Was könnte man denn mit dem Rennrad dieses Jahr machen? Ein Thema ließ mich nicht mehr los. Pommes essen in Holland. Aber mit dem Renner hin und auch wieder zurück, in einer Tour. Harte 328 Kilometer wären es laut Komoot und eigentlich ist ja schon Herbst… aber Herbst kann man diese 25-Grad-Sommerparty da draußen ja eigentlich auch nicht nennen. Los geht’s.
Eigentlich bin ich Mountainbiker. Seit sechs Jahren fahre ich aber zum Ausgleich Rennrad und habe schon viele, sehr schöne Runden erlebt, primär unterwegs auf meinen Standard-Feierabendrunden rund um Lemgo in der Region OWL, 30 – 40 Kilometer mit einem 31-34er Schnitt sind es in der Regel. Seit einigen Jahren reizt es mich allerdings auch, mal längere Touren zu fahren. So wurde im ersten Jahr in 80 Kilometer reingeschnuppert, dann haben wir als Gruppe die knappe Dreistelligkeit geknackt, bis wir eine 150er Runde gefunden haben, die wir traditionell 2-3 Mal im Sommer unter die schmalen Reifen nehmen. Im vergangenen Jahr dann das bisherige Maximum: 220 Kilometer, ein Gran Fondo über Osnabrück und Münster, der ganz schön gezehrt hat.
Nein, will ich nie mehr machen. Wirklich nicht! Eine klare Meinung hatte ich dazu. Das war kurz nach der Tour vor einem Jahr, aber mittlerweile flüstert ein Stimmchen ab und an ganz leise: „Sag mal, willste nicht mal wieder irgendwas Langes machen …?“ Und ein Thema lässt mich nicht mehr los: „Pommes essen“. Warum nicht an die grenznaheste Stadt nach Holland und über einen kleinen Umweg mit Malzbier bei Freund Gerrit in Münster wieder zurück fahren? Wieviel wäre das wohl? Ich werfe Komoot an und suche eine flache Route raus, denn ich will in erster Linie weit fahren und nicht das Bergtrikot gewinnen. 328 km. Uff.
Aber ja, warum eigentlich nicht? Das aktuell im Rennrad-News.de-Test befindliche Focus Paralane eTap (Test folgt demnächst) könnte eh einen Härtetest gebrauchen. Fehlt allerdings der passende Tag. Der Sommer ist durch, der Herbst muss es regeln. Spontan muss es klappen, bestenfalls trocken sein und mit halbwegs angenehmen Temperaturen ausgestattet. Ich warte ab.
12. Oktober 2018
Heute ist es so weit. Es sind 24 Grad und wolkenloser Himmel angesagt, kaum Wind, Minimaltemperatur 14 Grad. Mitte Oktober, Wahnsinn! Der Wecker klingelt um kurz nach 6 Uhr. Wie häufig vor ungewöhnlichen Tagen bin ich ausnahmsweise umgehend hellwach, mache mich fertig und schaufle eine große Portion Müsli in mich hinein. Ein bisschen familiäres Beisammensein, letzte Kontrollen der Packtasche: Genug Riegel dabei? Check. Wasserflaschen gefüllt? Check. Magnesium-Pulver, Riegel und Notfall-Power in Form von Mentos und Powerbar-Gummidingsis, EC-Karte, Bargeld eingepackt, Schläuche, Flicken, Pumpe, Tool, Jacke? Check. Dann mal los.
7:40 Uhr | 1 km | Lemgo
Die Aussicht ist glasklar, die Sonne im Inbegriff, hinter der Lemgoer Mark hervorzukriechen. Ich habe keinen Gegenwind und rolle bei entspannten 14 Grad Außentemperatur schon früh ohne Jacke gelassen dahin. Überpacen würde sich gnadenlos rächen, das ist mir klar, aber wenn der Bock rollt, kann man doch auch einen lockeren 35er Schnitt über die ersten Kilometer fahren, oder?
Ich pflüge dahin, mache hier und da ein Foto und lasse mich leise von einem Podcast berieseln. Bei Kilometer 17 merke ich, dass etwas Substanzielles fehlt – mein Licht ist weg. Dieses mochte von Anfang an mit dem Aerolenker von Easton so gar nicht zusammenkommen und war daher auch mehr schlecht als recht zu befestigen, ist aber speziell für die Abendstunden für mich essenziell wichtig. Keine Chance, jetzt einfach weiterzufahren! Drei Kilometer zurückgespult liegt das leuchtende Schätzchen einsam am Straßenrand und funktioniert glücklicherweise noch. Ab in die Gürteltasche damit, jetzt ist’s eh hell genug.
08:55 Uhr | 31 km | Enger
Schötmar, Herford, Enger. Die Stationen kenne ich in- und auswendig von meinen 150er Touren und weiß die glatten, schnellen Radwege zu schätzen. Ich und der Carbonhobel fliegen dahin, auch nach 30 Kilometern habe ich das Gefühl, gerade erst losgefahren zu sein.
Breite Alleen, keine Autos, keine blubbernden Sonntagsmotorräder. Ich stelle fest, dass ein herbstlicher Freitag mit 20 Grad tatsächlich der perfekte Radfahrtag sein könnte.
10:04 Uhr | 54 km | Melle
In meinem Podcast unterhalten sich Ingmar Stadelmann und Namika. Das Gespräch plätschert so dahin, aber dann verrät Stadelmann sein Lied, das er mit auf eine einsame Insel nehmen würde: The Supermen Lovers – Vodka. Das klingt so hochprozentig wie partytauglich, ich stoppe und werfe das Lied in meine Spotify-Playlist. Das Teil ist gut. Treibender Bass, aber unauffällig genug, um nicht zu stören. Perfekt, um einfach dahinzufliegen. Mein Soundtrack des Tages bislang.
Die Landschaft wird – für unsere Verhältnisse – hügeliger. Serviert wird ein letzter Ausleger des Teutoburger Waldes mit ein paar knackigen Stichen, doch da ich weiß, dass es die meiste Zeit so flach wie ein Pfannkuchen wird, prügle ich das Focus Paralane flott im Wiegetritt hinauf.
10:38 Uhr | 70 km | Irgendwo im Teutoburger Wald
Mitten im Wald. Irgendwo vor Bad Iburg. Spotify hat beschlossen, dass die Supermen Lovers meine Lieblingsband ist und spielt leise einen smoothen Elektro-Track nach dem anderen. Kennst du das, wenn du eins wirst mit dem Rad? Dich nicht anstrengen musst, nichts wehtut und du grad mit Allem im Reinen bist? Bingo, genau das passiert mir grad bei km 70, irgendwo im Teutoburger Wald.
Das Rad rollt, meine Beine funktionieren und einzelne Vormittagssonnenstrahlen stehlen sich durch den dichten Blätterhimmel. Ungefilterte Motivation flutet mein Gehirn und ich muss lächeln. Ein perfekter Moment, 10 Waldkilometer lang.
11:55 Uhr | 104 km | Brochterbeck
Kurz hinter Brochterbeck schließt eine der wenigen klassischen, ungeliebten Bundesstraßen ohne Fahrradweg die Lücke zum nächsten Ort Riesenbeck. Meine gute Laune wird blitzartig unterbrochen, als ein Rentner auf der Gegenspur meint, den vor ihm fahrenden, mir ebenfalls entgegenkommenden LKW noch kurz vor meinem Vorbeifahren überholen zu müssen. Da der Wagen des Rentners kein Tesla Model S ist, wird schnell klar, dass das nicht rechtzeitig passieren kann. Und so preschen LKW und PKW, letzterer mit 120 Sachen, nebeneinander an mir vorbei. Ein halber Meter bleibt mir zum Auto, ich spüre den Windzug. Eine völlig sinnfreie Aktion, kommt ja eh gleich die nächste Ortschaft. Fassungslos und bis über beide Ohren mit Adrenalin vollgepumpt brülle ich dem Senior Dinge hinterher, die ich hier nicht wiedergeben möchte.
Genau diese lebensgefährlichen Situationen sind es, die mir am Rennradfahren zuwider sind und nach denen ich mich doch lieber in meinen stillen, autofreien Wald flüchten möchte. Als ich wieder einen Fahrradweg unter den Reifen habe, brauche ich fünf Minuten Pause. Meine Motivation ist auf einem Tiefpunkt.
12:03 Uhr | 115 km | Dortmund-Ems-Kanal
Ich habe mich wieder aufgerafft und verdränge die Aktion, muss ja weitergehn. Der Dortmund-Ems-Kanal in Birgte, an dessen Ufer ich dahinrolle, entspannt mich und bringt mich auf bessere Gedanken. „Hopsten“, „Zum Nassen Dreieck“, „Wadelheim“, „Ohne“: Bei den Ortsnamen kann man ja nur wieder auf gute Laune kommen. Und dann ist schon wieder so ein Flow-Moment: Zwischen Ohne und Bad Bentheim zieht sich ein schnurgerader Asphaltstreifen durch die Landschaft. 10 Kilometer Entspannung, während sich im Ohr Kurt Krömer mit Matze Hielscher unterhält.
13:52 Uhr | 153 km | Bad Bentheim
In Bad Bentheim kurz vor den Niederlanden gibt es noch einen kurzen Boxenstopp an einer Bäckerei, bevor ich tatsächlich über die Ländergrenze fahre. Verrückt, ich bin noch nie von Zuhause in ein anderes Land gefahren – mit dem Fahrrad!
Wie das mit der Fahrradsicherheit funktioniert, muss einem in Holland niemand mehr vormachen: Perfekte Fahrradwege, besonnene Autofahrer, man bemerkt aufs Neue, dass Fahrradfahrer hier ganz anders wahrgenommen werden. Nach kurzer Suche in der Stadt finde ich im schnuckeligen Städtchen Oldenzaal meine geplanten Pommes und dazu eine Cola. Lange bleibe ich nicht, denn es ist schon nach 15 Uhr. Ich bekomme leichte Bauchschmerzen. Nicht von der kleinen Portion Pommes, sondern aufgrund meiner Zeitplanung. 180 km sind laut Plan noch zu absolvieren, das wird ganz schön spät.
15:57 Uhr | 182 km | Overdinkel
Kurz hinter Losser in Overdinkel, die deutsche Grenze ist nur wenige Kilometer entfernt, verkündet mir Komoot, doch bitte einen Schleichweg über das einzige Gravelstück auf der Tour zu nehmen. Ich biege auf das etwas rumpelige Stück ein, und zwei Minuten später ertönt das Geräusch, das jedem Rennradfahrer so wohlbekannt wie verhasst ist. Ein langgezogenes Zischen, das Blut gefriert mir in den Adern. Das Schlimme für meine Schwalbe Pro One Tubeless-Reifen: Das Zischen hört nicht auf. Der Gedanke zuckt ins Hirn, was das bedeutet: Die Milch dichtet nicht ab. Ich komme zum Stehen und gucke mir den Schaden an. Scheiße.
Ein 15 mm langer Riss genau in der Lauffläche, da hat ein scharfer Stein ganze Arbeit geleistet. Zähneknirschend, aber zügig stelle ich das Rad auf den Kopf und hole einen von zwei Ersatzschläuchen aus der Satteltasche.
„Kann ich helfen?“ ruft Herman van Veen von rechts. Ich blicke mich um und sehe einen freundlichen Mann im rosa Polohemd an der Straße stehen. Es ist nicht Herman van Veen, der Dialekt allerdings passt. Der freundliche Mann heißt Freek und hat in seinem Haus fünf Meter weiter nicht nur eine wunderbare Standpumpe, sondern auch ein Waschbecken, in dem ich mir nach getaner Reparatur die dichtmilchversifften Hände waschen kann. Wir haben einen Flicken in das Loch im Reifen gelegt in der Hoffnung, dass sich der Schlauch dort nicht durchdrücken würde. Freek ist skeptisch, ich auch.
17:20 Uhr | 196 km | Ochtrup
Das sieht gar nicht gut aus. Das leichte Bollern bei jeder Umdrehung des Laufrades mag zu verschmerzen sein, aber das hier wird nicht mehr lange halten, der Flicken ist weggerutscht und der blanke Schlauch guckt mich angespannt durch das Loch an und will mir sagen, dass er gleich platzen wird, wenn ich nicht bald was mache.
Irgendwo habe ich gelesen, dass Geldscheine für sowas ideal sein sollten. Und wenn ich eines auf jeden Fall dabei habe, sind es Geldscheine. Ich mache den Reifen nochmals auf, lege einen Fünfer rein und hoffe, dass ich Glück habe. Zum erneuten Mal pumpe ich mit der kleinen Handpumpe den Rennradreifen bis auf 7 Bar auf und düse weiter. Ich sehe den Fünfer durchschimmern und bleibe skeptisch. Langsam wird es wirklich spät, wenn ich noch im Hellen mindestens in Münster sein will.
18:12 Uhr | 212 km | Wilmsberg
Scheiße, scheiße, scheiße! Der Fünfer ist durch, der Schlauch platt. Versuch mal, einen von Dichtmilch verklebten Schlauch trocken zu kriegen, um einen Flicken draufzupappen! Mit viel Wasser und Handschuhtrockenpower schaffe ich es irgendwie, haue den selbstklebenden Flicken drauf, überprüfe dass er auch vulkanisiert und stopfe eine noch mit Fruchtpürreeresten versehene Quetschi-Hülle (wer Kinder hat, kennt die Dinger. Lecker, aber ich kann grad echt nicht genießen) in den Reifen. Wenn der Mist jetzt nicht hält, weiss ich auch nicht. Wieder verliere ich zehn Minuten bei der Aktion, alles klebt und sifft, das Wasser ist leer, mimimi… Egal, weiter.
18:15 Uhr | 213 km | Immer noch Wilmsberg
Zum zweiten Mal ist meine Motivation weg. Ich fluche herzhaft. Die Quetschi-Folie scheint ok, aber der Flicken hält nicht und der Schlauch ist wieder platt. Mittlerweile habe ich Routine, hole meinen zweiten und letzten Schlauch aus der Tasche, verbaue alles und drücke die geschätzten Pumpenhübe 400 bis 500 an diesem Tag in den Reifen. Das Konstrukt bollert leicht, aber die nächsten Kilometer hält alles und sieht auch noch ok aus. Bitte-bitte-bitte. BITTE, lass es halten.
19:50 Uhr | 235 km | Münster
Es ist kurz vor Acht, als ich bei meinem erstaunten Freund Gerrit eintreffe. Eigentlich wollte ich hier schon vor einer ganzen Weile sein. Mittlerweile ist es stockdunkel, ich sehe im Gesicht aus wie ein Minenarbeiter und stelle fest, dass ich ebenso wie Gerrit und seine Freundin eigentlich auch ganz gerne mit einem Gläschen Wein und geduscht mit im Wohnzimmer sitzen würde. Stattdessen hängen wir Garmin, Rücklicht und Smartphone an den Strom, denn meine Powerbank ist schon ziemlich durch. Das wird noch eine knappe Kiste heute, egal ob es um körperliche oder elektronische Akku-Kapazitäten geht. Merke: Bleibe auf so einer Tour am besten draußen vor der Tür, damit es nicht zu gemütlich wird. Also schnell wieder ab auf den Esel!
20:48 Uhr | 247 km | In the middle of Nowhere
Atemlos durch die Nacht… ich grinse dümmlich vor mich hin, während ich unterm Sternenzelt mittlerweile wieder mit einem 30er Schnitt locker dahinrolle. Komoot schickt mich über abgelegene Landstraßen, auf denen niemand unterwegs ist, und ich lasse ganz musikfrei meinen Kopf einfach mal gar nix denken. Die Sterne, die nur durch mein Licht erleuchtete Straße, Felder ringsherum und das Surren der Reifen. Es ist schön.
22:00 Uhr | 265 km | Warendorf
Kurz hinter Warendorf. Die Stimmung ist dahin. Sanfte Landstraßen sind stockdunklen Bundesstraßen mit wenigen, aber dafür zu schnell dahinpreschenden Autos gewichen, Garmin und Handy pfeifen aus dem letzten Loch, deswegen herrscht für mich auch striktes Verbot für alles, was den Handyakku noch weiter strapaziert. Also keine Musik, keine Podcasts. Dabei bräuchte ich gerade jetzt irgendwas auf die Ohren, einfach um mich abzulenken und die unterschwellige Panik, die mich hier in der stockdunklen Einsamkeit im absoluten Nirgendwo zu erfassen droht, wieder herunterzufahren.
22:35 Uhr | 280 km | Harsewinkel
Ich hätte niemals gedacht, dass ich das mal sage, aber: Ich war noch nie so froh, das Industriegebiet von Harsewinkel zu sehen. Lichter, Zivilisation, irgendwas außer dieser dämlichen Dunkelheit. Ich weiß, ich bin im dichtbesiedelsten Bundesland in einem der dichtbesiedeltsten Länder Europas, trotzdem. Ich würde die These aufstellen, dass man nach 280 km, davon 60 in Dunkelheit, etwas emotionaler ist als sonst.
Jetzt heißt es: Ruhe bewahren. Garmin und Handy konnten vom letzten Powerbank-Balken profitieren, ich habe was Motivierendes auf dem Ohr und mache mich auf die letzten 28 Kilometer. Ich zähle jeden einzelnen Kilometer runter und weiß, dass ich mich etwas sputen muss, wenn ich in Bielefeld nicht noch eine Stunde auf den Zug warten will.
Ich aktiviere die letzten Körner, aber es hilft nix: 15 Kilometer vor Bielefeld sind die Akkus so richtig leer, diesmal die meines Körpers. Meine Knie sind weich, ich fahre öfter mal einen Schlenker, ein heftiger Hungerast kickt mir voll in den Bauch. So geht es nicht weiter. Ich lehne mich zitternd an die nächste Ampel, werfe fünf Powergel-Shot-Gummibärchen auf einmal rein, dazu noch eine halbe Packung Mentos. Zucker, viel Zucker, da geht doch noch was, die letzten 30 Minuten bis zum Bahnhof sollen es doch bitte noch sein.
23:40 Uhr | 308 km | Bielefeld
Zehn Minuten später sind die Knie wieder stabil und mein Kopf klar. Ich klicke ein und hacke bis zum Bahnhof durch. Bahn verpasst, jetzt auch egal. Ich habs geschafft, 308 Kilometer. Was für ein Wahnsinn. Ich bekomme von drei feierlaunigen Teenies Lob für meine neongelben Bontrager-Schuhe, klackere mit ebenjenen zum bahnhofsnahen Imbiss, hole mir ein Bier und einen Döner und muss grinsen, als mich der smalltalk-suchende Chef der Dönerbude fragt, wieviel ich gefahren bin. Die Antwort mag er kaum glauben, der Blick aufs Garmin überzeugt ihn schlussendlich. Auf der Rückfahrt in der Bahn zwinge ich mich wachzubleiben. In Lemgo rolle ich die zwei Kilometer nach Hause, alles schläft schon. Ich wasche mir den Staub des Tages vom Körper und lege mich hin. Ich bin leer wie noch nie zuvor, aber gleichzeitig froh, diesen Tag voller Höhen und Tiefen durchgezogen zu haben.
Achja: Wo lang müsste man eigentlich fahren, um 400 Kilometer zu knacken? Frage für einen Freund…
10 Dinge, die ich auf 308 Kilometern gelernt habe
- Sorge dafür, dass dein Licht auch auf einem Aero-Lenker gut hält
- Plane trotz großzügiger Zeitbemessung noch zwei Stunden mehr ein
- Nimm bei 12 Stunden Fahrtzeit liebe noch eine zweite Powerbank mit
- Vergiss dein zweites Rücklicht nicht auf dem Küchentisch
- Vergiss deine klare Brille für die Nacht nicht auf dem Küchentisch
- Auch wenn du nur noch 15 Kilometer fahren musst, halte weiter an der regelmäßigen Kalorienzufuhr fest
- Vermeide Gravel-Straßen, wenn deine Reifen bis zum Ende halten sollen
- Vermeide überholende Rentner
- Holländer sind unglaublich hilfsbereite Menschen
- Suche deine Pommesbude vorher raus!
Die Daten der Tour
Für die Statistiker gibt’s hier alle Daten der Tour:
- Distanz 308,25 km
- Höhenmeter 1504 hm
- Zeit in Bewegung 11:25:06 Stunden
- Geschwindigkeit Ø 27.0 km/h
- Herzfrequenz Ø 132 bpm
- Temperatur Ø 19°
- Rad Focus Paralane eTap
- Strava https://www.strava.com/activities/1900715247
Wie waren eure persönlichen Gran Fondo Rekordversuche?
25 Kommentare