E-Gravel Bike Test 2023: der Trend
Wer sich für das Thema E-Gravel Bike interessiert, kann sich über einen regelrechten Neuheiten-Boom freuen. Im zweiten Halbjahr 2022 und in der ersten Hälfte des laufenden Jahres stellten viele Hersteller neue Gravel-Modelle mit elektrischem Antrieb vor – wie schon ein Blick auf die laufend aktualisierten E-Gravel Bike-Neuheiten auf Rennrad-News zeigt. Der Trend geht dabei klar zu leichteren Antrieben, die Wert auf Rennrad-Fahrgefühl und harmonische Unterstützung legen, anstatt mit ordentlich „Wumms“ Eindruck zu schinden. Das Scott Solace mit TQ HPR50-Mittelmotor und das Orbea Gain mit Mahle X35 Nabenmotor sind jüngere Beispiele dafür. Beide konnten wir auch bereits bei ihrer Premiere einzeln fahren (hier zum Orbea Gain Test und zum Scott Solace Test). Auch E-Bike-System-Platzhirsch Bosch hat den Trend zum „Antrieb-Light“ erkannt und mit dem neuen Bosch SX-Motor eine Basis für leichte E-Gravel Bikes und Light-E-MTB geschaffen.
Letzterer ist so neu, dass noch keine E-Gravel Bikes für einen Test verfügbar waren. Aber ansonsten haben wir uns bemüht, mit der Testbike-Anforderung, die verschiedenen aktuellen Systeme direkt miteinander vergleichbar zu machen.
E-Gravel Bike – warum?
Weit mehr als Rennradfahren scheint „Graveln“ den Nerv vieler Radfahrer:innen zu treffen. Das belegen einerseits die Verkaufszahlen der Hersteller, bei denen schon der Ruf nach einer eigenen Verkaufsstatistik für die Radgattung laut wird. Aber wir können es in der Redaktion auch im Alltag sehen. Uns begegnet schlicht mehr Vielfalt auf dem Gravel Bike: Paare, Gravel Bikes und E-Mountainbikes gemeinsam auf Tour, Alltagsradfahrer:innen, Racer in Lycra, you name it.
Erweiterter Touren-Horizont
Grund eins fürs E-Gravel Bike also: Viele interessieren sich fürs Graveln und besonders das Tourenfahren abseits des Verkehrs. Aber nicht jede und jeder traut sich zu, die Entfernungen und Berge, die schöne Landschaften erschließen, allein aus eigener Kraft zu bewältigen. So gesehen ist das E-Gravel Bike also ein puristisches, besonders leichtes E-Trekkingbike mit Rennlenker.
Lieblingssport länger ausüben
Grund zwei: Manche kommen vom Rennrad-Sport und können die liebgewonnene Sportart im höheren Alter, besonders die langen anspruchsvollen Ausfahrten, nur dank E-Rennrad oder E-Gravel Bike weiter ausüben – das zeigte auch unser Interview zum E-Rennradfahren im Alter.
E-Gravel Bike vs. E-Rennrad
Grund drei: Eigentlich eine Kombination aus Vorteilen gegenüber dem reinen E-Rennrad. Beim E-Gravel-Bike-Fahren ist der Spaßfaktor höher. Denn anders als auf Asphalt ist auch für trainierte Fahrer:innnen auf Gravelwegen der Motor meist im Einsatz. Der Effekt ist schlicht spürbarer. Man ist deutlich schneller und spielerischer unterwegs. Außerdem ist das E-Gravel Bike natürlich allgemein flexibler, was die Routenwahl angeht. Aber: Für E-Gravel Bikes gilt noch mehr als für normale Gravel Bikes und Rennräder: Die Grenzen sind fließend und manches E-Gravel Bike wird lediglich mit anderen Reifen und anderer Schaltung als E-Rennrad angeboten. Beispiele dafür finden sich auch im Testfeld, das wir uns jetzt anschauen wollen.
Gravel Bike Test 2023: Testfeld
Unser Feld von 5 E-Gravel Bikes im Test entstand aufgrund von Einladungen an verschiedene Hersteller – es wurden mehr Einladungen verschickt, als Testräder vertreten sind. Dabei spielte die Neuheit des Modells und ob es bereits von uns getestet wurde, eine Rolle. Auch das Motorsystem war ein Kriterium. Einige Modelle konnten wir aufgrund von Verfügbarkeiten nicht erhalten, etwa das Ghost Path Asket, das wir als Beispiel für den Fazua-Antrieb gerne dabeigehabt hätten. Auch das Preisspektrum ist größer als geplant: Es reicht von rund 4.600 € für das günstige Rose Backroad+ bis zu fast 9.600 € für das Trek Domane+ SLR 7. Hier das
Testfeld im Überblick
Marke/Modell | Preis | Gewicht (gewogen) | Motor-System | max. Drehmoment / Wh Akku | Schaltung | Reifenfreiheit | Gewichtszulassung |
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Mondraker Dusty RR | 6.299 € | 13,2 kg | Mahle X35 | 55 Nm / 350 Wh | SRAM Rival AXS 1x12 | 47 mm in 700c | 120 kg Systemgewicht |
Rose Backroad+ GRX600 | 4.599 € | 15,7 kg | Shimano EP8 | 85 Nm / 360 Wh | Shimano GRX 600 1x11 | 50 mm in 700c | 120 kg Systemgewicht |
Simplon Inissio P Max | 7.289 € | 11,9 kg | Mahle X35 | 55 Nm / 236 Wh | Shimano GRX 800 2x11 | 40 mm in 700c | 125 kg Systemgewicht |
Specialized Turbo Creo SL Expert Evo 2022 | 8.700 € | 13,4 kg | Specialized Turbo SL 1.1 | 35 Nm / 320 Wh | Shimano Ultegra Di2 / XT Di2 1x11 | 42 mm in 700c | 125 kg Fahrer + 2,3 kg Gepäck |
Trek Domane+ SLR7 | 9.599 € | 12,5 kg | TQ-Systems HPR50 | 50 Nm / 300 Wh | Shimano Ultegra Di2 2x12 | 40 mm in 700c | 125 kg Systemgewicht |
E-Gravel Bike Gewichte
Wer ein richtig leichtes E-Bike sucht, sollte sich bei E-Gravel Bikes und E-Rennrädern umschauen. Dank (meist) leichter E-Systeme und leichter Carbon-Rahmensets sind Gewichte um 13 kg und darunter kein Problem. Das leichteste E-Gravel Bike in unserem Test ist das Simplon Inissio PMax mit 11,9 kg. Es ist zugleich aber auch ein Beispiel dafür, wo sich am einfachsten Gewicht sparen lässt: am Akku – denn es hat den Akku mit der geringsten Kapazität. Auch das schwerste Bike, das Rose Backroad+ mit 15,7 kg ist aber dennoch leichter als die meisten puristischen E-Trekkingbikes. Auch hier ist das kräftige E-System hauptverantwortlich für das Gewicht.
Müssen E-Gravel Bikes überhaupt leicht sein? Klare Antwort nach den Testfahrten: Solange man mit Motor fährt, sind die vorhandenen Gewichtsunterschiede bis fast 4 kg kaum spürbar. Hier ist es eher der Charakter der Motorunterstützung, der den (deutlichen) Unterschied macht. Anders sieht es aus, wenn der Motor aus ist – und besonders die E-Gravel Bikes im Test mit Mittelmotor waren sehr gut ohne Unterstützung fahrbar. Ohne Antrieb machen sich 2 kg mehr oder weniger schon deutlich bemerkbar. Auch wenn das E-Gravel Bike mal getragen werden muss – was ja beim ernsthaften Erkunden neuer Wege durchaus erwartbar ist – sind 2 kg mehr oder weniger deutlich zu spüren.
Welche Schaltung am E-Gravel Bike?
Wie an Gravel Bikes ohne Antrieb war im Test das gesamte Schaltungsspektrum vertreten. Vom 1-fach-Antrieb mit MTB-Übersetzung und entsprechendem Schaltwerk am Specialized Turbo Creo SL bis zum 2-fach-Antrieb mit Rennrad-Übersetzung am Trek Domane+. Ganz allgemein kann man jedoch sagen, dass die richtige Gangabstufung für Berge eine geringere Rolle spielt. Auch hier gleicht der Antrieb sehr viel aus. Viel spricht deshalb für die 1-fach-Antriebe, die den Gangwechsel kinderleicht machen. Wer aber richtig lange, profilierte Strecken Energie-effizient bewältigen will und viel Straße fährt, für den könnte ein 2-fach-Antrieb auch am E-Gravel Bike die bessere Wahl sein. Damit direkt zu den Testkandidaten:
Mondraker Dusty RR
Das Mondraker Dusty ist das erste Gravel Bike der spanischen Marke, die als legitime Vorreiter der progressiven Geometrie mit langer Front am MTB gelten – eben jener Geometrie, die auch an sehr vielen neuen Gravel Bikes für gelungene Offroad-Eigenschaften sorgen soll. Klar, dass auch das Dusty diese Gelände-Gene hat. Weniger klar ist, dass Mondraker es gleich von vorneherein nur als E-Gravel Bike anbietet und dafür auf den jungen Mahle X20-Antrieb setzt. Innerhalb des Spektrums mit 3 Varianten sitzt unser Testrad mit SRAM Rival AXS genau in der Mitte und kostet 6.299 € – damit ist es zugleich das zweitgünstigste Bike im Vergleich.
- Preis 6.299 € (UVP)
- Antrieb: Mahle X20 bis 25 km/h
- Schaltung: SRAM Rival AXS 1×12
- Übersetzung: 40 / 10-44 Zähne
- Bremsen SRAM Rival AXS
- Infos www.mondraker.com
Das Mondraker Dusty RR ist in unserem Vergleich von 5 E-Gravel Bikes 2023 ein Preis-Leistungs-Tipp. Hier gibt es die komplettere Variante des Mahle X20-Systems für weniger Geld, viel Gravel-Fahrspaß und Vertrauen stiftendes Fahrverhalten offroad, dazu hohen Komfort und einen vielseitigen, sehr gut verarbeiteten Carbonrahmen als Basis. E-Gravel-Trail-Freunde kommen voll auf ihre Kosten. Einziges Kauf-Ausschlusskriterium ist eine Vorliebe für schnelles Straßenfahren neben dem Graveln. Für Rennrad für den Alltag-Umbauten ist das Mondraker dagegen ebenfalls ein Tipp.
Pro / Contra
Stärken
- Offroad-Fahreigenschaften
- Komfort
- Gewicht
- Bikepacking-Qualitäten
- Vielseitigkeit
- Verarbeitung
Schwächen
- Lenker für manche zu breit
- Wenig Größen
Rose Backroad+ GRX 600
Das Rose Backroad Plus ist ein waschechtes E-Gravel Bike, bei dem mehr auf einen potenten Antrieb und Offroad-Tauglichkeit, denn auf maximal niedriges Gewicht geachtet wurde. Schon auf dem Papier und beim ersten Betrachten im Stand wird klar, dass es vor allem auf den Offroad-Einsatz hin optimiert wurde. Mit dem Shimano EP 8 Motor bedient sich Rose aus dem E-MTB Regal und baut einen sehr starken Antrieb ein. Der Preis unseres Testbikes Rose Backroad Plus GRX RX600 mit 4.599 € markiert den günstigsten Preispunkt in unserem Testfeld. Wer sich eine etwas exklusivere Ausstattung wünscht, kann das Backroad Plus GRX RX810 Di2 mit elektronischer Schaltgruppe für einen Preis von 5.599 € wählen.
- Preis 4.599 € (UVP)
- Antrieb: Shimano EP8 bis 25 km/h
- Schaltung: Shimano GRX 600 mechanisch 1×11
- Übersetzung: 42 / 11-42 Zähne
- Bremsen Shimano GRX 600
- Infos www.rosebikes.de
Das Rose Backroad Plus ist ein echtes E-Gravel Bike mit Fokus auf den Offroad-Einsatz. Es glänzt sowohl auf Schotter, als auch auf nicht zu engen Trails und Waldwegen. Es bietet viel Kontrolle, ordentlichen Komfort und einen bärenstarken Motor, der vor allem bergauf im Gelände viel Spaß macht. Beim Einsatz auf längeren Asphalt Etappen wünscht man sich hingegen oft einen feinfühligeren und etwas zurückhaltenderen Auftritt des japanischen Power-Antriebes. Wer E-Mountainbike-Feeling mit Dropbar sucht, wird beim Rose Backroad Plus fündig. Es ist der klare Offroad-Sieger in unserem Test. Rennrad-Feeling auf der Straße vermitteln andere Kandidaten im Testfeld hingegen besser.
Pro / Contra
Stärken
- Starker Antrieb
- Fahrverhalten vermittelt viel Sicherheit
- Klare Positionierung mit passenden Komponenten
- Günstigstes Bike im Test
Schwächen
- Schwerstes Bike im Test
- Motorabstimmung
Simplon Inissio PMax
Das Simplon Inissio PMax basiert auf dem gleichnamigen Gravel Bike ohne Motor. Dadurch kann es mit einem leichten Carbon-Rahmenset als Basis aufwarten. Eine Besonderheit ist, dass man bei den Österreichern die Bikes in einem Online-Konfigurator individuell zusammenstellen kann und dann zum Händler geliefert bekommt. Unser Testrad besitzt mit der Shimano GRX 810 die mittelpreisige Schaltgruppen-Option, ist aber mit Mavic Allroad Carbon-Laufradsatz High-End- und Leichtbau-orientiert komplettiert. So kommt es auf einen Endpreis von 7.829 Euro. Los geht es aber bereits mit Shimano GRX 600-Gruppe für rund 5.900 Euro. Als Antrieb kommt bei allen Modellen das noch recht neue Mahle X20 System mit dem Nabenmotor im Hinterrad zum Einsatz.
- Preis 7.289 € (UVP)
- Antrieb: Mahle X20 bis 25 km/h
- Schaltung: Shimano GRX 800 mechanisch 2×11
- Übersetzung: 48-31 / 11-34 Zähne
- Bremsen Shimano GRX 800
- Infos www.simplon.com
Das Simplon Inissio PMax überzeugt mit viel Fahrdynamik und einem Vertrauen stiftenden Fahrverhalten auf der Straße wie auf Gravel. Große Pluspunkte sind die vielseitige Rahmenbasis, die sich auch im Alltag nützlich machen kann ebenso wie das geringe Gewicht, das das Handling in Fahrt ebenso wie „im Stand“ spielerischer macht. Der Mahle X20-Motor fügt sich harmonisch ins Rennrad-Feeling, ist aber am wenigsten für Tretfaule geeignet. Die Verarbeitung des individuell konfigurierbaren Bikes gefiel uns sehr gut. Unterm Strich ein Vielseitigkeits-Tipp.
Pro / Contra
Stärken
- Geringes Gewicht
- Viel Fahrdynamik
- Kultivierter, leiser Motor
- Vielseitige Rahmenbasis
Schwächen
- Komfort
- Moderate Reifenfreiheit
Specialized Turbo Creo SL Expert Evo 2022
Das Specialized Turbo Creo SL Expert Evo hat in mancher Hinsicht eine Sonderstellung im Test – auch abgesehen von der Tatsache, dass Specialized mangels Verfügbarkeit das 2022er Modell schickte (es hat statt SRAM Rival AXS / GX-Eagle AXS-Schaltung noch einen Shimano XT- und Ultegra Di2-Mix an Bord). Das E-Gravel Bike der Kalifornier besitzt die einzigartige Future Shock 2.0 Federung, die den Vorbau mit 20 mm Federung aufhängt. Interessant ist außerdem, dass das Specialized Turbo Creo SL Expert Evo als einziges Bike im Test mit einer absenkbaren Variostütze aufwartet. Unser Testrad markiert für 8.700 € das mittlere Modell der Baureihe mit Carbonrahmen (auch in der 2023er Version) und ist die Gravel Variante. Das günstigste Turbo Creo SL mit Carbonrahmen ist die Comp-Variante für 5.800 €. Mit Alurahmen und Shimano GRX-Schaltung ist das E-Gravel Bike der Kalifornier aber wesentlich günstiger zu haben: für 4.400 €.
- Preis 8.700 € (UVP)
- Antrieb: Specialized SL 1.1 bis 25 km/h
- Schaltung: Shimano Ultegra/XT Di2 elektronisch 1×11
- Übersetzung: 44 / 11-42 Zähne
- Bremsen Shimano Ultegra
- Infos www.specialized.com
Zum Specialized Turbo Creo SL Test
Das Specialized Turbo Creo SL Expert Evo kann auch in seinem 4. Modelljahr noch ganz vorn mitfahren. Das verdankt es im Wesentlichen seiner sehr gelungenen Geometrie, dem Komfortplus durch das Future Shock-System und der Art der Kraftentfaltung, die am nächsten am Ideal „pure Kontrolle mit den Beinen“ liegt. Zudem der Top-App und der sehr guten Verarbeitung. Etwas hinterher hinkt es in der Geräuschentwicklung – kein ganz unwesentlicher Punkt für Rennrad-Fahrgenuss. Teuer ist Specialized immer – das halb so teure Turbo Creo SL Comp Carbon (mit anderen Reifen) könnte ein E-Gravel-Bike-Tipp zum Sparen sein.
Pro / Contra
Stärken
- Harmonische Motorunterstützung
- Agiles Handling
- Hoher Komfort
- Gravel-Fahrverhalten
- Beste App
- Integration von App-Drittanbietern
Schwächen
- Display und Steuerung der Fahrstufen
- Etwas lauter
- Weniger Montagemöglichkeiten
- Gewicht
Trek Domane+ SLR7
Das Trek Domane+ SLR 7 hat in gewisser Weise eine Sonderstellung im Testfeld, denn es wurde nicht speziell als Gravel Bike entwickelt. Vielmehr ist es ein Allroad-Rennrad mit E-Unterstützung durch den TQ-HPR50 Motor. Die Vielseitigkeit des Trek Domane+ ist schon daran erkennbar, dass es serienmäßig in zwei Kategorien ausgeliefert wird. Zum Einen mit 1×12 Schaltungen von SRAM und 40 mm breiten Reifen, zum anderen mit 2×12 Schaltungen von Shimano und 32 mm breiten Reifen. Die erstgenannte Version ist dabei eher das Gravel Bike im Stall, die zweite Variante eher das Allroad-Rennrad. Dass wir kein Testbike mit 1-fach Schaltung und 40er Reifen im Test haben, ist schlicht und ergreifend der Verfügbarkeit geschuldet.
- Preis 8.999 € (UVP)
- Antrieb: TQ-HPR50
- Schaltung: Shimano Ultegra Di2 elektronisch 2×12
- Übersetzung: 50-34 / 11-34 Zähne
- Bremsen Shimano Ultegra
- Infos www.trekbikes.com
Das Trek Domane+ SLR 7 kommt mit einer rennradähnlichen Ausstattung und wird dieser materialgebundenen Richtungsvorgabe auch vollauf gerecht. Es ist in unserem Testfeld ganz klar am meisten Rennrad und am wenigsten Gravel Bike. Dennoch kann man es auch Offroad durchaus mal fordern. Zumindest so lange der Boden trocken und nicht zu rutschig ist, ansonsten kommen die Reifen sofort an ihre Grenzen. Die Sitzposition ist auf der komfortablen Seite, das Fahrverhalten vermittelt viel Sicherheit in allen Lebenslagen. Der TQ Motor konnte auf ganzer Linie überzeugen und stellt sich in unserem Testfeld klar als Antriebs-Favorit unter den Rennrad-Affinen heraus.
Pro / Contra
Stärken
- Sehr harmonischer Motor
- Optimal platzierte Schalter zur Wahl der Motor-Unterstützung
- Viel Rennrad-Feeling
Schwächen
- Im getesteten Seup nur eingeschränkte Offroad-Tauglichkeit
- Teuer
Das ist uns aufgefallen
E-Gravel Motoren: Harmonie oder Protz-Power?
Die Versuchung ist groß: Wie beim PC oder TV geht der Blick beim E-Bike für Viele zuerst auf die Zahlen. Wie viel Nm leistet der Motor, wie viel Wattstunden hat der Akku und welches Preisschild hängt dran? Am Wh-Nm-Pro-Euro-Wert gemessen wäre das Rose Backroad+ das Traumbike: stärkster Motor, vergleichbar hohe Akku-Reserven, nur etwas schlechtere Komponenten, aber fast 2.000 € günstiger als unsere anderen E-Gravel Testbikes.
Aber die andere Seite der Medaille beim Shimano EP8-Motor ist: deutlich höhere Geräuschentwicklung, klar fühlbare „Kraftlücke“ am Übergang zur Nicht-Unterstützung und merkliche bis überraschende Kraftspitzen im Tretzyklus. Anders gesagt: Der Motor trägt seine Kraft „dick“ auf. Vergessen, dass man E-Bike fährt? Unmöglich, auch auf der kleinsten Unterstützungsstufe.
Für manchen Tester wäre das für den Gravel-Einsatz ein K.O.-Kriterium. Schließlich geht es auch ums Genießen der Natur und einen gewissen sportlichen Ehrgeiz. Kurz: das Ziel ist das fast geräuschlose Gleiten, wie man es vom Rennrad oder Gravel Bike gewohnt ist. Aber es gab auch einige Tester, denen genau der EP8-Charakter am Rose gefallen hat. Nach dem Motto, „wenn schon E-Bike, dann auch richtig“. Auch den steilsten Berg mit mindestens 20 km/h hochzubügeln, fühlt sich einfach stark an.
Letztlich also eine Geschmacksfrage. Man muss nur wissen, wo die Unterschiede liegen – und dass sie tatsächlich sehr groß sein können. Auf der anderen Seite des Spektrums liegt nach Einschätzung der Tester der TQ-HPR50-Antrieb. Er verdient sich das Prädikat leisester und harmonischster Motor, bleibt auch bei stärkster Unterstützung kaum hörbar, wirkt dabei an Steilstücken etwas kräftiger als die Mahle-Hinterradmotoren, die ebenfalls sehr leise sind und entfaltet seine Kraft ausgesprochen kultiviert und Rennrad gemäß. Da wir hier eine Rennrad-Redaktion sind und für Rennradfahrer:innen schreiben, haben wir hier das Siegel „Bester E-Rennrad-Antrieb“ vergeben.
Dritter Mittelmotor im Bunde ist das Specialized SL 1.1 System. Er liegt ein wenig zwischen den Welten. Man merkt am kernigen, vernehmbaren Geräusch, dass der Motor schon eine etwas längere Zeit auf dem Markt ist. Nach wie vor glänzen kann der Specialized SL 1.1, was die gefühlte Sensibilität auf Kraftänderungen am Pedal und überhaupt das Unterstützen typischer Rennrad-Pedalierweise mit hohen Frequenzen und bei einem trockenen Antritt aus dem Sattel angeht. Außerdem gelingt Specialized das Kunststück aus weniger max. Nm mehr Unterstützung am Berg zu zaubern, als sie etwa der TQ-Antrieb aufbringt.
Der Mahle X20-Antrieb nimmt als einziger Hinterradmotor in diesem Umfeld eine Sonderstellung ein. In Sachen Kraftentfaltung und Fahrgeräusch wurde er von den Tester:innen nahe am TQ-HPR50 bewertet. Auch der Mahle-Antrieb ist kaum vernehmbar und entfaltet seine Kraft sehr harmonisch. Er neigt aber stärker dazu, weiterzuschieben, wenn schon gar nicht mehr in die Pedale getreten wird. Erneut: Geschmackssache, manche empfinden es als Vorteil, weil gerade an technischen Stücken am Berg damit einfacher zu fahren ist. Im direkten Vergleich hat der Mahle X20-Motor an steilen Bergen die geringsten Kraftreserven. Gesellt sich dazu ein Mangel an leichten Berggängen am E-Gravel Bike und muss man langsam treten, fiel die Unterstützung im Extremfall auch einmal ab bis zu „kaum noch spürbar“. Prinzipiell ermöglicht das Mahle-System die leichtesten E-Gravel Bikes.
Wichtig zu wissen: Manche tauschen am Gravel Bike gerne schnell den kompletten Laufradsatz, zum Beispiel, um das Gravel Bike in ein Straßenrad zu verwandeln. Das geht mit einem Hinterradmotor-System nicht. Mit Mittelmotoren dagegen ist es so einfach möglich wie beim Non-E-Bike. Beachten sollte man aber, dass der Tausch von Teilen am E-Bike strengeren Regeln unterliegt.
Sitzposition und Geometrie
Man kann es gar nicht oft genug sagen: Die Sitzhaltung auf dem Rad hat einen riesigen Einfluss auf das Fahrgefühl und das Vertrauen in die Radbeherrschung. Da E-Gravel Bikes sich auch an Neu- oder Wiedereinsteiger richten, dürften eine eher aufrechte Platzierung und ein eher niedriger Schwerpunkt, gepaart mit einer nicht zu nervösen Lenkung die passendere Auslegung sein. Sie findet sich am stärksten beim Rose Backroad+ und auf dem Mondraker Dusty RR.
Wichtig zu wissen: Der Blick auf die klassischen Stack und Reach-Werte sagt bei aktuellen E-Gravel-Geometrien nicht mehr viel über die letztliche Sitzposition aus. Sehr kurze Vorbauten gleichen hier teils lange Oberrohre aus. So sitzt man auf dem Rose, dem Mondraker und dem Specialized trotz unterschiedlicher Stack-to-Reach-Werte ähnlich aufrecht.
Lange Kettenstreben und flache Lenkwinkel begünstigen die Fahrsicherheit auf Gravel tendenziell, was sich auch in unseren Fahreindrücken spiegelte. Wer dagegen ein eher wendiges, spielerisch fahrbares Rad sucht, ist mit einer Rennrad-lastigen Geometrie wie dem Trek Domane+ besser bedient.
Geometrievergleich 5 E-Gravel Bikes im Test
Übrigens: An einem breiten Lenker hält man Lenkeinflüssen durch Steine und Wurzeln mit weniger Kraft gegen, ein Vorteil im Gelände. Er bringt aber auch den Oberkörper weiter nach unten. Das macht also nur Sinn, wenn die Sitzhaltung dennoch aufrecht bleibt, wie am Rose Backroad+ der Fall. Hier erfahrt ihr alles über die Sitzposition auf dem Rennrad.
Reifen
Ebenfalls kein Geheimnis: Die Reifen haben einen entscheidenden Einfluss auf die Fahrwerte. Wer maximalen Komfort sucht, sollte auf jeden Fall eines der Gravel Bikes mit größerer Reifenfreiheit wählen, namentlich das Rose Backroad+ und das Mondraker Dusty RR. Auch für viel Traktion im Gelände sind breitere Reifen bekanntlich die bessere Wahl. Und: Mehr Volumen bietet auch mehr Schutz vor Durchschlägen.
Aber: Selbst mit den schmalen, nicht profilierten Reifen des Trek Domane+ ließen sich gut befestigte Schotter- und Waldwege sicher und gelassen fahren. Die Reifenfreiheit von 40 mm bis 42 mm, die bei drei Testbikes das Maximum darstellen, reicht für den Gravel-Toureneinsatz vollkommen aus. Am besten gefielen uns wie schon beim großen Gravel-Reifen Test die Specialized Pathfinder Pro für den Allround-Einsatz.
Komfort
In puncto Komfort sind die Unterschiede ebenfalls größer, als wir vor dem Test erwartet hatten. Für Stoßdämpfung am Lenker ist in diesem Feld das Specialized Future Shock 2.0 am Turbo Creo SL die beste Lösung – grundsätzlich wäre aber unserer Meinung nach gerade am E-Gravel Bike eine Gravel-Federgabel eine gute Ergänzung, da die Motorkraft fehlende Dynamik ausgleicht.
Die Stoßdämpfung am Sattel empfanden die Tester:innen am Rose Backroad+, am Mondraker Dusty RR und besonders am Trek Domane+ mit der rahmenintegrrierten IsoSpeed-Federung am höchsten. Wohingegen das Specialized Creo SL und das Simplon Inissio PMax mit überraschender Härte in diesem Punkt enttäuschten – zumindest für das Specialized können wir aus früheren Tests sagen, dass die hauseigene Carbonstütze statt der harten Dropperpost es wieder auf ein Niveau mit den besseren Bikes heben würde.
Gewichtszulassung
Wer selber viel wiegt oder gelegentlich auf Bikepacking-Tour gehen will, sollte hier genauer hinschauen. Allgemein gesagt ist der Spielraum bei den E-Gravel Bikes nicht besonders groß. Magere 110 kg dürfen Rad, Fahrer und eventuelles Gepäck beim Rose Backroad+ wiegen. Mit Trinkflaschen, Pannenset und Co. bleiben da nur circa 90 kg für den Fahrer oder die Fahrerin. Den Bestwert liefert hier Specialized mit 125 kg für die Fahrer:innen plus kleinem Gepäckbonus.
Welche Punkte uns im Einzelnen noch an den Bikes positiv oder negativ aufgefallen sind, lest ihr in den Einzeltests, die bei jedem Bike verlinkt sind.
Reichweite
Im Zusammenhang mit E-Autos wird im Ausland gerne von „German Reichweitenangst“ gesprochen. Da mag etwas Häme und Spaß an „hart“ klingenden deutschen Wörtern drin liegen, aber es gibt einen wahren Kern: Reichweite ist ein Riesenthema, auch bei E-Bikes. Dem gegenüber steht – bei E-Bikes, nicht bei Autos – eine recht simple Rechnung: Die Reichweite, in Fahrtzeit, nicht in Kilometern, ergibt sich schlicht aus der Leistung des Akkus in Wh, geteilt durch die Unterstützung in Watt, die das Bike aufbringt.
Reichweitenvergleiche zwischen E-Gravel Bikes mit verschiedenen Motorsystemen sind insofern schwer, weil jeder Motor in verschiedenen Stufen anders unterstützt. Bedeutet: Bike 1 kann auf Stufe 3 schlicht weiter kommen als Bike 2 auf Stufe 3, weil der Motor ein paar weniger Watt beisteuert – vereinfacht gesagt.
Bike 2 könnte aber auch ein paar km weiter kommen, weil die Sitzhaltung schlicht aerodynamischer ist – so lassen sich ganz grob zum Beispiel 10 Watt sparen. Und 10 Watt über 3 Stunden Fahrzeit sind 30 Wh. Bei einem 350 Wh-Akku wie im Test, wäre die Reichweite also rund ein Zehntel länger als bei dem Bike mit sehr aufrechter, wenig windschnittiger Position. Am E-System, etwa am schlechten Wirkungsgrad des Motors zum Beispiel, läge das aber nicht.
Lange Rede, kurzer Sinn: Zu viele Faktoren, die nicht trennbar sind, beeinflussen die Reichweite. Wir haben uns entschieden, sie nicht zu werten. Gleichwohl haben wir Reichweitenfahrten unter gleichen Bedingungen unternommen, um zumindest eine Orientierung zu liefern, was prinzipiell möglich ist. Zwischen 45 km und 62 km läge die hochgerechnete Reichweite auf der höchsten Stufe bei mäßigen Höhenmetern und ohne die Range-Extender. Die detaillierten Ergebnisse findet ihr in den Einzeltests.
Was auf jeden Fall positiv zu werten ist: Ein E-Gravel Bike, das 100 Wh mehr bei weniger Gewicht und ähnlicher Motorleistung bringt, hat einfach das technisch höherwertige System.
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So haben wir getestet
Alle Räder durchliefen mehrmals einen identischen Testparcours mit knapp 7 km Länge und 100 Höhenmetern. Die Strecke hat einen hohen Waldweganteil mit befestigtem Boden, enthält aber auch kurze Trail-Abschnitte. Unten findet ihr den Testparcours auf Komoot.
Die E-Gravel-Bikes wurden von insgesamt 3 Testern und einer Testerin gefahren. Nach jeder Runde wurde gewechselt, sodass alle jedes Bike 1x gefahren waren. Unmittelbar anschließend erfolgte die Bewertung nach einem standardisierten Fragebogen – so konnten die Bikes von verschiedenen Fahrer:innen-Typen unmittelbar miteinander verglichen werden. Die Antworten dienten als Grundlage für die spätere Beschreibung des Verhaltens „Auf dem Kurs“ und die abschließende Bewertung. Neben der Gravel- und Trail-lastigeren Standard-Testrunde absolvierten alle E-Gravel Bikes im Test auch noch eine kürzere Runde, bei der es nur um die Fahreigenschaften am Berg ging, genauer gesagt, die Abfahrts- und Kletterqualitäten auf der Straße und die Unterstützung an einem extrem steilen Anstieg offroad. Die Weinberge rund um den MTB-News Redaktionssitz Bad Kreuznach lieferten hier eine „Steilvorlage“ für einen anspruchsvollen Parcours.
Die Testcrew
Um der Vielseitigkeit der E-Gravel Bikes gerecht zu werden, haben wir diesmal eine buntere Gruppe von Tester:innen für die Testfahrten gefunden. Dabei gelang es uns auch den Erfahrungsschatz grundsätzlicher E-Bike-Skeptiker anzuzapfen – etwa bei dem sonst eher Abfahrts-orientierten MTB-News Testredakteur Arne Koop, dessen Einschätzung der Trail-Qualitäten für den Test aber Gold wert war. Oder von Rennrad-News Redakteur Harald Englert, der sich eigentlich lieber für 100 km in den Sattel eines Competition-Rennrades schwingt oder an seiner Zeitfahrposition feilt – in jedem Fall aber deutlich über der 25 km/h Grenze unterwegs ist – und deshalb einen feinen Sinn für Grad und Harmonie der Zusatzkraft mitbringt.
Als E-Gravel Bike Einsteigerin, aber eingefleischte Outdoor-Sportlerin hat das Urteil von Testerin Claudia Schrögel aus Bad Kreuznach besonderen Stellenwert, dürfte ihre Erfahrung doch der vieler potenzieller Käufer:innen gleichen. Nicht zuletzt gab auch ich Feedback – mein Fokus bei Rennrad-News-Tests liegt auch sonst im Gravel-Bereich. Die Evolution der E-Bike-Technik habe ich zudem von der E-Trekkingbike-Seite vom ersten Bosch-Motor an miterlebt. In den Testerprofilen findet ihr übrigens auch die Körpergrößen-Angaben, um Urteile zu Sitzposition und Fit der einzelnen Bikes besser einordnen zu können.
Die Einzeltests erscheinen wie gewohnt in direkter Folge in den kommenden Tagen. Und zum Schluss ziehen wir das Testfazit hier in diesem Artikel.
Meinungen und Notizen der Testcrew
Besonders positiv ist mir der ganz besondere Lenker am Rose Backroad Plus aufgefallen, er kann bei schnellen Trail-Abfahrten ein echter game Changer sein.
Harald Englert
Es ist schon bemerkenswert, wie feingeschliffen, leise und unauffällig der TQ-HPR50-Antrieb zu Werke geht. Auf Stufe 1 könnte man fast vergessen, dass man auf einem E-Gravel Bike unterwegs ist.
Harald Englert
Wenn ich mir einfach ein E-Gravel Bike aus dem Test aussuchen könnte, wäre es das Trek Domane+. Ganz einfach, weil ich am Rennradfahren das beinahe lautlose Dahingleiten liebe und das kann das Trek für mich am besten, ohne zu große Abstriche bei der Kraft im Uphill. Aber kaufen? Da wäre meine Grenze deutlich überschritten. Dann eher das Mondraker und einen schmaleren Lenker dran. Oder noch ein bisschen warten, bis noch mehr Modelle auf den Markt kommen, denn das wird passieren.
Jan Gathmann
E-Gravel Bike Test 2023 Fazit
Das hatten wir so nicht erwartet: Nach Jahren der E-Bike-Entwicklung hatten wir in der Motorfrage mit einer sehr knappen Entscheidung für das gelungenste E-Gravel-Bike-System und sehr hoher Leistungsdichte gerechnet. Eng beieinander liegen zumindest 3 Systeme vom Charakter tatsächlich. Aber am Ende war für uns der einzig klare Testgewinner das TQ-HPR50 System im Trek Domane+, dessen Gesamtcharakteristik, Leistungsabgabe und Bedienung für die meisten am besten zu einem E-Gravel Bike passte. Bei den Bikes selbst verbietet im Grunde schon die breite preisliche Streuung die Wahl eines Testsiegers. Setzt man E-Gravel ganz klassisch als Mix aus 60 % Schotter und 40 % Straße an, ist für uns das Mondraker Dusty RR der Preis-Leistungstipp im Test. Viel günstiger ist zwar noch das Rose Backroad+ – und es ist auch unser glasklarer Tipp für den reinen Offroad-Einsatz. Aber für den typischen Gravel-Cocktail ist doch ein Schuss zu viel hochprozentige Unterstützung und grobes Geballer im Mix, bei dem der Spaß auf dem Asphalt leidet. Den Tipp für die „Roadies“ unter den E-Gravellern verdient sich das Trek Domane+, bei dem Fahreigenschaften und E-System für überwiegend gut befestigte Wege am besten Zusammenspielen. Wer maximalen Wert darauf legt, den Motor wie eine nahtlose Verlängerung seiner eigenen Kraft zu bedienen, ist aus unserer Sicht mit dem Specialized Turbo Creo SL am besten beraten, dessen Fahreigenschaften auch zum Spielen auf Straße und Offroad einladen, das aber eine erfahrenere Hand würdigt. Das Simplon Inissio PMax wäre – mit anderen Laufrädern – ebenfalls ein Kandidat für den Preis-Leistungstipp, vereint es doch große Vielseitigkeit mit geringem Gewicht wie kein anderes E-Gravel Bike im Test.
Was sagt ihr zu den E-Gravel Bikes im Test?
Hier haben wir unsere Fahreindrücke gesammelt:
- Fahrverhalten / Bad Kreuznach: Alle Räder durchliefen mehrmals einen identischen Testparcours mit knapp 7 km Länge und 100 Höhenmetern. Hier findet ihr den Testparcours auf Komoot. Die E-Gravel-Bikes wurden von insgesamt 3 Testern und einer Testerin gefahren. Nach jeder Runde wurde gewechselt, sodass alle jedes Bike 1x gefahren waren. Anschließend erfolgte die Bewertung nach einem standardisierten Fragebogen. Er diente als Grundlage für die Beschreibung des Verhaltens „Auf dem Kurs“ und die abschließende Bewertung.
- Reichweiten-Näherung / Bad Kreuznach Alle Räder wurden mit gleichem Fahrer und bei vergleichbaren Temperaturen mit 100 % geladenem Akku auf eine identische Testrunde mit 22 km Länge und 223 Höhenmetern geschickt. Nach Beenden der Testrunde wurde die verbliebene Akku-Kapazität in Prozent ausgelesen.
Testräder werden bei den Herstellern für den Test in der beschriebenen Kategorie angefragt. Die Hersteller stellen das Rad kostenlos in der Art und Weise zur Verfügung, wie es der Fachhandel erhält; bei Testrädern von Direktanbietern, wie sie der Endkunde erhält, also vormontiert. Testräder werden in der Redaktions-Werkstatt endmontiert. Für den Test werden die Räder gewogen, die Sitzposition wird bei identischer Sattelhöhe (bezogen auf die Tretlagermitte) vermessen und die Reifen auf den mittleren empfohlenen Reifendruck befüllt. Für eventuelle Geländefahrten wird der Reifendruck zusätzlich auf den unteren empfohlenen Wert gesenkt. Nach Testende erhalten die Hersteller die Testräder zurück.
- Ich fahre hauptsächlich
- Rennradtouren, CX-Rennen, Gravelrides
- Vorlieben bei der Geometrie
- Gemäßigt sportlich, eher lang
- Ich fahre hauptsächlich
- Rennradtouren, Triathlon-Rennen, Trainings-Einheiten auf dem Rollentrainer
- Vorlieben bei der Geometrie
- Sportlich, nicht zu lang
- Ich fahre hauptsächlich
- Rennradtouren, Mountainbiken, im Winter Trainings-Einheiten auf dem Rollentrainer
- Vorlieben bei der Geometrie
- Sportlich, nicht zu lang
Alle Berichte unseres E-Gravel Bike Vergleichstest 2023 findet ihr hier:
- 5 E-Gravel Bikes 2023 im Test: Alles Motor, oder was?
- Trek Domane+ SLR 7 im E-Gravel Bike Test: E-Rennrad mit Gravel Tauglichkeit
- Specialized Turbo Creo SL im E-Gravel Bike Test: Gekonnter Mix aus Rennrad- und Gravel-Spaß
- Mondraker Dusty RR im E-Gravel Bike Test 2023: Von kultiviert Graveln bis Krachenlassen
- Simplon Inissio PMax im E-Gravel Bike Test 2023: Mit Leichtigkeit überzeugend?
78 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumSo lange ich gesund bin und keine Handicaps mit mir herumschleppe, die ich zu dem selbst abstellen kann, ergeben die Dinger für mich in der Freizeit weiterhin keinen Sinn, insbesondere, wenn bei 25km/h Schluss ist.
Steigungen und gegen den Wind fahre ich eben nach den eigenen begrenzten Möglichkeiten.
Müssen denn selbst beim Sport in allen Fällen wirklich alle Unterschiede nivelliert werden, damit sich ja keiner zurückgesetzt fühlt und auch keiner der Winner sein darf?
Was machen eigentlich die E-Biker, wenn sie zuerst oben ankommen? Nehmen die am Anstieg bewusst raus, damit sie ja nicht erster werden und keiner sich gedemütigt fühlt? Hab ich jedenfalls noch nie gehört oder gelesen! Das erscheint dann ja völlig verklemmt! Das wäre sogar geeignet, dass sich der Radfahrer selbst, bei so viel Rücksichtnahme (....verklappst......) diskriminiert vorkommt.
Welche Wirkung und Ausstrahlungswirkung haben solche die Allgemeinheit gleichschaltenden Entwicklungen eigentlich auf eine Gesellschaft?
Das Abnahmeargument ist bei genauerer Betrachtung auch nicht tragfähig. Das funktioniert nachhaltig nur über Änderung der Lebensweise und eine Ernährungsumstellung.
Schon mal verglichen, was man so pro Stunde an kcal verbrennt und was die übliche Verpackungsgröße von Süßigkeiten (Schokolade, Chips, Kekse etc) einem an kcal verpassen? Die liegen meistens so zwischen 400-500kcal. Da darf man dann schon mal so im Durchschnitt mindestens 1. Std fahren, um allein das wieder loszuwerden. Sport wird meistens in der Bilanz daher völlig überbewertet.
Ich gehe mit den Dinger mittlerweile so um, dass sie eben das sind, was sie sind: Was anderes. Ein dem Fahrrad gleichgestelltes Verkehrsmittel, aber eben kein Fahrrad. Damit letztlich etwas, dass ich weder mit meiner Leistung vergleiche oder noch vergleichen lasse. Wenn mich einer überholt, dann ist mir das mittlerweile völlig egal, denn ich weiss warum und weshalb.
Ich soll in der Ebene zurückhaltend nur 25 fahren, oder im Windschatten mitschleppen bzw. Touren auf Akkulaufzeiten abstimmen und werde dann am Hang im Gegenzug rücksichtslos abgezogen?
Warum soll ich mir dieses Auseinanderfallen der Leistungsspektren bei grundsätzlich Nichteingeschränkten als Radfahrer aber geben?
Wenn ich die Power habe, dann setze ich die für mich, unabhängig ob auf dem Fahrrad oder E-Bike, verständlicherweise auch ein!
Deshalb kann man Ungleiches eben tatsächlich nicht gleich behandeln. Alles andere wäre der Versuch mit der Brechstange die Quadratur des Kreises zu erzwingen.
Daraus kann dann jeder im Sport unbenommen für sich selbst die für ihn gerecht werdende Schlussfolgerung und Verhaltensweise ziehen.
Fahr Du einfach Deinen Stiefel weiter und lass die Leute, welche ein gemeinsames Erlebnis haben wollen, einfach ihr Ding machen.
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