wäre es quasi nicht möglich diese als Lagerkugeln zu Erkennen so heftig verschließen. Die Schalen waren dagegen ok. Was quasi genau umgekehrt zum üblichen Schadensbild ist🤔

Werd wenn ich zuhause bin, ein Bild nachreichen.
Ja , das ist richtig , ab einer gewissen Grösse der Kugel ist der Kern nicht mehr so hart wie die Oberschicht da der Kern zu langsam abschreckt , oder aber die dicken Kugeln werden induktiv nur an der Ranschicht auf Härtetemperatur gebracht , Energieeinsparung m.E. , aber das ändert nichts an der Härte im Funktionsbereich .

Deine Weicheisenkugeln hat wohl jemand aus einer Stahlschrotpatrone Kaliber 12 rausgepopelt...🤣
 
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