„Sensible Informationen über den Standort und die Besetzung von Militärbasen sowie Spionageposten rund um den Globus wurden durch eine Fitness-Tracking-App verraten“, fasste der Guardian auf seiner Online-Seite das Sicherheits-Problem zusammen. Strava hat die Daten allerdings nicht erst vor ein paar Tagen veröffentlicht. Sie sind enthalten in der Strava Heatmap von 2017. Die Geodaten-App veranschaulicht auf einer Karte, wo und wann ihre Nutzer aktiv waren. Die Strava-Community habe Aktivitäten erzeugt, die mehr als 200.000 Jahre dauern und dabei über 27 Millionen Kilometer abdecken, teilte Strava bei der Veröffentlichung der Daten im November 2017 mit.
https://twitter.com/Nrg8000/status/957318498102865920
Jetzt hat die Datenfülle und Genauigkeit der Strava Heatmap für Sicherheitsbedenken gesorgt. „Es sieht gut aus, ist aber nicht umwerfend für die Operations-Sicherheit. US-Stützpunkte sind klar indentifizierbar und kartografierbar“, twitterte der Nutzer Nathan Ruser. Er gehört einem Netzwerk an, das militärische Konflikte rund um den Globus anhand von Geodaten-Informationen analysiert. Das Sicherheitsproblem entsteht besonders in solchen Regionen, wo außer Soldaten keine anderen Strava-Nutzer unterwegs sind – oft Krisengebiete. In Ländern wie Afghanistan, wo die Karte fast schwarz ist, leuchten mögliche Stüttzpunkte wie helle Inseln heraus. Das Artikelbild etwa zeigt eine US-Airbase dort, deren die Bild die Runde machte. Die Redaktion konnte den Screenshot erstellen, ohne den Standort vorher zu kennen. Die Joggingrouten der Soldaten machen dabei auch Infrastruktur sichtbar, die auf offiziellen Karten wie etwa auf Google Maps nicht eingezeichnet ist. So kann das „Soziale Netzwerk für Athleten“, wie sich Strava selbst nennt, zum Sicherheitsproblem werden.
https://twitter.com/ArmsControlWonk/status/957771075663769600
Strava hat bereits zu der Diskussion Stellung genommen. Das Unternehmen weist darauf hin, dass durch den richtigen Gebrauch der Sicherheitseinstellungen das Nachverfolgen der Aktivitäten verhindert werden kann. Diese Sicherheitseinstellungen anzupasssen, ist auch für zivile Rennradfahrer ratsam, zum Beispiel um Diebstahl vorzubeugen. So laden nicht wenige Nutzer Fotos von ihren teuren Rennrädern hoch und zeigen den Weg zu ihrem Standort gleich mit. Aber auch wer sein Material nicht preisgibt, sollte sich um die Standortverschleierung bemühen. Denn aus den Trainingsgewohnheiten, den Freunden und den Geschwindigkeiten lassen sich leichte Rückschlüsse ziehen, ob man eher exklusives oder preiswerteres Material besitzt.
https://twitter.com/LizSly/status/957743336818954240
4 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumWer Strava Heatmap-Daten richtig liest, kann daraus auf die Standorte geheimer Militärbasen schließen. Die Diskussion darüber beschäftigte am Wochenende die Netzwelt. Es geht um Trainingseinheiten von Soldaten, die ziemlich genaue Rückschlüsse auf ihren Standort erlauben.
→ Den vollständigen Artikel „Datensicherheit bei Athleten-App: Strava Heatmap macht geheime Militärbasen erkennbar“ im Newsbereich lesen
Viel interessanter ist doch wohl herauszubekommen wo ein 10k Rädchen im Keller steht.
Na so eine Überraschung! Man lädt seine Daten in einen Cloudservice hoch und plötzlich können andere sie sehen! Potz Blitz!
Wer seine in Feindesland absolvierten Tracks auf Strava lädt, sollte vielleicht nochmal zu einer Grundlagenschulung. Mann, mann, mann.
Bei dem Präsidenten kein Wunder!
Naja man hat ja nix zu verbergen ...
Bin mal auf die Begründungen gespannt, warum Datensparsamkeit trotzdem nix für normale Bürger ist.
Bzw. wie die Regierungen usw. reagieren werden.
Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: