Colnago Prototipo
Bei der Einführung seines neuen Race-Rennrades, das auch die gesponserten Profi-Teams als Arbeitsgerät nutzen, geht Colnago neue Wege. Unter dem wenig fantasievollen Namen Colnago Prototipo testen die Italiener die Rennrad-Neuheit erstmals offiziell in verschiedenen Versionen in den World-Tour-Rennen, bevor sie die finale, käufliche Version festlegen. Das Vorabtesten in der World Tour ist dabei nichts Neues. Dass das Testbike vorab ganz offiziell gezeigt wird, dagegen schon. Außerdem stellt Colnago den Profis von Team UAE fünf verschiedene Varianten ein und desselben Modells zur Auswahl. Jede Variante besitzt laut den Italienern dabei eine anderes Carbon-Layup. Sprich Materialzusammensetzung und Belegungsmuster der Carbonfasermatten unterscheiden sich.
Verzicht auf Windtunnel
Was wir hier sehen, ist deshalb zwar wahrscheinlich die neue Form des neuen Colnagos, nicht aber der neue Kern. Logisch, dass Colnago ebenfalls noch keine Gewichtsangaben zum Rahmenset macht. Keine konkreten Zahlen gibt es auch zur Aerodynamik, die eigentlich für jedes neue World Tour-Arbeitsgerät ein Thema ist, denn ein Aero-Rennrad beinhalten die meisten Fuhrparks der Mannschaften. Man habe bewusst auf die Entwicklung im Windkanal verzichtet, weil sich die Rahmenbedingungen im Profi-Peloton schlicht zu sehr von der einfachen Situation im Windkanal unterschieden, um Aussagen über echte Aero-Gewinne zu treffen, sagt Colnago.
Computer- und Windkanaltests sind zwar wichtig, aber sie haben ihre Grenzen.
Davide Fumagalli, Entwicklungsleiter bei Colnago.
„Computer- und Windkanaltests sind zwar wichtig, aber sie haben ihre Grenzen. Es ist schwierig – wenn nicht gar unmöglich – die rennspezifischen Situationen, die Unregelmäßigkeiten des Kurses, die Anforderungen des Terrains, die aerodynamischen Turbulenzen, die Beschleunigungen in den verschiedenen Momenten des Wettkampfs zu replizieren. Bei dem Entwicklungsstand, den wir erreicht haben, wird es immer schwieriger, Verbesserungen zu erzielen. Indem wir die Erfahrung derer nutzen, die täglich viele Stunden mit dem Fahrrad unterwegs sind, können wir unsere Rennräder einen weiteren und wichtigen Schritt nach vorne bringen“, sagt Davide Fumagalli, Entwicklungsleiter bei Colnago.
Colnago Prototipo für das neue V4Rs?
Tour de France-Sieger Tadej Pogačar fährt bisher das Colnago V3Rs. Der Colnago Prototipo könnte also das Entwicklungs-Bike für ein neues V4Rs sein. Das liegt auch nahe, weil der Prototipo wir das V3Rs auf einem Monocoque-Carbonrahmen beruht. Dagegen wird das andere Race-Rennrad von Colnago, das C68, im Tube-to-Tube Verfahren gefertigt. In jedem Fall wird es teuer, über 12.000 Euro wird das Top-Modell sicher kosten.
Was sagt ihr zum neuen Entwicklungsansatz bei Colnago für ein Profi-Arbeitsgerät?
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107 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIch hab mal ein paar Daten zwischen verschiedenen Rädern erhoben. Leider kein neues Colnago dabei, deshalb natürlich OT. Aber selbst zwischen extrem Aero (Madone SLR) und eher ziemlich normal (de Rosa Protos) liegen bei ansonsten ähnlicher Konfiguration und Position keine Unterschiede im Bereich von deutlich über 10W. Reproduktionsgenauigkeit liegt so im Bereich von 1W +- bei Geschwindigkeit +-0,1kmh.
Solange man Trikot/Hose statt Anzug sieht und extrem belüftete Helme statt Aero muss man glaube ich nicht zuviel Hirnschmalz investieren ob bei einem Massenstartrennen grundsätzlich gut konstruierte Rahmen einen nennenswerten Wettbewerbsnachteil bieten.
Interessant, dass bei so einem hübschen Frameset wo mit dem Vorgänger reihenweise richtig große Rennen gewonnen wurden so eine Diskussion über ggfls. doch sehr theoretische Messwerte entsteht.
Hab mich erst gestern wieder gefreut (natürlich nicht über den Grund) wie hübsch das V3rs vom UAE Frauenteam bei Bastianelli ist.
ich habe auf dem oben verlinkten YT Video nur die beiden Abschnitte beim Einleiten des Bremsvorgangs gesehen. Verstehe nicht, warum er beim Anbremsen leicht den Hintern vom Sattel hebt und sich dann über den Grippverlust wundert.
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