Disqualifiziert wegen Glukosesensor – das gabs noch nie
In einem Statement auf Instagram hat die US-amerikanische Rennfahrerin Kristen Faulkner ihr Bedauern über die nachträgliche Disqualifikation von der Strade Bianche durch die UCI ausgedrückt. Beim Rennen im italienischen Siena am 04.03. hatte sie einen Supersapiens Glukosesensor am Oberarm getragen, der laut UCI-Reglement seit 2021 in Wettkämpfen verboten ist.
Geräte, die andere physiologische Daten, einschließlich Stoffwechselwerte wie z. B. Glukose oder Laktat, aufzeichnen, sind im Wettbewerb nicht zugelassen.
UCI-Regel 1.3.006bis
Besonders pikant: Laut Kristen Faulkner befand der Sensor sich während des Rennens zwar am Arm, war aber nicht aktiv, sodass weder während des Rennens, noch danach Sensordaten aufgezeichnet oder ausgewertet wurden.
Supersapiens Glukosesensor – was ist das?
Das System von Supersapiens bietet Sportlerinnen und Sportlern durch Integration eines Abbott-Glukosesensors die Möglichkeit, live und konstant während einer Aktivität den eigenen Glukosespiegel zu überwachen und so Rückschlüsse über den Energiehaushalt zu ziehen. Dies dient, laut Statement von Supersapiens allerdings nicht „als eine Art der Leistungssteigerung“ sondern vielmehr dem Schutz des Körpers und der Gesundheit. Besonders die Forschung zum weiblichen Zyklus und dem Glukosespiegel im Zusammenhang mit diesem soll dabei im Vordergrund stehen.
Der Supersapiens-Glukosesensor wird mit als selbstklebendes Patch auf die Haut geklebt und sticht dabei ein dünnes Messfilament etwa 5 mm tief in den Körper. Ein Sensor kostet ab 150 €, funktioniert maximal 14 Tage lang und kann nicht wiederverwendet werden.
Gerechtfertigt oder nicht? Was denkst du über die Entscheidung der UCI?
44 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumP.S. Gibt es eig wirklich eine UCI Norm (oder Regel) für ein konform gewickeltes Lenkerband (z.B. electric tape durchgehend gewickelt)?
Solange man in den aktuellen Rennen wieder anorexische Buben mit einem deutlich untergewichtigen BMI und Ärmchen wie Zahnstocher nebst angeblichem Asthma am Berg Wattzahlen aus dem Reich der Träume treten, und am Ende in die Top 5 fahren sieht, darf mir die UCI ganz viel über Verbote erzählen. Und dann Glukosemessung als ganz böse hinstellen. Genau mein Humor. Glaubwürdiger machen sie sich mit ihren vermeintlichen “Fairness-Regeln“ und Vorgaben damit trotzdem nicht.
Froome (hängt über zig Kilometer eine mehrköpfige Verfolgergruppe ab. Und sonst: siehe Armstrong.)
Pogacar (geht 5km vor der Bergankunft aus dem Sattel und zerbröselt alle anderen auf dem großen Blatt.)
Jay Vine (ist über seine Watt-zahlen in die Pro-tour gekommen und ... tataaa... gewinnt.)
"Das war nie anders"? Offensichtlich schon.
Ich finde es grandios, was sich an Meßtechnik in den letzten Jahren etabliert hat, und wie damit vielleicht Grenzen verschoben werden können. Den Kritiker muß ich auf der einen Seite aber auch recht geben: Da (unerlaubtens) Doping nie aufhört, sind die Leistungssteigerungen, die indirekt über Meßtechnik erreichbar sind, Kinderkram gegenüber dem, was eingeworfen wird. War immer schade, bleibt es auch.
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