Bianchi Oltre RC Lenkerbruch – Geschehen
Die Eurosport-Bilder von Hugo Hofstetter, wie er beim Grand Prix de Denian mit einem gebrochenen Rennrad-Lenker fährt, erinnern in fataler Weise an den ähnlichen Sturzschaden von Mathieu van der Poel beim Grand Prix Le Samyn zwei Jahre zuvor. Auch damals gab es viele Reaktionen auf den ungewöhnlichen Vorfall im Netz. Canyon reagierte damals schnell und konstruierte einen geänderten Lenker, der später an allen Rädern getauscht wurde. Die Eigentümer erhielten eine finanzielle Entschädigung für den Nutzungsausfall.
Was bei Hofstetter besonders negativ auffiel, war die Tatsache, dass der Lenker bei ihm gleich zweimal in einem Rennen brach. Das erste Mal bei einem Sturz rund 50 km vor dem Ziel. Dabei brach der komplette Lenkerbogen auf der linken Seite ab. Das Carbonteil hing nur noch an der Bremsleitung am Lenkerstumpf und baumelte nach unten.
Der Franzose wechselte nach kurzer Fahrt mit dem gebrochenen Lenker auf ein Ersatzrad. Kurioserweise sah man ihn dann etwa 20 km vor dem Ziel erneut mit einem abgebrochenen Lenker fahren. Diesmal war die Lenkstange auf der rechten Seite gebrochen. Erneut war die Bruchstelle direkt vor der Befestigung der Schalt-Bremseinheit, sodass wieder der Lenkerbogen an der Bremsleitung hängend nach unten baumelte. Wenig später gab Hofstetter das Rennen auf.
Hier der link zum Video bei Eurosport:
Grand Prix de Denain: Hugo Hofstetter erleidet zwei Lenkerbrüche – Franzose hadert mit technischen Problemen
Der Vorfall wurde natürlich im Netz heiß diskutiert und es kamen schnell Zweifel an der Sicherheit des aerodynamisch optimierten, einteiligen Cockpits auf. Was wiederum den Hersteller dazu veranlasste, eine Stellungnahme dazu abzugeben.
Pressemitteilung von Bianchi:
In Bezug auf die Ereignisse vom Donnerstag, den 16. März 2023, beim GP Denain, an dem unter anderem der Athlet des Team Arkea-Samsic, Hugo Hofstetter, beteiligt war, stand Bianchi unmittelbar nach dem Ende des Rennens in ständigem Kontakt mit dem Team und dem Fahrer.
Basierend auf dem, was wir erfahren haben, möchte Bianchi Folgendes klarstellen:
- Wie bereits vom Team Arkea-Samsic mitgeteilt, wurden die Brüche des Lenkers des vom Athleten verwendeten Bianchi Oltre RC durch zwei verschiedene Stürze verursacht, in die der Fahrer unglücklicherweise verwickelt war, während zwei getrennter, aber benachbarter Abschnitte des Rennens. In beiden Fällen verursachte der Vorfall schwere Auswirkungen auf das Bauteil.
- Wie alle Bianchi-Produkte haben Oltre RC-Lenker erfolgreich Validierungstestprotokolle gemäß den Vorschriften der International Organization for Standardization (ISO) 4210-5 bestanden und können daher sowohl von unseren Kunden als auch von professionellen Athleten, die von Bianchi ausgestattet sind, sicher verwendet werden.
- Der mögliche Bruch eines Carbon-Lenkers ist ein vorhersehbares Ereignis als Folge eines starken Aufpralls, der durch unkontrollierbare Dynamik erzeugt wird.
Bianchi legt größten Wert auf die Sicherheit seiner Kunden und Profisportler. Das Unternehmen investiert ständig in Forschung und Entwicklung sowie in Labor- und Straßentests, um die sichere Verwendung seiner Produkte zu gewährleisten.
Was sagt ihr zu dem Vorfall und dem Bianchi Statement?
59 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIm Reglement steht ja nur etwas von 2 funktionieren Bremsen... 😉
Das ist StVO
Steht auch beim BDR so drin, vermutlich also auch beie UCI.
Die Frage die für mich eher im Raum steht ist: Warum die UCI die Fahrer bei solchen "Lebensgefährlichen Defekten" weiterfahren lässt?
Alles wird reglementiert nur sowas darf einfach weiter genutzt werden?
Aber in diesem Zustand hätte er nicht weiterfahren dürfen.
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