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Wer kennt die "Dicke Berta"?

duerkopp51

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14 Januar 2017
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Hallo miteinander!
vor ein paar Jahren habe ich – etwa 1000 m vom Fertigungsort entfernt – ein Dürkopp-Rad vor der Verschrottung retten können. Modell 115, Straßenrennmaschine von 1950 o. 51, anscheinend um 1970 zum Stadtrad umgebaut, Torpedo 3Gang, mit lächerlichen Aufklebern, «Giro», versehen und nachlackiert. Ich möchte es gerne näher am Originalzustand haben , allerdings gefällt mir der gegenüber der F&S Kettenschaltung erweiterte Übersetzungsbereich der Nabenschaltung. Und die Kosten für dieses Sammlerteil würde ich mir auch gern ersparen. (das Geld habe ich unlängst in den Ankauf eines 53er Dürkopp versenkt. Gestauchte Gabel. Rahmen in Originallack , aber nicht zu verwenden, da die Geometrie dieses Sportrad-Rahmens doch nicht passt)
28006867nb.jpg


Übernehmen würde ich gern die Laufräder mit Leichtmetallfelgen und der 53er "Dicke Berta" Schaltnabe. Und Schlag. Findet ihr das eine gute Idee, oder sollte ich den Zentrierer etwas anderes einspeichen lassen, sollte er mit den Speichen unzufrieden sein? Das Sportrad konnte ich nicht in schneller Fahrt ausprobieren, da Lager und Kette marode.
viel Grüße,
Rainer
28006868bh.jpg


28006869fk.jpg
 
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Die Dicke Berta ist ne Rarität...sehr langlebig und relativ leicht zu warten. Aber teuer wenn man bekommt. Gut das Du den originalen Schalthebel mit Gestänge noch hast. Doch für ein Sport oder Rennrad taugt die Dicke mMn nicht...einfach zu schwer. Versuche eine Kettenschaltung zu bekommen. ;)
 
Die Mod. 53 ist zwar aufwändig konstruiert, und natürlich präzise gefertigt, aber die kraftübertragenden Teile sind nicht robuster als bei den Vorgängernaben, und sie ist trotz der Aluminium-Nabenhülse unnötig schwer - eigentlich eine Fehlkonstruktion.
Wenn es Dir um die Fahrbarkeit und Alltagstauglichkeit geht, bist Du mit einer Mod. 55 (vorzugsweise in der Freilauf-Version) definitiv besser bedient, die mit ihrer verchromten Nabenhülse auch besser zu einem sportlichen Rad jener Zeit paßt.
"Original", also "bauzeitrichtig", sind sie beide nicht, da es 1950/51 ja von Fichtel & Sachs nur die Kettenschaltung und die Zweigang-Nabe gab, insofern würde eine solche Umrüstung immer nur den Zustand eines nachträglichen Umbaus simulieren.

Und vor diesem Hintergrund würde ich (wenn es hier um eines meiner Räder ginge) wahrscheinlich die vorhandene Dreigang (sieht mir aus wie eine Mod. H 3111; Datumscode sollte sich auf dem Bremshebel eingestanzt finden lassen) weiter verwenden, die sehr ausgereift, fast beliebig belastbar und in Bezug auf die Ersatzteile unproblematisch ist, zudem vom Erscheinungsbild her zierlich und damit unauffällig, und mit dem verchromten gerillten Gehäuse auch eher "zeitlos".
Ich würde nur den Rücktritt wegbauen - zu einer (ehemaligen) Straßenrennmaschine paßt ein Rücktritt nicht wirklich, und die bei Dürkopp sehr filigranen Kettenstreben sind auch nicht gerade optimal für die Aufnahme des Bremsmomentes.

Allenfalls würde ich alternativ den Einbau einer frühen Mod. 415 erwägen, die mit ihrem Öler sehr viel "altmodischer" aussieht, als sie eigentlich ist, zudem noch in der klassischen F & S-Ver- und Bearbeitungsqualität produziert wurde, und damit gut zu einem Rad aus den frühen 1950er Jahren paßt.

2014-03-13 08ab F & S Mod. 415.jpg
 
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Die Mod. 53 ist zwar aufwändig konstruiert, und natürlich präzise gefertigt, aber die kraftübertragenden Teile sind nicht robuster als bei den Vorgängernaben, und sie ist trotz der Aluminium-Nabenhülse unnötig schwer - eigentlich eine Fehlkonstruktion.
Wenn es Dir um die Fahrbarkeit und Alltagstauglichkeit geht, bist Du mit einer Mod. 55 (vorzugsweise in der Freilauf-Version) definitiv besser bedient, die mit ihrer verchromten Nabenhülse auch besser zu einem sportlichen Rad jener Zeit paßt.
"Original", also "bauzeitrichtig", sind sie beide nicht, da es 1950/51 ja von Fichtel & Sachs nur die Kettenschaltung und die Zweigang-Nabe gab, insofern würde eine solche Umrüstung immer nur den Zustand eines nachträglichen Umbaus simulieren.

Und vor diesem Hintergrund würde ich (wenn es hier um eines meiner Räder ginge) wahrscheinlich die vorhandene Dreigang (sieht mir aus wie eine Mod. H 3111; Datumscode sollte sich auf dem Bremshebel eingestanzt finden lassen) weiter verwenden, die sehr ausgereift, fast beliebig belastbar und in Bezug auf die Ersatzteile unproblematisch ist, zudem vom Erscheinungsbild her zierlich und damit unauffällig, und mit dem verchromten gerillten Gehäuse auch eher "zeitlos".
Ich würde nur den Rücktritt wegbauen - zu einer (ehemaligen) Straßenrennmaschine paßt ein Rücktritt nicht wirklich, und die bei Dürkopp sehr filigranen Kettenstreben sind auch nicht gerade optimal für die Aufnahme des Bremsmomentes.

Allenfalls würde ich alternativ den Einbau einer frühen Mod. 415 erwägen, die mit ihrem Öler sehr viel "altmodischer" aussieht, als sie eigentlich ist, zudem noch in der klassischen F & S-Ver- und Bearbeitungsqualität produziert wurde, und damit gut zu einem Rad aus den frühen 1950er Jahren paßt.

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Gut gebrüllt Löwe. Duomatik rein und fertig. :P
 
Ja, vielen Dank für die Auskünfte!
Das Gewicht hat mich auch erstaunt - Hinterrad incl. Reifen: 3,6 kg. Das andere hat so eine breite Bauern-Stahlfelge, ich hatte allerdings noch keine Gelegenheit/Lust, Vergleichsmessungen anzustellen.
Der Schalthebel funktioniert genau nur mit dieser Nabe, wenn ich richtig informiert bin? Also selbst nicht mit der Kettenschaltung?

Auf Rücktrittbremse verzichten klingt gut. Nach welcher Weinmann-Felgenbremse sollte ich mich denn umschauen? (zur verfügung stünde eine 810, allerdings angebracht mit einem "Kloben von oben", das passt nicht an den Rahmen).
 
Nicht wissend, wie nahe Du die Diana am Originalzustand haben möchtest, wird da noch ein mehr oder weniger großer Aufwand auf Dich zukommen. Ich hänge mal ein Bild an, das den "Werksstand" zeigt.
Als Bremsen kämen Weinmann 730 mit dem alten Schriftzug und Bremshebeln ohne Loch für den Oberlenkerzusatzhebel oder Altenburger R1 in Betracht.
Felgen sollten Schlauchreifenfelgen sein. Gepunzte Felgen gab es schon in den frühen 50ern, so dass Du recht flexibel in der Auswahl wärst. Speichen sollten verchromte DD-Speichen sein.
Sattel Wittkopp oder Lohmann, wenn es deutsch sein soll. Ansonsten die üblichen Verdächtigen von Ideale, Brooks, Pearl etc.
Die 3-Gang F&S schaltet sich ganz manierlich, wenn Du eine seitenflexible 1/2x1/8-Zoll-Kette verwendest und nicht mehr als 3 Zähne Unterschied von Ritzel zu Ritzel wählst.
Schwieriger wird es mit dem Lackkleid. Die Linierung ist sehr filigran und auf allen Rohren, mit Ausnahme des Steuerrohrs, angebracht. Siehe das Sportrad, aber in weiß.
Die Schriftzüge gibt es, soweit ich weiß, nicht wirklich brauchbar. Die Bapper vom Abziehbilderservice sind falsch für die Diana.

Das WWW bietet einige schöne Beispiele für einen möglichen Aufbau. Viel Erfolg.

Gruß radltandler

Duerkopp aus Stoepel Buch.jpg
 
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Ich kenne nur diese "dicke Berta"
Bis zu 47 km Reichweite :D

Der Mörser "dicke Bertha" (42cm) wurde nur im Vorfeld und während des WW1 gebaut und gegen arminierte Fort's eingesetzt.
...dachte eigentlich, der Begriff stammt aus dem 1870-71er Krieg, im Zusammenhang mit der Beschießung von Paris...
 
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