Erster Grand Tour Sieg für Bora-Hansgrohe
Gestern schrieb der Australier Jai Hindley Radsportgeschichte. Im Abschlusszeitfahren des Giro d’Italia sicherte er sich das Pinke Trikot des Gesamtführenden und bescherte damit nicht nur seinem Heimatland den ersten Giro-Sieg, sondern auch dem deutschen Team Bora-Hansgrohe den ersten Sieg bei einer Grandtour – auf den hat das Team bereits lange hingearbeitet, aber niemals hat es bisher gereicht. Übrigens kam Bora-Hansgrohe Rundfahrthoffnung Emanuel Buchmann auf Platz 7 im Gesamtklassement mit einem Rückstand von 13:09 Minuten auf Teamkollege Hindley.
Hindley hatte auf der letzten Bergetappe auf spektakuläre Weise das Rosa Trikot erobert. Ins Zeitfahren ging er mit einem Polster von 1:25 Minuten, das ihm für den abschließenden Sieg reichte. Noch schneller war sein Teamkollege Lennard Kämna, der bei diesem Giro d’Italia bereits mit seinem Sieg der Bergetappe auf den Ätna ein Ausrufezeichen setzte.
Specialized S-Works Tarmac SL7 von Jai Hindley
Anders als viele Teams nutzen die von Specialized gesponserten Teams – neben Bora-Hansgrohe auch Quick-Step-Alpha Vinyl und Total Energies – ein einziges Rennrad-Modell für Flachetappen und Bergetappen, das Specialized S-Works Tarmac SL7. Mit der Neuerscheinung des Tarmac SL7 in 2020 verschmolz Specialized die Gattungen Aero-Rennrad und Climbers Bike (auch Competition-Rennrad oder Race-Rennrad genannt) für Bergetappen. Hintergrund: Das neue SL7 erzielte erstmals bessere Werte im Windkanal als das vormals genutzte Aero-Rennrad Venge und war dabei leicht genug, um das UCI-Gewichtslimit von 6,8 kg zu erreichen oder gar zu unterschreiten.
Ausstattung
Für die Ehrenrunde zum Giro-Sieg ließ die kalifornische Rennradmarke schnell ein S-Works Tarmac SL7 in passender Sonderlackierung aufbauen. Das Tarmac SL7 ist dem Augenschein nach mit einer Shimano Dura Ace Di2 2×12 Gruppe ausgestattet, die mit einer Dura Ace-11-fach Kurbel kombiniert wurde. Die Powermeter-Kurbeln der aktuellen Dura Ace Di2-Gruppe sind kaum an Rennrädern des neuen Modelljahres ebenso wenig wie an Profi-Rennrädern zu finden. Abweichend von der Serie ist auch der Vorbau am Bike von Hindley – Profis bevorzugen meist längere Vorbauten mit mehr Negativwinkel, hier offenbar ein Pro Vibe. Beim Lenker handelt es sich scheinbar um den Roval Rapide statt das Specialized Arofly-Modell der Serie.
- Rahmen S-Works Tarmac SL7, 12r-Carbon
- Schaltung Shimano Dura Ace Di2 2×12
- Kurbel Shimano Dura Ace Di2 2×11 mit Powermeter
- Laufräder Roval Rapide CLX
- Lenker Roval Rapide
- Vorbau Pro Vibe
- Sattel Specialized
- Reifen Specialized Turbo
Specialized Shiv Jai Hindley
Das Arbeitsgerät, mit dem Jai Hindley seinen Giro-Sieg verteidigte, ist das TT-Bike Specialized Shiv TT. Es ist in seiner jetzigen Form bereits länger als das Tarmac SL7 im Einsatz. Das charakteristische Scheibenrad hinten macht auf die Organisation „Outride“ aufmerksam, die Specialized unterstützt. Ihr Ziel ist die Förderung von Schüler:innen durch Fahrradfahr-Programme. Das Specialized Shiv TT ist noch mit Schlauchreifen (Tubulars) ausgestattet, während die Specialized-Teams ansonsten auf Clincher oder Tubeless-Reifen setzen.
Was sagt ihr zum Giro Ehrenrad für Jai Hindley und dem ersten Grandtour-Sieg für Bora-Hansgrohe?
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39 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumAlle anderen im Alltag sehen es als lustige Sonderedition für den Christopher Street Day.
Ansonsten: Beitrag zum Fremdschämen.
Es gibt sicher genug Leute, die sich da bedenkenlos draufsetzen würden. Mich eingeschlossen, passt zum Rapha RCC-Outfit. 😁
Das Hindley aktuell daheim beim Bora Chef 😉
Wo bleibt denn da der gute Zweck? 🤐
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