Johan Bruyneel wird lebenslang vom Radsport ausgeschlossen. Der Internationale Sportgerichtshof in Lausanne (CAS) erhöhte die Sperre gegen den Ex-Manager des ehemaligen US-Postal-Teams um Lance Armstrong. Das geht aus einem offenen Brief Bruyneels auf Twitter hervor.
Gegen Johan Bruyneel bestand wegen seiner Beteiligung an den Dopingvergehen um Lance Armstrong bereits eine 10jährige Sperre im Radsport, ausgesprochen durch die US-Antidopingbehörde USADA. Wie Bruyneel in dem offenen Brief mitteilt, hatte die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) den Internationalen Sportgerichtshof in der Sache angerufen und eine lebenslange Sperre verlangt. Dem gaben die Sportrichter in Lausanne jetzt statt.
Bruyneel betont in dem Brief, er akzeptiere und erkenne vollständig an, dass in der Vergangenheit viele Fehler gemacht wurden. „Es gibt viele Dinge, von denen ich wünschte, ich hätte sie anders tun können, und da sind bestimmte Handlungen, die ich nun tief bereue. Die Zeit, die ich durchlebt habe, als Radprofi und als Team-Manager, war ganz anders, als sie heute ist“, schreibt Bruyneel wörtlich (frei übersetzt aus dem Englischen). Auch sagt er: „Wir waren alle Kinder unserer Zeit“. Und: „Wir haben nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen“.
Der heute 54jährige Bruyneel war von 1999 bis 2005 Manager bei allen sieben – inzwischen aberkannten – Tour-Siegen von Lance Armstrong. Auf seinem Twitter-Account-Profil bezeichnet er Armstrong bis heute als „lieben Freund“ und Gewinner von sieben Tour de France Austragungen. 2012 hatte die USADA Bruyneel im Rahmen ihrer Untersuchungen im Fall Armstrong zusammen mit drei Teamärzten und Trainer Michele Ferrari wegen einer Vielzahl von Verstößen im Zusammenhang mit dem Besitz verbotener Substanzen, dem Handel mit diesen Substanzen sowie der Verabreichung und/oder dem Versuch der Verabreichung dieser verbotenen Substanzen und anderen Vorwürfen angeklagt.
Mit dem offenen Brief wendet sich Bruyneel vor allem an die Öffentlichkeit, um das Verfahren zu kritisieren. Seiner Meinung nach sei die USADA nie für ihn zuständig gewesen, da er ihre Gerichtsbarkeit nie anerkannt habe, zudem, weil er Belgier sei, der nun in Madrid lebe. Bruyneel hat keine Möglichkeit gegen die Sperre durch die oberste Sportgerichts-Instanz weiter vorzugehen.
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