Aus wegen Glukosesensor bei Strade Bianche Du sollst nicht messen – und nicht tragen!

Was war denn da los? Am 14. März wurde Kristen Faulkner von der UCI nachträglich ihr dritter Platz beim Radrennen Strade Bianche 2023 aberkannt. Der Grund: Ein Supersapiens-Glukosesensor an ihrem linken Oberarm. Laut UCI-Reglement bei Rennen streng verboten.
Titelbild

Disqualifiziert wegen Glukosesensor – das gabs noch nie

In einem Statement auf Instagram hat die US-amerikanische Rennfahrerin Kristen Faulkner ihr Bedauern über die nachträgliche Disqualifikation von der Strade Bianche durch die UCI ausgedrückt. Beim Rennen im italienischen Siena am 04.03. hatte sie einen Supersapiens Glukosesensor am Oberarm getragen, der laut UCI-Reglement seit 2021 in Wettkämpfen verboten ist.

Geräte, die andere physiologische Daten, einschließlich Stoffwechselwerte wie z. B. Glukose oder Laktat, aufzeichnen, sind im Wettbewerb nicht zugelassen.

UCI-Regel 1.3.006bis

Besonders pikant: Laut Kristen Faulkner befand der Sensor sich während des Rennens zwar am Arm, war aber nicht aktiv, sodass weder während des Rennens, noch danach Sensordaten aufgezeichnet oder ausgewertet wurden.

Supersapiens Glukosesensor – was ist das?

Das System von Supersapiens bietet Sportlerinnen und Sportlern durch Integration eines Abbott-Glukosesensors die Möglichkeit, live und konstant während einer Aktivität den eigenen Glukosespiegel zu überwachen und so Rückschlüsse über den Energiehaushalt zu ziehen. Dies dient, laut Statement von Supersapiens allerdings nicht „als eine Art der Leistungssteigerung“ sondern vielmehr dem Schutz des Körpers und der Gesundheit. Besonders die Forschung zum weiblichen Zyklus und dem Glukosespiegel im Zusammenhang mit diesem soll dabei im Vordergrund stehen.

Der Supersapiens-Glukosesensor wird mit als selbstklebendes Patch auf die Haut geklebt und sticht dabei ein dünnes Messfilament etwa 5 mm tief in den Körper. Ein Sensor kostet ab 150 €, funktioniert maximal 14 Tage lang und kann nicht wiederverwendet werden.

Gerechtfertigt oder nicht? Was denkst du über die Entscheidung der UCI?

Infos: Kristen Faulkner & Supersapiens, Bilder: Kristen Faulkner, Team Jayco

44 Kommentare

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  1. Dank Doppeldiamantdesign ist da nix hochoptimiert


    Aaaaaber was Faulkner im oben geposteten Link macht ist Jammern und die Schuld von sich weisen. Weil so wie sie argumentiert kann man auch behaupten mit einem E-Bike verbraucht man auch weniger Glukose...

    Aus dem Text:
    I didn't know that I couldn't race with it. Someone had said to me, you're not allowed to see the data...

    Sorry but not sorry, das ist ihr verdammter Job! Wie ein LKW-Fahrer am aktuellen Stand der Gesetzeslage in welchem Land auch immer er sich bewegt sein MUSS, so muss auch ein Sportler über die Regeln seines Verbandes bescheid wissen. Dafür unterschreibt man auf dem Lizenzantrag!!!
    Ich hatte die Woche ein Vorstellungsgespräch bei einem Pharmariesen, habe eine Straßen- und MTB Lizenz und hab das auch erwähnt. Ich war schon mal dort als Externer Ingenieur und da warnte mich selbst der Bauverantwortliche, dass sie gerade ein Leukämiemedikament produzieren, dass noch in der Versuchsphase ist, dh frühestens in 5 Jahren auf den Markt kommt, respektive bis dahin wäre ich ja eh fein raus... Eine von dem Gespräch kenne ich die ist Wettkampfapnoetaucherin, und hat gleich das NADA Med App gezeigt, dass alles was produziert ist safe ist. Wenn du mit Wirkstoff direkt zu tun hast ist da halt ganz was anderes in der Luft.

    Mit 30 könnte sie schon wissen warum die UCI die No Needle Policy einführte, die für den Supersapienssensor ein technisches Problem darstellt. Dauert nicht mehr lange dann kommen die optischen Messmethoden, dann ist das Thema auch vom Tisch.

    Wenn jemand wissen will was wirklich passiert wenn man sich glukosetechnisch ins Nirvana sportlt dem empfehle ich das Buch The Athletes Gut, ist aber sehr trocken (glaub dort war dem ein Teil gewidmet, geht bis ins Nierenversagen).

    Offtopic: die weit größere Sauerei was die UCI gemacht hat war bei Mailand San Remo mit Team Ineos (Details im Watts Occuring Podcast)
    Ach man kann den Ball auch flach halten - mittlerweile gibt es auch schon Systeme die einfach unter der Haut implantiert werden. Ich freue mich auf die nächste TdF. Beim Skispringen wird auch dauernd disqualifiziert, weil dies oder jenes am Anzug nicht passt und alle es eigentlich wissen müssten.


    P.S. Gibt es eig wirklich eine UCI Norm (oder Regel) für ein konform gewickeltes Lenkerband (z.B. electric tape durchgehend gewickelt)?
  2. Solange man in den aktuellen Rennen wieder anorexische Buben mit einem deutlich untergewichtigen BMI und Ärmchen wie Zahnstocher nebst angeblichem Asthma am Berg Wattzahlen aus dem Reich der Träume treten, und am Ende in die Top 5 fahren sieht, darf mir die UCI ganz viel über Verbote erzählen. Und dann Glukosemessung als ganz böse hinstellen. Genau mein Humor. Glaubwürdiger machen sie sich mit ihren vermeintlichen “Fairness-Regeln“ und Vorgaben damit trotzdem nicht.

  3. Es gewinnt nicht der mit der höchsten FTP oder den meisten W/kg, und erst recht nicht der, mit der besten "Boxengasse" sondern nach wie vor der, der seine Karten am besten einzusetzen vermag. Das war nie anders.
    Armstrong (machte eh, was er wollte.)
    Froome (hängt über zig Kilometer eine mehrköpfige Verfolgergruppe ab. Und sonst: siehe Armstrong.)
    Pogacar (geht 5km vor der Bergankunft aus dem Sattel und zerbröselt alle anderen auf dem großen Blatt.)
    Jay Vine (ist über seine Watt-zahlen in die Pro-tour gekommen und ... tataaa... gewinnt.)

    "Das war nie anders"? Offensichtlich schon.
  4. Ich finde es grandios, was sich an Meßtechnik in den letzten Jahren etabliert hat, und wie damit vielleicht Grenzen verschoben werden können. Den Kritiker muß ich auf der einen Seite aber auch recht geben: Da (unerlaubtens) Doping nie aufhört, sind die Leistungssteigerungen, die indirekt über Meßtechnik erreichbar sind, Kinderkram gegenüber dem, was eingeworfen wird. War immer schade, bleibt es auch.

  5. Dann haben mir bald neben Asthmatikern, bestimmt bald auch viele Diabetiker vorne im Peloton.
    *Kopf-Tisch
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